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Christine Wunnicke

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Christine Wunnicke (* 1966 in München) ist eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin.

Leben

Wunnicke studierte in Berlin und Glasgow Linguistik, Altgermanistik und Psychologie. Seit 1991 arbeitet sie als freie Autorin für Hörfunksender und veröffentlichte Radiofeatures und Hörspiele. Neben einer Biografie über den Kastraten Filippo Balatri erschienen eine Reihe von Romanen und eine Novelle. Von 2015 bis 2020 wurden drei ihrer Werke für die Longlist des Deutschen Buchpreises berücksichtigt. Ihr letzter Roman Die Dame mit der bemalten Hand war am erfolgreichsten und gelangte auf die Shortlist.[1] Das Werk berichtet von der fiktiven Begegnung eines deutschen Forschungsreisenden (Carsten Niebuhr) mit einem persischen Astronomen.

Wunnicke lebt in München.

Werk

Unter Christine Wunnickes Figuren finden sich ein schottischer Rockmusiker, die zwei Filmpioniere Selig und Boggs und der japanische Nervenarzt Shimamura. Ihre Figuren sind oftmals „nicht nur exzentrisch und mit einer jeweils sehr besonderen Obsession gesegnet, sondern auch historisch verbürgt“, entwickeln jedoch in den Büchern ein Eigenleben.[2] Es sind, wie die Autorin selbst feststellt, „zerfallende Personen, fragmentierte Figuren“.[3] Immer wieder beschreibt sie „Zwischenzustände, Grenzüberschreitungen, zweifelhafte Identitäten, Doppelgänger.“[3]

Wunnicke habe ein eigenständiges Werk geschaffen, in dem sich die Gattungen mischen würden, so die Begründung der Jury des Wilhelm-Raabe-Literaturpreises – angefangen von gelehrten Grotesken über den historischen Miniaturroman bis hin zur Wissenschaftssatire. Außerdem beherrsche sie die Wissenschaftsjargons verschiedener Zeiten, mythologische und religiöse Idiomatiken sowie deren Parodien.[4]

Werke

Romane, Erzählung, Novelle

Übersetzt ins Englische: The Fox and Dr. Shimamura, New Directions, 2019
Übersetzt ins Französische: Le renard et le docteur Shimamura, Actes Sud, 2020
Übersetzt ins Französische: Katie, Actes Sud, 2018

Biographien

  • Die Nachtigall des Zaren. Das Leben des Kastraten Filippo Balatri, München 2001 (Claassen), ISBN 3546002482.

Übersetzungen

  • Der beschädigte Wüstling (John Wilmot, 2. Earl of Rochester), Hamburg 2005 (Männerschwarm) und München 2008 (dtv)
  • Die Blume unter dem Fuße (Ronald Firbank), Hamburg 2008 (Männerschwarm)
  • Die Erzählungen Arthur Snatchfold, Der Antikenflügel, Spielt das denn eine Rolle? und Die Geschichte einer Panik in: Das künftige Leben (E. M. Forster), Hamburg 2009 (Männerschwarm)

Hörspiele (Auswahl)

Radiofeatures (Auswahl)

  • 1993 Gott Lullo selbst, unsterblich und erhaben. Die 'Lulliade' des Ranieri de' Calzabigi (WDR)
  • 1996 Radio Steam Calliope. Ezra Pounds Wege um die Musik (BR)
  • 2002 Leben, Tod und Mysterien des fabelhaften Joe Meek (BR)
  • 2006 Mountain High, River Deep – Glanz und Elend des Impresarios Phil Spector (BR)
  • 2007 Ich ziehe die Freiheit den Brillantenketten vor. Lady Mary Wortley Montagu (SWR)
  • 2008 Die unbeugsame Astrea. Über die englische Schriftstellerin Aphra Behn (SWR)
  • 2009 Die Welt, als Ohrring getragen. Leben und Anschauungen der Margaret Cavendish, Duchess of Newcastle (SWR)
  • 2010 Die Brauerin von Streatham Park. Vom Leben, Lieben und Schreiben der Hester Thrale Piozzi (SWR)
  • 2012 Die Geschichte des Derwischs Mirza Abdullah und seiner frommen Frau. Lady Isabel und Sir Richard Burton (SWR)
  • 2015: The Ghost Club – Regie: Günter Maurer (SWR)
  • 2019: Anatom der Welt. Vor 350 Jahren entdeckte der Däne Nicolaus Steno die Evolutionsgeschichte.(BR)

Auszeichnungen

Rezeption

Der Roman Katie (2017) wurde vom SWR im März 2017 als Buch der Woche ausgewählt. Ulrich Rüdenauer urteilte: „Christine Wunnicke hat mit Katie einen grotesk-komischen Roman geschaffen, ein Buch voll Zauberkraft, ein literarisches Meisterwerk.“[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 2020 Shortlist. In: deutscher-buchpreis.de (abgerufen am 15. September 2020).
  2. 2,0 2,1 Christine Wunnicke: Wunnicke, Christine: Katie – Buch der Woche – Literatur – SWR2. In: swr.de. Abgerufen am 12. August 2017.
  3. 3,0 3,1 Antje Weber: Nachtschattenfrau. Wenn es dunkel wird, beginnt Christine Wunnicke zu schreiben – über Spuk und Trug, über Wissenschaft und Wahn. In: sueddeutsche.de, Nr. 184, S. R16. 10. August 2017, abgerufen am 12. August 2017.
  4. Süddeutsche Zeitung: Christine Wunnicke erhält Raabe-Preis. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  5. https://www.literaturportal-bayern.de/component/lpbauthors/?view=lpbauthor&pnd=120484323&highlight=WyJ3dW5uaWNrZSJd
  6. Literaturpreise des Freistaats Bayern. In: km.bayern.de. 2. Mai 2017, archiviert vom Original am 3. August 2017; abgerufen am 12. August 2017.
  7. https://www.deutscher-buchpreis.de/archiv/jahr/2015/#tab-longlist
  8. Nominiert. In: deutscher-buchpreis.de. 9. Oktober 2017, abgerufen am 15. August 2017.
  9. Autorin Christine Wunnicke lehnt den Ernst Hoferichter-Preis ab, br.de, 21. Januar 2019, abgerufen am 4. Februar 2019.
  10. https://ru.muenchen.de/2020/147/Christine-Wunnicke-erhaelt-den-Literaturpreis-2020-92230
  11. Shortlist Deutscher Buchpreis 2020. Abgerufen am 15. September 2020.
  12. Auszeichnung - Raabe-Literaturpreis für Christine Wunnicke. Abgerufen am 29. November 2020 (deutsch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Christine Wunnicke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.