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Christiane Kohl (Schriftstellerin)

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Christiane Kohl (* 26. Mai 1954 in Frankenberg (Eder)) ist eine deutsche Journalistin und Schriftstellerin.

Ausbildung und beruflicher Werdegang

Nach dem Abitur in Frankenberg (Eder) studierte Christiane Kohl Germanistik, Politik und Geschichte in Gießen. Ihre journalistische Karriere begann sie beim Gießener Anzeiger in Gießen, später wechselte sie als politische Korrespondentin des Kölner Express in die damalige Bundeshauptstadt Bonn. Nach einem Intermezzo als Pressesprecherin im hessischen Umweltministerium (1986–1988) ging Christiane Kohl 1988 zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel, wo sie 1996 als erste Frau in der Geschichte des Nachrichtenmagazins zur stellvertretenden Leiterin eines Ressorts (Deutschland II) aufstieg. Nach Stationen als Spiegel-Reporterin und Italien-Korrespondentin des Spiegels in Rom wechselte Kohl 1999 zur Süddeutschen Zeitung, wo sie zunächst als Italien-Korrespondentin und seit 2005 als Reporterin für die ostdeutschen Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zuständig ist.

Auszeichnungen

Christiane Kohl ist Ehrenbürgerin des italienischen Ortes Sant’Anna di Stazzema (Ortsteil von Stazzema). Die Auszeichnung wurde ihr 2002 als Dank für ihre zeitgeschichtlichen Recherchen verliehen, nach denen der sogenannte „Schrank der Schande“ gefunden wurde.

Die Autorin hatte seit 1999 mit ihren Recherchen und Artikeln entscheidend zur Aufklärung eines Kriegsverbrechens beigetragen, das SS-Angehörige am 12. August 1944 in diesem Bergdorf in den apuanischen Alpen bei Lucca anrichteten. Dabei wurden mehr als 500 Bewohner des Ortes getötet, erst mehr als 60 Jahre später gab es den ersten Prozess gegen die vermutlichen Täter.

Mit ihren Recherchen über deutsche Kriegsverbrechen in Italien hat Christiane Kohl Anstöße für mehr als ein halbes Dutzend Ermittlungsverfahren in Deutschland und Italien gegeben.

Besondere Artikel

  • Das Land der Tausend Vulkane. Report über die „Giftküche DDR“ und die Umweltkatastrophe in der Stadt Bitterfeld. Spiegel Nr. 2, 8. Januar 1990.
  • Geldmaschine Greenpeace. Report über Geldbeschaffung, PR-Tricks und eine gewisse Ideenlosigkeit der erfolgreichsten deutschen Öko-Organisation. Spiegel Nr. 38, 16. September 1991.
  • Milliardengrab Aufschwung Ost. Report über die Geldverschwendung in den neuen Bundesländern, Spiegel Nr. 7, 13. Februar 1995.
  • Der Himmel war strahlend blau. Rekonstruktion eines Kriegsverbrechens. Süddeutsche Zeitung Magazin, 29. Oktober 1999.

Bücher

  • Der Jude und das Mädchen. Hoffmann & Campe, Hamburg 1997, ISBN 978-3442129683.
    • englische Übersetzung: The maiden and the jew. Steerforth Press, Hanover New Hampshire 2004, ISBN 978-1586420703.
    • italienische Übersetzung: L’Ebreo e la Ragazza. Baldini & Castoldi, Milano 1999, EAN 9788880897354
  • Kuhmist, Klingelbeutel und Kalaschnikow. Reportagen aus deutschen Provinzen. Picus, Wien 1999, ISBN 978-3854527237.
  • Villa Paradiso. Als der Krieg in die Toskana kam. Goldmann, München 2002, ISBN 978-3442152773.
    • italienische Ausgabe: Garzanti, 2002.
  • Der Himmel war strahlendblau. Vom Wüten der Wehrmacht in Italien. Reportagenband. Picus, Wien 2004, ISBN 978-3854524847.
  • Das Zeugenhaus – Nürnberg 1945: Als Täter und Opfer unter einem Dach zusammentrafen. Goldmann, München 2005, ISBN 978-3442154173.
    • französische Übersetzung: La Maison des Temoins. Le coulisses des procès de Nuremberg. Payot, Paris 2009, ISBN 9782228903745.
    • amerikanische Übersetzung: The Witness House. Translated by Anthea Bell, Other Press, New York 2010, ISBN 978-1-59051-379-1.

Weblinks

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