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Christian Peter Kryssing

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C.P. Kryssing spricht zu seinen Soldaten in der SS-Kaserne Langenhorn, Hamburg, Juli 1941. Noch in dänischee Uniform.

Christian Peter Kryssing (geb. 7. Juli 1891 in Kolding; gest. 7. Juli 1976) war ein dänischer Artillerie-Offizier, Freikorps-Kommandeur und SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS.

Leben

Der Sohn eines Offiziers folgte in den Spuren seines Vaters und war beim Beginn des Zweiten Weltkrieges Oberstleutnant und Kommandeur der 5. Artillerie-Abteilung des 2. Dänischen Feld-Artillerie-Regiments in Holbæk auf Seeland. Kryssing war für seine ultra-konservative und stark anti-kommunistische Gesinnung bekannt. Er trat aber nie einer nationalsozialistischen Partei bei.[1]

Von der Führerschaft der Dänischen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (DNSAP) dazu aufgefordert und mit der Billigung der dänischen Regierung wurde Kryssing am 29. Juni 1941 der erste Kommandeur des Frikorps Danmarks.[2] Aufgrund Auseinandersetzungen zwischen ihm und den Nationalsozialisten unter den Offizieren, wurde er bereits am 23. Februar 1942 - noch während der Ausbildungszeit in Treskau bei Posen - als Kommandeur abgelöst. Sein Nachfolger wurde der nazistische dänische Leibgardeoffizier, Christian Frederik von Schalburg.[3]

Kryssing kam zu anderen SS-Einheiten, zunächst zur 5. SS-Panzer-Division „Wiking“, später zur 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ und zum III. SS-Panzerkorps. Überall zeigte er sich als ein hervorragender Artillerie-Offizier und wurde nach und nach befördert bis er am 1. August 1943 als einer der wenigen Ausländer den Dienstgrad als SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS erreichte. Im Februar 1944 wurde er Kommandeur der SS-Kampfgruppe „Küste“, der zur Verteidigung der Nordküste Estlands eingesetzt war, trat aber im Juni des gleichen Jahres aus persönlichen Gründen aus dem aktiven Dienst heraus. Seine beiden Söhne waren an der Ostfront gefallen, und seine Frau, die als Krankenschwester in einem deutschen Feldlazarett in Tallinn (Reval) tätig war, wurde bei einem Bombenangriff schwer verletzt.

Die letzten Monate des Krieges verbrachte Kryssing und seine Frau im SS-Erholungsheim „Externsteine“ bei Detmold. Hier ergab er sich im April 1945 den amerikanischen Truppen, wobei er – wahrscheinlich als Folge eines Missverständnisses – Schussverletzungen an beiden Unterschenkeln erlitt. Im Juni 1945 wurde er in einem britischen Kriegsgefangenenlazarett verlegt und ein Jahr später an die dänische Polizei übergeben. Am 4. November 1946 wurde Kryssing für seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS zu acht Jahren Haft verurteilt, jedoch wurde im Mai 1947 das Urteil bei einem Revisionsverfahren auf vier Jahren gemildert. Weil ihm die Zeit als Kriegsgefangener angerechnet wurde, kam er bereits im April 1948 wieder frei. Das Urteil wurde nach einem bereits damals stark kritisierten Zusatz zum dänischen Strafgesetzbuch gefällt, dass rückwirkend alle dänischen Freiwilligen, die in Waffen-SS-Einheiten gekämpft hatten, für Landesverrat mit nicht unter zwei Jahren Haft bestrafte.[4] (siehe dazu: NS-Prozesse Dänemark).

In den folgenden Jahren drang Kryssing mehrmals vergebens auf eine Wiederaufnahme seiner Sache. Er starb in 1976 an seinem 85. Geburtstag, bis zum Letzten zutiefst verbittert.

Siehe auch

Literatur

  • Dansk Biografisk Leksikon, Artikel C.P. Kryssing, Kopenhagen 1989. Auch vom Internet abrufbar, siehe unten.
  • Vilhelm la Cour (Ed.): Danmark under Besættelsen, Kopenhagen 1947 (dänisch)
  • Ditlev Tamm: Retsopgøret efter besættelsen, Habilitationsschrift, Kopenhagen 1984, ISBN 87-574-4260-6 (dänisch)
  • Claus Bundgård Christensen, Niels Bo Poulsen, Peter Scharff Smith: Under hagekors og Dannebrog, Kopenhagen 1998, ISBN 87-11-11419-3 (dänisch)
  • Oluf Krabbe: Danske soldater i kamp på Østfronten 1941-1945, Lynge 1998, ISBN 87-7466-246-5 (dänisch)
  • Steffen Werther: Dänische Freiwillige in der Waffen-SS. Wissenschaftlicher Verlag Berlin, Berlin 2004, ISBN 3-86573-036-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dansk Biografisk Leksikon („Dänische Biographie“), Artikel C.P. Kryssing.
  2. La Cour Bd. II, S. 514 f.
  3. Bundgård S. 136 f.
  4. Tamm S. 280 ff
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Christian Peter Kryssing aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.