Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Chris Kraus (Regisseur)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chris Kraus (l.) mit Adèle Haenel und Lars Eidinger (Österreichpremiere von Die Blumen von gestern, 2017)

Christopher „Chris“ Johannes Kraus (geboren 1963 in Göttingen) ist ein deutscher Autor und Filmregisseur.

Leben

Chris Kraus war zunächst als Journalist und Illustrator tätig, bevor er 1991 bis 1998 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin Regie studierte. Seit 1994 arbeitete er als dramaturgischer Berater und Buchautor für Volker Schlöndorff, Rosa von Praunheim, Detlev Buck und andere Regisseure. Für das Fernsehen übernahm er mehrere Auftragsarbeiten, so z.B. das Drehbuch für einzelne Episoden der Serie Motzki und für die Krimikomödie Marga Engel schlägt zurück.

Im Jahr 2002 erschien sein erster Roman unter dem Titel Scherbentanz, den er selbst, unter anderem mit Margit Carstensen und Jürgen Vogel, verfilmte. Buch und Film erzählen vom Verhältnis eines an Leukämie leidenden jungen Mannes zu seiner alkoholkranken Mutter. 2006 stellte Kraus seinen zweiten Spielfilm Vier Minuten (mit Monica Bleibtreu, Hannah Herzsprung und Nadja Uhl) fertig, der noch vor dem offiziellen Kinostart im Februar 2007 Aufmerksamkeit auf einigen internationalen Filmfestivals erregte. Im Zentrum der Handlung steht eine musikalisch hochbegabte junge Frau, die als autoaggressive Mörderin im Gefängnis sitzt.

Der Film Scherbentanz wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, so mit dem Bayerischen Filmpreis 2002 in der Kategorie Nachwuchsregie, dem Europafilm-Award 2003 beim 6. Internationalen Filmfest Mallorca und dem Deutschen Drehbuchpreis. Vier Minuten gewann den Bayerischen Filmpreis 2007 in vier Kategorien, unter anderem für das beste Drehbuch. Für seinen zweiten Spielfilm nahm Kraus außerdem den Deutschen Filmpreis 2007 entgegen. 2010 erschien sein Spielfilm Poll (mit Paula Beer, Edgar Selge und Jeanette Hain), zu dessen Handlung ihn die Biographie seiner Großtante Oda Schaefer inspiriert hatte. Kinostart in Deutschland war am 3. Februar 2011. Poll gewann unter anderem den Spezialpreis der Jury beim Festa del Cinema di Roma sowie den Hauptpreis Goldener Biber beim Filmfest Biberach und wurde beim Bayerischen Filmpreis 2010 in drei Kategorien und beim Deutschen Filmpreis in vier Kategorien ausgezeichnet.[1]

Sein Debüt als Opernregisseur gab Chris Kraus mit Ludwig van Beethovens Fidelio 2008 am Teatro Valli di Reggio nell’Emilia zusammen mit dem Dirigenten Claudio Abbado. Zu sehen war diese Produktion, bei der auch der Wiener Arnold Schoenberg Chor und der Coro di Communidad di Madrid mitwirkten, auch am Teatro Real (Madrid), dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Teatro Comunale in Ferrara sowie dem Teatro Comunale „Pavarotti“ in Modena.

Zusammen mit den Regisseuren Tom Tykwer, Robert Thalheim, Axel Ranisch und der Regisseurin Julia von Heinz drehte Chris Kraus den Dokumentarfilm Rosakinder (2012) über die Beziehung zu ihrem gemeinsamen „Filmvater“ und Mentor Rosa von Praunheim.

Filmografie

Regiearbeiten

Weitere Drehbücher (auch Mitarbeit)

Literarische Werke

Literatur

  • Jochen Brunow: Vom Salz des Lebens und vom Gefäß des Bösen. Ein Werkstattgespräch mit Chris Kraus. Jochen Brunow (Hrsg.): Scenario 3. Film- und Drehbuch-Almanach, Berlin 2009, ISBN 978-3-86505-188-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Deutscher Filmpreis für «Vincent will Meer» (Memento vom 11. April 2011 im Internet Archive) bei sueddeutsche.de, 8. April 2011 (aufgerufen am 8. April 2011).
  2. Fabian Wolff: Schöne Juden, impotente Deutsche. Rezension, in: Die Literarische Welt, 22. März 2017
  3. Cornelius Wüllenkemper: Chris Kraus: "Das kalte Blut" Das absolut Böse als Treibstoff der Geschichte, deutschlandfunk.de, abgerufen 11. Mai 2017
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Chris Kraus (Regisseur) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.