Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Chiasso

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chiasso
Wappen von Chiasso
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton TessinKanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Mendrisiow
Kreis: Kreis Balerna
BFS-Nr.: 5250i1f3f4
Postleitzahl: 6830
UN/LOCODE: CH CHI
Koordinaten: (723804 / 77154)45.8347199.031944230Koordinaten: 45° 50′ 5″ N, 9° 1′ 55″ O; CH1903: (723804 / 77154)
Höhe: 230 m ü. M.
Höhenbereich: 225–567 m ü. M.[1]
Fläche: 5,35 km²[2]
Einwohner: 8202 (31. Dezember 2014)[3]
Einwohnerdichte: 1533 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
40,1 % (31. Dezember 2020)[4]
Stadtpräsidentin: Bruno Arrigoni
Website: www.chiasso.ch
Lage der Gemeinde
Vorlage:Imagemap Bezirk Mendrisioww
Stadion Chiasso
Stadt Chiasso
Fussgängerüberweg in Chiasso

Chiasso [ˈkjasːo] (Audio-Datei / Hörbeispiel anhören?/i), lombardisch Ciass, deutsch veraltet Pias, ist eine politische Gemeinde im Kreis Balerna im Bezirk Mendrisio des Kantons Tessin in der Schweiz.

Am 25. November 2007 scheiterte eine Fusionsvorlage in den Gemeinden Chiasso, Morbio Inferiore und Vacallo.

Geographie

Die Gemeinde im Sottoceneri hat rund 8'000 Einwohner und liegt an der Po-Ebene im Mendrisiotto südlich von Mendrisio zwischen dem Luganersee und dem Comer See an der Grenze zu Italien.

Der Ort Pedrinate, eine früher selbstständige Gemeinde, die seit 1976 zu Chiasso gehört, bildet mit dem Grenzstein 75B den südlichsten Punkt der Schweiz. Damit ist Chiasso die südlichste Schweizer Gemeinde.

Die Nachbargemeinden sind am Norden Stabio, Balerna, Morbio Inferiore, Vacallo, am Osten Maslianico (IT-CO), am Süden Como (IT-CO), am Westen San Fermo della Battaglia (IT-CO) und Novazzano.

Geschichte

Werner Friedli (Fotograf): Chiasso, historisches Luftbild (1946)
Werner Friedli: Chiasso, historisches Luftbild (1962)

1140 wurde Chiasso erstmal als Claso erwähnt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts (1874) wurde Chiasso, ursprünglich ein Vorort des italienischen Nachbarn Como, dank der Eisenbahn mit seinem Grenzbahnhof und Rangierbahnhof zu einem wichtigen Grenzort. Durch die Eisenbahn erlebte Chiasso einen wirtschaftlichen Aufschwung und die Bevölkerung nahm rapide zu.[5]

Nachdem die Grenzbahnhöfe an Bedeutung verloren hatten, wanderten viele Einwohner in die Nachbargemeinden Richtung Norden, wo Arbeitsplätze im tertiären Sektor vorhanden sind. So verzeichnete Chiasso seit 1970 (damals 8'868 Einwohner) einen Bevölkerungsrückgang. Aus einem seit August 1994 bestehenden Forschungszentrum für sogenannte Grätzel-Zellen entwickelte sich ab 1999 ein kommerzieller Hersteller für monokristalline Solarzellen und Solarmodule. Die Nähe zum sonnenreichen Italien beschert dem Ort heute wieder eine solide Exportperspektive.

Im September 1976 löste sich nach langem Regenwetter oberhalb des Gaswerks ein Erdrutsch, welcher einen der drei Propangas-Behälter beschädigte (es gab zwar auf der gegenüberliegenden Seite eine Brandschutzwand, an einen Erdrutsch war bei den Sicherungsmassnahmen nicht gedacht worden). Nach einer gewissen Zeit löste ein durchfahrendes Motorrad durch kleine Motor-Funken eine Explosion der ausgeströmten Gaswolke aus. Die beiden anderen Behälter wurden danach durch die Feuerwehr gekühlt, circa 2000 Personen in der Umgebung evakuiert. Trotz Kühlung leckte auch der zweite Behälter auf Dauer, wobei ein zweiter Gaswolken-Brand entstand. Zwei Ammoniak-Behälter im Keller der nahegelegenen Frisco-Fabrik blieben unversehrt.[6]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1591 1685 1769 1801 1850 1900 1910 1920 1950 1970 1980 1990 2000[7] 2009 2010 2018
Einwohner 160 315 455 479 1265 3700 5722 5439 5744 9326 8583 8212 7933 8202 8331 7979

Sehenswürdigkeiten

Das Stadtbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[8]

Kultur

  • Im Jahr 1833 wurde der Musikverlag Euterpe ticinese gegründet, er veröffentlichte Musikpartituren bis 1864[10]
  • Circolo Cultura, Insieme[11]
  • Circolo delle Arti[12]
  • Galleria Fotografia Oltre[13]
  • Musica Cittadina Chiasso[14]
  • Jazz Matinée[15]
  • Amici del Cinema Teatro di Chiasso[16]
  • Associazione amici del m.a.x. museo[17]
Museen, Galerie, Stiftung
  • 2005 wurde das m.a.x Museum eröffnet. Es wurde von Aoi Huber-Kono, der Witwe des Grafikers Max Huber, in Auftrag gegeben und nach den Plänen der Architekten Pia Durisch+Aldo Nolli realisiert[18][19]
  • Das 1935 vom Architekten Americo Marazzi erbaute Cinema Teatro wurde total renoviert und 2001 wieder eröffnet (Filmvorführungen, Theater, Musik, Tanz).
  • Spazio Officina[20][21]
  • Galleria Mosaico[22]
  • Folini Arte Contemporanea[23]
  • Galleria ConsArc[24]
  • Galleria Fotografia Oltre[25]
  • Die Stiftung Pro Marignano[26]
Festivals

In Chiasso werden verschiedene Festivals veranstaltet. Seit 1989 Chiassodanza (Tanzfestival), seit 1991 Festate (Festival der Weltmusik) und seit 1997 Festival di cultura e musica jazz (Jazzfestival).

Wirtschaft

1951 wurde in Chiasso die Edelmetallschmelze Argor SA gegründet. 1988 wurde deren Sitz nach Mendrisio verlegt.[27]

Verkehr

Zoll von Chiasso nach Italien

Bildung

  • Centro di Formazione Internazionale Il Gabbiano Jonathan[28]

Sport

Persönlichkeiten

Bilder

Literatur

  • Stefania Bianchi: Chiasso im Historischen Lexikon der Schweiz
  • Giuseppe L. Beeler: In grigioverde agli ordini del Col Martinoni. In: Rivista Militare. Nummer 2. April 2010, S. 3–5.
  • Chiara Gerosa: Quando il col Martinoni salvò Chiasso dalla guerra. In: Giornale del Popolo. 24. April 2010, S. 6.
  • Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 464–469.
  • Simona Martinoli: „Italia e Svizzera“ di Margherita Osswald-Toppi: un monumento all’amicizia fra due Paesi. In: Archivio Storico Ticinese. Nummer 147, Casagrande, Bellinzona 2010.
  • Vigilio Massarotti: Una vita in grigioverde. Dal caduceo alle spighe. Edizioni Pedrazzini, Locarno 2009.
  • Celestino Trezzini: Chiasso. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 2: Cavadini – Daegerlen. Attinger, Neuenburg 1924, S. 563 (Digitalisat).
  • Alessandro Zanoli: Chiasso, scene dalla guerra. In: Azione. settimanale della Cooperativa Migros Ticinese, 19. April 2010, S. 5.

Weblinks

Mehr zu Chiasso auf Wikipedias Schwesterprojekten:

Search Wiktionary Definitionen von Wiktionary
Search Wikibooks Bücher von Wikibooks
Search Wikiquote Zitate von Wikiquote
Search Wikisource Quellen von Wikisource
Search Commons Bilder, Videos und Audiodateien von Commons
Search Wikinews aktuelle Nachrichten von Wikinews
Search Wikiversity Lernmaterial von Wikiversity

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Stefania Bianchi: Chiasso im Historischen Lexikon der Schweiz
  6. Archivio Storico Ticinese, numero 146, 2010.
  7. Stefania Bianchi: Chiasso im Historischen Lexikon der Schweiz
  8. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  9. 9,00 9,01 9,02 9,03 9,04 9,05 9,06 9,07 9,08 9,09 9,10 9,11 9,12 9,13 9,14 9,15 9,16 9,17 9,18 9,19 9,20 Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 464–469.
  10. Musikverlag Euterpe ticinese (italienisch) auf ricercamusica.ch/dizionario/ (abgerufen am: 14. November 2017.)
  11. Circolo "Cultura, Insieme" auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  12. Circolo delle Arti auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  13. Galleria Fotografia Oltre auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  14. Musica Cittadina Chiasso auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  15. Jazz Matinée auf ticino.ch
  16. Amici del Cinema Teatro di Chiasso auf centroculturalechiasso.ch/cinema-teatro (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  17. Associazione amici del m.a.x. museo auf centroculturalechiasso.ch/m-a-x-museo/amici (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  18. m.a.x.museo auf maxmuseo.ch (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  19. m.a.x.museo auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  20. Spazio Officina auf centroculturalechiasso.ch (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  21. Spazio Officina auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  22. Galleria Mosaico auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  23. Folini Arte Contemporanea auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  24. Galleria ConsArc auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  25. Galleria Fotografia Oltre auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  26. Stiftung Pro Marignano auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  27. Geschichte. Argor-Heraeus, abgerufen am 3. Juli 2017.
  28. Centro di Formazione Internazionale Il Gabbiano Jonathan auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  29. Football Club Chiasso auf portal.dnb.de (abgerufen am 3. Dezember 2016).
  30. Football Club Insubrica (Memento vom 22. März 2017 im Internet Archive) auf mobile.football.ch/ftc/it/ (abgerufen am 21. März 2017).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Chiasso aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.