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Schlomo Hakohen

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Schlomo Hakohen
Unmittelbar vor seinem Tod (nachempfunden in einer Illustration der "Jüdischen Zeitung" s. u.)
Urkunde über die Smicha von Dov Nochimovsky, eigenhändig geschrieben von R. Schlomo Hakohen,
Wilna 1904

Raw Schlomo Hakohen (geb. 1828 in Wilna; gest. 27. Dezember 1905), More Zedek von Wilna, Verfasser des Cheschek Schlomo, war ein berühmter Av Bet Din und Posek in Wilna.

Leben

Schlomo Hakohen wurde 1828 als Sohn von Rabbi Jisroel Mosche Hakohen geboren, der die Stelle eines Dajans am Rabbinatsgericht in Wilna bekleidete. Schon der junge Schlomo zeigte grossen Eifer und grosse Ergebenheit gegenüber dem Toralernen und galt als ein Wunderkind.

Mit dreizehn Jahren[1] wurde Schlomo sterbenskrank und die Ärzte wiesen ihn an, mit dem Toralernen aufzuhören, weil die Intensität seiner Studien sein schwaches Herz über alle Massen angriffe. Dennoch weigerte sich Schlomo, in irgendeiner Weise in seinem Lerneifer nachzulassen, und setzte sein Lernen (danach noch weitere 65 Jahre) unverändert fort, indem er argumentierte, die Tora sei sein Leben.[2]

Schlomo HaKohens talmudische Glossen wurden der von ihm betreuten und herausgegebenen Wilnaer Schass-Ausgabe, die er sehr verdienstvoll durch akribische Manuskriptvergleiche von Fehlern früherer Ausgaben bereinigte, unter dem Namen "Cheschek Schlomo" beigegeben.

Seine autoritativen und vielfach zitierten halachischen Responsen wurden unter dem Titel "Binjan Schlomo" publiziert. Von Bedeutung sind auch seine textkritischen Studien zu den Ketuvim, die er vor allem auf Basis mehrerer entsprechender Texte des Wilnaer Gaons erforschte.

Sein ganzes Leben lang lernte er und schrieb im Anschluss seine Chiduschim auf. Im Jahr 1856 schrieb er über 100 Hefte mit seinen Chiduschim und Pilpulim voll, wie er in der Einleitung zum Sefer Binjan Schlomo schreibt.

Sein Enkel, Raw Chajim Schaul Karelitz, der Bruder des Chason Isch und Sohn des Gaon Raw Meir Karelitz (Raw Meir war der Schwiegersohn des Cheschek Schlomo), erzählte, dass sein Grossvater, der Cheschek Schlomo, sehr viele Kisten mit Chiduschei Tora hinterliess. Was in den Sefarim Binjan Schlomo und Schu't Azei Beruschim gedruckt wurde, gleiche einem Tropfen im Meer im Verhältnis zu dem, was er alles geschrieben hatte.

Schlomo HaKohen war ein Jugendfreund von Alexander Moses Lapidot, der ebenfalls aus Wilna stammte. Wie dieser, soll Raw Schlomo auch ein begeisterter Anhänger des religiösen Zionismus gewesen sein.

Raw Schlomo korrespondierte auch mit Raw Chaim Hezekiah Medini, der ihn in seinem Hauptwerk "Sdei Chemed" häufig zustimmend zitierte.

Am Abend des fünften Chanuka-Tages fühlte sich Raw Schlomo beim Lernen plötzlich nicht gut und sagte seinem Schwiegersohn, Raw Meir Karelitz: "Es ist vielleicht klug, einen Arzt zu rufen ..." Während sie auf das Eintreffen des Arztes warteten, legte er sich ins Bett und seine Tochter, die Frau von Reb Meir, wartete im Zimmer nebenan. Er rief seiner Tochter zu: "Mirel, es ist doch schade, ohne Beschäftigung im Bett zu liegen, also bringe mir doch bitte mein Heft und meinen Stift, die sich auf meinem Pult befinden ... " Seine Tochter beeilte sich, den Willen ihres Vaters auszuführen, doch einige Momente danach, als sie zurückkam, war er bereits gestorben.

Familie

Rabbi Schlomo Hakohen war ein Urgrossvater von Raw Nochum Partzovitz. Raw Schlomos älterer Bruder war Raw Bezalel Cohen. Raw Schlomo hatte einen Sohn und sechs Töchter.

Fussnoten

  1. Andere Quellen geben ein Alter von 14 oder 15 Jahren an
  2. Überliefert ist sein Ausspruch: "Es ist besser, durch Toralernen zu sterben, als mit Bitul Tora zu leben ... !

Hinweis

Der Artikeltext beruht in Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 14. Dezember 2012, Seite 24 (Autor: S. Roberg).

Weblinks

Andere Wikis

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