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Charlotte und Erhard Oewerdieck

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Die Eheleute Charlotte und Erhard Oewerdieck wurden mit dem Ehrentitel Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet, weil sie in der Zeit des Nationalsozialismus unter Gefährdung des eigenen Lebens jüdischen Menschen zur Flucht aus Deutschland verholfen haben.

1939 ermöglichten sie durch finanzielle Unterstützung die Ausreise des Kaufmanns Arno Lachmann mit seiner Frau und seinem betagten Vater nach Shanghai. Während des Krieges versteckten sie in ihrer Wohnung den Büroangestellten Martin Lange und teilten Lebensmittel und Kleidung mit ihm. Die Belastung und Gefährdung waren auch deshalb besonders groß, weil Oewerdieck als überzeugter Nazigegner Berufsverbot hatte. Im März 1941 verhalf Oewerdieck Eugen Täubler und dessen Frau in letzter Minute zur Flucht in die USA.[1] Den Regimegegner Wolfgang Abendroth beschäftigte er in seiner Wirtschaftsprüfungs- und Treuhandkanzlei.[2]

Erhard Overdieck (geboren 1893) starb 1977. Am 21. September 1978 verlieh Yad Vashem Charlotte und Erhard Overdieck den Titel Gerechte unter den Völkern.

Auf dem Grundstück von Oewerdiecks Kanzlei am Berliner Rathaus machten Archäologen 2010 den Berliner Skulpturenfund. Elf verloren geglaubte hochrangige Plastiken der klassischen Moderne, die die Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt hatten, wurden im Trümmerschutt wiederentdeckt. Die Wissenschaftler vermuteten zunächst einen Zusammenhang mit Oewerdieck.[2] 2012 fand sich jedoch ein Brief, der belegt, dass das Reichspropagandaministerium in dem Haus einen Lagerraum hatte.[3]

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der Datenbank von Yad Vashem (englisch, abgerufen am 20. Oktober 2013)
  2. 2,0 2,1 Matthias Wemhoff: Der Berliner Skulpturenfund. „Entartete Kunst“ im Bombenschutt, Schnell und Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2463-3 (Begleitband zur Ausstellung, Seite 43)
  3. Süddeutsche Zeitung vom 14. März 2012, abgerufen am 20. Oktober 2013
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