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Charles M. Huber

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Charles Muhamed Huber (* 3. Dezember 1956 in München eigentlich Karl-Heinz Huber) ist ein deutscher Schauspieler, Autor und Politiker. Er wurde bei der Bundestagswahl 2013 für die CDU in den 18. deutschen Bundestag gewählt. Er zog über die hessische Landesliste ins Parlament ein. Als Direktkandidat im Wahlkreis Darmstadt scheiterte er gegen Brigitte Zypries.

Herkunft und Familie

Huber wurde als unehelicher Sohn des senegalesischen Diplomaten Jean-Pierre Faye (Neffe des ehemaligen Präsidenten Senegals und Philosophen Léopold Sédar Senghor) und der deutschen Hausangestellten Olga Huber in München geboren.[1] Er lernte seinen Vater erst mit 20 Jahren kennen und absolvierte eine Ausbildung zum Zahntechniker, bevor er eine Karriere als Schauspieler und Politikberater in der Öffentlichkeit begann. Sein Künstlername lautet Charles Muhamed. Die Wahl des Namens ist eine Erinnerung an seine Kindheit, in der er den Spitznamen Charles trug, sowie eine Sympathiebekundung an Muhammad Ali.[2] In seiner 2004 erschienenen Autobiographie Ein Niederbayer im Senegal beschreibt Huber seine Kindheit als Afrodeutscher, der bei seiner Großmutter in den 1960er Jahren in Großköllnbach (Markt Pilsting, Landkreis Dingolfing-Landau) aufwuchs, seine Jugend in München und sein schwieriges Verhältnis zum afrikanischen Teil seiner Herkunft. Als erster Afrodeutscher, der in deutscher Sprache ein Buch verfasste, wurde er 2004 in das Deutschschweizer P.E.N.-Zentrum aufgenommen.

Huber ist verheiratet und hat vier Kinder. Er ist Ehrenkommissar der bayerischen Polizei.

Karriere als Schauspieler

Huber begann seine Schauspiel-Laufbahn in Münchner Kellertheatern. Als erster Seriendarsteller mit afrikanischen Wurzeln außerhalb der USA erreichte er in 120 Ländern Bekanntheit durch die deutsche Krimiserie Der Alte, in der er 1986 bis 1997 den Polizeikommissar Henry Johnson verkörperte, nachdem er ein Jahr zuvor eine Gastrolle gespielt hatte. Des Weiteren wirkte er unter anderem in den Spielfilmen Kolp, Enemy Mine, Erkan & Stefan, Die Oma ist tot und Kehraus mit. 1995 spielte Huber (neben Anna Nicole Smith) in dem amerikanischen Film Skyscraper mit.

1999 schloss er an der New York Film Academy seine Regieausbildung ab. Sein Abschlussfilm, der Kurzfilm The Arrival, wurde 1999 bei den Internationalen Hofer Filmtagen gezeigt. 2004 spielte er in dem Bühnenstück Miss Daisy und ihr Chauffeur, 2010 übernahm er die Hauptrolle des Musicals Mandela.

Engagement für Afrika

Huber ging 1996 nach seinem Ausstieg aus der ZDF-Serie Der Alte nach Äthiopien, wo er als Berater für das Tourismusministerium arbeitete. Die inhaltliche Ausgestaltung des äthiopischen Pavillons bei der Expo 2000 in Hannover mit über 1,3 Millionen Besuchern stammt von ihm und seiner Frau Shobha. Seit Anfang 2000 ist Huber als Berater diverser Bundesministerien und als Teilzeitberater der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) tätig, war in außenpolitischen Arbeitskreisen anfänglich der SPD und dann bei der CSU und berät Firmen, die den afrikanischen Markt erschließen wollen.

Im Jahr 2002 gründete er die Organisation Afrika Direkt e. V., die unter anderem Künstler, Jugendliche und Notleidende im Senegal unterstützt, aber auch Jugendliche und sozial benachteiligte Kinder aus Deutschland, zum Beispiel aus dem Waisenhaus München, in den Senegal einlädt.[3] 2006 setzte er sich für die verbesserte Integration von afrikanischen Sportlern im Profifußball ein und brachte den senegalesischen Präsidenten nach München.

Politische Tätigkeiten

Politisch interessiert war Huber seit seiner Jugend[4] und gehörte bis 2004 der SPD an.[5] Seitdem steht er den Unionsparteien nahe. Im Bundestagswahlkampf 2009 unterstützte Huber die CSU, unter anderem bei Fernsehauftritten, und kreierte drei Internet-Wahlspots für Kanzlerin Angela Merkel. Bei der Bundestagswahl 2013 trat er für die CDU als Direktkandidat im Wahlkreis Darmstadt an,[6] nachdem er zunächst für die CSU – mit Fürsprache Edmund Stoibers – in München-Ost hatte kandidieren wollen.[5] Eine Findungskommission um die frühere hessische Kultusministerin Karin Wolff hatte sich für Huber ausgesprochen.[7] Für den Wahlkampf verlegte seinen Wohnsitz von München nach Seeheim-Jugenheim und um für den Wahlkreis antreten zu können, tauschte er sein CSU-Parteibuch gegen das der CDU.[8] Am 30. Oktober 2012 wurde Charles M. Huber von der CDU Darmstadt mit 94 Prozent Zustimmung als Kandidat für den Bundestag aufgestellt.[9] Huber unterlag bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 als Direktkandidat der früheren Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) mit 63.400 zu 65.812 Stimmen.[10] Den Einzug in das Parlament schaffte er dennoch knapp über den 19. Platz auf der hessischen CDU-Landesliste.[11]

Veröffentlichungen

Weblinks

Fernsehauftritte und -Porträts

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Charles M. Huber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.