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Carl Heck

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Carl Heck (häufig auch Karl Heck geschrieben) (geb. 23. Juni 1907 in Berlin; gest. nach 1944) war ein deutscher politischer Funktionär SA-Führer, zuletzt im Rang eines SA-Brigadeführers. Heck war unter anderem als Führer der SA-Standarte 8 (Kreuzberg) einer der Hauptverantwortlichen für den SA-Terror in Berlin-Kreuzberg in den Jahren 1933 und 1934 sowie von1944 bis 1945 Führer der SA-Gruppe Pommern.

Leben und Wirken

Heck wurde als Sohn des Polizisten Albert Heck (1862–1930) geboren. In seiner Jugend besuchte er das Gymnasium, das er mit der Obersekundareife verließ um eine kaufmännische Lehre zu absolvieren. Ergänzend dazu wurde er an der Handelsschule unterrichtet. Danach verdiente er seinen Lebensunterhalt als Handlungsgehilfe. Vom 1. April 1927 bis zum Februar 1933 war Heck als Ein- und Verkäufer, Reisender und Kassenführer bei einer Großhandelsfirma für die Edelmetallver- und -bearbeitung tätig.

Mitte der 1920er Jahre begann Heck sich in Kreisen der extremen politischen Rechten in Berlin zu betätigen: So gehörte er ab 1922 dem Deutschnationalen Jugendbund an. Später war er Mitglied im völkischen Sportclub Olympia, bevor er 1924 in den Frontbann Nord eintrat, wo er unter anderem Kurt Daluege kennenlernte. Als der Frontbann Nord 1926 in der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) aufging, trat auch Heck in diese über, in der er mit Eintrittsdatum vom 17. März 1926 als Mitglied geführt und zunächst dem Sturm Kreuzberg zugeteilt wurde. Mit Eintrittsdatum vom Dezember 1926 wurde Heck auch Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 49.478).

In den Jahren 1926 bis 1931 stieg Heck in den Reihen der Berliner SA kontinuierlich auf: Er war zunächst bis März 1930 Fahnenträger sowie Führer einer Schar bzw. eines Trupps im Sturm Kreuzberg (bzw. Sturm 26). In der Öffentlichkeit fiel er durch seine Beteiligung an Straßen- und Saalschlachten der SA mit den Kommunisten und anderen politischen Gegnern sowie an Propagandaaktionen der Partei auf. In diesen Jahren wurde er wiederholt aufgrund von politischen Vergehen (verbotenes Uniformtragen etc.) von der Polizei verhaftet.

Am 1. November 1930 wurde Heck zum Führer des SA-Sturms 24 ernannt, bevor er im Zuge der Neuorganisation der Berliner SA während der Stennes-Revolte am 1. April 1931 mit der Führung eines Sturmbannes der Standarte 3 betraut wurde. Zum 1. September 1931 folgte die Ernennung zum Führer des Sturmbannes VIII und zum 13. Juni 1932 die Ernennung zum Führer der SA-Standarte 8. In dieser Stellung wurde er zum SA-Standartenführer befördert.

Die Führung der SA-Standarte 8 behielt Heck bis zum 14. Februar 1937 bei. Als Führer einer von acht (später bis zu zwanzig) Berliner SA-Standarten gehörte Heck in den folgenden Jahren zu den höchsten SA-Führern in Berlin. Insbesondere in der Zeit zwischen dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 bis zum Sommer 1934 war Heck als Anführer von rund 10.000 SA-Angehörigen im Bezirk Kreuzberg einer der Hautpverantwortlichen des SA-Terrors der sich in diesen knapp eineinhalb Jahren in diesem Gebiet abspielte. Unter anderem befand sich das von der Berliner SA-Gruppe als Haft- und Folterstätte genutzte SA-Quartier in der Hedemannstraße in seinem Zuständigkeitsgebiet.

Nach den Ereignissen der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle der NS-Regierung vom Sommer 1934 wurde Heck verschiedentlich irrtümlich als im Zuge derselben erschossen gemeldet.[1]

Am 15. Februar 1937 wurde Heck mit der Führung der SA-Brigade 108 Grenzland West beauftragt, bevor er am 1. August 1939 zum Führer der Brigade 8 (Schneidemühl) ernannt wurde. Seinen höchsten Rang in der SA erreichte er am 30. Januar 1939 mit der Beförderung zum SA-Brigadeführer.

Von 1940 bis 1944 nahm Heck als Reserveoffizier am Zweiten Weltkriegs teil: Während dieser Zeit nahm er am Westfeldzug und am Russlandfeldzug teil, in dem er im Juni 1941 einen Schulterschuss erlitt, wofür er mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet wurde. Zuletzt gehörte er als Leutnant der Stammkompanie des Grenadier-Ersatzbataillons 96 an, bevor er mit Wirkung vom 8. Mai 1944 aus der Wehrmacht entlassen wurde.

Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg übernahm Heck im Mai 1944 im Auftrag der Obersten SA-Führung die Führung der SA-Gruppe Pommern mit Dienstsitz in Stettin, die er mindestens bis zum 31. Dezember 1944 innehatte.

Beförderungen

  • 7. Februar 1930: SA-Scharführer
  • 30. März 1930: SA-Truppführer
  • 1. November 1930: SA-Sturmführer
  • 20. September 1931: SA-Sturmbannführer
  • 13. Juni 1932: SA-Standartenführer
  • 1. Mai 1937: SA-Oberführer
  • 30. Januar 1939: SA-Brigadeführer (gemäß „Führerbefehl“ Nr. 52)

Bilder

Literatur

Sekundärliteratur:

  • Eva Brückner (Hrsg.): Kreuzberg, (= Geschichtslandschaft Berlin, Orte und Ereignisse Publikationen der Historischen Kommission zu Berlin, bd. 5), 1994.
  • Hans-Rainer Sandvoss: Widerstand in Kreuzberg, 1996.

Nichtwissenschaftliches Schrifttum:

  • SA-Standarte 8 im Kampf um Berlin, Berlin 1935.

Einzelnachweise

  1. Otto Strasser: Die Deutsche Bartholomäusnacht, 1938, S. 123.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Carl Heck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.