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Capitol (Offenbach am Main)

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Capitol Haupteingang Goethestraße

Das Capitol in Offenbach am Main ist die ehemalige Synagoge an der Kaiserstraße und heute ein Kultur- und Veranstaltungszentrum.

Gebäude

Kuppelbau vom Ostflügel

Das Capitol ist ein Kuppelbau im Stil des Neoklassizismus. Er wurde 1913 – 1916 als Synagoge errichtet, ein Bau, der u.a. von Siegfried Guggenheim initiiert wurde, nachdem die Vorgänger-Synagoge zu klein geworden war. Architekten waren Fritz Schwarz, Karl Wagner und Richard Throll. Letzterer für die Innenausstattung. Aufsehen erregte damals die 30 Meter hohe Kuppel aus Eisenbeton. Der Hauptraum bot Sitzplätze für ca. 775 Personen. Neben dem Hauptraum wies die Synagoge das volle Raumprogramm eines jüdischen Gemeindezentrums auf. Dort fanden auch Kulturveranstaltungen, wie Konzerte und Theateraufführungen, statt.

Das Gebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.[1]

Geschichte

In der Reichskristallnacht des 9./10. November 1938 wurde die Synagoge geschändet und die komplette Inneneinrichtung durch Brandstiftung zerstört. Das Gebäude wurde an die Kinobetreiber Ruttmann verkauft und unter dem Namen „Nationaltheater“ betrieben. Die Stadt Offenbach sicherte sich dabei ein Nutzungsrecht. So fanden dort auch nationalsozialistische Kundgebungen statt. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude kaum Schäden.

Nach dem Krieg wurde es an die jüdische Gemeinde zurückgegeben. Für die durch die Shoah sehr klein gewordene Gemeinde war es aber nicht mehr sinnvoll nutzbar. So wurde es in der Treuhänderschaft der Stadt Offenbach weiter als Theater bespielt und 1954 von der Stadt erworben.[2] Das Theater an der Goethestraße, wie es sich nannte, besaß allerdings kein festes Ensemble. Nachdem der Komplex mit der Zeit baufällig geworden war, wurde es 1995 von einem privaten Investor zu einem Musicalhaus umgebaut, das 1125 Zuschauern Platz bot. Das Projekt endete jedoch in der Insolvenz.

Heutige Nutzung

Im Oktober 1998 wurde das umgestaltete Gebäude unter dem Namen „Capitol“ als Veranstaltungshalle wiedereröffnet.[3] Es dient heute vorwiegend dem Theater, Konzerten, anderen Kulturveranstaltungen und Tagungen. Insgesamt bietet es bis zu 1800 Gästen Platz. Es ist in drei Säle unterteilt und es existiert weiterhin eine Theaterbühne. Seit 2005 ist die Neue Philharmonie Frankfurt hier untergebracht.

Literatur

  • Thea Altaras: Synagogen und jüdische Rituelle Tauchbäder in Hessen - Was geschah seit 1945? 2. Auflage, Königstein im Taunus 2007, S. 367, ISBN 978-3-7845-7794-4 [nicht ausgewertet]
  • Sonja Bonin: Kulturdenkmäler in Hessen – Stadt Offenbach. Stuttgart 2007. ISBN 978-3-8062-2097-1

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Capitol (Offenbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Capitol (Offenbach am Main) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.