Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Cadinene

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cadinan, die Grundstruktur der Cadinene

Die Cadinene (Betonung auf der dritten Silbe: Cadinene) sind eine Gruppe chiraler Verbindungen, die sich durch die Lage der Doppelbindungen im Molekül, die Konfiguration der Stereozentren und die Verknüpfung der beiden Cyclohexanringe unterscheiden. Es sind ungesättigte bicyclische Kohlenwasserstoffe und gehören zur Reihe der Sesquiterpene. Allen liegt die Struktur der gesättigten Stammverbindung, dem Cadinan, zugrunde.

Die Bezeichnung leitet sich ab von Juniperus oxycedrus (franz. Cade oder Genévrier cade, Stech-Wacholder), aus dessen Holz erstmals Cadinene isoliert wurden.

In Abhängigkeit von der stereochemischen Konfiguration werden die einzelnen Vertreter der Stoffgruppe auch als Muurolene, Amorphene oder Bulgarene bezeichnet.

Vertreter

Die bei drei stereogenen Zentren acht möglichen Stereo-Isomeren sind alle bekannt, das bedeutendste und gleichzeitig das häufigste Sesquiterpen überhaupt ist (−)-β-Cadinen (Spezifischer Drehwert: [α]D20= −251°).[1] Es ist ein Hexahydro-Derivat des 4-Isopropyl-1,6-dimethylnaphthalins (Cadalin), die gesättigte Stammverbindung ist als Cadinan bekannt.

Cadinene
Name α-Cadinen β-Cadinen γ-Cadinen δ-Cadinen ε-Cadinen
Andere Namen (1S,4aR,8aS)- 1-Isopropyl-4,7-
dimethyl- 1,2,4a,5,8,8a-hexahydronaphthalen
γ-Muurolen δ-Amorphen ε-Muurolen
Strukturformel Struktur von α-Cadinen Struktur von β-Cadinen Struktur von γ-Cadinen Struktur von δ-Cadinen Struktur von ε-Cadinen
CAS-Nummer 24406-05-1 523-47-7 1460-97-5
39029-41-9
483-76-1
19912-65-3
1080-67-7
2535-42-4
20307-98-6
29887-40-9
? (Isomerengemisch)
PubChem 12306048
101708
3032853 15094
6429304
6432404
92313
10512446
6432308
5315591
10223
441005
12306055
5315590
520461
Summenformel C15H24
Molare Masse 204,39 g·mol−1
Aggregatzustand flüssig
Kurzbeschreibung farbloses Öl von angenehmem Geruch[1]
Schmelzpunkt
Siedepunkt 275 °C[1]
Dichte 0,92 g·cm−3[1]
Löslichkeit in Wasser nahezu unlöslich[1]
GHS-
Kennzeichnung

[2]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze siehe oben
siehe oben
siehe oben

Stereochemie

Je nach Verknüpfung der beiden Cyclohexan-Ringe des Dekalins werden in Abhängigkeit von der absoluten stereochemischen Konfiguration die einzelnen Vertreter der Stoffgruppe auch als Muurolene, Amorphene oder Bulgarene bezeichnet.

Cadinene sind gegenüber Licht empfindlich und sollten daher an dunklen Orten aufbewahrt werden.

Vorkommen und Gewinnung

Wacholderholz (Juniperus oxycedrus)

(−)-β-Cadinen ist unter anderem im ätherischen Öl des Kubebenpfeffers und in den Blättern mancher Gamander-Arten zu finden. Es ist der Hauptbestandteil des Cade-Öls, das durch trockene Destillation von Wacholderholz (Juniperus oxycedrus) im Mittelmeerraum gewonnen wird. Sein Isomer γ-Cadinen kommt in Goldrute-Arten vor. Auch in dem von Bienen produzierten Propolis konnten Cadinene nachgewiesen werden.[3]

Verwendung

  • Salben gegen Hautausschläge
  • Teerseifen
  • Haarsalben
  • β-Cadinen wird als Geschmackstoff in Backwaren, Süßigkeiten und Kaugummi sowie als Duftstoff in Kosmetika und Detergentien verwendet.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Cadinen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 8. Juni 2014.
  2. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. F. Pellati, F. P. Prencipe, S. Benvenuti: Headspace solid-phase microextraction-gas chromatography-mass spectrometry characterization of propolis volatile compounds. In: Journal of Pharmaceutical and Biomedical Analysis. Band 84, Oktober 2013, S. 103–111, doi:10.1016/j.jpba.2013.05.045. PMID 23807002.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Cadinene aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.