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Bruno Krauskopf

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Bruno Krauskopf (* 9. März 1892 in Marienburg (Westpreußen); † 23. Dezember 1960 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Ausbildung

Im Alter von vierzehn Jahren begann Bruno Krauskopf seine Ausbildung zum Chromolithographen in Berlin, die bis 1908 dauerte. Von 1910 bis 1915 studierte er am Königlichen Kunstgewerbemuseum Berlin bei Emil Doepler. Bereits 1912 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Berliner Galerie Casper. Ab 1914 bildete er mit Wilhelm Kohlhoff und Harry Deierling eine Ateliergemeinschaft und stellte seine Werke bei der Großen Berliner Kunstausstellung aus. Zwischen 1913 und 1916 entstand sein Graphisches Œuvre aus Lithografien, Holz- und Linolschnitten.

Berliner Zeit

Von 1914 bis 1916 war er Soldat im Elsass und in Russland. Krauskopf wurde 1916 Mitglied der Freien (Berliner) Secession und war von 1917 bis 1933 Mitglied der Berliner Secession. Dort war er auch im Vorstand und Jurymitglied und nahm an den Ausstellungen teil. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Illustrationen in Büchern von Tolstoi, Dostojewski, Eulenberg und Reisiger. Ab 1918 war er auch Mitglied der Novembergruppe. Anfang der 1920er Jahre ändert sich sein Malstil vom Expressionismus zum Impressionismus. Die Farben werden frischer und leuchtender. Zwischen 1923 und 1933 unternahm Krauskopf mehrere Studienreisen nach Frankreich, Polen, Italien und in die Schweiz. Außer seinen Bildern illustrierte Krauskopf verschiedene Bücher, entwarf Filmdekorationen für die UFA und Kostüm- und Bühnenentwürfe für Film und Theater.

Im Exil

Im Jahre 1933 wurden seine Werke von der nationalsozialistischen Regierung als „Entartete Kunst“ diffamiert, woraufhin er im selben Jahr nach Norwegen emigrierte. Sein Sommerhaus in Bad Saarow, welches er sich 1923 nach Plänen des Architekten Harry Rosenthal hatte bauen lassen, erwarb der Boxer Max Schmeling.

Im Zuge der Beschlagnahmeaktion „Entartete Kunst“ der Nationalsozialisten wurden zehn Kunstwerke von Bruno Krauskopf aus öffentlichen Gebäuden beschlagnahmt: ein Aquarell, fünf Druckgraphiken und vier Gemälde.[1] Die Standorte des Aquarells und drei der Gemälde gelten als unbekannt, zwei der Druckgraphiken befinden sich heute im Kupferstichkabinett in Berlin, die anderen drei, sowie eins der Gemälde sind im NS-Inventar als „zerstört“ verzeichnet.

Krauskopf ließ sich in Stavanger nieder. Nach 1940, als Norwegen von Deutschland besetzt wurde, lebte er im Untergrund. Am 12. Mai 1945 wurde er von der norwegischen Polizei der Spionage für Deutschland bezichtigt, für zehn Wochen inhaftiert und sein gesamtes Vermögen beschlagnahmt. Nachdem er 1948 zum unerwünschten Ausländer erklärt wurde und sein gesamter Besitz an den norwegischen Staat fiel, emigrierte er zusammen mit seiner zweiten Frau nach New York. Mit Unterstützung von George Grosz knüpfte er erste Kontakte mit der New Yorker Kunstszene. Im Jahre 1957 kehrte er zeitweise nach Berlin zurück, 1959 löste er sein New Yorker Atelier auf und wohnte in Berlin-West, wo er am 23. Dezember 1960 starb.

Auszeichnungen

Ausstellungen

  • Zwischen 1919 und 1933 Ausstellungen in der Kestner-Gesellschaft, Hannover; Akademie der Künste, Berlin; Ausstellung Internationaler Bau, Berlin
  • 1932 Ausstellung in der Galerie Hartberg, Berlin
  • 1933 Ausstellung in der Galerie Flechtheim, Berlin
  • 1934 Ausstellung im Kunstverein Stavanger
  • 1935 Ausstellung in der Galerie Blomquist, Oslo
  • 1936 bis 1940 Ausstellungen in Stavanger, Oslo, Bergen, Haugesund und Kristiansand
  • 1948 bis 1954 verschiedene Ausstellungen in den USA und Deutschland: Galerie Weyhe, New York; Galerie Feigl, New York; Withney Museum, New York; Carnegie International Exhibition Center, Pennsylvania Academy of Fine Arts, Pittsburgh; Richmond und Art Center Des Moines, Iowa; Städtisches Museum Mönchengladbach; Galerie Hella Nebelung, Düsseldorf.
  • 1957 Ausstellungen in der Kunsthalle Bremen, im Kunstamt Berlin-Wilmersdorf und im Kunstverein Karlsruhe.

Posthume Ausstellungen

  • 1972 Gedächtnisausstellung im Rathaus Berlin-Charlottenburg
  • 1981 Ausstellung in der Galerie Michael Haas, Berlin
  • 1985 Ausstellung Kunstforening Stavanger
  • 1991 Ausstellung in der Galerie Norbert Blaeser
  • 1992 Wanderausstellungen in Norwegen anlässlich seines 100. Geburtstags, Ausstellung in der Kunsthalle Darmstadt unter dem Motto: Ich lebe noch und male weiter, und in der Galerie Abercron, München.
  • 1999 Ausstellung Vier Künstler der Verschollenen Generation der Galerie Blaeser
  • 2002 Stationen eines Malers aus Westpreußen im Westpreußischen Landesmuseum Münster
  • 2005 Galerie Norbert Blaeser mit Werken aus dem Nachlass von Krauskopf

Literatur

  • Bruno Krauskopf (1892–1960) „Ich male noch und lebe weiter“, von Margareta Friesen, Verlag: Facsimilia Art&Ed. ISBN 978-3980182492
  • Bruno Krauskopf (1892–1960) Marienburg-Berlin-Stavanger-New York. Stationen eines Malers aus Westpreußen, von Jutta Fethke, Hrsg. Westpreußisches Landesmuseum, Münster, ISBN 978-3927111462

Weblinks

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bruno Krauskopf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.