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Briefing

Aus Jewiki
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Bei einem Briefing handelt es sich um eine Kurzeinweisung (Kurzbesprechung) vor einem wichtigen Ereignis (z. B. Teamarbeit, Werbung, Tauchen, Fallschirmspringen u. v. a. m.).

Das Wort ist ein Anglizismus (engl. brief = kurz, briefing = Einsatzbesprechung). Im Deutschen werden auch Ausdrücke wie Unterrichtung oder Einweisung verwendet.

Sonderfälle

Der Informationsabgleich nach dem Briefing wird Rebriefing genannt. Um über einen längeren Zeitraum auf dem Laufenden zu bleiben, gibt es auch das Update-Briefing – die Auffrischungsbesprechung. Eine Kurzauswertung nach einem wichtigen Ereignis wird als Debriefing bezeichnet (engl. Nachbesprechung; Schlussbesprechung, Manöverkritik). Über große Entfernungen kann ein Video-Briefing erfolgen. Der US-Präsident bekommt sein tägliches Intelligence-Briefing.

Militär

Briefing bei der US Air Force

Briefing stammt aus dem Militärjargon. Das Briefing war ursprünglich die Lagebesprechung, bei der die Tagesbefehle ausgegeben wurden. Vor Militäroperationen gibt es ein Missionsbriefing, früher als Operationsbefehle bezeichnet.

Werbung

Briefing ist die Information über alle erforderlichen Sachverhalte, die ein Marktforschungsinstitut oder eine Werbeagentur benötigt, um ein Angebot abgeben oder einen Auftrag ausführen zu können. Das Briefing beschreibt die Aufgabenstellung und enthält Informationen über Ziele, Zielgruppen, Konkurrenz, Wettbewerbsvorteile und Entwicklungen.

Um das gewünschte (kreative) Ergebnis zu erhalten, erfordert das Briefing Spielraum in der Ergebnisgestaltung. Erst durch den gewährten Spielraum unterscheidet sich das Briefing von einer Aufgabenstellung.

Der Briefende muss daher sehr genau differenzieren zwischen den genau vorgegebenen, geschlossenen Ergebnisbestandteilen und den offenen Ergebnisbestandteilen.

Folgende Punkte sind Bestandteil eines Werbebriefings:

  • Angebotsumfeld
  • Marketingstrategie
  • Abgrenzung des Marktes
  • Einfluss des Käuferverhaltens
  • Bestimmung der Werbeziele
  • Bestimmung der Werbeobjekte
  • Bestimmung des Werbeetats
  • Beurteilung und Kontrolle des Werbeerfolgs.

Unterricht

Unter Briefing versteht man auch ein Unterrichtsinstrument, in der die Lehrperson sich nicht mit der ganzen Klasse, sondern mit einzelnen Teamchefs unterhält, ihnen Arbeitsanweisungen erteilt, von ihnen die gemachten Erfahrungen während der Ausführung in der Gruppe berichten lässt (Rebriefing).

Gesundheitswesen

Die kurze und knappe Übermittlung von Information zum Abgleich des Informationsstandes ist im Schichtbetrieb für die Pflege und die ärztlichen Dienste in einer Klinik seit jeher üblich. Durch moderne Kommunikationsmittel kann die erzählerische Übertragung von Information weiter reduziert werden, sofern die reguläre Zustandsinformation in einem klinischen Informationssystem jederzeit verfügbar und allgemein zugänglich ist. Damit wird das Ziel eines Briefings erreicht: Lediglich die Information über Abweichungen vom Ziel, über außergewöhnliche Vorkommnisse und über besondere Anforderungen wird kommuniziert. Alle übrige Information findet sich dort, wo sie regelmäßig zwischen Planung und Bericht zu suchen ist. Damit reduziert sich der Zeitbedarf der allgemeinen Informationsübertragung auf ein Minimum und die frei verfügbare Zeit für die Fälle, die besondere Aufmerksamkeit erfordern, steigt erheblich[1].

Luftfahrt

In der Berufsluftfahrt werden alle wichtigen Aktivitäten nach Checklisten abgearbeitet bzw. zeitkritische Handlungen nach ihrer Durchführung mit Checklisten nachträglich kontrolliert. Für wichtige zeitkritische Handlungen (Start, Landung) führen der Flugkapitän und der Kopilot eine vorgeschriebene kurze Besprechung zwecks Koordinierung der gemeinsamen Handlungen, zur Wiederholung (recall) und Einprägung durch – Start-Briefing und Lande-Briefing.

Beim Start-Briefing werden die verschiedenen möglichen Startzwischenfälle (schwere Fehlermeldungen, Triebwerksausfall, unwichtige Warnmeldungen) und die Reaktionen darauf besprochen. Die normalen Prozeduren sind nicht Bestandteil des Start-Briefings.

Das Lande-Briefing ist umfangreicher und variiert stärker als das Start-Briefing (Landebahn, Winde, Frequenzen, Fehlanflugverfahren, Besonderheiten der verschiedenen Flugplätze).

Tauchen

Beim Gerätetauchen ist es üblich, vor einem Tauchgang ein Briefing und danach ein Debriefing zu machen. Normalerweise leitet diese Briefings der erfahrenste Taucher oder der Tauchführer.

Briefing

Vor dem Tauchgang wird die Gruppe oder der Buddy über die maximale Tauchtiefe, die maximale Tauchzeit, die geplante Route beziehungsweise Himmelsrichtung, Besonderheiten, besondere Tauchzeichen und die Notfallorganisation informiert.[2] Wenn nötig sollte auch Informationen über das Gewässer, den Ein- und Ausstieg, den genauen Ablauf, besondere Tauchausrüstung, persönliche Einschränkungen oder Krankheiten enthalten sein.[2] Die Buddy-Teams können am Briefing gebildet oder bekannt gegeben werden, wenn dies nicht schon zuvor geschehen ist. Je nach Art und Komplexität des Tauchgangs können diverse spezifische Informationen und Absprachen hinzukommen. Bei Schulungstauchgängen wird beispielsweise im Briefing zusätzlich der Übungsablauf und die Bewertungskriterien beschrieben.

Debriefing

Beim Debriefing wird reflektiert, was gut, und was verbesserungswürdig am Tauchgang war. Es werden Probleme ange- oder besprochen und Lösungen dafür gesucht. Nach Schulungstauchgängen bewertet der Tauchlehrer die absolvierten Übungen.

Politik

Zunehmend wird der Ausdruck auch in der politischen Kommunikation verwendet, zumal in der Unterrichtung zu Sitzungen europapolitischer Gremien. So nennt die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der EU ihre Unterrichtung der Lobbyisten in Brüssel Briefing.[3] In Berlin hat das Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland gemeinsam mit der Bundesregierung ein System von Briefings etabliert.[4]

Siehe auch

Briefing oder Debriefing vor oder nach

Literatur

  • Alois Hundertpfund: Briefing als Instrument des Unterrichts. impulse, Zürich 1999. ISBN 3-905081-46-6
  • Louis Back, Stefan Beuttler: Handbuch Briefing. Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2003. ISBN 3-7910-2487-6

Weblinks

 Commons: Briefings – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Briefing aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.