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Breitmaulnashorn

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Breitmaulnashorn
Südliche Breitmaulnashörner in einem Nationalpark in Südafrika

Südliche Breitmaulnashörner in einem Nationalpark in Südafrika

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Unpaarhufer (Perissodactyla)
Familie: Nashörner (Rhinocerotidae)
Gattung: Ceratotherium
Art: Breitmaulnashorn
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Ceratotherium
J. E. Gray, 1868
Wissenschaftlicher Name der Art
Ceratotherium simum
Burchell, 1817

Das Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) ist ein Säugetier aus der Familie der Nashörner. Die teilweise gebrauchte Bezeichnung Weißes Nashorn leitet sich vom englischen Trivialnamen White rhinoceros ab. Die Art lebt in den Grassavannen Afrikas und stellt den einzigen noch lebenden Vertreter der Gattung Ceratotherium dar. Zudem ist das Breitmaulnashorn die größte rezente Nashornart.

Merkmale

Allgemein

Nördliches Breitmaulnashorn im Zoo von San Diego (der Bulle „Angalifu“, 2014 verstorben)

Das Breitmaulnashorn ist neben den drei Elefantenarten und dem Flusspferd eines der größten Landsäugetiere und die größte aller heute lebenden Nashornarten.[1][2] Es weist eine Kopf-Rumpf-Länge von 340 bis 380 cm, eine Schulterhöhe von 150 bis 180 cm und ein Gewicht von 1,8 bis 2 t bei Kühen und von meist 1,8 bis 2,5 t bei Bullen auf. Große Bullen erreichen manchmal auch ein Gewicht von 3,5 t.[2] Der Sexualdimorphismus ist stark ausgeprägt, untersuchte männliche Tiere aus dem Garamba-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo wurden 359 bis 375 cm lang und an der Schulter 163 bis 182 cm hoch. Für weibliche Tiere lagen die entsprechenden Werte bei 299 bis 322 cm und bei 153 bis 177 cm.[1] Der Körper ist massig gebaut, die Gliedmaßen sind sehr breit und kurz. Markant sind der sehr tief hängende Kopf und ein mächtiger Nackenbuckel, der aus Bindegewebe und Muskulatur gebildet wird und der Kopf-Rumpf-Linie eine charakteristische Biegung gibt.[3][4]

Die Körperfarbe des Breitmaulnashorns ist wie die des verwandten, ebenfalls in Afrika verbreiteten Spitzmaulnashorns (Diceros bicornis) schiefergrau. Die Haut ist durchschnittlich 2 cm dick, erreicht am Nackenbuckel aber auch bis zu 4,5 cm und ist sehr dicht.[5] Sie weist nur gering ausgeprägte Falten auf, was möglicherweise mit dem dichten Unterhautfettgewebe zusammenhängt. Die meist einzige sichtbare Falte befindet sich an den oberen Enden der vorderen Gliedmaßen.[6] Außer an den Ohrrändern, den Augenlidern und am Schwanzende ist die Nashornart unbehaart. Als weitere Unterscheidungsmerkmale zum Spitzmaulnashorn hat das Breitmaulnashorn große Spitzohren und ein breites, stumpfes Maul ohne Greiffortsatz. Dabei bildet die Unterlippe eine hornige Kante, die die fehlenden Schneidezähne ersetzt und mit deren Hilfe die Tiere die Grasnahrung abreißen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind die zwei Hörner auf der Nase und der Stirn, wobei das vordere in der Regel größer ist.[3][4]

Schädel- und Gebissmerkmale

Kopf eines Breitmaulnashorns

Der Schädel des Breitmaulnashorns weist eine Länge von 70 bis 85 cm auf.[6] Er besitzt ein lang ausgezogenes spitzwinkliges Hinterhauptsbein, was die tiefe Kopfhaltung dieser Nashornart bewirkt.[7] Am Hinterhauptswulst setzt die mächtige Nackenmuskulatur zur Haltung des tiefhängenden Schädels an. Das Nasenbein ist breit und teils nach vorn gebogen.[3] Die Stirnlinie weist eine deutliche Einsattelung auf.[6]

Der Unterkiefer ist sehr massiv, die Symphyse breit und spachtelartig geformt. Aufgrund des Fehlens der vorderen Bezahnung ist die Zahnanzahl deutlich reduziert, die Zahnformel des erwachsenen Tieres lautet: . Allerdings sind embryonal noch Schneidezähne nachweisbar. Allgemein weisen die Backenzähne eine sehr hohe Zahnkrone auf, sind also hypsodont, der hinterste Molar wird bis zu 13 cm hoch. Der Anteil an Zahnzement ist sehr hoch.[3]

Hörner

Die beiden Hörner des Breitmaulnashorns bestehen aus Keratin, das aus tausenden langgezogenen Fäden (Filamente) geformt ist und eine hohe Festigkeit besitzt. Sie wachsen ähnlich wie Haare oder Fingernägel während des gesamten Lebens, auch wenn sie beschädigt werden.[8] Das vordere Horn (Nasalhorn) sitzt auf dem Nasenbein, das hintere (Frontalhorn) auf dem Stirnbein. Beide sind an ihrer Basis nicht verbunden. In der Regel besitzen sie eine konische Form und sind nicht so deutlich nach hinten gebogen wie beim Spitzmaulnashorn. Das vordere Horn ist länger und wird bis zu 100 cm lang, das längste jemals gemessene Horn wies eine Länge von 158 cm auf. Das hintere Horn ist mit 50 cm deutlich kürzer. Kühe haben meist längere und wesentlich schlankere Hörner als Bullen.[9]

Meist dient das Horn als Waffe gegen Raubtiere oder im Dominanzkampf, spielt aber auch bei der Kontaktaufnahme zu anderen Nashörnern eine wichtige Rolle. Bei der Nahrungsaufnahme wird das vordere Horn häufig über den Boden geschleift, wobei sich deutliche Abriebspuren bilden.[3][4]

Sinnesleistungen und Lautäußerungen

Der Geruchssinn ist der wichtigste Sinn des Breitmaulnashorns, bei günstiger Windrichtung kann es schon aus einer Entfernung von 730 m Witterung aufnehmen. Auch das Gehör ist extrem gut, und die Ohren sind in ständiger Bewegung. Wie alle anderen Nashornarten hat es aber einen schlechten Sehsinn, der maximal 20 m weit reicht.[3][4]

Das Breitmaulnashorn benutzt ein umfangreiches Repertoire an Lauten zur Kommunikation, wobei Bullen allgemein geräuschvoller sind. Sie geben bei Kämpfen untereinander ein Brüllen von sich. Während der Brunft grunzt und schnaubt ein Bulle, um das Interesse einer Kuh zu wecken, und gibt ein den Elefanten ähnelndes Trompeten von sich, wenn sie abgewiesen werden. Kälber quieken, wenn sie von der Mutter getrennt sind.[10] Dabei werden verschiedene Lautgruppen unterschieden, die Ton- (weinen, quieken), Knurr- (knurren, grunzen, meckern, stöhnen) und Pufflaute (schnauben, hecheln), die sich auch teilweise wiederholen können. Einige Laute liegen dabei im Infraschallbereich. Der große Lautreichtum geht auf die engeren sozialen Beziehungen beim Breitmaulnashorn zurück.[11]

Verbreitung und Unterarten

Historische Verbreitungs­gebiete der nördlichen und der südlichen Unterart

Das Breitmaulnashorn ist ein Bewohner der Lang- und Kurzgrassavannen Afrikas, es bevorzugt aber eher Gebiete mit kurz gewachsener Vegetation sowohl in Hoch- als auch in Tiefländern. Trotz seiner weitgehend grasenden Ernährungsweise und der daraus evolutiv entstandenen Merkmale ist es kein vollständig an offene Landschaften angepasstes Tier. Zum Schutz vor der intensiven Sonneneinstrahlung benötigt es niedriges und hohes Buschwerk, das ihm ausreichend Deckung und Schatten spendet. Das optimale Habitat umfasst Grasländer mit eingestreuten Busch- und Walddickungen oder angrenzenden offenen Waldlandschaften. Dabei zieht es die Nähe von Gewässern vor. Ist diese Nähe nicht gegeben, unternimmt es regelmäßige Wanderungen zu geeigneten Wasser- und auch Suhlstellen.[4][12]

Das Breitmaulnashorn war ursprünglich deutlich weiter verbreitet, als es die historischen Vorkommensgebiete im Kolonialzeitalter vermuten lassen. So kam es noch vor etwa 2000 Jahren den Nil hinauf bis ins südliche Ägypten vor und dürfte einen großen Teil Nordwestafrikas besiedelt haben. Felsmalereien und Knochenfunde deuten darauf hin, dass es vor rund 3.500 Jahren sogar den äußersten Norden Afrikas, etwa Marokko und Libyen besiedelt hat. Das neuzeitlich bekannte Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf zwei isolierte Vorkommen im südlichen und im zentralen Afrika.[13]

Bis vor kurzem existierten in freier Wildbahn zwei Unterarten des in afrikanischen Savannen heimischen Breitmaulnashorns:

Seitenansicht eines Südlichen Breitmaulnashorns
  • Südliches Breitmaulnashorn (C. s. simum (Burchell, 1817)); Die Form lebte einst in einem Gürtel, der sich von Angola und Namibia über Botswana und Simbabwe nach Mosambik und KwaZulu-Natal erstreckte, die Nordgrenze in historischer Zeit ist dabei vermutlich der Sambesi gewesen. Möglicherweise kam es allerdings auch im südwestlichen Sambia vor. Das Auftreten des Breitmaulnashorns korrespondierte dabei mit den Bushveld-Regionen des südlichen Afrikas.[3][6][13] Heute ist es über zahlreiche Schutzgebiete in der Region fragmentarisch verstreut. Im Jahr 2010 wurde der Bestand auf etwa 20.150 Tiere geschätzt; es ist damit die am häufigsten auftretende Nashornart.[14][15] Der Bestand hatte sich demnach seit den Zählungen 2007[16] deutlich erholt. Die Unterart wird von der IUCN als „gering gefährdet“ eingestuft.[17]
  • Nördliches Breitmaulnashorn (C. s. cottoni Lydekker, 1908); Die Form war von Kongo und Uganda bis in den Tschad und den Sudan verbreitet. Die alten Ägypter trafen es noch wild im Niltal an, und auch in Marokko kam es zu jener Zeit noch vor.[3] In der jüngsten Zeit hatte sich seine Population in freier Wildbahn nur mehr auf den Nationalpark Garamba in der Demokratischen Republik Kongo (einst Zaire) beschränkt und sich dort von einem Tiefpunkt in den 1970er Jahren zunächst noch auf etwa 40 Exemplare erholt. Doch nach Bürgerkrieg und Übergriffen wildernder Paramilitärs aus dem Sudan war der Bestand 2005–2006 extrem geschrumpft und galt Pressemeldungen zufolge seit 2008 als in freier Wildbahn ausgerottet.[18] Mit einer Restpopulation von weltweit zwei Tieren gilt das Nördliche Breitmaulnashorn als das seltenste Großsäugetier der Welt und wird von der IUCN seit Anfang der 2010er-Jahre auf der roten Liste gefährdeter Arten als unmittelbar vom Aussterben bedroht geführt.[19][20]

Lebensweise

Territorialverhalten

Südliches Breitmaulnashorn im Kruger-Nationalpark in Südafrika

Das Breitmaulnashorn ist sowohl tag- als auch nachtaktiv, vermeidet aber tagsüber die direkte brennend heiße Sonne und sucht schattige Regionen auf. Es ist ortstreu und ein nicht so strikter Einzelgänger wie die anderen heute lebenden Nashornarten. Gruppen von sechs Tieren sind der Normalfall und bestehen aus dem Muttertier mit ihren Jungen und weiteren Kühen. Manchmal kommt es auch zu größeren Verbänden mit bis zu zwanzig Tieren, diese stellen aber meist nur temporäre Weidegemeinschaften dar. Jungbullen werden in den Gruppen geduldet, solange sie keine Paarungsversuche bei nicht brünstigen Weibchen versuchen. Eine solche Gruppe bildet einen eher lockeren Verband, der sich aber bei Gefahr einigelt, also einen Kreis bildet mit den hornbewehrten Schädeln nach außen. Das Territorium einer Kuh variiert zwischen 10 und 15 km², meist mit einem Kerngebiet von 6 bis 8 km², und überlappt sich mit denen von Bullen. Die Reviergröße ist abhängig von der Qualität des Nahrungsangebotes und dem Vorhandensein von Wasser.[21][12]

Ausgewachsene Bullen leben allein und haben ein festes Revier von 1 bis 3 km² Größe. Das Territorium wird in der Regel von einem dominanten Bullen (Alpha-Bullen) gehalten und ist häufig von Gebieten von bis zu drei anderen, weniger dominanten Bullen (Beta-Bullen) umgeben. Diese werden vom dominanten Bullen meist ignoriert, Grenzüberschreitungen führen aber zu hoch ritualisierten Kämpfen, wobei die Hörner zum Einsatz kommen und gegeneinander geschlagen werden. Danach trennen sich die Gegner wieder. Junge Bullen und andere Kühe werden oft im Revier geduldet.[21][12]

Markierungsverhalten
Der Bulle nähert sich dem Kothaufen
Er untersucht die Stuhlkonsistenz seines Vorgängers …
… und entscheidet, dass er das besser kann.
Zuerst den alten Haufen …
… mit den Hinterbeinen …
… ins Gebüsch scharren,
… damit er sich auflöst …
… und der Geruch des neuen Haufens sich ungestört verbreiten kann.
Zuletzt setzt der Bulle seinen Haufen an die Stelle des alten und tritt ihn breit.

Markiert werden die Territorien durch feste Kotplätze an den Grenzen, die häufig von mehreren Tieren genutzt werden, wobei große Dunghaufen entstehen können. Dominante Bullen verteilen ihre Abfälle gelegentlich aber auch mit den Hinterhufen auf umliegende Steine und Sträucher. Oft begangene Wege werden daneben durch Verspritzen von Harn markiert, was alle 100 m passieren kann. Das Harnlassen ist ebenfalls hochritualisiert, wobei vorher am Boden oder an Sträuchern mit den Hufen gekratzt wird und diese Kratzspuren mehrmals bespritzt werden. Außerhalb ihres eigenen Territoriums hinterlassen Bullen aber keine Urinspuren.[12][22]

Das Breitmaulnashorn gilt als wenig angriffslustig, normalerweise hält es seinen Kopf immer nach unten, nur bei erhöhter Aufmerksamkeit schaut es auf. Die normale Trabgeschwindigkeit liegt bei etwa 15 bis 30 km/h. Ein wütendes Breitmaulnashorn kann aber zu einem gefährlichen Gegner werden, da das lange Horn als Waffe eingesetzt wird. Beim Angriff oder auf der Flucht kann ein Tier im Galopp auch 40 km/h erreichen und sehr schnell die Richtung ändern. Da die Nashornart wie alle Nashörner schlecht sehen kann, besitzt sie kein visuell erkennbares Ausdrucksverhalten, was sie für Menschen unberechenbar macht.[4]

Ernährungsweise

Datei:Ceratotherium simum 01.ogv Das Breitmaulnashorn bevorzugt Grasnahrung (grazer), sein tiefhängender Kopf, die breiten Lippen und die hochkronigen Zähne sind hervorragende Anpassung an diese Ernährungsweise. Dabei nimmt die Nahrungsaufnahme fast 50 % der Tagesaktivitäten ein.[21] Überwiegend ernährt es sich von kurzen Gräsern. Im südlichen Verbreitungsgebiet dienen vor allem verschiedene Hirseformen wie Panicum, Urochloa und Digitum als Nahrungsgrundlagen, die in schattenreichen Gebieten der Rotgrassavannen (Themada triandra) wachsen. Des Weiteren werden auch Hundszahngräser (Cynodon) und verschiedene Süßgräser (u. a. Hyparrhenia) verzehrt.[23][24] In Zeiten der Nahrungsknappheit werden aber auch Seidenpflanzengewächse wie Stapelia und Sarcostemma nicht verschmäht. Im nördlichen Verbreitungsgebiet dienen häufig Arten der Lampenputzergräser (Pennisetum) als Nahrungsgrundlage.[3][10]

Wasser trinkt das Breitmaulnashorn wenn möglich täglich, wozu es die Weidegebiete verlässt und Wasserstellen aufsucht. Die nächste Wasserstelle sollte aber nicht weiter als wenige Kilometer entfernt sein. Sofern notwendig, kommt die Nashornart aber auch zwei bis vier Tage ohne Wasser aus.[4]

Sehr häufig sucht das Breitmaulnashorn auch Suhlstellen für Schlammbäder auf, wo es sich für gewöhnlich rund eine Stunde aufhält und meist bewegungslos liegt. Gewöhnlich erfolgt dies in der Tageshitze oder während der Abenddämmerung. Finden sich zu ungünstigen Jahreszeiten keine Suhlstellen, nimmt das Breitmaulnashorn auch Sandplätze als Ersatz. Diese Bäder sind für die Thermoregulation notwendig, aber auch um Parasiten zu bekämpfen. Wasserbäder wie bei den asiatischen Nashörnern sind beim Breitmaulnashorn aber nicht bekannt.[3][10]

Fortpflanzung

Mutter mit Jungtier im Sabie Sands Private Game Reserve in Südafrika

Weibliche Jungtiere werden mit sechs bis sieben Jahren geschlechtsreif, männliche mit zehn bis zwölf. Bei Kühen kommt es alle 29 bis 44 Tage zur Brunst, wobei sie sich von der Gruppe absondern und auffallend häufig markieren, was deckwillige Bullen anlockt.[25] Nach einem bis zu einem Tag dauernden Vorspiel mit Reiben, Kopfauflegen und Scheinkämpfen kommt es schließlich zur Begattung, die 20 bis 80 Minuten dauern kann und mit dem Aufsitzen des Bullen auf der Kuh beginnt. Zeitweise stößt der Bulle dabei alle drei Minuten Samen aus. Nach der Vereinigung kehrt das Weibchen meist zur Gruppe zurück.[4]

Die Tragzeit dauert etwa 16 bis 18 Monate, nach Beobachtungen an Zootieren variiert sie von 480 bis 548 Tagen. Kurz vor der Geburt verlässt die trächtige Kuh die Herde und bleibt für einige Tage allein. Das einzige Kalb, welches zur Welt kommt, wiegt bereits 40 bis 60 kg und kann nach einer Stunde bereits stehen, um Milch zu saugen. Es ist mit einem leichten dunkelfarbenen Fell bedeckt, welches später ausfällt. Außerdem weist es an der Stelle, wo das vordere Horn ist, eine schwarze Erhebung auf, und die Hufe haben ebenfalls eine schwarze Färbung. Nach 24 Stunden ist das Kalb in der Lage, der Mutter zu folgen, läuft aber gewöhnlich leicht vor ihr. Es wird etwa ein Jahr lang gesäugt und nimmt bereits zwei Monate nach der Geburt auch Gras zu sich. Allerdings wächst es recht langsam und wiegt nach einem Jahr rund 440 kg.[26] Erst nach zweieinhalb bis drei Jahren wird die Mutter wieder brünstig und vertreibt dann das Junge. Nach der Geburt des nächsten Kalbes und nach den ersten Wochen gesellt sich häufig auch das letzte Junge wieder zu seiner Mutter. Die Lebensspanne eines Breitmaulnashorns liegt bei 40 bis 50 Jahren.[4][3]

Interaktion mit anderen Tierarten

Ausgewachsene Breitmaulnashörner haben keine natürlichen Feinde; gelegentlich greifen Löwen Jungtiere an.[27] Es besteht eine enge positive ökologische Beziehung zum Afrikanischen Elefanten, dessen Herden die Busch- und Baumvegetation eindämmen und so Offenlandschaften erzeugen, die das Breitmaulnashorn nutzt.[12] Manchmal kommt es auch zu gemeinsamen Weideverbänden mit dem Spitzmaulnashorn. Symbiotische Beziehungen gibt es auch mit dem Gelbschnabel-Madenhacker (Buphagus africanus), dem Kuhreiher (Bubulcus ibis) und dem Rotschulter-Glanzstar (Lamprotornis nitens). Die Vögel picken häufig Insekten von der Haut des Nashorns und wirken überdies auch als Alarmsignal bei erschrecktem Aufflattern.[3]

Parasiten

Wie alle rezenten Nashornarten wird auch das Breitmaulnashorn von zahlreichen Zecken und Fliegen (u. a. Lypeosia) angefallen. Im Magen wurden Larven der Dasselfliegen nachgewiesen, die Eier in die Haut an Kopf und Schulter ablegen.[3] Weitere Endoparasiten stellen Wimperntierchen dar.[28] Bekannt ist auch, dass Neospora caninum zum Auftreten von Neosporose führt und ähnlich wie bei Hausrindern Aborte beim Breitmaulnashorn verursacht.[29][30] Auch Piroplasmose-Parasiten (Babesia und Theileria) sind nachgewiesen.[31]

Systematik

Das Breitmaulnashorn ist der einzige lebende Vertreter der Gattung Ceratotherium. Sein nächster Verwandter ist das Spitzmaulnashorn. Zusammen formen sie die Untertribus Dicerotina, der die zweihörnigen Nashörner Afrikas umfasst. Innerhalb der Dicerotina ist das Breitmaulnashorn aufgrund der Schädel- und Zahnmerkmale die etwas modernere Art. Molekulargenetische Untersuchungen haben ergeben, dass sich beide Gruppen vor rund 17,1 Millionen Jahren trennten,[32] was etwa der Ende der 1970er Jahre aufgrund paläontologischer Daten postulierten Trennung im mittleren Miozän entspricht.[33] Genetischen Untersuchungen aus den 1980er Jahren zufolge begann die Trennung erst vor 3,5 Millionen Jahren.[34] Die Abspaltung von den asiatischen Nashornlinien fand bereits vor 29,3 Millionen Jahren statt.[32]

Die beiden Unterarten des Breitmaulnashorns, das Nördliche und das Südliche, wurden erst 1908 vom britischen Paläontologen Richard Lydekker (1849–1915) differenziert.[35] Zwischen beiden bestehen einzelne morphologische Unterschiede. Diese betreffen vor allem den Schädel- und Zahnbau. Außerdem ist das Südliche Breitmaulnashorn das deutlich größere, während das Nördliche eine kleinere Statur aufweist und einen wesentlich geraderen Rückenverlauf hat. Darüber hinaus gibt es Abweichungen bei den Lautäußerungen zwischen den beiden Formen.[36] Dies sowie genetische Unterschiede veranlassten Colin P. Groves 2010, beide als eigenständige Arten mit den wissenschaftlichen Namen C. simum (Südliches Breitmaulnashorn) und C. cottoni (Nördliches Breitmaulnashorn) zu beschreiben.[6] Die postulierte Aufteilung in zwei Arten wurde aber zum Teil stark kritisiert und ist allgemein nicht anerkannt.[17] Die Trennung der beiden Unterarten sollte ersten Analysen zufolge vor 0,8 bis 1,4 Millionen Jahren erfolgt sein,[6][37] Untersuchungen anhand der vollständigen mitochondrialen DNA spezifizierten dies auf 0,46 bis 0,97 Millionen Jahre. Diese ergaben zudem, dass beide Linien monophyletisch sind und somit isoliert voneinander bestehen.[38] In historischer Zeit gab es weltweit nur einen bekannten Hybriden zwischen den beiden Unterarten. Das Tier, „Nasi“, wurde 1977 geboren und 2007 aufgrund eines weit vorangeschrittenen Krankheitsbildes eingeschläfert.[6] Die Diskussion um einen eigenen Artstatus des Nördlichen Breitmaulnashorns kam ab dem Jahr 2016 wieder verstärkt auf.[39]

Ein ebenfalls bisher einzigartiger Hybride aus einem Südlichen Breitmaulnashorn und einem Spitzmaulnashorn kam 1988 im 800 ha großen, eingezäunten South Africa’s National Zoological Gardens Game Breeding Centre nördlich von Pretoria zur Welt. Das Tier zeigte markante Mischmerkmale, so war das Maul vergleichbar geformt wie beim Breitmaulnashorn, besaß aber an der Oberlippe eine kleine Verlängerung. Die Ohren waren wiederum dem des Spitzmaulnashorns ähnlich, während der Körperumriss beide Nashornarten widerspiegelte.[40]

Stammesgeschichte

Die Gattung Ceratotherium trat erstmals im späten Miozän im östlichen Mittelmeergebiet auf, wo sie insgesamt sehr häufig ist. Einer der frühesten bekannten Funde stammt aus Kappadokien in Zentralanatolien und umfasst einen 59 cm langen Teilschädel mit Unterkiefer. Diese wurden in einer Ignimbritlage gefunden, deren Alter etwa 9,2 Millionen Jahre beträgt. Offensichtlich geriet das Tier in einen Vulkanausbruch und wurde, der Oberflächenerhaltung der Knochen zufolge, in dem pyroklastischen Strom bei rund 400 °C zu Tode gebacken. Die Funde gehören zu den seltenen Fossilien, die aus vulkanisch geprägten Ablagerungen stammen, ein vergleichbarer Fall innerhalb der Gruppe der Nashörner ist der des Blue Lake Rhino im Nordwesten der USA.[41] Diese sehr frühen Funde werden in der Regel der Art Ceratotherium neumayri zugewiesen, die aufgrund ihrer Schädel- und Zahnmerkmale gemischte Pflanzenkost zu sich nahm. Da diese Art zahlreiche Merkmale mit den späteren Ceratotherium-Formen, aber auch mit Diceros einschließlich Paradiceros teilt, wird sie häufig als eine Stammform für die beiden heute lebenden afrikanischen Nashornarten angesehen. Der dadurch entstehende paraphyletische Ursprung von Ceratotherium führt teilweise zu der Forderung, diese Art aus der Gattung auszugliedern und einen neuen Gattungsnamen zu vergeben.[42][43] Ursprünglich wurden die plio- und pleistozänen Vorgänger des Breitmaulnashorns als Ceratotherium praecox beschrieben, welches aber aufgrund neuerer anatomischer Untersuchungen im Jahr 2005 als ein Vertreter von Diceros angesehen wird. Somit verbleibt neben einigen bisher noch nicht genauer beschriebenen Resten aus dem Frühpliozän Marokkos vorerst nur Ceratotherium mauritanicum in der unmittelbaren Ahnenreihe. Dieses kam seit dem mittleren Pliozän in Ostafrika vor und erreichte im späten Pliozän Süd- und Nordafrika. Aus dieser Form entwickelte sich im frühen Pleistozän die heutige Art. Lediglich in Nordafrika hielt sich Ceratotherium mauritanicum bis ins späte Pleistozän, bis es verschwand, als auch hier die modernere Form Fuß fasste. Die Vorläuferform ähnelte schon deutlich dem heutigen Breitmaulnashorn, hatte aber noch nicht so hochkronige Zähne und war etwas kleiner.[42]

Das heutige Breitmaulnashorn trat erstmals im frühen Pleistozän Ostafrikas auf. Die frühesten Vertreter stammen aus der Olduvai-Schlucht und Laetoli (beide Tansania) und werden der Unterart Ceratotherium simum germanoafricanum zugewiesen.[42] Diese stellt möglicherweise die Ausgangsform für die beiden heute bekannten Unterarten dar.[6] Gut erhaltene pleistozäne Funde stammen auch aus Koobi Fora (Kenia), wo sie zusammen mit solchen vom Spitzmaulnashorn und auch wie bei den anderen erwähnten Fundstellen mit bedeutenden frühmenschlichen Überresten vergesellschaftet sind.[44]

Forschungsgeschichte

Das Breitmaulnashorn war schon im Römischen Reich bekannt, wo möglicherweise Gnaeus Pompeius Magnus ein solches Tier im Jahr 55 v. Chr. zu seiner Konsulatsfeier vorführte, das von Plinius dem Älteren und anderen antiken Gelehrten beschrieben wurde und wohl aus Äthiopien stammte.[45] Das Wissen um diesen Nashornvertreter ging aber im europäischen Mittelalter verloren, und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war lediglich das Spitzmaulnashorn als afrikanische Nashornart bekannt. Erst 1812 entdeckte der britische Naturforscher William John Burchell (1782–1863) in Südafrika das Breitmaulnashorn wieder. Er erlegte ein Tier und brachte es nach England zurück, wo er es 1817 als Rhinoceros simus wissenschaftlich beschrieb.[46] Den heute anerkannten Gattungsnamen Ceratotherium führte der britische Forscher John Edward Gray (1800–1875) 1868 ein.[3]

Im Laufe der Zeit wurden für das Breitmaulnashorn verschiedene wissenschaftliche Namen gebraucht:[47]

  • Rhinoceros simus Burchell, 1817
  • Rhinoceros burchellii Lesson, 1827
  • Rhinoceros camus Griffith, 1827
  • Rhinoceros oswelli Ellion 1847
  • Rhinoceros kiaboaba Murray, 1866
  • Rhinoceros simus cottoni Lydekker, 1908
  • Rhinoceros scotti Hopwood 1926
  • Serengetitherium efficax Dietrich 1945

Bestandsentwicklung

Südliche Unterart

Südliches Breitmaulnashorn in Südafrika

Die südliche Unterart des Breitmaulnashorns wurde 1893 für ausgerottet gehalten, ehe eine kleine Restpopulation von zehn Tieren in Natal entdeckt wurde. Von denen stammen alle Südlichen Breitmaulnashörner unserer Tage ab. Bis in die 1970er wuchs der Bestand im Hluhluwe-Umfolozi-Park auf 1.000 Tiere und verdoppelte sich bis zum Jahr 1980 noch einmal auf 2.000, bis 1990 auf 4.000 und erreichte im Jahr 2001 eine Zahl von 11.000 Tieren. Ende 2013 betrug die Population des Südlichen Breitmaulnashorns rund 20.400 Individuen,[48] ein großer Teil der frei lebenden Südlichen Breitmaulnashörner ist auf dem Territorium Südafrikas zu Hause; außerdem wurde eine Gruppe in Kenia eingeführt, wo es in historischer Zeit nicht natürlich vorkam. Seit dem Jahr 2010 hat aber die Wilderei im südlichen Afrika wieder massiv zugenommen, was mit der stärkeren Einflussnahme ostasiatischer Wirtschaftsorganisationen zusammenhängt.[15]

Nördliche Unterart

Das Nördliche Breitmaulnashorn wurde erstmals 1908 wissenschaftlich beschrieben. Zu jener Zeit war es noch zahlreich vertreten. Großwildjäger schafften es binnen weniger Jahrzehnte, die Unterart überall auszurotten – mit Ausnahme des Garamba-Nationalparks, wo 1963 1.000 Breitmaulnashörner unter strengem Schutz lebten. In jener Zeit begann allerdings die starke Nachfrage nach Hörnern wegen ihrer angeblichen Heilkraft in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sowie wegen der Begehrtheit von Nashorndolchen als Status- und Männlichkeitssymbol bei der Oberschicht Jemens. Die Bereitschaft der Käufer in Ostasien und Jemen, selbst höchste Preise für illegal importierte Hörner zu zahlen, macht die Wilderei trotz aller Risiken staatlicher Verfolgung zu einem lohnenden Geschäft. Während wegen der relativen Stabilität die Südlichen Breitmaulnashörner Südafrikas nie in solchem Ausmaß von Wilderei betroffen waren, konnte Zaire (später Demokratische Republik Kongo) keinen vergleichbar wirksamen Schutz liefern. Der Bürgerkrieg im Kongo, der seit 1997 ununterbrochen tobt, erschwerte die Schutzmaßnahmen. Die Schätzung der letzten überlebenden Population im Garamba-Nationalpark ergab im Jahr 2003 noch rund 40 Breitmaulnashörner. Seitdem ist der Bestand durch Wilderei immer weiter gesunken. Eine Bestandserhebung im Jahr 2008 konnte im Garamba-Reservat keine lebenden Nördlichen Breitmaulnashörner mehr nachweisen.[49] Die Unterart gilt seither in freier Wildbahn als ausgestorben.

Im Oktober 2014 starb der Bulle „Suni“ im Reservat Ol Pejeta in Kenia,[50] im Dezember 2014 starb auch der 44-jährige Bulle „Angalifu“ im San Diego Zoo Safari Park.[51] Danach lebten weltweit nur noch fünf Tiere der nördlichen Unterart.[52] Von denen starben im Juli 2015 eine Kuh im Zoo von Dvůr Králové (Tschechien)[53] und im November 2015 eine Kuh in San Diego.[54] Zu jenem Zeitpunkt lebten von den Nördlichen Breitmaulnashörnern nur noch drei Exemplare: ein Bulle und zwei Kühe im Reservat Ol Pejeta in Kenia.

Am 19. März 2018 starb das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn „Sudan“ im Alter von 45 Jahren im Ol Pejeta Conservancy in Kenia.[55] Es wurde aufgrund einiger altersbedingten Verletzungen schließlich eingeschläfert. Seitdem leben nur noch zwei weitere weibliche Nördliche Breitmaulnashörner (die Tochter von „Sudan“ und deren Tochter).[56]

Erhaltungszucht des Nördlichen Breitmaulnashorns

Tschechien

Ein Nördliches Breitmaulnashorn im Zoo Dvůr Králové

Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für Breitmaulnashörner wurde bis 1996 vom tschechischen Zoo Dvůr Králové geführt und überwacht, seit 1996 führt der Safaripark von Beekse Bergen (Niederlande) das EEP für Breitmaulnashörner. Auf Basis der Zoopopulation wurde versucht ein Erhaltungszuchtprogramm zur Rettung der Unterart aufzubauen. Die Zucht des Nördlichen Breitmaulnashorns hat sich dabei als außerordentlich schwierig erwiesen. Nach Christian Matschei[57] wurden „zwischen 1947 und 1973 … insgesamt 24 Exemplare aus dem natürlichen Verbreitungsgebiet entnommen…“ Hiervon gelangten jedoch nur vier Tiere zur Zucht. In den 1980er-Jahren wurden mehrere Jungtiere in Dvůr Králové geboren, zuletzt das weibliche Jungtier „Najin“ am 11. Juli 1989. Anschließend folgten 11 Jahre ohne jeden Nachwuchs. Aus diesem Grund wurden sowohl die Haltungsbedingungen umgestellt als auch am 5. Juli 1989 der an den Partnerzoo in San Diego ausgeliehene Bulle „Saut“ zurückgeholt. In der Folge wurde als bisher letzter Nachwuchs am 29. Juni 2000 das Kalb „Fatu“ geboren.

Am 23. Januar 2007 wurde im Zoo von Budapest/Ungarn das erste durch künstliche Befruchtung gezeugte Südliche Breitmaulnashorn geboren. Experten erhoffen sich von den Fortschritten auf dem Gebiet der künstlichen Nashornbefruchtung auch eine Chance, die nördliche Unterart des Breitmaulnashorns vor dem Aussterben zu bewahren. Eine Initiative von Reproduktionsmedizinern aus Berlin, die verbleibenden Kühe des Nördlichen Breitmaulnashorns mit medizinisch-technischen Methoden zur Fortpflanzung zu bringen, scheiterte zunächst an Bedenken des Tierparks Dvůr Králové.[16] Seit 2006 werden vom Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin jedoch künstliche Besamungen des Nördlichen Breitmaulnashorns durchgeführt, die keine Erfolge zeigten.[57] Ein erster Eingriff zur Entnahme von Eizellen für eine künstliche Befruchtung musste wegen des sich während der Operation verschlechternden Zustandes der Nashornkuh ohne Erfolg abgebrochen werden.[58] An seinem Todestag wurde dem Bullen „Sudan“ noch genetisches Material für eine künstliche Befruchtung entnommen. Obwohl kein männliches Exemplar mehr lebt, besteht dennoch Hoffnung darauf, die Unterart zu erhalten.[56]

Kenia

Aufgrund der ausbleibenden Zuchterfolge in Tschechien wurde die weltweit letzte verbliebene Zuchtgruppe des Nördlichen Breitmaulnashorns[57] – zwei weibliche und zwei männliche Tiere – im Dezember 2009 aus dem Zoo Dvůr Králové in das Ol-Pejeta-Reservat in Kenia verlegt.[59] Das 90.000 Acre (360 km²) große Reservat liegt zwischen den nördlichen Ausläufern des Mount Kenya und der Aberdare Range.[60]

Die beteiligten Institutionen erhofften sich von dem neuen Projekt, dass die verbleibende Zuchtpopulation in ihrer ursprünglichen afrikanischen Umgebung wieder zur Fortpflanzung kommt und somit das Nördliche Breitmaulnashorn vom Aussterben bewahrt werden kann. In ähnlicher Lage war, ausgehend von einer kleinen Restpopulation von zehn Tieren, der Arterhalt bereits beim Südlichen Breitmaulnashorn gelungen. Verschiedene Aspekte sprachen für das Ol-Pejeta-Reservat als Standort für das Erhaltungszuchtprojekt in Afrika: Das Areal liegt nahe am ursprünglichen Verbreitungsgebiet des Nördlichen Breitmaulnashorns und ist vom Habitat her gut für die Tierart geeignet. Die notwendige Infrastruktur, Fachwissen und personelle Ressourcen waren bereits vorhanden, da das Reservat bereits die damals größte Spitzmaulnashorn-Population Ostafrikas umfasste. Das Reservat galt auch als weniger anfällig für Wilderei als vergleichbare Gebiete. Das Reservat wurde daher auch vom Sekretariat der IUCN/SSC (African Rhino Specialist Group) befürwortet.[61]

Der Bulle „Sudan“ (gestorben 2018) im Ol-Pejeta-Reservat in Kenia (2010)

Am 20. Dezember 2009 trafen die vier Nördlichen Breitmaulnashörner, die Bullen „Sudan“ und „Suni“ sowie die Kühe „Najin“ und „Fatu“, nach eintägigem Transport per Flugzeug und LKW im Ol-Pejeta-Reservat ein. Die Tiere standen für einige Wochen in kleineren Gehegen unter strenger Beobachtung und intensiver Betreuung. Anschließend wurden sie in größere, ebenfalls streng überwachte Gehege mit natürlicher Vegetation entlassen. Zunächst verlief das Northern White Rhino Survival Projekt nach Plan und ohne Zwischenfälle. In der Folge kam es zu regelmäßigen, zyklischen Paarungen zwischen „Suni“ und „Fatu“. Ein Zuchterfolg blieb jedoch aus.[61]

Als Weiterentwicklung der Zuchtstrategie wurden am 8. November 2011 jeweils zwei der Nördlichen Breitmaulnashörner in jeweils getrennten Gehegen zu Zuchtpaaren zusammengeführt, einerseits die Kuh „Najin“ und der Bulle „Suni“, andererseits Najins Tochter „Fatu“ und der Bulle „Sudan“. Das Gehege von „Najin“ und „Suni“ umfasste 2,82 km² (700 acres). Mittels Kotproben wurden die Hormonspiegel – und damit die Fortpflanzungsbereitschaft – der Tiere fortlaufend analysiert. Im Sommer 2012 wurde vermeldet, dass es auch zwischen „Suni“ und „Najin“ zu zwei Paarungen (Ende April und Ende Mai) gekommen war. Besondere Bedeutung erhielt diese Meldung, da es für „Najin“ die ersten Paarungen seit über zehn Jahren waren. Damals war es auch zur letzten Geburt eines Nördlichen Breitmaulnashorns gekommen, jener ihrer Tochter „Fatu“. Erwartet wurden nun weitere zyklische Verpaarungen.[61]

Da es jedoch zu keinem Nachwuchs kam, wurde am 25. Januar 2014 ein Alternativplan gestartet, der vorsah, die verbliebenen Kühe der nördlichen Unterart mit einem Bullen der südlichen Unterart zu paaren, um so zumindest einen Teil der Gene und der spezifischen Merkmale des Nördlichen Breitmaulnashorns zu erhalten. Zu diesem Zweck wurde ein Bulle des benachbarten Lewa Wildlife Conservancy in das Ol-Pejeta-Reservat verbracht und in einem Gehege den Kühen „Fatu“ und „Najin“ zugesellt.[62] Doch auch dieser Versuch blieb erfolglos.[59]

„Suni“ war der letzte Bulle, von dem noch erwartet wurde, dass er Nachwuchs zeugen könnte. Er starb im Oktober 2014 im Ol-Pejeta-Reservat in Kenia. Danach lebten weltweit noch sechs Exemplare des Nördlichen Breitmaulnashorns.[50][63] Bis zum November 2015 starben drei weitere Tiere in den Zoos von San Diego und Dvůr Králové.[51][53][54] Das letzte männliche Exemplar des Nördlichen Breitmaulnashorns, der 1973 im Gebiet des heutigen Südsudans geborene „Sudan“, musste im Ol-Pejeta-Reservat am 19. März 2018 eingeschläfert werden.[64] Damit existieren nur noch zwei Nördliche Breitmaulnashörner in dem Reservat in Kenia: die beiden Weibchen „Najin“ (* 11. Juli 1989) und „Fatu“ (* 29. Juni 2000), Tochter und Enkelin von „Sudan“.

Bereits Anfang 2015 waren Tierärzte aus Tschechien zu dem Ergebnis gekommen, dass die weiblichen Tiere sich auf natürlichem Wege nicht mehr fortpflanzen können,[59] und „Sudan“ produzierte nicht mehr genügend Samenzellen.[65] Derzeit wird noch ein Versuch unternommen, die Unterart mittels künstlicher Befruchtung vor dem Aussterben zu retten. Sperma von Bullen, die früher in dem Zoo in Tschechien gelebt hatten, wird im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin aufbewahrt.[50] Mit diesem Sperma sollen Eizellen der Kühe in Kenia künstlich befruchtet werden. Die Embryonen sollen anschließend von Kühen der südlichen Unterart ausgetragen werden.[65]

Etymologie

Der deutsche Trivialname bezieht sich auf die breit ausgebildete Maul- und Lippenpartie, die die Nashornart deutlich vom Spitzmaulnashorn absetzt. Die gelegentlich verwendete Bezeichnung „Weißes Nashorn“ für das Breitmaulnashorn leitet sich aus dem Englischen (white rhinoceros) bzw. Afrikaans (witrenoster) her und steht dem Spitzmaulnashorn als „Schwarzes Nashorn“ (black rhinoceros bzw. swartrenoster) gegenüber. Beide Namen beziehen sich auf die Hautfarbe der Nashörner, die Tiere sind anhand dieser aber im Normalfall nicht zu unterscheiden. Die erste Erwähnung des Begriffes „Weißes Nashorn“ erfolgte 1798 durch John Barrow, der sich seit 1797 am Kap der Guten Hoffnung aufhielt und von einer Begegnung mit einem Griqua-Jäger in einer Zeitschrift berichtete, der angeblich drei „Weiße Nashörner“ an einem Tag erlegt hatte. Nur drei Jahre später schossen Jäger einer britischen Expedition erneut ein Breitmaulnashorn, vermerkten aber in ihren Berichten, dass dieses gar nicht weiß sei. Offiziell wurde die Nashornart erst 1812 entdeckt, und William John Burchell benutzte 1817 bei seiner Erstbeschreibung kein englisches Synonym des wissenschaftlichen Namens.[46][66]

Der Ursprung des Begriffes „Weißes Nashorn“ ist unbekannt. Die am häufigsten vertretene Theorie ist die einer Fehldeutung des Afrikaans-Wortes wijd oder wyd (für „breit“) mit dem im Englischen gleichklingenden white seitens der damaligen britischen Jäger. Sprachhistorisch gibt es aber keinen Nachweis für eine Verwendung des Wortes wyd im Zusammenhang mit renoster im Afrikaans oder analog wijd und neushoorn im Niederländischen. Darüber hinaus existieren mindestens neun weitere Theorien zum Ursprung des Begriffes „Weißes Nashorn“, die erste gemeinsame Verwendung mit „Schwarzes Nashorn“ zur Unterscheidung von Breit- und Spitzmaulnashorn erfolgte 1838.[46][66]

Literatur

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  • Colin P. Groves: Ceratotherium simum Mammalian Species 8, 1972, S. 1–6
  • Norman Owen-Smith: Ceratotherium simum White Rhinoceros (Grass Rhinoceros, Square-lipped Rhinoceros). In: Jonathan Kingdon, David Happold, Michael Hoffmann, Thomas Butynski, Meredith Happold und Jan Kalina (Hrsg.): Mammals of Africa Volume V. Carnivores, Pangolins, Equids and Rhinoceroses. Bloomsbury, London 2013, S. 446–454

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Norman Owen-Smith: Ceratotherium simum White Rhinoceros (Grass Rhinoceros, Square-lipped Rhinoceros). In: Jonathan Kingdon, David Happold, Michael Hoffmann, Thomas Butynski, Meredith Happold und Jan Kalina (Hrsg.): Mammals of Africa Volume V. Carnivores, Pangolins, Equids and Rhinoceroses. Bloomsbury, London 2013, S. 446–454
  2. 2,0 2,1 E. Dinerstein: Family Rhinocerotidae (Rhinoceroses). In: Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 2: Hooved Mammals. Lynx Edicions, Barcelona 2011, ISBN 978-84-96553-77-4, S. 177
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 Colin P. Groves: Ceratotherium simum Mammalian Species 8, 1972, S. 1–6
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 Kristina Tomášová: White rhinoceros. In: R. Fulconis: Save the rhinos: EAZA Rhino Campaign 2005/6. Info Pack, London 2005, S. 56–60
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  56. 56,0 56,1 Rhino dies: Sudan was the last male northern white. BBC News, 20. März 2018, abgerufen am 20. März 2018 (english).
  57. 57,0 57,1 57,2 Christian Matschei: Haltung und Zucht von Nördlichen Breitmaulnashörnern in Zoologischen Gärten. Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins und des Zoos Schwerin 15 (1), 2009, S. 43–49 (PDF)
  58. „Rettet die Elefanten!“ TV-Doku, Großbritannien, 2007; Ausstrahlung vom 26. März 2010, ARTE.
  59. 59,0 59,1 59,2 Northern White Rhinos Ol Pejeta Conservancy
  60. The Conservancy Ol Pejeta Conservancy
  61. 61,0 61,1 61,2 Berichte auf www.olpejetaconservancy.org (nicht mehr abrufbar)
  62. Plan B for Breeding is Looking Up! Ol Pejeta Conservancy, 31. März 2014 (archivierte Webseite)
  63. Ol Pejeta Conservancy loses one of its northern white rhinos africageographic.com, 20. Oktober 2014
  64. Letztes männliches Nördliches Breitmaulnashorn der Welt gestorben. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. März 2018.
  65. 65,0 65,1 Nördliches Breitmaulnashorn: Rettung für die letzten drei ihrer Art? spiegel.de, 2. Oktober 2017.
  66. 66,0 66,1 Jim Feely: Black Rhino, White rhino: what’s in a name? Environment 6, 2011, S. 36–37

Weblinks

 Commons: Breitmaulnashorn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
  • Ceratotherium simum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: African Rhino Specialist Group, 2003. Abgerufen am 11. Mai 2006
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