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Boryslaw
Boryslaw | ||
(Борислав) | ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Kreisfreie Stadt | |
Höhe: | keine Angabe | |
Fläche: | 37,00 km² | |
Einwohner: | 38.442 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.039 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 82390 | |
Vorwahl: | +380 3248 | |
Geographische Lage: | 49° 17′ N, 23° 25′ O49.28523.421388888889Koordinaten: 49° 17′ 6″ N, 23° 25′ 17″ O | |
KOATUU: | 4610300000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 1 Siedlung städtischen Typs | |
Bürgermeister: | Oleh Iwanyzkyj | |
Adresse: | вул. Шевченка 42 82300 м. Борислав | |
Statistische Informationen |
Boryslaw (ukrainisch Борислав; russisch Borislaw, polnisch Borysław, deutsch auch Borislau) ist eine ukrainische Stadt mit etwas mehr als 38.000 Einwohnern. Sie liegt in der Oblast Lwiw (Lemberg) und befindet sich südlich der Bezirkshauptstadt Lemberg. Die nächstgrößere Stadt ist Drohobytsch.
Zur Stadt gehört auch die Siedlung städtischen Typs Schidnyzja (Східниця).
Erdöl
Boryslaw erlangte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weitreichende Bekanntheit als eines der damals weltweit bedeutendsten Zentren der Erdölförderung. Das Karpatenvorland weist zahlreiche Stellen auf, an denen Erdölvorkommen bis nahe an die Erdoberfläche reichen. Die kommerzielle Ölgewinnung aus händisch gegrabenen Sickergruben ist seit dem 16. Jahrhundert überliefert. Das Naphtha bzw. Erdnaphtha, wie man das Sickeröl damals nannte, gelangte als Schmiermittel und Arzneimittel in weite Teile Europas.
Diese Rohstoffbasis hat den Apotheker Ignacy Łukasiewicz 1853 dazu bewogen, eine Petroleumlampe zu entwickeln. Auf der Suche nach Bezugsquellen für den dazu erforderlichen Brennstoff entstand 1854 das erste Ölbergwerk in Bóbrka. Damit wurde ein Ölboom in der Region ausgelöst, in dessen Folge beispielsweise allein zwischen 1860 und 1865 in und um Boryslaw herum rund 4.000 händisch gegrabene Schächte zur Gewinnung von Erdöl und Erdwachs (Ozokerit)[1] entstanden. Das Erdöl konnte ab 1861 mit der Bahn nach Wien transportiert werden, wo in einer 1860 errichteten Raffinerie die Verarbeitung hauptsächlich zu Leuchtpetroleum und Schmierstoffen erfolgte.
Mit zunehmender Tiefe der erschlossenen Vorkommen löste etwa um 1865 die Tiefbohrtechnik den bisherigen Schachtbau ab. Schon bald wurden Bohrungen bis in Tiefen von 1.500 m getrieben. Die Ölförderung in Galizien erreichte 1912 mit fast 3 Millionen Tonnen ihren Höhepunkt. Davon kam der Großteil aus der Region Boryslaw. Durch die übermäßige Ausbeutung der Vorkommen vor dem Ersten Weltkrieg konnten jedoch später nie wieder die Vorkriegs-Produktionsziffern erreicht werden. Im Krieg waren 1914/15 die Förderanlagen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch heute wird im Stadtgebiet von Boryslaw noch in geringem Umfang Erdöl gefördert.
Persönlichkeiten
- Sabina Wolanski (1927-2011), jüdische Überlebende des Holocaust
- Emil Müller, Pseudonym auch: E. Sturmheim (1886–1952), Schriftsteller, Antifaschist, politischer Aktivist für Österreich
Weblinks
- 145 Original-Dokumente über die Judenvernichtung in Boryslaw durch die Deutschen (ca. 15.000 Opfer) im Simon Wiesenthal Center L.A.
- Jérôme SEGAL: Schwarzes Gold und gelber Stern - Mobilitätsformen galizischer Juden, die in die Ölindustrie investierten, in: DAVID - Jüdische Kulturzeitschrift, Ausgabe 84 (2010) Artikel über die Erdöl- und Erdwachs-Förderung in Boryslaw
Einzelnachweise
- ↑ Petroleum. In: Merck’s Warenlexikon 1884, S. 419
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Siedlungen städtischen Typs
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Schwyrka |
Slawske |
Stara Sil |
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Werchnje Synjowydne
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