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Boris Fernbacher (Wikipedia)/geretteter PlusPedia-Artikel

Aus Jewiki
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Jimmy Wales über Boris Fernbacher: Bitte lesen. (Aus der am 26. Oktober 2011 angelaufenen Spendesammelaktion)

Boris Fernbacher ist einer der bekanntesten Autoren der deutschen Wikipedia. Für einige gut organisierte Benutzer dieses Online-Lexikons gilt er allerdings mehr als eine ständige Provokation oder höchstens als sogenannter Qualitätsautor.[1]

Einführung

Fernbacher hat eine Menge lesenswerter[wp] und exzellenter Artikel[wp] zu den Themengebieten Klassische Musik, Rockmusik und Musiktheorie geschrieben.[2] Schwerpunkte innerhalb der von ihm geschriebenen Musikartikel waren die Klaviermusik[3], die Klaviersonaten Ludwig van Beethovens[4], sowie der Progressive-Rock der 1970er und 1980er-Jahre.[5] Außerdem interessiert er sich für Jazz, Geschichte, Informatik, Naturwissenschaften, Kochen.[6] Im Jahr 2006 komponierte er das bedeutende Klavierwerk Ein junger Vogel lernt das Fliegen.

Eigenheiten

Fernbacher ist ein Verfechter der Referenzierungspflicht und der Vermeidung von Wertungen in Wikipedia-Artikeln, die nicht eindeutig der wertenden Person außerhalb der Wikipedia mittels Einzelreferenz zugeordnet sind (NPOV[wp]). Auch in umstrittenen Themenfeldern vertritt er den Grundsatz verschiedenste Interpretationen der Forschung ausgewogen und ohne eigene Wertung der Wikipedia darzustellen. Die von ihm erstellten Artikel enthalten diesen Maximen folgend, abhängig von der Artikellänge, meist zwischen 30 bis 100 Einzelnachweise, und lassen in Artikeln auch Raum für unterschiedliche und sich mitunter widersprechende Forschungsergebnisse.

Trotz seines auch von seinen Gegnern anerkannten Fachwissens tritt er der überwiegend jungen WP-Gemeinde (weiß, jung, männlich) regelmäßig auf die Füße. Anlass ist dabei ein in der Wikipedia verbreitetes Geschichtsbild, dass sich trotz des grandiosen Scheiterns der SED-Diktatur vor gut 20 Jahren in deren gedruckten Hinterlassenschaften wiederfindet. Dagegen hält Boris F mit seinen Erkenntnissen aus Schriften, die der historischen Wahrheit verpflichtet sind - und nicht der Untermauerung des Machtanspruchs einer marxistischen Einparteien-Regierung - und hat es somit naturgemäss schwer.

Auch nach seiner unbegrenzten Sperre war Boris F. in der Wikipedia[7] weiterhin mit Sockenpuppen in der Artikelarbeit aktiv. Unter Pseudonymen wie Zar Godounow, Präsident Jelzin, Udo Lindenbaum, Age of Empires, Goast of Tom Joad, und vielen anderen "Tarnnamen" erstellte er auch weiterhin prämierte und auch in der Wikipedia kaum kritisierte Artikel wie z. B. Beach Boys[8] oder Am Brunnen vor dem Tore.[9]

Einer der Leitsätze der deutschen Wikipedia lautet: Wikipedia ist keine Demokratie[en][10], aber Boris F. wollte dies nicht so einfach hinnehmen. Nach endlosen Streitereien wurde Boris F. aus der deutschen Wikipedia hinauskomplimentiert, vulgo gesperrt.[11]

Boris Fernbacher und seine Kritiker

Kritiker seiner Person und Artikelarbeit in und außerhalb der Wikipedia sehen ihn dagegen häufig als "unverbesserlichen Rechten, Antisemiten[12] und verantwortungslosen Lügner"[13], sowie "Brauntroll"[14], der "NS-Verbrechen verharmlose"[15] und "rechten Dreck einstelle".[16] Eine erneute, wie in den sozialistischen Ländern des Ostblocks früher übliche Ausrichtung der Musikwissenschaft an politischen Vorgaben forderte der Buchautor Günther Schuler indirekt in seinem im Unrast Verlag erschienenen Buch Wikipedia Inside. Die von Boris F. im Wikipedia-Artikel Horst-Wessel-Lied[17] erarbeitete rein musikalische Analyse der stilistischen, melodischen und harmonischen Strukturen des Liedes wertete er bereits als "NS-Folklore", "geschwätzige Faktenhuberei" und "Darwalzung völlig unerheblicher Detailfakten und Nebenaspekte", welche das Lied "fast wieder salonfähig machten".[18] Die Bedeutung des Boris F. innerhalb der Wikipedia zeigt auch die Tatsache, dass in und außerhalb der Wikipedia sich umfangreiche Seiten seinem Schaffen widmen.[19] So sieht z.B. der angebliche Soziologe und "Klassismus-Experte" Andreas K. den Boris F. trotz ausdrücklichem Lob für seine "konservative, aber natürlich falsche, Kritik" als Autor der eher zu "machiavellistischen und unfairen Mittel greife" als Autoren die "linke und emanzipatorische Weltbilder" pflegen.[20] Auch sein teilweise sehr direkter und unverblümter Diskussionsstil in der Tradition Martin Luthers und des Götz von Berlichingen wurde nicht von jedem in der Wikipedia goutiert.[21][22] Dennoch wurde ihm am 22. Oktober 2008 der vom Gründer des ersten Diderot-Clubs in der Wikipedia[wp], Benutzer Herr Andrax, gestiftete[23] Diderot-Preis für aufklärerisches Denken und Handeln in der Wikipedia 2007 verliehen.[24]

Einzelnachweise

  1. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion%3AMulti_Media_Extension&diff=58032205&oldid=57787528
  2. Liste der als lesenswert und exzellent prämierten Artikel des Boris Fernbacher. auf seiner Benutzerseite in der Version vom 4. Dezember 2008 um 23:03 Uhr
  3. Siehe z.B. den Artikel Klaviersonate
  4. Siehe die Artikel zu Beethovens Klaviersonaten Nr. 8, Nr. 30 und Nr. 32
  5. Siehe z.B. die Artikel King Crimson, Pink Floyd und Tarkus
  6. Liste der Beiträge unter dem Namen "Boris Fernbacher"
  7. Anm.: Nach allerdings unbewiesenen Vermutungen von Wikipedia-Administratoren.
  8. The Beach Boys in der Wikipedia
  9. Schuberts "Am Brunnen vor dem Tore" in der "Enzyklopädie" Wikipedia
  10. Einer für Hunderte
  11. Sperrlogbuch des Autors bei wikipedia.de
  12. Anm.: Ín eigenartigem Kontrast zu der obigen Einschätzung des im Artikel biographierten als "Antisemit" steht allerdings die Tatsache, dass er mit 369 Edits der Hauptautor des exzellenten Artikels Ein Überlebender aus Warschau war. In diesem Werk thematisiert der deutsch-jüdische Komponist Arnold Schönberg musikalisch den Holocaust speziell anhand der Vorgänge im Warschauer Ghetto. Der Artikel erfuhr allgemeine Zustimmung auch von Gegnern der Artikelarbeit des Boris F.
  13. Ansicht eines Pluspedia-Benutzers
  14. Ansicht eines Pluspedia-Benutzers
  15. Ansicht eines Wikipediabenutzers
  16. Ansicht eines Wikipediabenutzers
  17. Der Artikel Horst-Wessel-Lied in der Wikipedia. Anm.: Die von Boris F. erstellten Absätze umfassen die Melodie des Liedes in Absatz 2.1 bis 2.5 und die Parodie des Liedes durch den Kälbermarsch von Hans Eisler und Berthold Brecht in Absatz 6.3., sowie die Notenbilder des Artikels.
  18. Günther Schuler in Wikipedia inside - Die Online Enzyklopädie und ihre Community, Unrast Verlag, 2007,"... und ein Artikel zu einem NS-Thema, der in seiner geschwätzigen Faktenhuberei symptomatisch ist für die politisch indifferente Haltung der gegenwärtigen Wikipedia-Betreiber: der Beitrag zum Horst-Wessel-Lied. (...) , erschlägt der Beitrag zum Horst-Wessel-Lied geradezu mit NS-Folklore, die die Autoren besser für sich behalten hätten. (...) Die Darwalzung völlig unerheblicher Detailfakten und Nebenaspekte hat zum einen den Nebeneffekt, daß das Stück fast, man möchte sagen, salonfähig anmutet. (...) Im Beitrag zu finden sind nicht nur eine stilistische Einordnung, ein Absatz zur Melodiehistorie sowie eine Exegese über die musikalischen Alleinstellungsmerkmale, sondern praktischerweise auch Text, eine Sounddatei mit einer angeblich unverfänglichen Liedversion sowie Noten zum Mitsingen – letztere mit dem Hinweis, daß die öffentliche Verwendung und Verbreitung außerhalb eines wissenschaftlichen Kontextes strafbar sei".
  19. Besipielsweise widmet sich die Seite Benutzer:Elektrofisch/Abfallsammelstelle für Brauntrolle sehr detailliert der kritischen Würdigung des Werkes des Boris F.
  20. Andreas K. in seinem Artikel "Wikipedia-Missbrauch durch Konservativen enttarnt" im Webmagazin der Freitag: "Zu Berühmtheit schaffte es auch Boris F.. Einerseits schätzte ich seine konservative Kritik, auch falsche Argumente helfen ja, Artikel voranzubringen. Aber auch er beließ es nicht bei der harten quellenbasierten Auseinandersetzung, sondern griff zu unfairen Mitteln und wurde außerdem beleidigend. Sein Sperrkonto wurde immer länger, schließlich schaffte auch er es zu einer infiniten Sperre. (...) Volkmar W., Rosa Liebknecht, Boris F., Mark waren alles keine Eintagsfliegen, sondern Wikipedia-Autoren, die sehr viele Artikel geprägt haben. Es ist auffällig, dass rechte/konservative Autoren sehr schnell zu Manipulationen in Wikipedia bereit sind. Meine These hierzu ist, dass rechte und konservative Weltbilder stärker durch Machiavellismus geprägt sind als linke und emanzipatorische Weltbilder."
  21. "Wikipedia-Oberguru" Achim Raschka zum Diskussionsstil des Boris F.: "Die Sperrbegündung lautete sehr bewusst regelmäßige destruktive Editwars und unerträglicher Diskussionsstil im Themenbereich Nationalsozialismus und ähnlichen Themen, mittlerweile häufig genug verwarnt. und meint genau das: Eine Reaktion auf regelmäßige destruktive Editwars und den unerträglichen Diskussionsstil im Themenbereich Nationalsozialismus und ähnlichen Themen."
  22. Benutzer:Shug am 18. November 2008 um 21.41 Uhr: "In dem Artikel wurde sehr kooperativ gearbeitet, bis Boris mit seinem Haudraufstil kam. (...) Aber wenn Boris immer wieder zugibt, dass er keine Lust auf höfliche Umgangsformen hat, dann halte ich das für problematisch."
  23. Benutzer:Herr Andrax/Der Diderot für aufklärerisches Denken und Handeln in der Wikipedia 2007
  24. Preis-Verleihung durch Benutzer Mark auf der Benutzerseite des Boris F. in der Version vom 4. Dezember 2008 um 23:03 Uhr
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Boris Fernbacher (Wikipedia)/geretteter PlusPedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie PlusPedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der PlusPedia ist eine Liste der ursprünglichen PlusPedia-Autoren verfügbar.