Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Bongos

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bongo-Trommeln mit Hautbespannung

Bongo-Trommeln (spanisch bongó) sind paarweise verwendete, kleine einfellige Röhrentrommeln, die mit Fingern oder Händen geschlagen werden. Sie stammen aus Kuba. Die kleinere Trommel nennt man macho (spanisch Männchen), die größere hembra (spanisch Weibchen). Im Son Cubano und davon abgeleiteten Stilen wechselt derjenige, der die Bongos spielt, im Mambo oder Montuno genannten Teil des Stücks zu einer Kuhglocke, spanisch cencerro. Der Spieler des Instruments heißt bongocero.

Herkunft

Kuba und die dort lebenden Arawak gerieten in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter spanische Kontrolle. Für den Zuckerrohranbau kauften sich die spanischen Pflanzer im 17. und 18. Jahrhundert tausende afrikanischer Sklaven.

Beim Aufstand gegen die französische Kolonialmacht in Saint-Domingue (heute Haiti) 1791 flüchteten viele schwarze Landarbeiter auf die Nachbarinsel Kuba und brachten ihre Trommelrhythmen mit den dazugehörigen Bräuchen, Gesängen und Tänzen mit. Diese vermischten sich im Laufe der Zeit mit der Gitarrenmusik der spanischen Bauern. Eine ländliche Instrumentengruppe, die sich dem Son widmete, bestand gerade mal aus drei Spielern, die mit Tres, Guiro und Bongos durch die Lande zogen. Die Membranen bestehen aus Ziegenfell.

Bauform

Die Bongos sind zwei kleine, unterschiedlich große und mit einer Haut bespannte Röhrentrommeln, deren Korpus sich nach unten etwas verjüngt und die durch unterschiedliche Konstruktionen miteinander verbunden sind. Bei der geläufigsten Methode werden die beiden Trommelkörper durch einen simplen Holzblock miteinander verschraubt bzw. verleimt. Moderne Versionen der Bongo verfügen aber auch über Verbindungen aus Metall und/oder Kunststoff, wie z. B. die „Free Ride“ Bongos des deutschen Herstellers Meinl. Konventionelle Instrumente werden in Fassbauweise gefertigt, das heißt, dass kleine Holzdauben miteinander verleimt werden, so wie man es von einem Weinfass her kennt. Es gibt aber auch Konstruktionen, die sich einer Fertigungsmethode aus dem Schlagzeugbau bedienen. Hierzu werden mehrere dünne Lagen Holzfurnier zu einem Zylinder verleimt. Moderne Bongos werden oft auch aus Fiberglas gefertigt. Die Höhe der Zargen beträgt 14 bis 17 cm, der Felldurchmesser reicht von etwa 15 bis 23 cm. Heute gibt es auch Bongos, die aus Kunststoff bestehen und/oder mit einer Kunststoffbespannung versehen sind. Diese Bongos sind witterungsbeständig und lassen sich deshalb problemlos im Freien einsetzen.

Spielweise

Bongos gehören zur Gruppe der Membranophone, da der Klang durch Anschlag der Felle erzeugt wird. Man kann mit der flachen Hand über die Kante und aufs Fell oder nur aufs Fell schlagen, kann mit der ganzen Hand oder nur mit den Fingern spielen, kann mit der einen Hand dämpfen, während die andere spielt, oder kann einen einzelnen Schlag sofort dämpfen, indem man die Schlaghand auf dem Fell lässt. Man kann aber auch mit Schlagzeugsticks Bongos spielen. Die Bongos werden in allen kubanischen Tänzen gebraucht. „Martillo“ (Hammer) ist der Basisrhythmus der Bongos.

Bongos werden hauptsächlich im Son Cubano und in der Salsa-Musik verwendet. Da Bongos sehr hoch gestimmt sind und daher sehr durchdringend klingen, werden sie in der Regel für solistische Stimmen eingesetzt. Zur Begleitung wird eher die Conga verwendet. Die Bongos sind die klanghöchsten Fellinstrumente der lateinamerikanischen Handtrommeln und sind mit den Congas die typischsten, wohl meistverbreiteten Perkussionsinstrumente aus Kuba. Bongos sind ungefähr im Bereich einer Quinte stimmbar (größeres Bongo von g bis d´, kleineres von a bis e´), zueinander sind sie normalerweise in Quarte, Quinte oder kleiner Sexte gestimmt.

Literatur

  • Isabelo Ernesto Marrero: Drumming the Latin-American Way. E. B. Marks Music, New York 1949
  • Winfried Pape: Instrumentenhandbuch. Streich-, Zupf-, Blas- u. Schlaginstrumente in Tabellenform. Musikverlag Gerig, Köln 1971
  • Humberto Morales, Henry Adler: Latin-American Rhythm Instruments and How to Play Them. New York 1954

Weblinks

 Commons: Bongos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bongos aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.