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Bodensee

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Bodensee (Begriffsklärung) aufgeführt.
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Bodensee
Satellitenaufnahme
Satellitenaufnahme
Geographische Lage Deutschland (Baden-Württemberg, Bayern)
Österreich (Vorarlberg)
Schweiz (St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen)
Zuflüsse Obersee: Alpenrhein (Hauptzufluss), Alter Rhein, Goldach, Steinach, Stockacher Aach, Seefelder Aach, Rotach, Schussen, Argen, Leiblach, Bregenzer Ach, Dornbirner Ach
Untersee: Seerhein, Radolfzeller Aach
Abfluss Obersee: Seerhein
Untersee: Hochrhein
Inseln Lindau, Mainau, Reichenau, Dominikanerinsel, Werd, sechs unbewohnte Inseln
Städte am Ufer Obersee: Bregenz, Rorschach, Arbon, Romanshorn, Kreuzlingen, Konstanz, Überlingen, Meersburg, Friedrichshafen, Lindau.
Untersee: Steckborn, Stein am Rhein, Radolfzell am Bodensee
Größere Städte in der Nähe Dornbirn, Singen, St. Gallen, Stockach, Ravensburg, Wangen im Allgäu
Daten
Koordinaten, (CH) 47° 38′ 0″ N, 9° 22′ 0″ O; (744895 / 277632)47.6333333333339.3666666666667395.23Koordinaten: 47° 38′ 0″ N, 9° 22′ 0″ O; CH1903: (744895 / 277632)
Höhe über Meeresspiegel 395,23 m
Fläche Obersee: 473 km², Untersee: 63 km², zusammen 536 km² (ohne Seerhein)dep1[1]
Länge 63 km (Bregenz – Bodman)dep1[1]
Breite 14 km (Friedrichshafen – Romanshorn)dep1[1]
Volumen 48.000.000.000 m³[1]
Umfang 273 km[1]
Maximale Tiefe 251,14 m[2]
Mittlere Tiefe 90 m[1]
Einzugsgebiet 11.487 km²[3]
Besonderheiten

im Obersee keine anerkannte Grenzziehung zwischen den Anrainerstaaten; größter, tiefster, wasserreichster See Deutschlands

Karte Bodensee V2.png
Seetiefen, Zuflüsse, Gebietsgliederung
Lacus Podamicus. Der Boden See. Kolorierter Kupferstich, um 1640

Unter der Bezeichnung Bodensee fasst man die drei Gewässer Obersee (den eigentlichen Bodensee), Untersee und Seerhein zusammen. Hydrologisch gesehen handelt es sich beim Bodensee um zwei Seen und einen sie verbindenden Fluss.

Dieser Artikel behandelt nicht nur das bzw. die Gewässer an sich, sondern auch die umgebende Bodenseeregion, die sich je nach räumlicher Definition weit ins Hinterland erstreckt.

Der Bodensee selbst liegt im nördlichen Alpenvorland und wird vom Rhein durchflossen. An ihn grenzen Deutschland, Österreich und die Schweiz. Während im Untersee eine anerkannte Grenzziehung zwischen Deutschland und der Schweiz existiert, wurde von den Anrainerstaaten im Obersee nie eine einheitliche Grenze festgelegt.

Geschichte

Namensgeschichte

Nach dem Ende der letzten Eiszeit vor circa 10.000 Jahren waren Ober- und Untersee noch in einem See verbunden. Die Tiefenerosion des Hochrheins ließ den Seespiegel nach und nach absinken und die Konstanzer Schwelle hervortreten. Die beiden Seen trugen in der Antike noch unterschiedliche Namen, danach entwickelte sich aus unbekannten Gründen der gemeinsame Name.

Der römische Geograph Pomponius Mela erwähnt als Erster um das Jahr 43 n. Chr. den Obersee als Lacus Venetus und den Untersee als Lacus Acronius, die beide vom Rhein durchflossen werden. Der Naturforscher Plinius der Ältere bezeichnet den gesamten Bodensee um 75 n. Chr. erstmals als Lacus Raetiae Brigantinus nach dem damaligen römischen Hauptort am See, Brigantium (Bregenz). Dieser Name stammt von dem ursprünglich hier ansässigen keltischen Stamm der Brigantier. Bei Ammianus Marcellinus ist später die Form Lacus Brigantiae zu finden.[4]

Die heutige deutsche Bezeichnung „Bodensee“ leitet sich vom Ortsnamen Bodman ab, der auf althochdeutsch wohl ursprünglich Bodamon lautete. Er bedeutete Auf den Böden, bezeichnete also einen Ort auf einer ebenen Fläche am See.[5] Dieser am Westende des Überlinger Sees gelegene Ort war im frühen Mittelalter für eine gewisse Zeit als fränkische Königspfalz, alemannischer Herzogssitz und Münzstätte von überregionaler Bedeutung, weshalb der Name auf den See übertragen worden sein dürfte („See, an dem Bodman liegt“ = Bodman-See). In den lateinischen Schriftquellen ist der Name ab 833/834 n. Chr. in der latinisierten Form lacus potamicus bezeugt.[6] Daher wurde der eigentlich von der Pfalz Bodman (latinisiert auch Potamum) stammende Name von den klösterlichen Gelehrten wie Walahfrid Strabo fälschlich auf das griechische Wort potamos für „Fluss“ zurückgeführt und als Fluss-See gedeutet. Dabei mag auch der Gedanke an den Rhein, der den See durchfließt, eine Rolle gespielt haben.[7]

Wolfram von Eschenbach bezeichnet ihn auf mittelhochdeutsch als Bodemen- oder Bodemsee.[8] was sich schließlich zum heutigen Namen Bodensee weiterentwickelt hat. Man vergleiche auch den Namen des Bodanrücks, des Höhenzugs zwischen Überlinger See und Untersee, und die Geschichte der Familie Bodman.

Die deutsche Bezeichnung Bodensee wurde von zahlreichen anderen Sprachen übernommen, siehe z. B. nl. Bodenmeer, dän. Bodensøen, norw. Bodensjøen, schw. Bodensjön, isl. Bodenvatn, finn. Bodenjärvi, estn. Bodeni järv, lit. Bodeno ežeras, lett. Bodenezers, russ. Боденское озеро, poln. Jezioro Bodeńskie, tschech. Bodamské jezero, slowak. Bodamské jazero, ung. Bodeni-tó, bulg. Боденско езеро, ukr. Боденське озеро, kroat. Bodensko jezero, alban. Liqeni i Bodenit. Auch in vielen asiatischen Sprachen heißt der Bodensee so, z. B. aserbaidschan. Boden gölü, tatarisch Боден күле, marathi बोडन से Bōdana sē, mandarin 波登湖 / 博登湖 Bódēng-hú, kor. 보덴 호 Boden-ho, jap. ボーデン湖 Bōden-ko.

Lage des Bodensees im Herzogtum Schwaben (gelb), 911–1268

Nach dem Konzil von Konstanz im 15. Jahrhundert verbreitete sich im (katholisch-) romanischen Sprachraum der alternative Name Lacus Constantinus – eine schon 1187 als Lacus Constantiensis bezeugte Form[4] – mit Bezug auf die am Ausfluss des Rheins aus dem Obersee liegende Stadt Konstanz, die ihren Namen (Constantia) wiederum wohl dem römischen Kaiser Constantius Chlorus (um 300 n. Chr.) verdankt, also frz. Lac de Constance, ital. Lago di Costanza, port. Lago de Constança, span. Lago de Constanza, rumän. Lacul Constanța, griech. Λίμνη της Κωνσταντίας – Limni tis Konstantias. Auf französischen Einfluss gehen arab. بحيرة كونستانس buħaira Konstans und wohl auch türk. Konstanz gölü zurück. Auch im romanisch beeinflussten Englisch fasste der Name als Lake Constance Fuß und wurde seitdem von dort in weitere Sprachen exportiert, z. B. hebr. ימת קונסטנץ yamat Konstanz, kiswahili Ziwa la Konstanz. In manchen Sprachen existieren beide Formen nebeneinander: z. B. rätoromanisch Lai da Constanza neben Lai Bodan, esperanto Konstanca Lago neben Bodenlago.

Die poetische Bezeichnung „Schwäbisches Meer“ haben Autoren der frühen Neuzeit und der Aufklärung von antiken Autoren, möglicherweise Tacitus übernommen. Allerdings lag dieser Übernahme ein Irrtum zu Grunde (ähnlich wie etwa auch beim Teutoburger Wald und dem Taunus): Die Römer hatten nämlich nicht den Bodensee, sondern die Ostsee manchmal als Mare Suebicum bezeichnet. In Zeiten, als die Römer die von ihnen so genannten „germanischen Sueben“ auch in der Nähe eines Meeres verortet hatten, war dies verständlich. Die Autoren der Frühneuzeit übersahen dies und übernahmen die Bezeichnung für den größten See mitten im ehemaligen Herzogtum Schwaben, zu dem unter anderem auch Teile der heutigen Schweiz gehörten.[9]

Eckdaten zur Geschichte

Aus der Altsteinzeit sind keine Funde in unmittelbarer Seenähe bekannt, da die Bodenseegegend lange Zeit vom Rheingletscher bedeckt war. Fundstellen von Steinwerkzeugen (Mikrolithen) belegen, dass Jäger und Sammler des Mesolithikums (Mittelsteinzeit, 8000–5500 v. Chr.) die Bodenseeregion aufgesucht haben, ohne dort jedoch zu siedeln. Nur Jagdlager sind nachgewiesen. Die frühesten neolithischen Bauern, die der Bandkeramik angehören, haben dort ebenfalls keine Spuren hinterlassen, denn das Alpenvorland lag abseits der Wege, auf denen sie sich im 6. vorchristlichen Jahrtausend ausgebreitet hatten.[10] Dies änderte sich erst im mittleren und späten Neolithikum mit den Ufersiedlungen, den sogenannten Pfahlbauten und Feuchtbodensiedlungen, die sich nun hauptsächlich am Überlinger See, an der Konstanzer Bucht und am Obersee nachweisen lassen. Bei Unteruhldingen ist ein solches Pfahlbaudorf rekonstruiert worden und heute als Museum zugänglich. Vom Beginn der Frühbronzezeit sind Grabfunde aus Singen am Hohentwiel zu nennen. Uferrandsiedlungen wurden während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit (bis 800 v. Chr.) mit Unterbrechungen immer wieder errichtet. In der nachfolgenden Eisenzeit brechen sie ab. Die Besiedlung der Bodenseeufer in der Hallstattzeit wird eher durch Grabhügel bezeugt, die heute meist unter Wald liegen, da sie dort vor der Zerstörung durch die Landwirtschaft geschützt waren. Seit der späten Hallstattzeit wird die Bevölkerung am Bodensee als Kelten bezeichnet. In der Latènezeit ab 450 v. Chr. nimmt die Fundstellendichte ab, was zum Teil daran liegt, dass keine Grabhügel mehr errichtet werden. An ihrem Ende sind erstmals schriftliche Nachrichten über den Bodenseeraum erhalten. So werden als Bodenseeanrainer die Helvetier im Süden, die Räter wohl im Bereich des Alpenrheintals und die Vindeliker im Nordosten genannt. Wichtigste Orte am See waren Bregenz (keltisch Brigantion) und das heutige Konstanz.[11]

Im Verlauf des römischen Alpenfeldzugs 16/15 v. Chr. wurde das Bodenseegebiet ins Römische Reich eingegliedert. Dabei soll es auch zu einer Seeschlacht auf dem Bodensee gekommen sein. Der Geograph Pomponius Mela erwähnt als Erster um das Jahr 43 n. Chr. den Bodensee als Lacus Venetus (Obersee) und Lacus Acronius (Untersee), die beide vom Rhein durchflossen würden. Plinius der Ältere bezeichnet den Bodensee erstmals als Lacus Brigantinus. Wichtigster römischer Ort wurde Bregenz, das bald römisches Stadtrecht bekam und später zum Sitz des Präfekten der Bodenseeflotte wurde. Die Römer waren auch in Lindau, besiedelten dort allerdings nur die Hügel rund um Lindau, da am Ufer Sumpfgebiet war. Weitere römische Städte waren Constantia (Konstanz) und Arbor Felix (Arbon).

Nach dem Rückzug des Römischen Reiches auf die Rheingrenze im 3. Jahrhundert n. Chr. besiedelten allmählich Alemannen die Nordufer des Bodensees, später auch die Südufer. Nach deren Christianisierung wuchs die kulturelle Bedeutung der Region durch die Gründung der Abtei Reichenau und des Bischofssitzes Konstanz. Unter der Herrschaft der Staufer wurden am Bodensee Reichstage abgehalten. Außerdem kam es in Konstanz zum Friedensschluss zwischen dem Staufischen Kaiser und dem Lombardenbund. Eine wichtige Rolle kam dem Bodensee auch als Umschlagplatz für Waren im deutsch-italienischen Handel zu.

Während des Dreißigjährigen Kriegs kam es beim Seekrieg auf dem Bodensee 1632–1648 zu diversen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft über das Bodenseegebiet.

Nach den Koalitionskriegen (1798–1802), von denen die Bodenseeregion ebenfalls betroffen war und auf dem Bodensee sowohl eine österreichische als auch eine französische Flottille agierten, kam es zur Neuordnung der staatlichen Verhältnisse.

Bodensee auf historischen Landkarten

Karte der Bodenseeregion von 1540
  • 1540: Die Karte Lacus Constantiensis von Johannes Zwick und Thomas Blarer enthält Landschaftsbezeichnungen, Städte und den Rhein.
  • 1555: Die Rheinlaufkarte von Caspar Vopelius enthält eine Kartografierung des Bodensees mit den größeren Städten, den Zuflüssen und dem Verlauf des Rheins.
  • 1633: Die Schwabenkarte von Johannes Janssonius, Amsterdam: Totius Sveviae novissima tabula enthält den Bodensee mit Inseln, Zuflüssen, Städten und Ortschaften.[12]
  • 1675: Die Bodenseekarte Lacus Acronianus sive Bodamicus von Nikolaus David Hautt nach Andreas Arzet SJ zeigt den Bodensee mit angrenzenden Ländereien.[13]

Geographie

Gliederung

Bodensee mit Insel Lindau vom Pfänder aus (2007)

Der Bodensee liegt im Alpenvorland. Die Uferlänge beider Seen beträgt 273 km. Davon liegen 173 km in Deutschland (Baden-Württemberg 155 km, Bayern 18 km), 28 km in Österreich und 72 km in der Schweiz.[14] Der Bodensee ist, wenn man Obersee und Untersee zusammenrechnet, mit 536 km² nach dem Plattensee (594 km²) und dem Genfersee (580 km²) flächenmäßig der drittgrößte, gemessen am Wasservolumen (48,5 km³[15]) nach dem Genfersee (89 km³) der zweitgrößte See Mitteleuropas und erstreckt sich zwischen Bregenz und Stein am Rhein über 69,2 km. Sein Einzugsgebiet beträgt rund 11.500 km² und reicht im Süden bis nach Italien.[16]

Die Fläche des Obersees beträgt 473 km². Er erstreckt sich zwischen Bregenz und Bodman-Ludwigshafen über 63,3 km und ist zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 14 km breit; an seiner tiefsten Stelle zwischen Fischbach und Uttwil misst er 251,14 m.

Die drei kleinen Buchten des Vorarlberger Ufers haben Eigennamen: Vor Bregenz liegt die Bregenzer Bucht, vor Hard und Fußach die Fußacher Bucht und westlich davon der Wetterwinkel. Weiter westlich, bereits in der Schweiz, befindet sich die Rorschacher Bucht. Nördlich, auf bayerischer Seite, ist die Reutiner Bucht. Der Bahndamm vom Festland zur Insel Lindau und die Seebrücke für den Autoverkehr grenzen vom Bodensee den so genannten „Kleinen See“ ab, der zwischen dem Lindauer Ortsteil Aeschach und der Insel liegt.

Kompletter See von der Winterstaude aus

Der nordwestliche, fingerförmige Arm des Obersees heißt Überlinger See. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Überlinger See als eigenständiger Seeteil betrachtet, die Grenze zwischen Obersee und Überlinger See verläuft in etwa entlang der Linie zwischen der Südostspitze des Bodanrücks (das zur Stadt Konstanz gehörende „Hörnle“) und Meersburg. Östlich vor Konstanz liegt der sogenannte Konstanzer Trichter zwischen dem deutschen und dem Schweizer Ufer.

Obersee und Untersee sind durch den Seerhein miteinander verbunden.

Der Untersee, der vom Obersee bzw. von dessen nordwestlichem Arm Überlinger See durch die große Halbinsel Bodanrück abgetrennt ist, weist eine Fläche von 63 km² auf. Er ist durch die Endmoränen verschiedener Gletscherzungen und Mittelmoränen geprägt und stark gegliedert. Diese Seeteile haben eigene Namen. Nördlich der Insel Reichenau befindet sich der Gnadensee. Westlich der Insel Reichenau, zwischen der Halbinsel Höri und der Halbinsel Mettnau befindet sich der Zeller See. Nördlich der Mettnau liegt der Markelfinger Winkel. Die Drumlins des südlichen Bodanrücks setzen sich am Grund dieser nördlichen Seeteile fort. Südlich der Reichenau erstreckt sich von Gottlieben bis Eschenz der Rheinsee mit seiner zum Teil ausgeprägten Rheinströmung. Früher wurde dieser Seeteil nach dem Ort Berlingen Bernanger See genannt. Auf den meisten Karten ist der Name des Rheinsees auch deshalb nicht aufgeführt, weil sich dieser Platz am besten für die Beschriftung des Untersees eignet.[17]

Entstehung und Zukunft

Das Becken des Bodensees wurde wesentlich während der Würm-Eiszeit durch den aus dem alpinen Rheintal austretenden Rheingletscher geformt, in dessen fluvioglazial erodiertem Zungenbecken der heutige Bodensee liegt. Dieser kann insofern als würmglazialer Zungenbeckensee oder Gletscherrandsee bezeichnet werden. Nach der Eiszeit bestand der Bodensee zuerst als ein See. Der Seerhein und die damit verbundene Trennung in zwei Seen entstand vor mehreren tausend Jahren durch die rheinische Erosion, die den Seespiegel absenkte und das heutige Seerheintal trockenlegte.

Wie jeder glaziale See wird auch der Bodensee durch Sedimentation in geologisch naher Zukunft verlanden. Dieser Prozess lässt sich am besten an den Mündungen größerer Flüsse, vor allem der des Alpenrheins, beobachten. Die Verlandung wird beschleunigt durch die stets weitergehende rheinische Erosion und die damit verbundene Absenkung des Seespiegels.

Zuflüsse

Die Mündung des Alpenrheins in den Bodensee

Hauptzufluss des Obersees ist der Alpenrhein. Der Alpenrhein und der Seerhein vermischen sich nur bedingt mit den Seewässern und durchströmen die Seen in meist gleich bleibenden Bahnen. Daneben gibt es zahlreiche kleinere Zuflüsse (236). Die wichtigsten Nebenzuflüsse des Obersees sind (entgegen dem Uhrzeigersinn) Dornbirner Ach, Bregenzer Ach, Leiblach, Argen, Schussen, Rotach, Seefelder Aach, Stockacher Aach, Salmsacher Aach, Aach (bei Arbon), Steinach, Goldach und Alter Rhein. Abfluss des Obersees ist der Seerhein, der wiederum Hauptzufluss des Untersees ist. Wichtigster Nebenzufluss des Untersees ist die Radolfzeller Aach.

Die zehn wasserreichsten Zuflüsse des Obersees[18] mit ihren Einzugsgebieten:[19]
Fluss Mittlerer Abfluss
[m³/s] (1978–1990)
Zuflussanteil
in %
Einzugsgebiet
[km²]
Anteil
in %
Alpenrhein 233 61,1 6.119 56,1
Bregenzer Ach 48 12,6 832 7,6
Argen 19 5,3 656 6,0
Alter Rhein
(Rheintal-Binnenkanal)
12 3,1 360 3,3
Schussen 11 2,9 822 7,5
Dornbirner Ach 7,0 1,8 196 1,8
Leiblach 3,3 0,9 105 1,0
Seefelder Aach 3,2 0,8 280 2,6
Rotach 2,0 0,5 130 1,2
Stockacher Aach 1,6 0,4 221 2,0
Summe der
10 Hauptzuflüsse
340 89,6 9.721 89,2
Gesamtzufluss 381 100,0 10.903 100,0

Da der Alpenrhein Geschiebe aus den Bergen mitbringt und dieses Material dort sedimentiert, wird die Bregenzer Bucht in einigen Jahrhunderten verlanden. Für die Verlandung des gesamten Bodensees schätzt man einen Zeitraum von zehn- bis zwanzigtausend Jahren.

Abflüsse, Verdunstung, Wasserentnahme

Abfluss des Untersees ist der Hochrhein mit dem Rheinfall von Schaffhausen. Sowohl die Niederschlagsmenge von durchschnittlich 0,45 km³/a als auch die Verdunstung von durchschnittlich 0,29 km³/a verändern netto den Pegel des Bodensees wenig, verglichen mit dem Einfluss der Zu- und Abflüsse.[15] Weitere Seewassermengen werden durch die städtischen Wasserwerke rund um den See und die Bodensee-Wasserversorgung entnommen, siehe Abschnitt Trinkwassergewinnung.

Inseln

Die Insel Mainau

Im Bodensee liegen zehn Inseln größer als 2000 m².

Die mit Abstand größte Insel ist die Reichenau, die zur Gemeinde Reichenau gehört. Das ehemalige Kloster Reichenau zählt, auch aufgrund dreier früh- und hochmittelalterlicher Kirchen, zum Welterbe der UNESCO. Die Insel ist auch durch intensiv betriebenen Anbau von Obst und Gemüse bekannt.

Die Insel Lindau ganz im Osten des Obersees ist die zweitgrößte Insel. Auf ihr befindet sich sowohl die Altstadt als auch der Hauptbahnhof der Stadt Lindau.

Die drittgrößte Insel ist die Mainau im Südosten des Überlinger Sees. Die Eigentümer, die Familie Bernadotte, haben die Insel als touristisches Ausflugsziel eingerichtet und dafür botanische Anlagen und Tiergehege geschaffen.

Relativ groß aber unbesiedelt und (als Naturschutzgebiet) unzugänglich sind zwei Inseln vor dem Wollmatinger Ried: (Triboldingerbohl mit 13 ha und Mittler oder Langbohl mit 3 ha).

Kleinere Inseln im Obersee sind:

  • die Dominikanerinsel (durch einen sechs Meter breiten Graben von der Altstadt von Konstanz getrennt) mit dem Steigenberger-Hotel (2 ha)
  • die winzige Insel Hoy bei Lindau
  • die zehn künstlich angelegten Inseln am Rheindamm auf Fußacher Seite
  • das Inseli am Hafen von Romanshorn
  • die Wollschweininsel (offiziell Wullesaueinseli) am Seepark in Kreuzlingen

Im Untersee die

Halbinseln

In den Bodensee ragen einige Halbinseln unterschiedlicher Größe.

  • Der Bodanrück, die größte Halbinsel, trennt den Obersee (Seeteil Überlinger See) vom Untersee. Er erstreckt sich über eine Fläche von 112 km².
  • Die Mettnau im Untersee, die sich der Insel Reichenau entgegenstreckt, trennt den Zeller See im Süden vom Markelfinger Winkel im Norden. Sie hat eine Flächenausdehnung von 1,7 km².
  • Die etwa 45 km² große Höri, die sich ebenfalls der Insel Reichenau entgegenstreckt, trennt den Zeller See im Norden vom Rheinsee im Süden.
  • Im Südosten, nahe der Mündung des neuen Rheinkanals, ragt der Rohrspitz mit einer Fläche von etwa 50 ha rund 1,2 km in den See und bildet die westliche Umrandung der Fußacher Bucht.
  • Die Halbinsel Wasserburg mit dem Schloss Wasserburg und der Pfarrkirche St. Georg im nordöstlichen Obersee liegt zwischen der Nonnenhorner Bucht im Westen und der Wasserburger Bucht im Osten. Sie hat eine Flächenausdehnung von 2,3 ha und war eine Insel bis 1720, als die Fugger einen Damm aufschütteten. Im März 2009 lebten 27 Einwohner auf der Halbinsel.
  • Die Galgeninsel in der Reutiner Bucht ist ebenfalls eine Halbinsel, die früher eine Insel war. Sie ist nur 0,16 ha groß.

Ufer

Sandstrand bei der Marienschlucht

Das Ufer des Bodensees besteht überwiegend aus Kies. An einigen Stellen findet man aber auch echten Sandstrand, so am Rohrspitz im österreichischen Abschnitt des Sees, am DLRG-Strand in Langenargen und bei der Marienschlucht.

Nach den Angaben der Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee beträgt die grobe Uferlänge 273 km.[1] Dieser Wert steigt beliebig mit der Verringerung des Abstandes zwischen den zur Approximation der Uferlinie verwendeten Punkten (siehe Messung von Küstenlängen). Vor allem durch Regen und die Schneeschmelze in den Alpen verändert sich der Wasserzufluss ständig. Die Oberfläche liegt im Mittel circa 395 m ü. NN (in der Schweiz erfolgt die absolute Angabe geringfügig höher in [m ü. M.]). Die mehr oder minder regelmäßigen saisonalen Schwankungen des Wasserpegels führen außerdem zu geringfügig unterschiedlich langen Ufern und zu unterschiedlich belebten Uferzonen (je nach Hoch- und Niedrigwasser).

Der Artikel Uferlinie des Bodensees nennt Orte, Ortsteile, Ansiedlungen, Gebäude, Landmarken, Gewässereinmündungen etc. entlang der gesamten Uferlinie des Sees.

Klima der Region

Sommersturm – Blick auf die Luitpoldkaserne in Lindau
Wellengang bei Föhn-Wind am See
Zugefrorene Wasserfläche, Schlittschuhlauf im Markelfinger Winkel

Das Bodenseeklima ist durch milde Temperaturen mit gemäßigten Verläufen (durch die ausgleichende und verzögernde Wirkung des Wasservolumens) gekennzeichnet. Es gilt allerdings – aufgrund des ganzjährigen Föhneinflusses, häufigen Nebels im Winterhalbjahr und auftretender Schwüle im Sommer – als Belastungsklima.

Der Bodensee gilt bei Wassersportlern aufgrund der Gefahr starker Sturmböen bei plötzlichen Wetterwechseln als nicht ungefährliches und anspruchsvolles Binnenrevier. Gefährlichster Wind ist der Föhn, ein warmer Fallwind aus den Alpen, der sich insbesondere durch das Rheintal auf das Wasser ausbreitet und bei teils orkanartigen Windstärken typische Wellenberge mit mehreren Metern Höhe vor sich hertreiben kann.

Ähnlich gefährlich sind die für Ortsunkundige u. U. völlig überraschend auftretenden Sturmböen bei Sommergewittern. Sie fordern immer wieder Opfer unter den Wassersportlern. Bei einem Sturm im Juli 2006 während eines Gewitters wurde eine Wellenhöhe von bis zu 3,50 Metern erreicht.

Aus diesen Gründen gibt es ein über alle drei Anrainerländer verknüpftes Sturmwarnsystem: Der Bodensee ist für Sturmwarnungen in drei Warnregionen (West, Mitte, Ost) aufgeteilt. Für jede Region kann eine Starkwind- oder Sturmwarnung ausgegeben werden. Eine Starkwindwarnung erfolgt bei erwarteten Windböen zwischen 25 und 33 Knoten beziehungsweise 6 bis 8 Windstärken nach der Beaufortskala. Eine Sturmwarnung kündigt die Gefahr von Sturmwinden mit Geschwindigkeiten ab 34 Knoten beziehungsweise 8 Windstärken nach der Beaufortskala an. Um diese Warnungen bekannt zu machen, sind rund um den See orangefarbige Blinkscheinwerfer installiert, die bei Starkwindwarnung mit einer Frequenz von 40 Mal pro Minute, bei Sturmwarnung 90 Mal pro Minute blinken. Dabei kann es wegen unterschiedlich geregelter Zuständigkeiten und Einschätzungen durchaus vorkommen, dass am Schweizer Ufer des Obersees schon Sturmwarnung einsetzt, am deutschen oder österreichischen Ufer aber noch nicht (und umgekehrt). Die Bodenseeschiffe und die Fähren signalisieren eine Sturmwarnung durch einen am Masten hochgezogenen Sturmballon.

Ein Jahrhundertereignis ist die Seegfrörne des Bodensees, wenn Untersee, Überlinger See und Obersee komplett zugefroren sind, so dass man den See überall sicher zu Fuß überqueren kann. Die drei letzten so genannten Seegfrörne waren im Jahr 1963, 1880, 1830.

Bestimmte Teile des Untersees frieren hauptsächlich aufgrund der geringen Wassertiefe und der geschützten Lage häufiger zu, wie z. B. der sogenannte Markelfinger Winkel zwischen der Gemeinde Markelfingen und der Halbinsel Mettnau.

Pegelstände

Die Pegelstände werden unter anderem in Konstanz, Romanshorn und Bregenz ermittelt. Das Pegelhäuschen Konstanz befindet sich an der Hafenausfahrt direkt unterhalb der Statue der Imperia.[20] Pegelstände bzw. Wasserstandsangaben sind Relativmaße und beziehen sich auf den jeweiligen Pegelnullpunkt. Der Romanshorner Pegel (Schweiz) gibt die Höhe des Wasserspiegels als Meter über Meer bezogen auf den Repère Pierre du Niton wieder, der Pegelnullpunkt in Bregenz (Österreich) liegt bei 392,14 m ü. A. bezogen auf Molo Sartorio/Triest 1875 (+ 7 cm gegenüber der Schweiz) und der Konstanzer Pegel ist definiert auf 391,89 m ü. NN (bezogen auf den Meeresspiegel Amsterdam, + 32 cm gegenüber der Schweiz). So zeigen die Pegel in Konstanz und Bregenz bei Mittelwasserstand jeweils 3,56 m, der Romanshorner Pegel 395,77 m an. Zur Umrechnung der Pegel gilt: „Pegel Romanshorn“ minus 392,21 = „Pegel Konstanz/Bregenz“ in Metern.

Die Tiefenangaben in den offiziellen Seekarten des Bodensees sind auf den Pegel Konstanz bezogen. Dessen Pegelnull ist 391,89 m ü. NN. Die offizielle Hochwassermarke liegt bei einem Pegel von 4,80 Metern.

Die Pegel sind starken witterungsbedingten (Winddrift) und jahreszeitlichen Schwankungen ausgesetzt. Der Bodensee hat keinen Damm und keine Schleuse am Abfluss, daher ist eine künstliche Regulierung des Wasserstands nicht möglich.[21] Die Pegelstände weisen im Jahresverlauf typische saisonale Schwankungen auf. Das Mittelwasser erreicht im Januar ca. 3 Meter, steigt im Juni/Juli/August auf ca. 4,2 Meter und fällt zum Dezember hin auf ca. 3 Meter.[22] Langfristig gesehen lag der durchschnittliche Wasserstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts um 10 cm höher als in der zweiten Hälfte.[23]

Die Uferlinie des Bodensees bei Mittelwasserstand wurde zuletzt 2006 von der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee festgelegt.[1]

Entwicklungen und Trends

Die durchschnittlichen Wasserstände am Pegel Konstanz betrugen in den Winterhalbjahren (Oktober–März) von 1910 bis 2007 301,8 Zentimeter. Zwischen 1910 und 1941 stieg der Pegel auf 311,7 Zentimeter um danach leicht und gleichmäßig auf 297,3 Zentimeter abzufallen. Das Gesamtpegelminus beträgt für diesen Zeitraum also 4,5 Zentimeter. Seit 2012 zeichnen sich für die Winterhalbjahre wieder stabile oder leicht steigende Tendenzen ab, was vor allem durch wärmer werdende Winter und die dadurch verzögerte Schneebindung der Abflüsse erklärt wird. Ein einheitlicher, signifikanter Trend ist aber noch nicht feststellbar.

Anders stellt sich die Lage in den Sommerhalbjahren dar: Zwischen 1910 und 2007 fiel der durchschnittliche Wasserstand von 379,1 auf 356,3 Zentimeter. Das Gesamtminus beträgt also 22,8 Zentimeter. Da in dieser Zeitlinie jedoch zwei Bruchperioden mit steigenden Wasserständen (von 1910 bis 1941 und von 1965 bis 1988) enthalten sind, ist das Gesamtminus in kleineren Zeitabständen noch expressiver. So sank der durchschnittliche Seepegel in den Sommerhalbjahren von 1988 bis 2007 um 25,6 Zentimeter. [24]

Hochwasser

Stele in Lochau-Hörbranz zur Erinnerung an die Jahre mit Hochwasser des Bodensees.

Die jahreszeitlich höchsten Wasserstände entstehen meist im Frühjahr/Sommer nach der Schneeschmelze über 3.000 m in den Alpen. Zusätzliche starke Regenfälle im Sommer im Einzugsgebiet des Alpenrheins (Schweiz), der Bregenzer Ach (Bregenzer Wald) und von Schussen und Argen (Oberschwaben) können den Wasserzufluss noch erhöhen und zu Hochwasser führen.[25]

Erste Warnungen werden von den Behörden ab einem Pegelstand von 4,50 m in Konstanz abgegeben. Bei 4,80 m Pegelstand ist die Hochwasservorwarnstufe erreicht, und es können kleinere Schäden vorkommen.[26] Die kritische Grenze liegt bei Wasserständen ab 5 Meter.[27] Der zweijährliche Hochwasserstand (HW 2) liegt im Durchschnitt bei 4,62 Meter, der zehnjährliche (HW 10) bei 5,12 Meter, der 20-jährliche (HW 20) bei 5,31 Meter, der 50-jährliche (HW 50) bei 5,53 Meter und der 100-jährliche bei 5,68 Meter.[28]

Die absolut höchsten Wasserstände am Pegel Konstanz wurden gemessen mit

  • 6,36 m am 7. Juli 1817[28][29][30]
  • 5,91 m am 18. August 1821[28]
  • 5,76 m am 3. September 1890[28]
  • 5,57 m am 28. Juni 1910[28]
  • 5,55 m am 26. Juni 1926[28]
  • 5,41 m am 28. Juni 1965[28]
  • 5,38 m am 28. Juli 1987[28]
  • 5,65 m am 24. Mai 1999[28]

Das Hochwasser vom 7. Juli 1817 ging zurück auf den Ausbruch des Tambora-Vulkans im Jahr 1815, der Asche und Schwefelteilchen in die Atmosphäre brachte. Dies führte im Jahr 1816 zu viel Regen und Schnee. Im Jahr 1817 schmolz der kumulierte Schnee aus den Jahren 1815 und 1816. Dazu kam ein tagelanger Gewitterregen ab 4. Juli 1817 und verursachte dieses außergewöhnliche Hochwasser des Bodensees. In Konstanz lag das Tägermoos, der Briel, das Paradies (Konstanz) und weit über die Hälfte der Marktstätte unter Wasser. Der Maler Nikolaus Hug hielt dies im Bild Hochwasser auf der Marktstätte im Sommer 1817 fest. Eine schwarze Tafel an der Wand des Hauses Marktstätte 16 in Konstanz in Wadenhöhe erinnert an diese Flut.[31]

Beim Hochwasser von 1890 trat das Wasser in Konstanz über das Hafenbecken hinaus und reichte bis zu den Güterabfertigungsgebäuden der Hafenstraße.[32]

Das Hochwasser vom Mai/Juni 1999 war das stärkste der jüngeren Vergangenheit. Innerhalb eines Tages stieg der Pegel um bis zu 47 cm an.[15] Durch Aufschwimmen wurde dabei der Landesteg von Hagnau zerstört. In Stein am Rhein wurden Holzstege für die Fußgänger in den ufernahen Straßen errichtet. Das Anlegen der Schiffe in Bregenz und Konstanz war erschwert.

Durch die starken Zuflüsse aus den Alpen nach Unwettern werden Baumstämme und anderes Treibgut in den Bodensee geschwemmt, hauptsächlich durch Alpenrhein, Bregenzer Ach und Argen. Das Treibgut kann auf dem See teppichartige Ansammlungen bilden und lagert sich am Ufer an, so zwischen Lindau und Langenargen und besonders um Wasserburg und in der Bregenzer Bucht. Es kann die Bodenseeschifffahrt ernsthaft behindern. Treibgutteppiche gab es in den Jahren 1999 und 2005.[33]

Niedrigwasser

Bodensee bei Niedrigwasserstand im Winter, Bottighofen (CH), Ende November 2005

Die jahreszeitlich niedrigsten Wasserstände treten in der Regel im Winter in den Monaten Februar und März auf, wenn der Niederschlag in den Alpen in Form von Schnee erfolgt. Die niedrigsten am Pegel Konstanz gemessenen Wasserstände waren:

  • 2,10 m Anfang 1823[34]
  • 2,27 m am 23. Januar 1836[28]
  • 2,38 m am 30. Januar 1848 und am 1. Februar 1848[28]
  • 2,28 m im Jahr 1854[34]
  • 2,32 m am 30. Januar 1858[28]
  • 2,26 m am 17. Februar 1858 und am 2. März 1858[28]
  • 2,42 m im Jahr 1891[35]
  • 2,41 m im Jahr 1895[36]
  • 2,38 m am 10. März 1909[28]
  • x,xx m im März 1923.[37]
  • 2,38 m im Jahr 1963[38]
  • 2,37 m am 12. März 1972[28]
  • 2,33 m am 16. Januar 2006[28]

Beim Niedrigwasser vom Februar 1858 fiel die Konstanzer Bucht nahezu trocken. Ein Fest wurde zu diesem Ereignis gefeiert. Auf dem trockenen Grund waren Buden aufgestellt.[39]

Beim Jahrhundertniedrigwasser 1972 wurde auf einem hierbei auf den Namen Freistaat Reichenau getauften Inselchen ein Fest gefeiert und ein Granitstein gesetzt. Es handelt sich um eine nur bei starkem Niedrigwasser sichtbar werdende Kiesbank, den so genannten Kaiserdamm zwischen der Mettnau und der Reichenau, der zugleich die Grenze zwischen Untersee und Gnadensee bildet.[34]

Als Nebenwirkung extremen Niedrigwassers haben die Fische weniger Fläche zum Laichen und die Brutgebiete der Wasservögel werden knapp.

Wassertemperatur

Die mittlere Wassertemperatur beträgt im Juli 20 °C, im Oktober 15 °C[40] – nach mehreren Hitzetagen kann sie aber auch bis über 25 °C ansteigen. Die Durchschnittstemperatur des Sees hat sich durch die Globale Erwärmung im Zeitraum 1990 bis 2014 verglichen mit dem Zeitraum 1962 bis 1989 um ca. 0,9 °C erwärmt, eine weitere Erwärmung um 2 bis 3 °C gilt als wahrscheinlich. Damit einher geht eine schlechtere Durchmischung des Wassers, wodurch tiefere Wasserschichten weniger Sauerstoff erhalten, sowie eine Veränderung der Artenzusammensetzung, mit einer Begünstigung nicht-heimischer Spezies.[41] Eine 2015 erschienene Studie nennt verschiedene negative Folgen eines Temperaturanstieges in Seen. Demnach kann eine Zunahme der Gewässertemperaturen vermehrt Algenblüten auslösen, einen Anstieg der Methanemissionen auslösen, den Wasserspiegel absenken, was wiederum die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser gefährden kann, bedeutende ökonomische Verluste bewirken sowie negative Auswirkungen auf das Ökosystem haben, die bis zu dessen vollständiger Zerstörung reichen können.[42]

Der Hochwassernachrichtendienst am Bayerischen Landesamt für Umwelt veröffentlicht im Internet eine stündlich aktualisierte Temperaturkurve.[43]

Tiefenbereiche

Die Tiefenbereiche des Bodensees sind von der Wasseroberfläche bis zum Seegrund in verschiedene Sektionen aufgeteilt. Vom Ufer aus gesehen sind dies der Hang, bis ca. 3–5 Meter Tiefe, gebildet von der Erosion durch Wellenschlag. Im Winter, bei Tiefwasserstand, liegt dieser Bereich mehrheitlich trocken. Bis ca. 20 Meter folgt anschließend die Wysse, abgeleitet von der Farbe Weiß. Durch Wellengang aufgewirbelter Ton und Mergel gibt dem See in diesem Bereich eine weißliche Tönung. Halde wird die steil abfallende Moränenflanke genannt, die bis ca. 100 Meter folgt. Ab ca. 150 Meter wird der Seegrund Schweb genannt, die abfallenden Grundsektionen um 200 Meter nennt man Tiefhalde und der unterste Seegrund bei rund 250 Metern heißt Tiefer Schweb. Das aktuell durchgeführte Projekt Tiefenschärfe will mit der hochauflösenden Vermessung des Bodensees ein detailgetreues 3D-Modell des Seebeckens erstellen.[44]

Erdkrümmung

Blick von Bregenz über den Obersee

Aufgrund der Erdkrümmung verfügt der Bodensee in seiner Südost-Nordwest-Ausdehnung (65 km) über eine Aufwölbung der Oberfläche von rund 80 m. Aus menschlicher Perspektive ist es daher in Ufernähe auch bei bester Fernsicht nicht möglich, vom Westufer des Obersees aus (z. B. Konstanz) Objekte an seinem Ostufer (z. B. Bregenz; 46 km Luftlinie = 41 m Höhe der Aufwölbung) zu erblicken, die sich auf der Höhe des Ufers befinden.

Territoriale Zugehörigkeit

Anrainerstaaten sind die Schweiz (Kantone Thurgau, St. Gallen und Schaffhausen), Österreich (Bundesland Vorarlberg) sowie Deutschland (Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern). Seit 1972 kooperieren die an den See angrenzenden Länder und Kantone in den Gremien der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK). Diese hat das Ziel, die Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu erhalten, zu fördern und die regionale Zusammengehörigkeit zu stärken.

Der Konstanzer Trichter im Obersee, der Seerhein sowie der Untersee sind durch Grenzverträge zwischen Baden und der Schweiz (20. und 31. Oktober 1854[45] sowie 28. April 1878[46]) und zwischen dem Deutschen Reich und der Schweiz (24. Juni 1879[47]) klar aufgeteilt. Der Überlinger See zählt vollständig zum deutschen Hoheitsgebiet.

Im westlichen Abschnitt des Obersees zwischen Konstanz und dem heutigen Kreuzlingen, vom Strand bis zum Konstanzer Trichter, gibt es seit dem 16. Jahrhundert eine komplizierte Grenzziehung, die mit der Übereinkunft von 1878 fixiert wurde.

Der Rest des Obersees bleibt neben der Emsmündung vorläufig die einzige Gegend in Europa, in der zwischen den Nachbarstaaten nie Grenzen festgelegt wurden. Hier gibt es unterschiedliche Rechtsauffassungen, die alle auf Gewohnheitsrecht zurückgeführt werden. Die auf Karten oft zu sehende Grenzziehung in Seemitte beruht auf der so genannten Realteilungstheorie, nach der 32 % der Seefläche auf die Schweiz und 9,7 % auf Österreich entfallen. Die andere gängige Auffassung ist die Haldentheorie, nach der das Gebiet des Obersees außerhalb des Uferstreifens als Kondominium gemeinschaftliches Hoheitsgebiet aller Anrainer ist.[48]

Klar und unstrittig war und ist, dass auch in einem Bereich in unmittelbarer Ufernähe der entsprechende Staat Hoheitsrechte ausüben kann. Bei kleineren Gewässern ergibt sich daraus zwangsläufig die Realteilung mit einer Grenzziehung in Gewässermitte, was allgemein auch für größere Gewässer praktiziert wird.[49]

Morgenstimmung am Bodensee (Arbon)
Herbststimmung vor Lindau (Blickrichtung Schweizer Ufer)
Der Bodensee bei Konstanz im Winter (Blick auf den Säntis)

Für den Bodensee werden die einzelstaatlichen Rechtsvorschriften der Anrainerstaaten faktisch bereits seit den 1890er Jahren eng abgestimmt und in der Regel wortgleich erlassen.[50] Darüber hinaus wird durch internationale Bevollmächtigtenkonferenzen und internationale Kommissionen eine einheitliche Anwendung und ggf. auch Fortschreibung sichergestellt. Dies betrifft je nach Gegenstand der Regelungen zum Teil auch die Länder bzw. Kantone.

Nach der im Wesentlichen von der Schweiz getragenen Auffassung der Realteilungstheorie widerspricht eine solche Abstimmungspraxis nicht der allgemein üblichen gewohnheitsrechtlichen Realteilung. Andererseits lässt sich aus dieser Praxis auch die insbesondere von Österreich vertretene Auffassung gewohnheitsrechtlich ableiten, dass die Wasserfläche des Obersees mit Ausnahme des Bereiches von weniger als 25 m Tiefe, in diesem Zusammenhang als Hoher See bezeichnet, als Kondominium gemeinschaftlich verwaltetes Hoheitsgebiet aller drei Staaten ist. Diese Auffassung wird wegen ihrer Beschränkung auf die Seefläche innerhalb des als Halde bezeichneten Tiefenbereiches als Haldentheorie bezeichnet. Sie gilt insofern als Erweiterung der so genannten Kondominiumstheorie ohne die exakte Definition des Uferstreifens.[51]

Insgesamt scheint die Haldentheorie gegenüber der Realteilungstheorie langsam an Boden zu gewinnen. So hat das Land Vorarlberg 1984 bei einer Neufassung seiner Verfassung den Hohen See in Artikel 2 explizit als Bestandteil des Landesgebietes festgeschrieben, ergänzt durch die Einschränkung „im Gebiet des Hohen Sees ist die Ausübung von Hoheitsrechten des Landes durch ebensolche Rechte der anderen Uferstaaten beschränkt“. Dies wird von Vorarlberger Seite lediglich als „Klarstellung“ aufgefasst, und offenbar wurde dieser Verfassungsänderung von den anderen Beteiligten nicht widersprochen. Ebenfalls gehen die deutschen Länder von der hier ohne genauere Unterscheidung auch als Kondominiumstheorie bezeichneten Haldentheorie aus. Die Rechtsprechung ist allerdings uneinheitlich, auch deswegen, weil eine Entscheidung zwischen den Theorien in der Praxis wegen der engen Abstimmung der Anrainer nur sehr selten notwendig wird.[52]

Ökologie

Flora

Bis ins 19. Jahrhundert hinein galt der Bodensee als naturbelassenes Gewässer. Seitdem wurde die Natur stark durch Rodungen und die Bebauung zahlreicher Uferteile beeinflusst. Dennoch sind einige naturnahe Bereiche vor allem in den Naturschutzgebieten erhalten geblieben oder wurden renaturiert. Daher weist die Bodenseeregion einige Besonderheiten auf. Dazu zählen die große Waldlandschaft am Bodanrück, das Vorkommen des Lungen-Enzians und der Knabenkraut-Arten aus den Gattungen Dactylorhiza und Orchis im Wollmatinger Ried sowie das der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) im Eriskircher Ried, das daher seinen Namen erhalten hat.[53] Eine Besonderheit der Bodensee-Flora ist das Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri), dessen Vorkommen auf ungestörte Kalkschotter-Strände beschränkt ist.

Fauna

Vögel

Die Halbinsel Mettnau

Der Bodensee ist mit seinen Naturschutzgebieten, wie dem Wollmatinger Ried oder der Halbinsel Mettnau, auch die Heimat vieler Vogelarten. 412 Arten sind bislang nachgewiesen.[54]

Singvögel

Die zehn häufigsten Brutvogelarten am Bodensee sind nach einer Erhebung in den Jahren 2000 bis 2003 in absteigender Reihenfolge: Amsel, Buchfink, Haussperling, Kohlmeise, Mönchsgrasmücke, Star, Rotkehlchen, Zilpzalp, Grünfink und Blaumeise.[55]

Wasservögel
Blässhuhn in Hard am Bodensee

Im Frühjahr ist der Bodensee ein bedeutendes Brutgebiet, vor allem für Blässhuhn und Haubentaucher. Aufgrund der stark schwankenden Wasserstände bevorzugen manche Arten jedoch andere Brutgebiete.[56] Als typische Wasservögel werden Löffelente, Schellente, Gänsesäger, Tafelente, Graureiher, Spießente, Reiherente und Stockente genannt.[57]

Überwinterung

Der Bodensee ist ein wichtiges Überwinterungsgebiet für rund 250.000 Vögel[58] jährlich. Vogelarten wie der Alpenstrandläufer, der Große Brachvogel und der Kiebitz überwintern am Bodensee.[56] Mitte Dezember 2014 hielten sich am See 56.798 Reiherenten, 51.713 Blässhühner, 43.938 Tafelenten auf.[59] Im November/Dezember sind etwa 10.000 bis 15.000 Kolbenenten und 10.000 Haubentaucher am Bodensee.[60]

Rast der Zugvögel

Auf dem Zug im Spätherbst finden sich auf dem See auch zahlreiche Seetaucher ein (Pracht- und Sterntaucher, einzelne Eistaucher). Dem Bodensee kommt auch als Rastgebiet während des Vogelzuges eine große Bedeutung zu. Der Vogelzug verläuft dabei oft unauffällig und ist am ehesten bei besonderen Wetterlagen als sichtbarer Tagzug erkennbar. Erst bei länger anhaltenden, großräumigen Tiefdrucklagen kommt es nicht selten zu einem Stau mit großen Ansammlungen von Zugvögeln. Dies lässt sich im Herbst oft gut am Eriskircher Ried am nördlichen Bodensee beobachten. Hier stößt der Breitfrontzug direkt an den See und Vögel versuchen dann dem Ufer entlang Richtung Nordwest zu ziehen. Die Bedeutung des Bodensees als wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet wird unterstrichen durch das Max-Planck-Institut für Ornithologie – Vogelwarte Radolfzell, das als Beringungszentrale für die deutschen Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie für Österreich zuständig ist und den Vogelzug erforscht.[61]

Diskussion um die Kormorane

Im Dezember 2014 wurden 1.389 Kormorane gezählt. Der Internationale Bodensee-Fischereiverband (IBF) schätzt den Nahrungsbedarf der Kormorane am Bodensee auf jährlich 150 Tonnen Fische.[62]

Fische

Im Bodensee leben rund 45 Fischarten. Der Jahresertrag der Fischerei liegt bei 1,5 Mio. kg. Eine Besonderheit für die Lage des Sees ist das Vorkommen von Felchen (Coregonus spec.) und des Seesaiblings (Salvelinus alpinus). Bedeutend für die Bodensees-Fischerei sind die Fischarten:

Der Bodenseefelchen (Coregonus wartmanni), der aufgrund seines großen Vorkommens im Bodensee nach diesem benannt wurde, wird oft ganz oder als Filet (nach Müllerin Art) in den Fischlokalen rund um den Bodensee ähnlich wie die sonst bekannten Forellen zubereitet.[64] Oft wird er auch geräuchert angeboten.

Die ehemals im Bodensee endemischen Fischarten Bodensee-Kilch (Coregonus gutturosus) und Bodensee-Tiefensaibling (Salvelinus profundus) gelten als verschollen.[65]

Neozoen

Seit Jahren siedeln sich Neozoen im Ökosystem Bodensee an und gefährden oder verdrängen zum Teil einheimische Arten. Neozoen sind neue Tiere bzw. fremde Arten, die sich in einem neuen Umfeld behaupten und vermehren. Im Bodensee werden die Neozoen seit 1955 und von Jahr zu Jahr mit mehr Arten nachgewiesen. Einige werden als blinde Passagiere an der Außenseite von Booten, Schwimmwesten, Ankertauen, Tauchgerätschaften aus anderen Gewässern eingeschleppt.[66] Andere haben sich seit Eröffnung des Main-Donau-Kanals aus dem Schwarzen Meer oder aus der Donau vorgearbeitet. Weitere wurden ausgesetzt.[67]

Bekanntere Neozoen

Auch die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) zählt zu dieser nicht heimischen Fauna. Sie wurde um 1880 zur Bereicherung der heimischen Fauna und aus wirtschaftlichen Überlegungen im Bodensee eingesetzt.[68]

Zu den gebietsfremden Tierarten zählen die Dreikantmuschel (Dreissena polymorpha), die ausgehend vom Schwarzmeergebiet, seit Ende des 18. Jahrhunderts fast ganz Europa erobert und zwischen 1960 und 1965 in den Bodensee eingeschleppt wurden. Nach einer Massenvermehrung während der 1980er Jahre im Rhein und zuvor in größeren Seen ist die Art heute wieder im Rückgang begriffen. Probleme traten durch die Dreikant- oder Wandermuschel unter anderem dadurch auf, dass der Besatz Wasserentnahmerohre verstopfte. Außerdem kann die Art den heimischen Großmuscheln zum Verhängnis werden, weil sie in Nahrungskonkurrenz tritt.[69] Heute ist laut Aussage des Instituts für Seenforschung (ISF) die Dreikantmuschel aber auch eine wichtige Nahrungsbasis für überwinternde Wasservögel. Tatsächlich hat die Anzahl der Überwinterer sich in rund 30 Jahren mehr als verdoppelt.[68]

Der Große Höckerflohkrebs (Dikerogammarus villosus) breitete sich seit 2002 ausgehend von zwei Uferabschnitten bei Hagnau und Immenstaad, über das Ufer des Überlinger Sees (2004), die des ganzen Obersees (2006) auf beinahe das ganze Bodensee- und Rheinseeufer (2007) aus.[70] Als „Killer shrimp“ eilt ihm der schlechte Ruf eines gefräßigen Räubers von Fischlarven und Fischeiern voraus.[68]

Jüngstes Beispiel ist die nur sechs bis elf Millimeter kleine Schwebegarnele (Limnomysis benedeni), die 2006 im vorarlbergischen Hard aufgefunden wurde und heute fast im ganzen Bodensee zu finden ist.[68] Sie stammt aus den Gewässern rund um das Schwarze Meer. Sie ist vermutlich zunächst von Schiffen donauaufwärts transportiert worden, bevor sie sich im Rheinsystem verbreiten konnte und in den Bodensee gelangte. Die Schwebegarnelen, die im Winter an manchen Stellen in Schwärmen von mehreren Millionen Tieren auftreten, sind schon jetzt ein einflussreiches Glied der Nahrungskette im Bodensee. Sie verzehren abgestorbenes Tier- und Pflanzenmaterial sowie Phytoplankton, werden aber auch selbst von Fischen gefressen.[69]

Heute findet sich im westlichen Bodensee vor allem der aus Nordamerika stammende Kamberkrebs (Orconectes limosus), der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Ertragssteigerung in europäische Gewässer eingesetzt wurde,[68] vereinzelt die Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) und in den Zuflüssen des Sees den Signalkrebs (Pacifastacus leniusulus). Da diese Großkrebsarten zwar selbst gegen die Krebspest immun sind, den Erreger aber weiterverbreiten, geht von ihnen eine große Gefahr für die heimischen Arten wie Edelkrebs, Dohlenkrebs oder Steinkrebs aus. Die Tiere sind oft anspruchslos, vermehren sich schnell und leben räuberisch, so dass sie auch für verschiedene Kleinfischarten eine Bedrohung darstellen.[69] Im ISF wird seit 2003 systematisch zum Thema geforscht.[68]

Weitere Neozoen

Von 1956 bis 2013 wurden 19 Neozoen geortet:[71]

  • Sumpfdeckelschnecke (seit 1956)
  • Neuseeländische Zwergdeckelschnecke (seit 1971)
  • Fluss-Flohkrebs (seit 1971)
  • Blasenschnecke (seit 1981)
  • Chinesische Wollhandkrabbe (seit 1982)
  • Tigerplanarie (seit 1991)
  • Amerikanisches Posthörnchen (seit 1996)
  • Süßwasserqualle (seit 1999)
  • Gerippte Körbchenmuschel (seit etwa 2003) mit massenhafter Vermehrung[72]
  • Kiemenwurm (seit 2003)
  • Mittelmeerassel (seit 2005)
  • Aufrechter Flohkrebs (seit 2007)
  • Donau-Fischegel (seit 2010)
  • Signalkrebs (seit 2011)
  • Forellenbarsch (seit 2015)[73]
  • Aufrechter Flohkrebs[74]

Naturschutzgebiete

Der Konstanzer Landrat Ludwig Seiterich setzte sich stark für den Naturschutz ein, die Landschaftsschutzgebiete Bodanrück und Höri sind sein Verdienst, er war auch wesentlich an der Ausweisung des Naturschutzgebietes Bodenseeufer beteiligt.

Obersee

Der alte Rhein im Rheindelta
Naturschutzgebiet beim Neuen Rhein
Eriskircher Ried

Das größte Naturschutzgebiet des Bodensees ist das Rheindelta, das sich entlang des Bodenseeufers zwischen der Mündung des alten Rheinlaufes bis zur Dornbirner Ach bei Hard erstreckt. Seit ihm ab 1982 internationale Bedeutung zukommt, wurden dort 340 Vogelarten beobachtet. Auf der Schweizer Seite des Alten Rheins liegt das Naturschutzgebiet Altenrhein.

Am Bodensee gibt es viele weitere Naturschutzgebiete, die hier vom Rheindelta an gegen den Uhrzeigersinn (entsprechend der Fließrichtung des Rheines durch den Bodensee) zum Teil aufgelistet werden.

Das Naturschutzgebiet Wasserburger Bucht zwischen Nonnenhorn und Wasserburg hat einen dichten Schilfgürtel bewahrt.

Das Gebiet des Flusses Argen zwischen Zusammenfluss von Oberer und Unterer Argen und der Mündung in den Bodensee.[75]

Das Eriskircher Ried, das seit 1939 geschützt ist, ist das größte Naturschutzgebiet am Nordufer und liegt zwischen Rotachmündung bei Friedrichshafen und Schussenmündung bei Eriskirch. Eine besondere Bedeutung hat das Gebiet für den Haubentaucher, der dort bevorzugt nistet, und die Singschwäne. Auch die vorgelagerte Flachwasserzone ist seit 1983 unter Schutz gestellt.[76]

Zwischen Fischbach und Immenstaad liegt am (ehemalig badischen) Grenzbach ein sehr kleines Naturschutzgebiet.

Überlinger See

Die Seefelder Aachmündung bei Unteruhldingen zwischen Unteruhldingen (Pfahlbauten) und Seefelden.[75]

Das Sipplinger Dreieck bei Sipplingen.[75]

Die vier großen Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg tragen Bezeichnungen, die sich aus dem Wort Naturschutzgebiet Bodenseeufer und der näheren lokalen Bezeichnung des Naturschutzgebietes zusammensetzen. Die erläuternden Zusatzbezeichnungen in Klammern sind: (Bodman-Ludwigshafen), (Untere Güll), (Konstanz), (Markelfingen).

Das Naturschutzgebiet Aachried um die Stockacher Aachmündung zwischen Bodman und Ludwigshafen, das auch Naturschutzgebiet Bodenseeufer (Bodman-Ludwigshafen) genannt wird, ist etwas kleiner und daher auch weniger beachtet. Bedeutung kommt ihm jedoch als Überwinterungsplatz für Eisvogel, Regenpfeiferartige, besonders für die Samtente und den Ohrentaucher, zu. Im Mündungsgebiet und Flachwasser brüten mehr als 50 Vogelarten.[77]

Zum Naturschutzgebiet Bodenseeufer (Konstanz) gehören auch am Südufer des Überlinger Sees die Partien zwischen Wallhausen und Dingelsdorf sowie Dingelsdorf und Litzelstetten. Dann folgt das Naturschutzgebiet Bodenseeufer (Obere und Untere Güll) zwischen Litzelstetten, der Insel Mainau und Egg.

Untersee

Schilf im Wollmatinger Ried

Das Wollmatinger Ried bei Konstanz ist seit 1973 Europareservat und seit 1976 Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung. Durch seine Lage am Seerhein ist es eine wichtige Brutzone und darf daher teilweise nur bei Führungen betreten werden.[78]

Naturbelassene Gebiete am Schweizer Ufer des Untersees befinden sich zwischen Konstanz und Gottlieben, weiter das Naturschutzgebiet „Espenriet“ zwischen Gottlieben und Ermatingen sowie das „Wasser- und Zugvogelreservat Untersee und Rhein“ oberhalb der Rheinbrücke in Stein am Rhein.

Zum Naturschutzgebiet Bodenseeufer (Konstanz) gehören auch die Naturschutzgebiete des Untersees bei Horn (Hornspitze) sowie um Gaienhofen, Wangen, Öhningen.

Zeller See

Der Halbinsel Mettnau mit dem Naturschutzgebiet Mettnau sowie dem Mündungsgebiet der Radolfzeller Aach am Zeller See kommt als Brutzone für Enten regionale Bedeutung zu. Der große Ententeich der Mettnau entstand zufällig bei Aufschüttungsarbeiten. An der Mündung befindet sich ein Schlafplatz für Bergpieper.

Gnadensee

Der Streifen zwischen Bahntrasse und Autostraße zwischen Radolfzell, Markelfingen und Allensbach hat den Charakter eines Naturschutzgebietes.

Wracks auf dem Bodenseegrund

Nach einer Kollision mit der Stadt Zürich liegt das Wrack der Jura seit 1864 in 45 Meter Tiefe vor dem schweizerischen Ufer. Im Obersee wurden Anfang des 20. Jahrhunderts vier Schiffe nach ihrer Außerdienststellung versenkt: im Jahr 1931 die Baden, vormals Kaiser Wilhelm, 1932 die Helvetia, 1933 die Säntis und 1934 die Stadt Radolfzell. Der Rumpf der ausgebrannten Friedrichshafen wurde 1944 vor der Argen-Mündung in 100 bis 150 Meter Seetiefe versenkt.[79][80]

Wasserqualität

Entwicklung der Gesamt-Phosphorkonzentration von 1951 bis 2005 in mgP/m³.

Heute hat der Bodensee eine sehr gute Wasserqualität. Nach dem Zweiten Weltkrieg war eine zunehmende Verunreinigung des Bodensees festzustellen, die ab 1959 zu konkreten Maßnahmen führte. Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) stellte 1963 den Phosphateintrag als Hauptursache einer bereits erkennbaren Eutrophierung fest. Ursachen des Phosphateintrags waren Düngemittelausschwemmungen und kommunale Abwässer, die durch Fäkalien und in zunehmendem Maße durch Phosphate aus Waschmitteln belastet waren. Die dabei relevante Fläche ist das gesamte 11.000 km² große hydrologische Einzugsgebiet des Bodensees.

Besonders in den 1970er Jahren wurden hier in großem Umfang Kläranlagen errichtet, die Phosphatreinigungsleistung der vorhandenen Anlagen wurde verbessert. 1975 wurden in Deutschland Höchstmengen für Phosphate durch das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz verordnet, 1986 brachte die Waschmittelindustrie durch den Einsatz von Zeolithen vollständig phosphatfreie Waschmittel auf den Markt. Die Einträge aus der Landwirtschaft lassen sich nur durch eine Extensivierung im Einzugsgebiet langfristig verringern, entsprechende gesetzliche und Förder-Maßnahmen wurden umgesetzt. Trotz dieser Maßnahmen erreichte die Phosphorkonzentration im Bodensee um 1980 das Zehnfache des natürlichen Wertes. In den frühen 1980er Jahren wurden in Grundnähe zeitweise gefährlich niedrige Sauerstoffkonzentrationen gemessen (eine vollständige Sauerstofffreiheit des Seegrundes führt zum Umkippen eines Sees).

Seit 1979 ging die Phosphorkonzentration wieder zurück und hat mittlerweile fast wieder den natürlichen Wert erreicht. Die nicht ganz so bedeutsame Nitratkonzentration liegt nach einem kontinuierlichen Anstieg bis 1985 seither konstant bei ca. 4,4 g/m³.[81] Durch die bessere Wasserqualität wird der See wieder zu einem nährstoffarmen Voralpensee, der er ursprünglich einmal war. Dies hat allerdings auch negative Auswirkungen auf die Fischerei: Die Fische werden aufgrund der nun herrschenden Nährstoffarmut nicht mehr so groß wie früher, was geringere Erträge bedeutet. Dafür sind die bestehenden Fischpopulationen jedoch stabiler. Ein Indiz für die Gesundung des biologischen Gleichgewichts im See stellt das Wiedererstarken der Seeforelle dar, deren Bestände sich seit der Verbesserung der Wasserqualität merklich erhöht haben.

Wirtschaft der Region

Von Bedeutung für das wirtschaftliche Gefüge der Anrainer sind heutzutage vor allem die Funktionen des Bodensees als Transportweg, als Erholungsgebiet und als Trinkwasserspeicher.

Im Bereich des Primärsektors spielt vor allem der Weinbau eine gewisse Rolle. Die Fischerei hingegen hat ihre führende Rolle verloren. Die größten Industriestandorte sind Friedrichshafen (Metallverarbeitung) und Bregenz (Textilindustrie). Wichtigste Dienstleistungsstandorte sind Konstanz, Bregenz, Friedrichshafen und Lindau.

Obst- und Weinbau

Weinbau am Bodensee (Birnau)

Durch die Wassermenge des Bodensees wird das regionale Klima ausgleichend beeinflusst (siehe Artikel Bodenseeklima). 2011 gab es rund um den See etwa 1600 Obstbaubetriebe.[82] Die Marktgemeinschaft Bodenseeobst erwartete für die Saison dieses Jahres eine Ernte von insgesamt 280.000 Tonnen Äpfel. Bei einer bundesweiten Produktion von rund 900.000 Tonnen, bedeutet dies, dass fast jeder dritte deutsche Apfel vom Bodensee stammt.[83]Obst vom Bodensee“ ist dabei nicht nur eine regionale Warenbezeichnung, sondern auch der Name eines Unternehmens, dessen genossenschaftlich oder in Vereinen organisierte Gesellschafter rund 8000 Hektar Anbaufläche bewirtschaften.[82]

Neben dem Kulturapfel spielt der Weinbau eine wichtige Rolle in der Obstregion Bodensee: Es können Weine der Rebsorten Spätburgunder, Müller-Thurgau und Weißburgunder angebaut werden. Aufgrund der regionalen politischen Grenzen gehören diese Weine gleicher Sorten jedoch zu verschiedenen Weinbaugebieten; ihre Ähnlichkeiten innerhalb der Region sind jedoch größer als jene mit den Eigenschaften der Weine aus den teils weit entfernten Stamm-Anbaugebieten. Die Region weist das höchstgelegene deutsche Weinbaugebiet mit Lagen in einer Höhe von 400 bis 560 m ü. NN auf.

Namentlich bezeichnete Weinbaugebiete um den Bodensee sind der Bereich Bodensee des Weinbaugebiets Baden, die Bereiche Württembergischer Bodensee und Bayerischer Bodensee des Weinbaugebiets Württemberg, die Regionen Rheintal (im Kanton St. Gallen) und Untersee (im Thurgau) im Weinbaugebiet Ostschweiz sowie für einzelne Betriebe in Vorarlberg die kleinste österreichische Weinbauregion Bergland Österreich.

Fischerei

Internationaler Bodensee-Fischereiverband

Im Internationalen Bodensee-Fischereiverband (IBF) sind Berufsfischer und -fischerinnen aus Deutschland, Schweiz und Österreich zusammengeschlossen. Der Umsatz der rund 150 Berufsfischer am Bodensee, davon rund 100 in Baden-Württemberg und 16 in Vorarlberg, dürfte damit in der Größenordnung von 3 Mio. Euro liegen.[64][84][85] Die Zahl der Fischer-Patente ist rückläufig: In den 1990er-Jahren waren es 175 Fischer-Patente, in den 2010er-Jahren 116 Fischer-Patente.[86]

Fischarten

Hauptarten sind der Blaufelchen mit 57 %, andere Felchen (Gangfische und Sandfelchen) mit 19 % und der Flussbarsch (regional Kretzer oder Egli) mit 17 %. Dazu kommen 4 % Weißfische wie Brachse und 3 % sonstige wie Seeforelle, Aal, Hecht und Seesaibling.[87]

Bodenseefischer bei der Arbeit (Mai 2012)

Fischertrag

Die Bedeutung der Bodenseefischerei ist mittlerweile relativ gering, obwohl die Fangerträge sich seit Mitte der 1950er-Jahre im langjährigen Mittel kaum verändert haben. So wurden im Fünfjahreszeitraum 1996–2000 durchschnittlich 1.130 t Fisch pro Jahr gefangen.[87] Dieser Fang deckt bei 1,5 kg Jahresverzehr pro Person den Süßwasserfischbedarf von ca. 750.000 Menschen. Der Fischfang im Jahr 2015 war der schlechteste seit 1954. Das schlechte Fangergebnis wird zurückgeführt auf die Kombination von niedrigem Nährstoffgehalt des Wassers, hohe Wassertemperaturen, Kieselalgenblüte und die Invasion der Stichlinge.[88]

Bodenseefischereiverordnung

Die Fischerei im Bodensee ist seit 1893 einheitlich geregelt durch ein Abkommen[50] zwischen den Anliegerstaaten (auf deutscher Seite die Bundesländer). Die entsprechenden Verordnungen[89] schreiben Schonzeiten und Mindestgrößen für gefangene Fische vor und spezifizieren zugelassene Fanggeräte z. B. durch Maschenweiten, Netzgrößen und -anzahl usw. Darüber hinaus existiert eine Internationale Bevollmächtigtenkonferenz, die für eine einheitliche Anwendung sowie die Fortschreibung der Regelungen sorgt.

Fischschutz

Besatzfische u. a. für den Bodensee und seine Zuflüsse werden von den Anliegerländern und -kantonen in den Fischbrutanstalten Langenargen und Nonnenhorn, im Landesfischereizentrum Hard und der Fischzuchtanlage Rorschach gezüchtet. Zu diesem Zweck wird Laichfischfang betrieben.

Die Eutrophierung des Bodensees in den 1960er- bis 1990er-Jahren hatte Einfluss auf das Vorkommen der einzelnen Arten sowie auf die Größe der Fische. So wurden bei unveränderter Mindestgröße nun Blaufelchen gefischt, die sich noch nicht hatten fortpflanzen können, was zu erheblichen Ertragsschwankungen führte. Durch Heraufsetzung der Mindestgröße konnte das Problem zunächst behoben werden. Die Fangerträge bei Barschen stiegen aufgrund deren Vermehrung an, was andererseits möglicherweise das Vorkommen des Hechtbandwurms in Barschen und Hechten gefördert hat. Mittlerweile normalisiert sich die Situation insgesamt wieder. Für die Barschpopulation wird noch ein weiterer Rückgang erwartet.

Ähnliche Probleme gab es bei den Seeforellen, deren Bestand zwischenzeitlich durch Baumaßnahmen an den Zuflüssen dezimiert war. Insbesondere die Einrichtung von Fischtreppen und der Besatz der Zuflüsse brachte Verbesserungen.

Fischimport

Die Berufsfischer fürchten jedoch bei einem weiteren Rückgang des Phosphatgehaltes im Bodensee auf unter 8 mg/m³ Gesamtphosphor deutliche Einbußen, da dann auch ein Ertragsrückgang bei Felchen zu erwarten ist. Der am Bodensee wieder häufiger werdende Kormoran wird von den Fischern naturgemäß als „Plage“ gesehen. Ferner wird die wirtschaftliche Lage der Bodenseefischer durch Importe von Felchen aus Vietnam, Russland und Kanada geschmälert.[90]

Verkehr

Überblick

Autofähre „Fontainebleau“ Konstanz–Meersburg

Die Gesamtheit aller Anbieter im öffentlichen Schiffsverkehr auf dem Bodensee wird auch als Weiße Flotte bezeichnet. Die Kursschifffahrt wird geprägt von den beiden Autofähren (Konstanz-Meersburg und Friedrichshafen-Romanshorn), der Katamaranverbindung Konstanz-Friedrichshafen und den überwiegend saisonal verkehrenden Personenschiffen. Daneben gibt es ein dichtes Angebot an Sonderfahrten (Brunch- und Dinnerfahrten, Tanz- und Partyfahrten, Fahrten zu bestimmten Ereignissen, themenbezogene Fahrten u. a.).

Die private Schifffahrt wird zum Einen geprägt von den Fischern, zum Anderen von den in der warmen Jahreszeit verkehrenden Privatbooten (Segelschiffe, Yachten u. ä.). In manchen Häfen kann man Tret- und Ruderboote ausleihen.

Fast überall am Bodenseeufer existieren Verkehrswege aller Art. Neben zahlreichen Fuß- und Radwegen sind nahezu alle Uferbereiche gut an das öffentliche Straßen- und Schienennetz angeschlossen. Mit der Bahn nicht direkt zu erreichen sind vor allem die Uferorte der Höri, das Südufer des Überlinger Sees, das Ufer zwischen Uhldingen und Friedrichshafen (mit Meersburg) sowie die Gegend zwischen den Rheinmündungen. Die Ufer von Obersee und Untersee werden fast überall von überregionalen Straßen begleitet. Ausnahmen bilden vor allem die Höri und das unzugängliche Südufer des Überlinger Sees. Die überregionalen Straßen führen vielerorts durch die Ufergemeinden, da Umgehungsstraßen oft nicht vorhanden sind. Von größeren Straßenbauten ist das Bodenseeufer bisher wenig tangiert worden. Vierspurige Straßentrassen gibt es bisher nur bei Radolfzell (B 33 / A 81), Stockach (A 98), Konstanz/Kreuzlingen (A 7), Rorschach (A 1), Bregenz (A 14) und Lindau (A 96). Sie verlaufen alle nicht direkt entlang des Ufers, genauso wie die größeren Bauten für zweispurige Umgehungsstraßen (A 1.1 bei Arbon, B 31 bei Lindau und zwischen Meersburg und Überlingen).

Kursschifffahrt

In der nach Fahrplänen verkehrenden Kursschifffahrt ist zu unterscheiden zwischen ganzjährigen Linien, die eher auf die Bedürfnisse der Anwohner und Pendler zum Bspl. in die Schweiz, ausgerichtet sind, und saisonalen "Kursen" (das ist planmäßiger Linienverkehr im Unterschied zu Rundfahrten, in der Regel von Frühjahr bis zum Spätherbst), deren zahlenmäßig bedeutsame Zielgruppe eher die Ausflugstouristen des Sommerhalbjahrs darstellen.

  • Autofähren und Weiße Flotte
Vorläufer der heutigen Autofähren waren Eisenbahnfähren (Bodensee-Trajekte), die 1869 zwischen Romanshorn und Friedrichshafen – später auch Lindau, sowie Bregenz – eingerichtet wurden. Der Trajektverkehr wurde – von kriegsbedingten Unterbrechungen abgesehen – bis 1976 zwischen Romanshorn und Friedrichshafen aufrechterhalten, bis er schließlich aus Kostengründen eingestellt wurde. Aus diesem Grund gehörten die Bodenseeflotten der Anrainerstaaten bis vor kurzem den jeweiligen Staatsbahnen, die auch gemeinsam die unzähligen Kursschiffe betrieben, die ein gutes und funktionierendes Netz bilden.
Für Deutschland verkehren die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB), ehemals Deutsche Bahn, heute Stadtwerke Konstanz GmbH, für die Schweiz die SBS Schifffahrt AG und für Österreich bis 2005 die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die Bodenseeschifffahrt. Seit der Saison 2006 wird die rot-weiß-rote Flotte von den Vorarlberg Lines-Bodenseeschifffahrt (VLB) betrieben.
Nach dem Willen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), denen die SBS gehört, sollten diese wie bereits die deutschen Schiffe an die Stadtwerke Konstanz gehen. Allerdings regte sich gegen diesen Plan Widerstand in der Schweiz, was die SBB zu einem öffentlichen Bieterwettbewerb zwang, bei dem Ende 2006 eine Investorengruppe aus der Schweiz und Österreich den Zuschlag erhielt – darunter auch der österreichische Tourismusunternehmer Walter Klaus, der 2005 schon die Bodenseeschifffahrt der ÖBB übernommen hatte.

Weiter gibt es mehrere kleinere Anbieter von Kursschifffahrt. Alle diese Anbieter befördern Personen und Fahrräder. Die meisten dieser Verbindungen sind nur im Sommerhalbjahr in Betrieb.

Ein schwimmendes Technikdenkmal ist das Dampfschiff Hohentwiel, das zwar nicht mehr Kurs fährt, aber viele Gesellschaftsfahrten macht und zur Festspielzeit den Zubringerverkehr nach Bregenz mit viel Nostalgie bereichert. Die Hohentwiel lief 1913 in Friedrichshafen als Yacht der württembergischen Könige vom Stapel, wurde 1962 von der Bundesbahn ausgemustert und 1988 erfolgreich restauriert. Sie ist heute einer der letzten Raddampfer mit Originalmaschine in Europa; Heimathafen ist das österreichische Hard.


Eisenbahn

Die Bodenseegürtelbahn (siehe Hauptartikel dort) auf der Nordseite des Sees entstand zwischen 1870 und 1900 aus der Verbindung von Endpunkten der Bahngesellschaften der Länder Baden, Württemberg und Bayern. Sie wird heute im Schienenpersonennahverkehr von zwei Linien, wie dem Seehänsele, bedient, auf denen unterschiedliche Züge eingesetzt werden. Teilstücke im Osten und Westen des Sees sind in andere Netze eingebunden. Die gesamte Strecke Radolfzell–Lindau wird durchgängig noch von zwei Zugpaaren täglich befahren.

Auf der Ost- und Südseite schließen in Österreichs Bundesland seit 1991 der Verkehrsverbund Vorarlberg und in der Schweiz die Strecken Romanshorn–Rorschach (1869) und Romanshorn–Konstanz (1871) an. Wichtig sind dort auch die Verbindungen via Kreuzlingen in die Schweiz und nach Süden.


Eine technische Besonderheit war vor 1976 der Transport ganzer beladener Eisenbahnwagen (Güter- oder Personen-) im Trajektverkehr (siehe oben bei Fähren).

Freizeit, Tourismus, Sport

Blick vom Pfänder auf den Obersee
Bodensee mit Segelschiff und Vorarlberg der Weißen Flotte
Segelboote (bei Lindau)
Blick auf die Insel Mainau mit dem gleichnamigen Schloss

Für die Region ist die Tourismusindustrie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Der jährliche Umsatz beträgt in etwa 1,8 Mrd. €, dabei tragen die Übernachtungs- sowie Tagesgäste jeweils zur Hälfte des touristischen Umsatzes bei.[92]

Ausschlaggebend sind eine ausgeprägte touristische Infrastruktur sowie ein Netz an Attraktionen und Ausflugszielen. Von übergeordneter Bedeutung sind dabei insbesondere die Städte Konstanz, Überlingen, Meersburg, Friedrichshafen und Lindau, aber auch der Rheinfall bei Schaffhausen, die Insel Mainau, die Wallfahrtskirche Birnau, Burgen und Schlösser wie Schloss Salem oder die Burg Meersburg, die gesamte Museenlandschaft, wie beispielsweise das Zeppelin Museum, das Dornier Museum, das Seemuseum (Kreuzlingen), das Jüdische Museum Hohenems sowie die UNESCO-Welterbestätten Insel Reichenau und die prähistorischen Pfahlbauten in Unteruhldingen.

Im Osten, wo die Voralpen dem Obersee sehr nahe kommen, gibt es einige Seilbahnen, deren Talstationen recht nahe am Ufer liegen. Bei der Bergfahrt hat man so Aussicht auf den See. Die bekannteste Seilbahn am Bodensee ist die Pfänderbahn, die in Bregenz ihre Talstation hat.

Rund um den Bodensee verläuft der Bodensee-Rundweg und der Bodensee-Radweg.

Über dem See kreisen seit 2001 wieder Zeppeline neuer Technologie bei regelmäßigen Rundfahrten ab dem Heimatflughafen Friedrichshafen.

In Zusammenarbeit mit den touristischen Leistungsträgern, Tourismusorganisationen und den öffentlichen Institutionen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein übernimmt die Internationale Bodensee Tourismus GmbH (IBT GmbH) die touristische Vermarktung des Bodenseeraums.

Bootsport, Freizeitschifffahrt

Rechtliche Grundlage für die gesamte Schifffahrt auf dem See ist die Verordnung über die Schifffahrt auf dem Bodensee, kurz Bodensee-Schifffahrtsordnung. Sie wird auf dem Bodensee sowie auf dem Hochrhein durch die deutsche Wasserschutzpolizei, die schweizerische und die österreichische Seepolizei überwacht.

Für den Bodensee gibt es ein eigenes Bodenseeschifferpatent. Es wird in Deutschland von den Schifffahrtsämtern des Kreises Konstanz, des Bodenseekreises und des Kreises Lindau vergeben, in der Schweiz von den kantonalen Behörden und in Österreich durch die Bezirkshauptmannschaft Bregenz. Für Sportschiffer sind die Kategorien A für Motorboote über 4,4 kW Leistung und D für Segelboote über 12 m² Segelfläche sowie kurzzeitige Gast-Lizenzierungen von Interesse. Unabhängig davon, ob für ein Boot ein Bodenseeschifferpatent erforderlich ist, müssen alle Boote mit Maschinenantrieb (einschließlich Elektromotoren) oder mit Wohn-, Koch- oder sanitärer Einrichtung, bei der zuständigen Schifffahrtsbehörde für den Bodensee zugelassen werden.

Die Bedeutung der Freizeitschifffahrt ist enorm. Anfang 2009 waren 57.000 so genannte Vergnügungsfahrzeuge für den Bodensee zugelassen.[93] Weil die Zulassung aber generell für drei Jahre erteilt wird, entsprechen diese Zahlen nicht der Menge der tatsächlich am Bodensee befindlichen Boote. Die große wirtschaftliche Bedeutung des Wassersports zeigt eine Studie der Internationalen Wassersportgemeinschaft Bodensee, die die vom Wassersport herrührende Beschäftigung auf 1.600 Beschäftigte und die wirtschaftlichen Umsätze auf 270 Millionen Euro schätzt.[94] In der Freizeit bietet der Bodensee eine Fülle von Möglichkeiten im Bereich Wassersport. Über 100 Vereine sind dem Segelsport verbunden und veranstalten Regatten, bei denen dem sportlichen Wettkampf auf dem Wasser gefrönt wird. Der Betrieb von Wassermotorrädern wurde mit der seit Januar 2006 geltenden revidierten Bodensee-Schifffahrts-Ordnung zum Schutz von Flora, Fauna und Badegästen verboten.

Alljährlich zu Maria Himmelfahrt findet seit 1979, initiiert von Ferdinand Andreatta, die größte Schiffsprozession Europas auf dem Bodensee statt. Ebenso jedes Jahr (Frühsommer) startet ab Lindau die spektakuläre Rund-Um-Segelregatta – über Meersburg, Überlingen, Romanshorn wieder zurück nach Lindau. In Konstanz findet seit 2009 wieder jährlich das Wassersport- und Segelfestival Internationale Bodenseewoche statt. In Friedrichshafen findet jährlich mit der Interboot eine der bedeutendsten Wassersportmessen Europas statt.

Surfen und Kitesurfen

Aufgrund des seltenen Auftretens stetiger Winde können diese Sportarten nur zeitweise bei besonderen Windsituationen wie Föhn oder starkem Westwind und/oder nur in gewissen Seeabschnitten, z. B. der Bregenzer Bucht, betrieben werden. Das Kitesurfen ist zudem nur in bestimmten Zonen erlaubt, am deutschen Ufer außerdem nur mit einer Sondergenehmigung durch die Schifffahrtsämter, am österreichischen Ufer derzeit gar nicht.[95] In den letzten Jahren hat sich das Westufer der Insel Reichenau im Untersee wegen dort meist aus West oder Südwest kommender Winde als ganzjährig nutzbares Surfrevier etabliert.[96] Die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten schwanken zwischen vier und sieben Knoten bzw. zwei und drei Bft (in Bregenz bzw. in Friedrichshafen).[97] [98]

Tauchen

Das Tauchen im Bodensee gilt zugleich als attraktiv und anspruchsvoll. Die meisten Tauchgebiete befinden sich im nördlichen Teil des Sees (Überlingen, Ludwigshafen, Marienschlucht und andere), einige wenige auch im Süden.[99] Die Gebiete sollten ausschließlich von erfahrenen Tauchern unter Führung einer der örtlichen Tauchschulen oder eines gebietserfahrenen Tauchers betaucht werden, an der Teufelstisch genannten Felsnadel im See vor der Marienschlucht ist Tauchen sogar nur nach Genehmigung durch das Landratsamt Konstanz erlaubt.

Interessante Wracks und größere Fische befinden sich meist in Tiefen, die von Sporttauchern üblicherweise nicht erreicht werden. Das bekannteste Süßwasser-Wrack Europas ist sicher der Raddampfer Jura, der vor Bottighofen auf 39 Meter Tiefe liegt. Der Kanton Thurgau, das Amt für Archäologie in Frauenfeld, hat die Jura als Unterwasser-Industriedenkmal unter Schutz gestellt.[100]

Derartige Tauchgänge zählen zum Tec-Diving. Doch auch bei weniger großen Tiefen ist zu beachten, dass das Wasser im Bodensee – auch im Sommer – bereits ab zehn Metern Tiefe unter 10 °C kalt ist, was entsprechend kaltwassertaugliche Atemregler erfordert, die bei derartigen Temperaturen nicht vereisen. Um die Sicherheit des Tauchens im Bodensee zu erhöhen und sicherzustellen, dass der Bodensee als Tauchgewässer erhalten bleibt, hat sich eine Gruppe von Tauchern verschiedener Organisationen zum Arbeitskreis Sicheres Tauchen im Bodensee (AST e. V.) zusammengefunden.

Seit 2006 ist das Tauchen innerhalb des für die Schifffahrt gekennzeichneten Fahrwassers, z. B. im Hochrhein oder Seerhein, verboten.

Seit 26. Januar 2012 ist über der Entnahmestelle der Bodensee-Wasserversorgung bei Sipplingen eine dem Ufer rund 100 m im See vorgelagerte Sperrzone von etwa 400×1800 m eingerichtet, innerhalb derer Befahren, Schwimmen und Tauchen verboten sind.[101]

Schwimmen

Steilabfall vom flachen ins tiefe Wasser in Meersburg an der westlichen Ecke der Seepromenade.

Schwimmen im See ist in der Regel von Mitte Juni bis Mitte September gut möglich. Die Wassertemperaturen erreichen dann je nach Wetterlage 19 °C bis 25 °C. Innerhalb eines Tages sind bei entsprechender Sonneneinstrahlung Differenzen bis zu 3 °C möglich, so dass der See speziell an lauen Sommerabenden zum Baden einlädt.[102] Die für den Bodensee typischen Stürme vermengen die wärmeren Oberflächenwasser- mit den kälteren tieferen Wasserschichten. Dadurch sinkt dann die Wassertemperatur auch während der Badesaison markant.

Ein Gefahrenbereich beim Schwimmen ist, dass die Flachwasserzone des Seeuferbereiches unvermittelt aufhört und am sogenannten „Felsen“ des Uferbereichs steil abfällt. Dieser Abfall des Felsens ist z. B. von der Seepromenade in Meersburg aus gut zu sehen und an der Trennungslinie von der helleren zu der dunkleren Farbe des Wassers zu erkennen.

Ein weiterer Gefahrenbereich sind die außerhalb der amtlich ausgewiesenen Badebereiche von den Fischern (auch im Flachwasser) zum Fischfang ausgelegten Netze. Wegen der Lebensgefahr beim Überschwimmen der Netze ist ein Sicherheitsabstand von mindestens 30 Meter einzuhalten. Stellnetze werden markiert durch orangefarbene Bojen an den Netzenden und weiße Schwimmkörpern zwischen den orangefarbenen Endbojen. Der Gesamtverlauf von Großreusen, auch Trappnetze genannt, ist durch mehrere orangefarbene Bojen gekennzeichnet.[103]

Extremschwimmen

Am 22. Juli 2013 schwamm der Extremsportler Christof Wandratsch mit Begleitboot ohne Pause die 66 Kilometer und 670 Meter lange Strecke längs durch den Bodensee von Bodman nach Bregenz. Er benötigte dafür 20 Stunden und 41 Minuten. Während der Stunden 12 bis 15 kam er wegen starker Strömung kaum vorwärts. Unvorhersehbare Naturgewalten wie Windböen und hohe Wellen können auf dieser langen Strecke und in dieser langen Zeit zum Abbruch des Durchschwimmens zwingen.[104]

Unfalltote

Seit 1947 wird von den Polizeibehörden der Bodensee-Anrainerstaaten eine gemeinsame Liste der Vermissten und Toten nach Boots-, Schiffs- und Paddelbootsunfällen, Flugzeugabstürzen, Arbeits-, Surf- und Badeunfällen, sowie weiteren ungeklärten Fällen geführt.[105] Tödliche Tauchunfälle ereignen sich im Überlinger See mit seinen steil abfallenden Ufern. Berichtet wird über den gesamten Bodensee mit dem 21 Kilometer Hochrheinabschnitt bis Schaffhausen. Zuständige Wasserschutzpolizeien in den drei Staaten sind Lindau, Vorarlberg, St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen und Baden-Württemberg (Wasserschutzpolizeistationen in Konstanz, Überlingen und Friedrichshafen).[106]

Nicht alle Opfer können geborgen werden. Im Obersee handelt es sich bei den vermissten Personen eher um Opfer von Unfällen mit Wasserfahrzeugen, im Untersee und Hochrhein eher um Vermisste durch Badeunfälle.[107]

Die Zahl der Unfalltoten betrug

Trinkwassergewinnung

Jährlich werden dem Bodensee rund 180 Millionen Kubikmeter Wasser durch 17 Wasserwerke zur Trinkwasserversorgung von insgesamt ca. 4,5 Millionen Menschen in den Anrainerstaaten Deutschland und Schweiz entnommen. Bemerkenswert ist dabei, dass insgesamt immer noch mehr Wasser natürlich verdunstet, als für die Trinkwassergewinnung entnommen wird.

Größter Wasserversorger ist der Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung (BWV) mit Sitz in Stuttgart, dessen Wasserentnahme sich im offenen Wasser bei Sipplingen befindet. Von der BWV werden etwa 4 Millionen Bürger in großen Teilen von Baden-Württemberg (bis Bad Mergentheim ganz im Nordosten des Bundeslandes) versorgt. Ihr Anteil mit einer Entnahme von etwa 135 Millionen Kubikmetern pro Jahr beträgt ungefähr 75 % der gesamten Trinkwasserentnahme. Andere Wasserwerke versorgen z. B. die Bewohner von Friedrichshafen (D), Konstanz (D), St. Gallen (CH) und Romanshorn (CH; seit 1894 und damit ältestes Wasserwerk am Bodensee).

Bebauung oder Naturschutz

Die bebaute Fläche in den städtischen Gebieten rund um den Bodensee hat sich seit den 1920er-Jahren bis Anfang 2000 sehr stark ausgedehnt. Weitere Eingriffe in die Bodenseelandschaft entstanden durch Aufschüttung (z. B. Fährhafenbau für die Autofähre Konstanz–Meersburg, Zeltplatz Überlingen-Goldbach u. a.). Andererseits wurden trotz Industrialisierung, Intensivierung des Tourismus und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur auch Naturschutzzonen eingerichtet und der Gewässerschutz vorangetrieben.[111]

Internationale Gremien für die Region Bodensee

Das Ausmaß der Nutzung des Bodensees und seiner Uferlandschaft wird durch die Staaten Schweiz und Österreich sowie die deutschen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern in eigener Regie festgelegt. Für die Koordinierung der unterschiedlichen Interessen wurden internationale Gremien für die Region Bodensee geschaffen:

  • Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (igkb) wurde 1959 gegründet, um bedenkliche Entwicklungen und drohende Belastungen des Sees zu erkennen und durch Handlungsempfehlungen abzuwenden. Zu den Aufgaben gehören die Reinhaltung des Sees, die Renaturierung der Uferzonen, die Beobachtung der Einwanderung neuer Tier- und Pflanzenarten, die Feststellung von Spurenstoffen und die Abwägung der Folgen des Klimawandels. Der Kommission gehören das Bundesland Vorarlberg der Republik Österreich, die Kantone der Schweizerischen Eidgenossenschaft Thurgau und St. Gallen (direkt am See) und Graubünden (Oberlauf des Rheins) sowie das Fürstentum Liechtenstein an. Die Kantone Appenzell, Außer- und Innerrhoden beteiligen sich an den Gewässerschutzmaßnahmen. Die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sich mit Beobachtern.[112] [113]
  • Der Bodenseerat von 1991 mit Mitgliedern aus Liechtenstein, den Schweizer Bodenseekantonen, dem österreichischen Bundesland Vorarlberg und den deutschen Anrainer-Landkreisen berät und gibt Empfehlungen an die zuständigen Behörden und Institutionen.
  • Die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) ist ein kooperativer Zusammenschluss der an den Bodensee angrenzenden und mit ihm verbundenen deutschen Länder Bayern und Baden-Württemberg, der Schweizer Kantone Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau, Zürich, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden, des österreichischen Bundeslands Vorarlberg und des Fürstentums Liechtenstein, der zum Ziel hat, Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu erhalten und zu fördern.
  • Die Bodensee-Stiftung von 1994 koordiniert die Interessen des Naturschutzes mit den Interessen der Industrie und der Verwaltungen am Bodensee.[114] Die Bodensee-Stiftung unterstützt das Netzwerk „Blühender Bodensee“, damit Blühwiesen durch Landkreise, Städte, Gemeinden, Bauern, Imker, Naturschutzgruppen und Private am Straßenrand, auf Feldern und in Gärten für die Insekten angelegt werden. Hierdurch wird die systematische Bewirtschaftung der Flächen durch Weinbau und Obstanbau ergänzt. Auch die Insel Mainau hat einen Insektengarten angelegt.[115]
  • Im Bodensee-Umweltrat sind 20 Naturschutzverbände aus der Schweiz, Österreich und Deutschland vertreten.[116]
  • Die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee (OAB) erhebt die Verbreitung der Brutvogelarten auf den Landflächen rund um den Bodensee, die Gefährdungsursachen und Schutzvorschläge.[117]
  • Die Internationale Bodensee Tourismus GmbH (IBT) vertritt die Interessen der Tourismus-Branche für die Bodenseeregion in den Gebieten Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Kantone Thurgau, Kanton St. Gallen, Kanton Schaffhausen und für Liechtenstein.[118]

Kulturraum Bodensee

Vorgeschichtliche Zeit

Überregionale kulturgeschichtliche Bedeutung besitzen die Ufersiedlungen mit Feuchtbodenerhaltung, in denen Teile von Holzbauten, Pflanzenreste, Textilien usw. außergewöhnlich gut erhalten sind. Am Bodensee reichen sie vom Jungneolithikum (4. Jahrtausend v. Chr.) bis in die Urnenfelderzeit (bis 800 v. Chr.).

Pfahlbauten

Pfahlbauten-Museum in Unteruhldingen, im Hintergrund die Wallfahrtskirche Birnau (2005)

Eine Auswahl von Fundstellen ist zusammen mit anderen Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen seit 2011 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Am deutschen Bodenseeufer sind über 70 Siedlungsplätze bekannt, die unter anderem vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg durch seine ständige Arbeitsstelle in Hemmenhofen erfasst und betreut werden.[119]

Denkmalgeschützte Reste von unsichtbaren Pfahlbauten unter Wasser gibt es in Litzelstetten-Krähenhorn, Wollmatingen-Langenrain, Konstanz-Hinterhausen, Öhningen, Gaienhofen, Allensbach und Bodman-Ludwigshafen.[120][121]

Eine Rekonstruktion einer derartigen Pfahlbausiedlung findet man im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen. Dieses 23 Pfahlbauhäuser umfassende Freilichtmuseum zeigt anschaulich den Alltag in der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. In vier nachgebauten Dörfern können Besucher erleben, wie es bei den ersten Bauern, Händlern und Fischern am Bodensee ausgesehen hat.

Eisenzeit

In der Eisenzeit gehörte der Bodensee zum keltischen Kulturraum, wurde in den Jahrzehnten um Christi Geburt aber von den Römern erobert.

Römische Zeit

Unter den Römern bestand um 200 bis 300 n. Chr. eine Seeuferstraße „von Brigantium (Bregenz) über Arbor Felix (Arbon) nach Constantia (Konstanz)“. Ab 260 n. Chr. besiedelten die Alemannen das Gebiet bis zum nördlichen Seeufer.[122]

Zeit der Christianisierung

Das Bistum Konstanz entstand Ende des 6. Jahrhunderts durch die Verlegung des Bischofssitzes von Windisch nach Konstanz. In dessen Einflussgebiet bemühte sich das Kloster St. Gallen um Theologie und Sprachwissenschaften, um Heilkunde[123] und Geschichte, um Dichtung und Musik. Was hier geschah, hatte Einfluss auf die ganze abendländische Geisteswelt. Viele kulturelle Strömungen jener Zeit lassen sich auf das Kloster St. Gallen zurückführen.

Auch das Kloster Reichenau auf der gleichnamigen Insel im Bodensee hatte bis zum 13. Jahrhundert seine Bedeutung als Zentrum deutscher Gelehrsamkeit.

Schließlich ist das Kloster Mehrerau zu erwähnen: Das von Zisterziensern geführte Kloster am Bodensee galt in der Reformationszeit als Hochburg des Katholizismus.

Kulturschaffen

Theater und Musik

Die einzigen öffentlichen Ensembletheater in den Städten am See sind das Stadttheater Konstanz, eines der ältesten deutschen Stadttheater, und das Vorarlberger Landestheater in Bregenz. Zur Theaterlandschaft Bodensee gehört jedoch auch das schweizerische Theater St. Gallen. Symphonieorchester der Bodenseeregion sind die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, das Symphonieorchester Vorarlberg mit Sitz in Bregenz und das Sinfonieorchester St. Gallen.

Die größten Festspiele der Bodenseeregion sind das Bodenseefestival mit Schwerpunkt Friedrichshafen und die im Sommer stattfindenden Bregenzer Festspiele, die durch das „Spiel auf dem See“ ein internationales Publikum anziehen. Weitere bekannte Festivals sind Rock am See (Konstanz), SummerDays Festival (Arbon) und das Zeltfestival Kulturufer Friedrichshafen.

Bildende Kunst

Einige bekannte Maler hatten ihren Wohnsitz am Bodensee und bildeten diesen in zahlreichen Werken ab. Im 20. Jahrhundert sind vor allem Otto Dix und Adolf Dietrich, beide Künstler der Neuen Sachlichkeit, zu nennen. Eine Reihe weiterer Künstler ließen sich am Bodensee nieder, so z. B. Max Ackermann, Waldemar Flaig, Erich Heckel und Rudolf Schmidt-Dethloff. Aber auch zahlreiche namhafte, einheimische Künstler wie Heinrich Hauber, Fritz Mühlenweg, Carl Roesch oder Rudolf Wacker prägten das Kunstschaffen in der Region. Die Bilder der Bodenseemaler sowie andere Gemälde, die den Bodensee abbilden, sind in zahlreichen Museen wie z. B. dem Zeppelin Museum in Friedrichshafen und dem Neuen Schloss in Meersburg ausgestellt.

Der in Bodman ansässige Bildhauer Peter Lenk machte überregional mit skandalträchtigen Skulpturen Schlagzeilen. Großformatige Werke von Lenk schmücken das Seeufer in Konstanz, Überlingen und Meersburg.

Schriftsteller

Eine Reihe bekannter Schriftsteller lebten und arbeiteten zumindest zeitweise am Bodensee, darunter Annette von Droste-Hülshoff in Meersburg, Joseph Victor von Scheffel in Radolfzell und Hermann Hesse in Gaienhofen.

Martin Walser ist der bekannteste derzeit am Bodensee lebende Schriftsteller. Seine Bücher spielen teilweise am Bodensee, wie z. B. seine Novellen Ein fliehendes Pferd oder Ein springender Brunnen (über seine Jugendzeit in Wasserburg). Das Museum im Malhaus in Wasserburg bietet eine Dauerausstellung zum Leben und Werk Martin Walsers. Im Besonderen sind dies Erinnerungen an seine Kinder- und Jugendzeit in Wasserburg.

Der Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen wird an Schriftsteller mit Bezug zur Bodenseeregion vergeben.

Film

Siehe auch

 Portal:Bodensee – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bodensee

Literatur

  • Bodensee-Schiffsbetriebe Konstanz (Hrsg.): Bodensee-Uferbeschreibung mit Übersichtskarte. Verlag Paula Büsing, Konstanz 1984.
  • Patrick Brauns: Das Bodensee-ABC. Von Aach bis Zeppelin. Thorbecke, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-0181-1.
  • Patrick Brauns: Der Bodensee. 101 Orte zum Verweilen und Entdecken, Konrad Theiss Verlag (WBG), Darmstadt, 2015, ISBN 978-3-8062-3048-2.
  • Claudius Graf-Schelling: Die Hoheitsverhältnisse am Bodensee unter besonderer Berücksichtigung der Schiffahrt. Schulthess Polygraphischer Verlag, Zürich 1978, ISBN 3-7255-1914-5.
  • Museen und Schlösser Euregio Bodensee e. V. (Hrsg.): Museen entdecken. Friedrichshafen, ca. 2004.
  • Georg Poensgen: Der Bodensee (Deutsche Lande – Deutsche Kunst). 3. Auflage. München/Berlin 1975.
  • Bernhard Tschofen (Hrsg.): GrenzRaumSee – Eine ethnographische Reise durch die Bodenseeregion. TVV-Verlag, Tübingen 2008, ISBN 978-3-932512-49-0.
  • Achim Walder: „Sehenswertes rund um den Bodensee“; Kultur, Historik, Landschaft rund um den Bodensee, Walder Verlag 2008, ISBN 978-3-936575-35-4.
  • Rolf Zimmermann: Am Bodensee. Stadler Verlagsgesellschaft, Konstanz 2004, ISBN 3-7977-0504-2. (Bilder und Beschreibung der Städte rund um den Bodensee).

Geschichte

  • Otto Feger: Geschichte des Bodenseeraumes. 3 Bände. Thorbecke, Lindau 1956–1963.
  • Maria Schlandt (Hrsg.): Der Bodensee in alten Reisebildern. Reiseberichte und Reisebilder aus vergangenen Zeiten. Prisma Verlag, Gütersloh 1977, ISBN 3-570-09423-5 – (Reiseberichte vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis 1826).
  • Helmut Schlichtherle: Pfahlbauten: die frühe Besiedelung des Alpenvorlandes. In: Spektrum der Wissenschaft (Hrsg.): Siedlungen der Steinzeit. S. 140–153. Spektrum-der Wissenschaft-Verlagsges., Heidelberg 1989, ISBN 3-922508-48-0.
  • Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Zeitschrift, seit 1869, ISSN 0342-2070 (Digitalisate und Inhaltsverzeichnisse siehe Wikisource)
    • Der Bodensee – Landschaft, Geschichte, Kultur. (= Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 99/100. Jg. 1981/82), Jubiläumsband mit Überblicksdarstellungen (Digitalisat)

Reiseführer

  • Andreas Balze, Gerhard Fischer: Bodensee (= DuMont Reise-Taschenbücher). DuMont, Köln 1995, ISBN 3-7701-3213-0.
  • Gertraud Gaßner, Rainald Schwarz-Gaßner: RadReisebuch. Rund um den Bodensee. Von Lindau nach Konstanz. Droemer-Knaur, München 1990, ISBN 3-426-04635-0 (Hintergrundberichte; mehr als in gängigen Reiseführern).
  • Willy Küsters, Karlheinz Bischof (Bearb.): Bodensee-Fibel. Vademecum der Landschaft im Herzen Europas für Seehasen und Gäste. 6. Auflage. Rosgarten Verlag, Konstanz 1984, ISBN 3-87685-059-2.

Natur und Umwelt

  • Annette Bernauer, Harald Jacoby: Bodensee. Naturreichtum am Alpenrand. Naturerbe Verlag Jürgen Resch, Überlingen 1994, ISBN 3-9803350-1-1.
  • Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (Hrsg.): Der Bodensee. Zustand – Fakten – Perspektiven. IGKB, Bregenz 2004, ISBN 3-902290-04-8 (Online-Ausgabe).
  • Friedrich Kiefer: Naturkunde des Bodensees. 2. Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 1972, ISBN 3-7995-5001-1.
  • Oskar Keller: Die geologische Geschichte des Bodensees. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 131. Heft, 2013, ISBN 978-3-7995-1719-5, S. 267–301.
  • Oskar Keller: Die Rheindeltas im Bodensee seit der Römerzeit. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 133. Heft, Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2015, ISBN 978-3-7995-1721-8, S. 267–285.

Bildbände

  • Franz X. Bogner: Der Bodensee aus der Luft. Stürtz, Würzburg 2009, ISBN 978-3-8003-4035-4.
  • Albrecht Brugger, Erika Dillmann: Der Bodensee – eine Landeskunde im Luftbild. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0280-X.
  • Franz Thorbecke, Jürgen Resch: Bodensee – Weltkulturlandschaft im Wandel der Zeit. Ein Porträt in Luftbildern aus 80 Jahren. Verlag Friedr. Stadler, Konstanz 2004, ISBN 3-7977-0494-1. (Vergleich der Luftbilder von Städten am Bodensee aus Mitte der 1920er Jahre und von Anfang 2000: Landgewinnung durch Aufschüttung, verstärkte Bebauung, gelungener Naturschutz in D-A-CH).

Weblinks

 Commons: Bodensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Bodensee – Reiseführer
Wiktionary: Bodensee – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikisource: Bodensee – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee: Bodensee-Daten
  2. Der Bodensee – Neu vermessen. In: Badische Zeitung online. dpa, 12. September 2015, abgerufen am 25. September 2015.
  3. F. Naef: Artikel: Hydrologie des Bodensees und seiner Zuflüsse. In: e-periodica.ch. ETH-Bibliothek Zürich, , abgerufen am 28. Mai 2016.
  4. 4,0 4,1 Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon schwäbischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Verlag C. H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65209-7, S. 68 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
  5. Arno Borst: Bodensee - Geschichte eines Wortes. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodenseeraums. 99/100, 1982/82, S. 500.
  6. Rolf Zimmermann: Am Bodensee. Stadler Verlagsgesellschaft, Konstanz 2004, ISBN 3-7977-0504-2, S. 5.
  7. Arno Borst: Bodensee – Geschichte eines Wortes. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodenseeraums. 99/100, 1982/82, S. 501 f.
  8. Wilhelm Martens: Geschichte der Stadt Konstanz. Gess, Konstanz 1911, S. 6–7.
  9. Vgl: Karl Heinz Burmeister. Der Bodensee im 16. Jahrhundert. In: Montfort, Vierteljahreszeitschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs. Jahrgang 2005, Heft 3, S. 228–262. pdf
  10. Helmut Schlichtherle: Pfahlbauten: die frühe Besiedelung des Alpenvorlandes. In: Spektrum der Wissenschaft (Hrsg.): Siedlungen der Steinzeit. Spektrum-der Wissenschaft-Verlagsges., Heidelberg 1989, ISBN 3-922508-48-0, S. 140 ff.
  11. G. Wieland: Der Bodenseeraum im 2. und 1. Jh. v. Chr. In: N. Hasler u. a.: Bevor die Römer kamen. Sulgen 2008, S. 18 f.
  12. Rolf Zimmermann: Am Bodensee. Verlag Stadler, Konstanz 2004, Vorsatz und S. 112.
  13. Informationen über die Karte in der virtuellen Bibliothek Europeana mit externem Link zur Abbildung; die korrekte Bezeichnung in der Titelkartusche lautet zwar Lacvs Acronianvs siue Bodamicvs, die Karten- und Plansammlung des Stadtarchives Konstanz führt diesen Kupferstich aber unter der modernisierten Schreibung
  14. Bodensee-Daten. In: Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (Hrsg.): Seespiegel. Dezember 2011, S. 6.
  15. 15,0 15,1 15,2 Uta Mürle, Johannes Ortlepp, Peter Rey, Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (Hrsg.): Der Bodensee: Zustand – Fakten – Perspektiven. 2. korrigierte Auflage. Bregenz 2004, ISBN 3-902290-04-8, S. 10.
  16. www.hydra-institute.com (PDF; 1,2 MB)
  17. Der Bodensee: drei Teile, ein See. In: Seespiegel. Ausgabe 20.
  18. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz in Baden-Württemberg: Informationen zum Jahrhunderthochwasser 1999. (PDF; 24 kB)
  19. Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (Hrsg.): Der Bodensee. Zustand – Fakten – Perspektiven. IGKB, Bregenz 2004, ISBN 3-902290-04-8, Kapitel 1.2 (PDF; 1,2 MB)
  20. Pegelstand der Messstation Imperia im Konstanzer Hafen (Rheingebiet > Bodensee > Konstanz)
  21. Angela Sieber, Peter Homagk, Clemens Mathis, Martin Pfaundler: Länderübergreifende operationelle Hoch- und Niedrigwasservorhersage für den Bodensee. In: WasserWirtschaft. Nr. 7–8, 2008, S. 40–45 (online als PDF, 584 KiB, abgerufen am 15. August 2012).
  22. Infotafel mit Grafik der saisonalen Abläufe des Mittelwassers am Pegelhäuschen in Konstanz
  23. Einfluss des Wasserstandsganges auf die Entwicklung der Uferröhrichte an ausgewählten Uferabschnitten des westlichen Bodensees in den vergangenen 40 Jahren (Uni Konstanz) (PDF; 3,6 MB)
  24. LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.): Langzeitverhalten der Bodensee-Wasserstände. Auswertezeitspanne: 1888 bis 2007. 2011, ISBN 978-3-88251-361-5 (PDF; 21 MB).
  25. Aurelia Scherrer: Seenachtsfest auch bei hohem Pegel. In: Südkurier. 6. August 2014.
  26. Behörden rechnen mit steigendem Wasserstand. In: Südkurier. 31. Mai 2013.
  27. Aurelia Scherrer: Seenachtsfest auch bei hohem Pegel. In: Südkurier. 6. August 2014.
  28. 28,00 28,01 28,02 28,03 28,04 28,05 28,06 28,07 28,08 28,09 28,10 28,11 28,12 28,13 28,14 28,15 Hochwasser-Vorhersage-Zentrale Baden-Württemberg: Pegel Konstanz/Bodensee
  29. Heinrich Hansjakob: Schneeballen, dritte Reihe. 1893. Neuauflage 1911 im Verlag von Adolf Bonz & Comp. Stuttgart. Neuauflage 2002 von der Waldkircher Verlagsgesellschaft, Waldkirch, ISBN 3-87885-190-1, S. 164. (Begebenheiten während der Zeit als Pfarrer von Hagnau 1869–1884).
  30. Ralf Baumann: Das Jahr ohne Sommer. Warum vor 200 Jahren das Wetter verrückt spielte. In: Konstanzer Almanach 2016, S. 75–77.
  31. Heike Thissen: Hochwassermarke. Wie ein Vulkan den See auffüllt. In: Eva Maria Bast, Heike Thissen: Geheimnisse der Heimat. Konstanz, Edition Südkurier. 2011, ISBN 978-3-00-035899-9, S. 25–27.
  32. Elisabeth Müller-Widmann: Geschichten aus dem alten Konstanz. Verlag Gronenberg, Gummersbach 1983, ISBN 3-88265-083-4, S. 25, Fotografie.
  33. Franz Domgörgen: Treibholz und Schmelzwasser. In: Südkurier. 6. Juni 2013, S. 23.
  34. 34,0 34,1 34,2 Roland Dost: Abgemagert bis aufs Gerippe. In: Südkurier. 11. Januar 2006, S. 24. (Aufruf 3. Dezember 2011)
  35. Quelle www.bodensee-ufer.de angegeben und aufgelistet unter niedrigste Wasserstände in Südkurier vom 3. Juli 2014
  36. Quelle www.bodensee-ufer.de angegeben und aufgelistet unter niedrigste Wasserstände in Südkurier vom 3. Juli 2014
  37. Alexander Pohle: Die Badhütte. In: 99 x Bodensee wie Sie ihn noch nicht kennen. Bruckmann Verlag, München 2014, ISBN 978-3-7654-8303-5, S. 83–84.
  38. Quelle www.bodensee-ufer.de angegeben und aufgelistet unter niedrigste Wasserstände in Südkurier vom 3. Juli 2014
  39. Elisabeth Müller-Widmann: Geschichten aus dem alten Konstanz. Verlag Gronenberg, Gummersbach 1983, ISBN 3-88265-083-4, S. 9, Bild: Zur Erinnerung an den 15. und 16. Februar 1858.
  40. Bodensee-Daten. In: Labhards Bodensee Magazin. 2013, S. 250.
  41. Energie aus dem Bodensee. In: Neue Zürcher Zeitung. 6. August 2015. Abgerufen am 6. August 2015.
  42. O'Reiley et al, Rapid and highly variable warming of lake surface waters around the globe. In: Geophysical Research Letters (2015), doi:10.1002/2015GL066235.
  43. hnd.bayern.de
  44. Information zum Projekt Tiefenschärfe
  45. Vertrag vom 20./31. Oktober 1854 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Grossherzogtum Baden betreffend Grenzbereinigung
  46. Übereinkunft vom 28. April 1878 zwischen der Schweiz und dem Grossherzogtum Baden wegen Regulierung der Grenze bei Konstanz
  47. Übereinkunft vom 24. Juni 1879 zwischen der Schweiz und dem Deutschen Reiche wegen Regulierung der Grenze bei Konstanz
  48. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern (PDF)
  49. Bundesamt für Geodäsie und Kartographie: GeoBasis-DE, Verwaltungsgebiete 1 : 250 000, Anlage C Hinweise zu nicht einvernehmlich festgelegten Grenzabschnitten, C.1 Staatsgrenze, C.1.2 Bodensee
  50. 50,0 50,1 Übereinkunft vom 5. Juli 1893 betreffend die Anwendung gleichartiger Bestimmungen für die Fischerei im Bodensee (Bregenzer Übereinkunft)
  51. Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) (Hrsg.): Wem gehört der Bodensee?. Trotz unklarer Hoheitsverhältnisse funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos. In: Seespiegel. Informationen Rund um den Bodensee. Nr. 7, Juni 1998, S. 1 (Online als PDF, 12 MiB, abgerufen am 23. Dezember 2013).
  52. Für Weiteres zu den territorialen Verhältnissen siehe Graf-Schelling 1978.
  53. Planet Wissen – Bodensee
  54. Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee: Beobachtungsgebiete
  55. Aufgelistet. Die 10 häufigsten Brutvögelarten… In: Südkurier. vom 22. Oktober 2010.
  56. 56,0 56,1 Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee: Ornithologische Bedeutung des Bodensees
  57. Infotafel an der Überlinger Seepromenade
  58. Bundesamt für Veterinärwesen: Forschungsprojekt „Constanze“ am Bodensee gestartet
  59. Franz Domgörgen: Stabile Verhältnisse im Vogelparadies. In: Südkurier vom 3. Januar 2015.
  60. Franz Domgörgen: Wasservögel bleiben Bodensee treu. In: Südkurier. 8. August 2014, S. 23.
  61. Beringungszentrale Vogelwarte Radolfzell (Memento vom 5. März 2007 im Internet Archive)
  62. Franz Domgörgen: Stabile Verhältnisse im Vogelparadies. In: Südkurier vom 3. Januar 2015.
  63. Quelle: Who is Who Bodensee 2010/2011 Südkurier GmbH Medienhaus
  64. 64,0 64,1 Themenpark Umwelt des Umweltministeriums Baden-Württemberg – BodenseeWeb: Fische
  65. Infotafel am Hafen von Ludwigshafen über besonders geschätzte Bodensee-Fische
  66. Friedrich W. Strub: Tierische Neuankömmlinge im Bodensee. In: Südkurier vom 20. April 2016.
  67. Anna-Maria Schneider: Die heimliche Invasion unter Wasser. In: Südkurier vom 8. September 2015.
  68. 68,0 68,1 68,2 68,3 68,4 68,5 Angela Schneider: Gepanzerte Truppe erobert den Bodensee. In: Südkurier. vom 9. Oktober 2010.
  69. 69,0 69,1 69,2 Angela Schneider: Drei von vielen, die sich bereits im Bodensee etabliert haben. In: Südkurier. vom 9. Oktober 2010.
  70. Invasion des Höckerflohkrebses. In: Südkurier. vom 9. Oktober 2010.
  71. Anna-Maria Schneider: Die heimliche Invasion unter Wasser. In: Südkurier vom 8. September 2015.
  72. Friedrich W. Strub: Tierische Neuankömmlinge im Bodensee. In: Südkurier vom 20. April 2016.
  73. Lui Summer: Bass im Bodensee. In: angel-kniffe.com. , abgerufen am 12. Februar 2016.
  74. Friedrich W. Strub: Tierische Neuankömmlinge im Bodensee. In: Südkurier vom 20. April 2016.
  75. 75,0 75,1 75,2 Naturschutzgebiete im Bodenseekreis. In: Südkurier. vom 31. August 2010, S. 25.
  76. Ute und Peter Freier: Bodensee. Wandern kompakt. Bruckmann Verlag, München 2009, ISBN 978-3-7654-4295-7, S. 63–64.
  77. Ute und Peter Freier: Bodensee. Wandern kompakt. Bruckmann Verlag, München 2009, ISBN 978-3-7654-4295-7, S. 39–40.
  78. Naturschutzgebiete des Bodensees
  79. Katy Cuko: Zwei Schiffswracks im Bodensee gefunden. Verschrottet in 200 Meter Tiefe. 20. November 2013.
  80. Janina Raschdorf, Katy Cuko: Mindestens 5 Dampfer ruhen im See. In: Südkurier. 5. Dezember 2013.
  81. Bodenseekonferenz: Landwirtschaft und Gewässerschutz im Bodenseeraum (PDF; 353 kB)
  82. 82,0 82,1 Nils Köhler, Volker Geiling: Obstsegen am Bodensee. In: Südkurier. vom 8. September 2011.
  83. (tük): Prall und reif – Obstbauern ernten in diesem Herbst mehr Bodenseeäpfel. In: Schwäbische Zeitung. vom 9. September 2011.
  84. Verband für Fischerei und Gewässerschutz in Baden-Württemberg e. V.: Zahlen zur Fischerei in Baden-Württemberg
  85. Vorarlberg Magazin Nr. 105 / 2002
  86. Volker Geiling: Immer weniger Berufsfischer. In: Südkurier. 3. Dezember 2013.
  87. 87,0 87,1 Institut für Seenforschung der LUBW: Grafik Bodenseefangerträge (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  88. Ingeborg Kunze: Flucht in die Felchenzucht? In: Südkurier vom 26. November 2015.
  89. Bodenseefischereiverordnung Baden-Württemberg (PDF; 61 kB)
  90. Birgit Hofmann: Fischer am Bodensee sorgen sich um die Zukunft.
  91. Weblink: http://schifffahrtlang.de/
  92. Ausgaben der Übernachtungs- und Tagesgäste: DWIF (2010) und (2006)
  93. Bodensee-Schiffsstatistik per 1. Januar 2009
  94. Internationale Wassersportgemeinschaft Bodensee: Der Wassersport am Bodensee als wirtschaftlicher Faktor 2006 (PDF; 131 kB)
  95. bodenseekreis.de: Kitesurfen
  96. Informationen zum Surfen im Wiki von spotnetz.de
  97. Windstatistiken für Bregenz
  98. Windstatistiken für Friedrichshafen
  99. Tauchplätze Bodensee
  100. Mysteriöse Schätze der Schweizer Seen, Jean-Claude Gerber, 20 Minuten AG, zugegriffen: 3. März 2012.
  101. Neue Sperrzone um Wasserentnahmestelle am Bodensee. In: Schwäbische Zeitung vom 25. Januar 2012
  102. Verlauf der Bodensee Wassertemperatur
  103. Regierungspräsidium Tübingen, Fischereibehörde (Hrsg.): Vor dem Schwimmen auf die Netze der Berufsfischer achten! Faltblatt, Tübingen Mai 2014.
  104. Sabine Vöckt: Endlich schafft es einer. In: Südkurier. 24. Juli 2013.
  105. Franz Domgören: Jedes Zeichen ein Untergang. In: Südkurier. vom 26. Februar 2011.
  106. Georg Wex: Mehr Unfälle auf dem Bodensee. In: Südkurier. 24. Februar 2014.
  107. Michael Buchholz: Der See behält viele seiner Opfer. In: Südkurier. 22. Juli 2013.
  108. Katy Cuko: Einmal notwassern, bitte. In: Südkurier. 18. Mai 2013.
  109. Georg Wex: Mehr Unfälle auf dem Bodensee. In: Südkurier. 24. Februar 2014.
  110. Katy Cuko: 2015 viele Unfälle auf dem See. In: Südkurier vom 29. Februar 2016
  111. Franz Thorbecke, Jürgen Resch: Bodensee – Weltkulturlandschaft im Wandel der Zeit. Ein Portrait in Luftbildern aus 80 Jahren. Verlag Friedr. Stadler, Konstanz 2004, ISBN 3-7977-0494-1. (Vergleich der Luftbilder von Städten am Bodensee aus Mitte der 1920er Jahre und von Anfang 2000: Landgewinnung durch Aufschüttung, verstärkte Bebauung, gelungener Naturschutz in D-A-CH).
  112. Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (igkb)
  113. Gerd Ahrendt: Erwärmung des Sees bereitet Sorge. In: Südkurier vom 25. April 2016, S. 23.
  114. Daniel Kummetz: Das Wissen bleibt hier. In: Südkurier. vom 1. Dezember 2009, Regionalteil Bodenseekreis, S. 27.
  115. Auszeichnung für Blumenwiesen. In: Südkurier. 2. Februar 2013.
  116. Absurdes Management. In: Südkurier. 16. August 2013.
  117. Internetseite der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Bodensee (OAB)
  118. Franz Domgörgen: Tourismus wächst weiter. In: Südkurier vom 5. März 2016.
  119. Helmut Schlichtherle, Landesdenkmalamt Baden-Württemberg: Archäologische Kulturdenkmale und Denkmalschutz am Bodensee
  120. Nikolaj Schutzbach: Schaufenster der Archäologie. In: Südkurier. 29. April 2013.
  121. Aurelia Scherrer: Von Last und Lust des Welterbes. In: Südkurier. 3. Mai 2013, S. 27.
  122. Albert am Zehnthoff: Bodensee. Hallwag Verlag, Bern/ Stuttgart 1978, ISBN 3-444-10233-X, S. 14.
  123. Karl Baas: Zur Geschichte der mittelalterlichen Heilkunst im Bodenseegebiet. In: Archiv für Kulturgeschichte. 4 (1906), S. 129–158.

Vorlage:Folgenleiste Orte am Oberschwäbischen Jakobsweg

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