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Blei(II)-oxid

Aus Jewiki
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Kristallstruktur
Kristallstruktur Blei(II)-oxid
__ Pb2+      __ O2−
Allgemeines
Name Blei(II)-oxid
Andere Namen
  • Bleiglätte
  • Bleimonoxid
  • Lithargit
  • Massicotit
Verhältnisformel PbO
CAS-Nummer 1317-36-8
Kurzbeschreibung

orthorhombische gelbe oder tetragonale rote Kristalle[1]

Eigenschaften
Molare Masse 223,19 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

9,53 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

888 °C[2]

Siedepunkt

1470 °C[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser (17 mg·l−1)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
08 – Gesundheitsgefährdend 07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 360Df​‐​302+332​‐​351​‐​372​‐​410
P: 281​‐​264​‐​304+340​‐​312​‐​201​‐​260Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [5]
R- und S-Sätze R: 61​‐​20/22​‐​33​‐​62​‐​50/53
S: 53​‐​45​‐​60​‐​61
Einstufung nach REACH

besonders besorgnis­erregend: fortpflanzungs­gefährdend (CMR)[6] Fehlerhafte REACH-Einstufung: c ist nicht definiert.

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche nicht möglich

Blei(II)-oxid ist eine Verbindung der chemischen Elemente Blei und Sauerstoff mit der Verhältnisformel PbO. Weitere Bleioxide neben Blei(II)-oxid sind Blei(II,IV)-oxid und Blei(IV)-oxid.

Gewinnung und Darstellung

Blei(II)-oxid lässt sich herstellen, indem ein Luftstrom über geschmolzenes Blei geleitet wird:[7]

Diese Reaktion stellt die Grundlage der Kupellation dar, bei der Blei(II)-oxid als Nebenprodukt anfällt. Außerdem entsteht es beim Rösten von bleihaltigen Erzen wie Galenit (Bleiglanz):

Eigenschaften

Blei(II)-oxid ist ein roter Feststoff in tetragonaler Kristallstruktur und als Mineral unter dem Namen Lithargit bekannt. Bei 488 °C[8] wandelt sich diese Modifikation in eine gelbe, rhombische Modifikation um, die als Mineral unter dem Namen Massicotit bekannt ist. Wegen der geringen Umwandlungsgeschwindigkeit bei tiefen Temperaturen kommt die gelbe Modifikation als metastabile Verbindung vor.

Bleimonoxid: Lithargit und Massicotit.

Verwendung

Unter den Namen Massicotit, Bleiglätte, Bleigelb, Königsgelb, Neugelb oder Silberglätte wurde Blei(II)-oxid auch als Pigment verwendet – oder mit Salpetersäure und Dichromatlösung zum Pigment Chromgelb (Bleichromat) umgesetzt. Massicotit hat ein gutes Deckvermögen, ist aber nicht sehr stabil. Wenn es (Schwefelwasserstoffhaltiger) Luft ausgesetzt ist, verfärbt es sich schwärzlich-bräunlich, was der Bildung von Blei(II)-sulfid zuzuschreiben ist. Außerdem ist es gegenüber Säuren und Basen empfindlich. Massicotit wurde bereits sehr früh verwendet, vor allem auch wegen seiner sikkativen Wirkung auf Leinöl und andere ölige Bindemittel (Ölmalerei). Ende des Mittelalters wurde es durch das stabilere Blei-Zinn-Gelb (Bleistannat) abgelöst.

Bleiglätte wurde früher auch für Arzneipflaster verwendet (Bleipflaster).[9]

Sicherheitshinweise

Bei wiederholter Einwirkung sind Effekte auf Blut, Nieren und Zentralnervensystem möglich (Bleivergiftung). Bildung von Blutarmut, Funktionsstörungen. Eine starke Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit ist ebenfalls möglich.

Einzelnachweise

  1. Bleioxide. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 9. Dezember 2014.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Datenblatt Blei(II)-oxid (PDF) bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
  3. 3,0 3,1 Eintrag zu Blei(II)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2011 (JavaScript erforderlich).
  4. Seit dem 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Gemischen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Bleiverbindungen“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Bleiverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. April 2012 (JavaScript erforderlich).
  6. Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 17. Juli 2014.
  7. Arnold Willmes, Taschenbuch Chemische Substanzen, Harri Deutsch, Frankfurt (M.), 2007.
  8. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100., verbesserte und stark erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-007511-3Vorlage:Holleman-Wiberg/Startseite fehlt.
  9. Bleipflaster in Meyers Großes Konversations-Lexikon, Leipzig 1905. Bd. 3, S. 48.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Blei(II)-oxid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.