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Bizerta

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Dieser Artikel erläutert die Stadt Bizerta; eine Beschreibung des gleichnamigen Gouvernements findet sich unter Gouvernement Bizerta.
Bizerta
Satellitenaufnahme von Bizerta (2005)
Satellitenaufnahme von Bizerta (2005)
Verwaltung
Staat TunesienTunesien Tunesien
Postleitzahl 7000
Website Municipalité von Bizerta
Demographie
Bevölkerung 114.371 Einw. (2004)
Geographie
Bizerta (Tunesien)
Bizerta
Bizerta
Koordinaten 37° 16′ N, 9° 52′ O37.2730555555569.8694444444444Koordinaten: 37° 16′ N, 9° 52′ O

Bizerta (arabisch بنزرت, Binzart, frz.: Bizerte) ist eine Hafenstadt am Mittelmeer im nördlichen Tunesien.

Die Stadt ist seit fast zwei Jahrtausenden ein bedeutendes Seefahrts- und Handelszentrum. Im Stadtgebiet befinden sich ein Außenhafen und zwei Innenhäfen, die über einen Kanal miteinander verbunden sind. Die Stadt ist Zentrum der tunesischen Erdölindustrie.

Bizerta ist zudem die Hauptstadt des Gouvernorat Bizerta und nördlichste Stadt Afrikas.

Geschichte

Antike

Die Stadt wurde um 1100 v. Chr. durch die Phönizier als Handelsstützpunkt gegründet. Während der Punischen Kriege gelangte sie zunächst unter den Einfluss der Karthager, fiel jedoch nach dem letzten Konflikt der Großmächte an die Römer. Diese nannten die Stadt Hippo Zarytus, überliefert ist auch die griechische Bezeichnung Hippo Diarrhytus als Titularbistum.

Dieses Ereignis beendete auf einen Schlag neun Jahrhunderte der punischen Herrschaft. Das Territorium der zerstörten Stadt fiel an Utica, das auf Seiten Roms kämpfte. Es dauerte lange Zeit, bis das Gebiet von den Römern wieder besiedelt wurde.

Mittelalter

Im Zuge der Islamischen Expansion wurde die Stadt von arabischen Truppen eingenommen und bekam ihren heutigen Namen. Ab dem Jahre 1050 begünstigte der Zustrom der Banu Hilal den Zusammenbruch des Reichs der Ziriden. In der Folge entstand eine Vielzahl von kleinen, unabhängigen Fürstentümern, darunter auch Bizerta. 1155–1160 eroberten die Almohaden das Gebiet des heutigen Tunesiens. Etwa zwanzig Jahre später erhielt Ifriqiya den Status einer autonomen Provinz.

Neuzeit

Bis ins 19. Jahrhundert war die Stadt ein wichtiger Stützpunkt für die tunesischen Korsaren. 1881 wurde sie von Frankreich besetzt und zu einem wichtigen Militärstützpunkt ausgebaut. Von Dezember 1920 bis Oktober 1924 war das sogenannte Russische Geschwader, der Rest der Kaiserlich Russischen Schwarzmeerflotte, der im Russischen Bürgerkrieg auf der Seite der Weißen Armee des Generals Pjotr Nikolajewitsch Wrangel gestanden hatte, in Bizerta interniert. Im Zweiten Weltkrieg kam es im Rahmen des Tunesien-Feldzugs (1943) zu heftigen Kämpfen zwischen deutschen und US-amerikanischen Truppen um Bizerta. Auch nach der Unabhängigkeit Tunesiens blieb der Militärstützpunkt zunächst in französischem Besitz. Im Juli 1961 verlangte Präsident Habib Bourguiba den Abzug der Franzosen und ließ die Flottenbasis von tunesischen Truppen umstellen. Der französische Präsident Charles de Gaulle schickte daraufhin Einheiten, die in dreitägigen Kämpfen (über 600 Tote, zu 95 % Tunesier) das gesamte Stadtgebiet besetzten (sogenannte Bizerta-Krise). Ende September kam es zu einer tunesisch-französischen Übereinkunft, aber erst am 15. Oktober 1963 verließ der letzte französische Soldat die Stadt.

Heute wendet sich die Stadt dem Tourismus zu, trotz der starken Militärpräsenz. In Bizerta befindet sich Tunesiens größter Militärflugplatz.

Bevölkerung

Laut einer Volkszählung im Jahre 2004 hat Bizerta etwa 115.000 Einwohner.[1]

Städtepartnerschaften

Trivia

In Bizerta stand Afrikas einzige Schwebefähre, erbaut 1898. Sie wurde von den Franzosen demontiert und 1909 im Kriegshafen Brest wiedererrichtet.[2] Dort wurde sie im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört.

Weblinks

 Commons: Bizerte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bizerta aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.