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Bistrița
Bistrița Bistritz Beszterce | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Bistrița-Năsăud | |||
Koordinaten: | 47° 8′ N, 24° 30′ O47.14111111111124.5075356Koordinaten: 47° 8′ 28″ N, 24° 30′ 27″ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 356 m | |||
Einwohner: | 75.076 (20. Oktober 2011[1]) | |||
Postleitzahl: | 420040 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 63 | |||
Kfz-Kennzeichen: | BN | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016[2]) | ||||
Gemeindeart: | Munizipium | |||
Gliederung: | 6 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Ghinda, Sărata, Sigmir, Slătinița, Unirea, Viișoara | |||
Bürgermeister: | Ovidiu Teodor Crețu (PSD) | |||
Postanschrift: | P-ța Centrală, nr. 6 loc. Bistrița, jud Bistrița-Năsăud, RO–420040 | |||
Webpräsenz: |
Bistrița (deutsch Bistritz, ungarisch Beszterce [ˈbɛstɛrt͜sɛ]) ist eine Stadt im Nordosten von Siebenbürgen im Kreis Bistrița-Năsăud in Rumänien. Bistrița ist Zentrum des Nösnerlandes. Durch die Stadt fließt der gleichnamige Fluss Bistrița. In der Nähe befindet sich das Bârgău-Gebirge, an dessen Hängen auch ein Weinanbaugebiet liegt. Der alte deutsche Name Nösen bezeichnet ebenfalls Bistritz.
,Geschichte
Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert von deutschen Siedlern, den Siebenbürger Sachsen als Primärsiedlung gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einem Bericht über den Mongolensturm von 1241, in dem es heißt, dass am Osterdienstag jenes Jahres die Tataren den Markt Nosa zerstört hätten. 1264 wurde der Ort erstmals als Stadt, damals noch unter dem Namen Nösen, genannt.
Im Jahr 1308 wurde die Bistritzer Mark als Zahlungsmittel erwähnt. 1353 erhielt die Stadt das Marktrecht und das Recht auf ein eigenes Siegel. 1366 schließlich kam sie samt ihrem Umland in den Genuss der Rechte des Goldenen Freibriefes. Im Folgenden entwickelte sich Bistritz zu einer Art Stadtrepublik, gelenkt von seinen Kaufleuten und Zünften. Als Zentrum des sogenannten Nösnergaus hatte die Stadt überregionale Bedeutung und war der nördlichste Außenposten des Königsbodens.
Bis 1919 gehörte Bistritz zu Österreich-Ungarn. Zwischen 1919 und 1940 war die Stadt rumänisch, danach, durch den 2. Wiener Schiedsspruch bis 1944 wieder ungarisch. Im Herbst 1944 wurden die deutschen Einwohner von der Wehrmacht evakuiert. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehört die Stadt zu Rumänien.
Gliederung
Gemarkungen der Stadt sind Ghinda (Windau), Sărata (Salz), Sigmir (Schönbirk), Slătinița (Pintak), Unirea (Wallendorf) und Viișoara (Heidendorf).
Bevölkerung
Bis etwa 1890 lebten im Ort Bistrița 60,6 % deutschsprachige und 25 % rumänischsprachige Menschen. Die höchste Anzahl (82.336) im Ort selbst – gleichzeitig die der Rumänen (74.323) und die der Roma (1368) – wurde 1992, die der Magyaren (7374) 1941, die der Deutschen (5887) 1900 gezählt. Auf dem Gebiet der Stadt wurden 2002 81.259 Einwohner registriert. Davon bekannten sich 73.613 als Rumänen, 5204 als Magyaren, 1958 als Roma und 370 als Deutsche. Des Weiteren wurden seit 1850 bei jeder Aufnahme auch Ukrainer (höchste Anzahl 38, 1930), Serben (höchste Anzahl 12, 1930) und Slowaken (höchste Anzahl 133, 1890) registriert.[3] 2011 wurden auf dem Gebiet Bistrițas 75.076 Menschen gezählt.
Wirtschaft
Bistrița ist Standort zweier Werke der Leoni AG, einem Entwicklungs- und Systemlieferanten der Automobilindustrie. In den 2002 und 2003 eingeweihten Fabriken werden Bordnetz-Systeme produziert.
Sport
Der Fußballklub Gloria Bistrița spielt 2010/11 in der rumänischen Liga 1.
Anreise
Der nächstgelegene Flugplatz ist der Flughafen Cluj-Napoca in ca. 107 km Entfernung. Dieser wird von einigen größeren Flughäfen wie z. B. München und Budapest angeflogen.
Sehenswürdigkeiten und Kultureinrichtungen
- Evangelische Stadtpfarrkirche im Stadtzentrum von Bistritz mit 75 Meter hohem Turm, deren Bau im Jahr 1470 begonnen wurde und während noch nicht ganz abgeschlossener Restaurierungsarbeiten am 11. Juni 2008 durch ein Feuer schwer beschädigt wurde. Des Weiteren besitzt sie eine Orgel von Johannes Prause.
- Evangelisches Pfarrhaus aus dem 14. Jahrhundert (1998 renoviert)
- Heimatmuseum
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Călin Albuț (* 1981), rumänischer Fußballspieler
- Sergiu Costin (* 1983), rumänischer Fußballspieler
- Alfred Csallner (1895–1995), Pfarrer und Schriftsteller
- Franz Karl Franchy (1896–1972), österreichischer Schriftsteller
- Arnold Graffi (1910–2006), Onkologe
- Anita Hartig (* 1983), rumänische Opernsängerin (Sopran)
- Stefan H. Hedrich (1919–2010), Entwickler des Transrapid[4]
- Kalinikos Kreanga (* 1972), griechischer Tischtennisspieler
- Viorel Moldovan (* 1972), rumänischer Fußballspieler
- Gustav Raupenstrauch (1859–1943), deutsch-österreichischer Erfinder des Lysols
- Lucian Sânmărtean (* 1981), rumänischer Fußballspieler
- Günter Zamp Kelp (* 1941), österreichischer Architekt
- Wilhelm Zehner (1883–1938), General der Infanterie im österreichischen Heer
Persönlichkeiten, die mit Bistrița in Verbindung stehen
- Miron Cristea (1868–1939), rumänisch-orthodoxer Patriarch und kurzzeitig Premierminister in der Zwischenkriegszeit, besuchte das Gymnasium in Bistritz[5]
- Gustav Adolf Gratz (1875–1946), Publizist, Politiker, Historiker und Wirtschaftsfachmann, besuchte das Gymnasium in Bistritz
- Josef Haltrich, (1822–1886), Pfarrer und Volkskundler, lebte 1848 in Bistritz
- Ernst Wagner (1921–1996), Agrarwissenschaftler, besuchte das Gymnasium in Bistritz
Partnerstädte
- L’Aquila, Italien
- Montreuil, Frankreich (seit 1993)
- Besançon, Frankreich (seit 1997)
- Zielona Góra, Polen (seit 2001)
- Columbus (Georgia), USA (seit 2003)
- Herzogenrath, Deutschland (seit 2005)
- Wels, Österreich (seit 2014)
- Wiehl, Deutschland (seit 2015)
Literatur
- Otto Dahinten: Geschichte der Stadt Bistritz in Siebenbürgen (= Studia Transylvanica. Band 14). Aus dem Nachlass herausgegeben von Ernst Wagner. Böhlau, Köln u. a. 1988, ISBN 3-412-04488-1.
- Gheorghe Mândrescu: Arhitectura în stil renaştere la Bistriţa. Presa Universitatea Clujeana, Cluj-Napoca 1999, ISBN 973-595-038-3.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB)
- ↑ Bürgermeisterwahlen 2016 in Rumänien (MS Excel; 256 kB)
- ↑ Volkszählung, letzte Aktualisierung 1. November 2008 (ungarisch; PDF; 1,2 MB)
- ↑ Stefan H. Hedrich bei siebenbuerger.de
- ↑ Miron Cristea bei crestinortodox.ro
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