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Birkenstock
Birkenstock GmbH & Co. KG (Holding) | |
---|---|
Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1774 |
Sitz | Vettelschoß, Deutschland[1] |
Umsatz | 114 Mio. Euro[2] |
Bilanzsumme | 44 Mio Euro[2] |
Branche | Schuhindustrie |
Website | www.birkenstock.de |
Birkenstock ist ein Schuhhersteller (Hauptsitz Vettelschoß im Landkreis Neuwied im nördlichen Rheinland-Pfalz) mit einer gleichnamigen, international vertretenen Schuhmarke. „Birkenstock“ ist eine eingetragene Marke der Birkenstock Orthopädie GmbH & Co. KG in Vettelschoß.[3]
Geschichte
Die Geschichte der „Schuhmacherdynastie“ Birkenstock lässt sich ab 1774 mit Erwähnung des Schuhmachermeisters Johann Adam Birkenstock in dem kleinen hessischen Ort Langen-Bergheim nachweisen. 1896 eröffnete Konrad Birkenstock in Frankfurt am Main zwei Schuhfachgeschäfte und begann, Fußbetteinlagen herzustellen. In Friedberg (Hessen) erwarb Konrad Birkenstock 1925 eine große Fabrik, die er weiter ausbaute. Das von ihm erfundene sogenannte „Blaue Fußbett“, das sich den Bewegungen und der Fußform des Trägers anpasst und um 1930 eine Neuerung war, wird auch nach Österreich, Frankreich, Dänemark, die Tschechoslowakei, Italien, Luxemburg, Belgien, Norwegen, die Niederlande, Schweden und in die Schweiz geliefert.
Ein Enkel Konrad Birkenstocks, Carl Birkenstock, führte am neuen Unternehmenssitz Bad Honnef bei Bonn nach 1945 die Idee seines Großvaters und Verbesserungen seines Vaters Karl Birkenstock weiter, indem er die flexible Korkeinlage zur festen Innensohle von Schuhen machte. 1964 kam das erste Modell der „Birkenstocksandale“, die „Birkenstock Fußbettsandale“, später „Gymnastiksandale“, heute wenig verändert das Modell „Madrid“, auf den Markt und legte damit den Grundstein für die Expansion des Unternehmens seit den 1970er Jahren.
Die rasche Erweiterung des Modellangebotes (d.h. andere Sandalen-Oberteile auf dem Grundtyp des Birkenstock-Fußbetts mit Gummilaufsohle) stieß zunächst kaum auf Resonanz: Nur wenige Schuhfachhändler nahmen Birkenstock in ihr Sortiment auf.
Erfolge stellten sich ein, als Ärzte und Angehörige der Pflegeberufe, die um 1970 von konventionellem Schuhwerk v.a. auf Holz- und Ledersandalen bzw. -clogs gewechselt hatten, die noch einmal unkonventionelleren Birkenstocks entdeckten und Birkenstock begann, per Postversand zu vermarkten. Schon Ende der 1960er Jahre entdeckte auch die Hippiebewegung in den USA die Sandalen, aufgebaut durch die Deutschamerikanerin Margot Fraser, die ab 1966 aus kleinen Anfängen den Vertrieb in Kalifornien, später dann das Unternehmen Birkenstock USA auf dem seit den 1980er Jahren größten Markt für Birkenstock, aufbaute. In Deutschland wurden Birkenstocksandalen in den 1980er Jahren populär, zunächst in Pflegeberufen und in der Alternativ- und Friedensbewegung, dann auch in „bürgerlichen“ Haushalten als Haus- und Freizeitschuhe.
Auch produktseitig entwickelte sich Birkenstock weiter: 1973 kam die Sandale „Arizona“ auf den Markt, 1977 das Modell „Boston“. Beide Schuhe gehören bis heute zu den beliebtesten und erfolgreichsten Birkenstock-Klassikern. 1982 brachte Birkenstock seine erste Zehenstegsandale heraus.
Im Jahr 2013 erfolgte dann die wesentliche Umstrukturierung des Unternehmens, das bisher aus vielen Einzelgesellschaften bestand, hin zu einem Konzern. Die Birkenstock GmbH & Co. KG als Holding hält nunmehr 100% der Geschäftsanteile der Birkenstock Sales GmbH (hervorgegangen aus der Birkenstock Orthopädie GmbH & Co. KG und aus deren Komplementär GmbH) und der Birkenstock Productions GmbH, die wiederum aus einem Teil der Produktionsgesellschaften entstanden ist. Weiterhin unterhält die Birkenstock GmbH & Co. KG zwei Niederlassungen, nämlich die Birkenstock GmbH & Co. KG Services und die Birkenstock GmbH & Co. KG Fachgeschäfte.
Die Produktionsbetriebe befinden sich in Sankt Katharinen (Rheinland-Pfalz), Görlitz (Sachsen), Bernstadt (Sachsen) und Ürzell (Hessen). Das Logistikzentrum befindet sich in Vettelschoß (Rheinland-Pfalz).
Firmensitz ist seit den 1990er Jahren Vettelschoß im nördlichen Rheinland-Pfalz nahe Bad Honnef. Anfang 2014 wird Birkenstock die Verwaltung an den Standort Rahms (Neustadt (Wied)) auf den sog. "Birkenstock Campus" verlegen.
Lizenznehmer
Die Schuhfirmen Alpro, Betula, Birki, Footprints, Papillio und Tatami sind Lizenznehmer von Birkenstock. Diese eigenständigen Firmen, die im Besitz der drei Söhne Karl Birkenstocks sind, nutzen teilweise das Know-how von Birkenstock, das sich unter anderem in den ausgeformten Fußbettungen widerspiegelt. Die Lizenznehmer dürfen – abhängig von der Qualität – für ihre Produkte mit den Zusätzen „Original Birkenstock Fußbett“ oder „licensed by Birkenstock“ werben.
Birkenstock gilt heute in Fachkreisen als der viertgrößte Schuhhersteller weltweit mit Niederlassungen in der ganzen Welt und hochmodernen Produktionsanlagen.
Gesellschaftliche Bedeutung der Schuhe
Durch die gleichförmige und weitflächige Druckverteilung, bei gleichzeitiger Nachgiebigkeit und Flexibilität des gesamten Schuhbodens, zusätzlich unterstützt durch den Lederüberzug des Fußbetts, vermitteln diese Schuhe ein angenehmes Tragegefühl. Sie sind daher auch besonders beliebt bei Personen, die beruflich viel stehen müssen. Insofern sieht man sie häufig in Arztpraxen, Krankenhäusern und im Pflegebereich.
Aufgrund der breiten, anatomisch angepasst-gerundeten Schuhspitze findet der Autor Helge Sternke die Schuhe wenig elegant. Birkenstocks in der Öffentlichkeit zu tragen sei vielfach verpönt.[4] während die Entwicklung der Kollektion Birkenstock styled by Heidi Klum durch das Topmodel Heidi Klum beworben wird. Daneben werteten Träger wie Tom Cruise und Madonna Birkenstock-Sandalen zum Modeartikel auf, der auch den Grungetrend erfasste.
Literatur
- Helge Sternke: Alles über Herrenschuhe. Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung GmbH, 2006. ISBN 3-89479-252-3. (Mit einem historischen Einblick in die Entwicklung der Fa. Birkenstock, sowie Modellvorstellungen und Informationen zur Diskussion der „Schonungstheoretiker“ und „Belastungstheoretiker“.)
- H. Schumacher: Birkenstock: Psychoterror des Sandalenfabrikanten. In: WirtschaftsWoche, 8. Februar 1996.
Einzelnachweise
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Birkenstock aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |