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Bildungssystem in den Vereinigten Staaten

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Bildungssystem in den Vereinigten Staaten

Das Bildungssystem in den Vereinigten Staaten umfasst alle Einrichtungen des Schul- und Hochschulbereichs. Es ist in die drei Bereiche Elementary (Primary) Schools, Secondary Education und Postsecondary Education unterteilt.

Schulsystem

Das Schulsystem in den Vereinigten Staaten ist aufgrund der föderalistischen Staatsform eine Angelegenheit der Bundesstaaten, so dass es eine große Vielfalt von Regelungen gibt. Grundlegende Entscheidungen werden lokal auf der Ebene der Schulbezirke gefällt, so dass selbst innerhalb der einzelnen Bundesstaaten zum Beispiel die Schulstufen von Ort zu Ort unterschiedlich gegliedert sind. Zusätzliche Vielfalt bzw. Komplexität verdankt das amerikanische Schulsystem der Tatsache, dass ein sehr umfangreiches Netz privater Einrichtungen neben den staatlichen Schulen besteht.

Schulpflicht

Die Regelung der Schulpflicht (Compulsory School Attendance) ist in den Vereinigten Staaten Sache der einzelnen Bundesstaaten. In dreizehn Staaten reicht die Schulpflicht vom vollendeten sechsten bis zum vollendeten achtzehnten Lebensjahr.[1]

Unter bestimmten Bedingungen kann der Schulbesuch durch Unschooling (vom Kind geleitetes Lernen) oder Homeschooling (Hausunterricht) ersetzt werden.

Hauptunterschiede zwischen deutschem und US-amerikanischem Schulsystem

Das amerikanische Schulsystem sieht keine „vertikale Differenzierung“ vor, das heißt unterschiedlich begabte Kinder werden zu keinem Zeitpunkt auf unterschiedliche Schulformen – wie Gymnasium, Realschule oder Hauptschule – aufgeteilt, sondern besuchen die für ihr Alter vorgesehene Schulstufe gemeinsam. Kinder mit speziellem Betreuungsbedarf (special needs children, z. B. Kinder mit geistiger Behinderung) besuchen allgemeine Schulen und werden dort entweder integrativ in normalen Klassenverbänden oder in Kleingruppen gefördert. Unterrichtet werden sie von speziell qualifizierten Fachlehrern; in integrativen Klassen arbeiten diese Seite an Seite mit den Klassenlehrern. Hochbegabte Kinder haben die Möglichkeit, einzelne Klassenstufen zu überspringen. In finanziell gut ausgestatteten Schulbezirken können Hochbegabte auch an besonderen Programmen (educational enrichment) teilnehmen. In Schulbezirken mit entsprechendem Budget bieten die Schulen Kindern, die dies benötigen, auch Leseförderung, Sprachtherapie und englische Sprachförderung (English for Speakers of Other Languages, kurz ESOL).

Von der Grundschule an werden die Klassenverbände jedes Jahr vollständig aufgelöst und neu zusammengesetzt. Auch die Klassenlehrer sind auf einzelne Jahrgangsstufen spezialisiert und wechseln meist jedes Jahr. Während die Neubildung der Klassenverbände in der Grundschulzeit vor allem darauf abzielt, Gruppenstrukturen mit günstigem Lernklima zu schaffen (z. B. Verhinderung von Cliquenbildung), geht es später, d. h. an der Middle School, vor allem darum, homogene Gruppen aus gleich begabten Kindern zu erzeugen. In den höheren Klassenstufen, also an den Junior Highschools und Highschools, gibt es keine Klassenverbände mehr. Ähnlich wie in der Gymnasialen Oberstufe in Deutschland belegen die Schüler hier Kurse, die gelegentlich sogar Klassenstufen-übergreifend durchgeführt werden. An die Stelle von Klassenlehrern treten an den Junior Highschools und Highschools Ansprechlehrer.

Amerikanische Schulen sind – von der Grundschule an – Ganztagsschulen, an denen der Unterricht aller Schüler morgens zum selben Zeitpunkt beginnt und nachmittags auch zum selben Zeitpunkt endet. Darum betreiben alle Schulen auch Kantinen, in denen die Schüler zu Mittag essen.

Zensuren

Die Zensuren in den Vereinigten Staaten (wie auch in anderen englischsprachigen Ländern) sind keine Zahlen, sondern Buchstaben.

  • A >= 90 % (sehr gut)
  • B >= 80 % (gut)
  • C >= 70 % (befriedigend)
  • D >= 60 % (bestanden)
  • F < 60 % (nicht bestanden)

F bedeutet normalerweise ‚durchgefallen‘. Die Zensuren selbst können mit einem Plus (+) bzw. mit einem Minus (-) weiter differenziert werden. Die Schulnote "E" wird nicht vergeben.

Schularten

Die meisten Schüler in den Vereinigten Staaten besuchen staatliche Schulen. Diese werden aus Steuergeldern finanziert, sodass die Eltern kein Schulgeld zahlen müssen. Etwa 10 % der US-Schüler besuchen Privatschulen (private schools); für diese muss ein Schulgeld bezahlt werden.

Außerdem gibt es in den USA die Option des Homeschooling, also Unterricht zu Hause. Dafür entscheiden sich etwa 1–2 % der Eltern in den USA. Gründe dafür sind z. B. religiöse Ansichten, besondere Bedürfnisse der Kinder (z. B. mit Behinderung), Probleme in herkömmlichen Schulen (Mobbing, Drogen usw.) oder ein zu langer Schulweg. Es gibt viele Stimmen gegen Homeschooling; diese äußern, dass die Schüler keine sozialen Kompetenzen entwickeln, dass die Lehrer (oft die Eltern) keine hinreichende Ausbildung haben und dass (vor allem bei religiösen Gründen) Extremismus gefördert werden könnte.

Schuluniform

Schuluniformen sind an US-Schulen unüblich. Viele Schulen haben eine Kleiderordnung (dress code), die vorschreibt, welche Art Kleidung in der Schule getragen werden darf und welche nicht. Einige Schulen (vor allem Privatschulen) haben Schuluniformen. Dies soll z. B. die Disziplin an der jeweiligen Schule verbessern und/oder verhindern, dass es zu Neid/ Mobbing oder Konkurrenzkämpfen wegen Markenkleidung kommt.

Öffentliche und private Schulen

Während die staatlichen Schulen in den Vereinigten Staaten stets weltlich, also nicht-konfessionell sind, wird bei den Privatschulen in weltliche und konfessionelle Schulen unterschieden. Der Begriff „konfessionell“ (parochial) wird hierbei erheblich weiter gefasst als vor dem Hintergrund der Konfessionenlandschaft in Deutschland. Alle drei Gruppen – staatliche Schulen, weltliche Privatschulen und konfessionelle Privatschulen – sind in allen Bereichen des Schulsystems von der Elementary School bis zur Universität vertreten.

Während Privatschulen stets ein Schulgeld (tuition) erheben, ist der Besuch öffentlicher Schulen grundsätzlich kostenlos. Gebühren fallen lediglich an, wenn ein Kind eine öffentliche Schule in einem Schulbezirk besucht, der nicht der Schulbezirk der Wohnadresse ist.

Bedeutung der Schulbezirke

Anders als in Deutschland, wo die Schulpolitik Sache der Bundesländer ist, werden Entscheidungen, die die Schulstufen von der Elementary School bis zur High School betreffen, in den Vereinigten Staaten vor allem in den Schulbezirken gefällt. Schulbezirke bekommen aber auch strenge Richtlinien vom jeweiligen Department of Education des Bundesstaates. Der auf lokaler Ebene von der Bevölkerung gewählte Bildungsrat (Board of Education) legt innerhalb des Bezirks gewisse Bildungsrichtlinien und Schulsteuern fest, setzt Verwaltungs- und Lehrpersonal ein, richtet Schulen ein und unterhält sie mit staatlichen Geldern des Department of Education und auch von den oben genannten Quellen. Eigene Kurse werden so beschlossen und regionsspezifisch angeboten, beispielsweise haben Schulen in ländlichen Gebieten viele landwirtschaftliche Kurse im Angebot.

Die Zulassung von Lehrern (Certification) ist hingegen eine Angelegenheit der Bundesstaaten.

Finanziert werden die Schulen aus den Steuern, die im Schulbezirk sowie im Bundesstaat als eine Art Grundsteuer erhoben werden (School Tax). Zusätzliche Zuschüsse erhalten sie aus den Steuereinkünften des Bundesstaates. Viele Schulen werben darüber hinaus in eigener Initiative private Drittmittel (Fundraising) ein. Fundraising bietet z. B. die Möglichkeit, einer ganzen Klasse oder sogar einem ganzen Jahrgang für 1–2 Wochen eine besondere Klassenfahrt zu finanzieren. Die finanzielle Ausstattung der Schulen ist also etwas stärker vom Steueraufkommen des jeweiligen Schulbezirks abhängig.

Schulen

Die Grundstufe des amerikanischen Schulsystems bildet die Elementary School. Was darauf folgt, ist von Schuldistrikt zu Schuldistrikt unterschiedlich.

Elementary School

Im Unterrichtsraum einer 1. Klasse
Über die Schulbibliothek hinaus besitzt jeder Klassenraum meist auch eine eigene kleine Bibliothek.

Die Kinder werden gewöhnlich mit sechs Jahren in den sogenannten Kindergarten eingeschult, welches in Deutschland der 1. Klasse entspricht. Davor haben die Kinder oftmals bereits ein privates oder öffentliches Betreuungsprogramm besucht (Day Care, Nursery School, Pre-school), welches in Deutschland dem eigentlichen Kindergarten entspricht. Es kommt daher regelmäßig zu Verwechselungen zwischen dem deutschen Kindergarten bzw. der Vorschule (in den USA "Pre-School" genannt) und dem amerikanischen "Kindergarten" (in Deutschland: 1. Klasse der Grundschule).

Die Elementary Schools, die auch als Grade Schools bezeichnet werden, umfassen die Klassenstufen vom Kindergarten bis zur vierten, fünften oder sechsten Klasse (je nach Schulbezirk). In Schulbezirken, in denen keine Middle Schools und Junior High Schools vorhanden sind, reichen sie auch bis zur achten Klasse.

Die Klassengröße beträgt etwa 18–24 Kinder. Anders als an britischen Schulen, wo die Schüler pupils genannt werden, ist in den Vereinigten Staaten bereits von der Kindergartenstufe an die Bezeichnung students üblich. Das Lehrpersonal an amerikanischen Grundschulen ist, wie in vielen anderen Ländern, mehrheitlich weiblich. Der Klassenlehrer, der über jeden Schüler eine individuelle Akte führt, wird − besonders in finanziell gut ausgestatteten Schulbezirken − oft von einem Assistenten (Teacher Assistant) unterstützt. In integrativen Klassen, in denen auch behinderte Kinder unterrichtet werden, können sogar noch mehr Fachkräfte und Assistenten eingesetzt werden. Daneben werden in allen Klassenstufen Fachlehrkräfte für Sport, Kunst- und Musikerziehung – in den höheren Klassenstufen manchmal auch für Naturwissenschaften – eingesetzt. Diese Fachlehrer verfügen meist über eigene Unterrichtsräume.

Der Schultag der Grundschüler hat unabhängig vom Alter der Kinder etwa 6 Stunden und schließt ein kostenpflichtiges Mittagessen in der Schulkantine ein. Der Schultag, der mit dem feierlichen Treuegelöbnis beginnt, ist straff organisiert und wird nur durch eine Pause am Mittag unterbrochen, die von den Kindern – außer an kalten oder regnerischen Tagen – auf dem Schulspielplatz verbracht wird; in manchen Schuldistrikten sind auch zwei Pausen üblich. In der Kindergartenstufe und an vielen Schulen auch in der ersten Klasse wird der Unterricht jedoch auch durch freie Spielzeiten im Unterrichtsraum („Centers“) unterbrochen. Etwa von der dritten Klasse an erhalten die Schüler an vielen Schulen auch Zeit zum freien Arbeiten (Study Hall), in der Hausaufgaben erledigt oder Bücher aus der Schulbibliothek gelesen werden können. Obwohl der Schultag kaum vor 15 Uhr endet, werden bereits von der ersten oder zweiten Klasse an jeden Tag Hausaufgaben erteilt.

Die Lehrziele amerikanischer Grundschulen entsprechen zu einem großen Teil denen deutscher, österreichischer und schweizerischer Schulen. Freilich setzt die Alphabetisierung der Kinder bereits in der Kindergartenstufe, also im Alter von 5 Jahren ein. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Leseförderung. Die Klassenräume verfügen meist über eigene Büchersammlungen, und darüber hinaus besuchen die Klassen regelmäßig die Schulbibliothek, in der die Kinder von einer Fachlehrkraft betreut werden. Fremdsprachen werden – außer in Metropolen – an Grundschulen in der Regel nicht unterrichtet, dafür wird jedoch bereits früh Instrumentalunterricht angeboten.

Junior High School und Middle School

Das traditionelle Bindeglied zwischen Elementary School und High School ist die Junior High School, eine Schule, deren Fachabteilungen – wie an der High School – mehr oder weniger unabhängig voneinander arbeiten. Die Entwicklung dieses Konzepts wird Charles William Eliot, der 1869–1909 Präsident der Harvard University war, zugeschrieben. In zunehmendem Umfang treten an die Stelle der Junior High Schools heute Middle Schools. Der Hauptunterschied zur Junior High School besteht darin, dass die Fachlehrer der Middle School eng zusammenarbeiten und sogar interdisziplinäre Einheiten bilden. Junior High Schools und Middle Schools umfassen meist die Klassenstufen 6–8, gelegentlich darüber hinaus auch die Klassenstufe 5 oder 9.

High School

Die High School ist eine mit der deutschen Gesamtschule vergleichbare Einheitsschule für die sekundäre Ausbildung. Sie deckt die Klassenstufen 9 bis 12 ab und wird mit dem High School Diploma abgeschlossen. Die High School ist eine Schule mit Kurssystem, also ohne Klassenverbände.

Besonderheiten, die alle Schulstufen betreffen

Grundschul-Orchester
Schüler-Kunstausstellung
Schulbus

Die Mehrzahl der Kinder benutzt den Schulbus. Das 1970 eingeführte Crosstown School Busing, bei dem Kinder mit dem Schulbus in andere Stadtteile gebracht wurden, um eine Isolierung afro-amerikanischer Kinder in rein afro-amerikanischen Schulen zu vermeiden, wurde nach und nach wieder abgeschafft und durch andere Maßnahmen ersetzt. Die Wahl der Schule ist heute frei, auch innerhalb des staatlichen Schulsystems.

Hochbegabtenförderung

In Schulbezirken, die über hohe Steuereinnahmen verfügen, bestehen oftmals spezielle Hochbegabtenförderungsprogramme (Educational Enrichment). Am Ende des ersten Schuljahres werden Kinder, die dafür in Frage kommen, auf Empfehlung des Klassenlehrers und Wunsch der Eltern einem Schulpsychologen vorgestellt, der mit dem Kind einen Intelligenztest durchführt. Kinder, die sich für das Programm qualifiziert haben, werden stundenweise aus dem Klassenverband herausgenommen und erhalten in Kleingruppen bei einem Fachlehrer Projektunterricht. Darüber hinaus können sie auch innerhalb des normalen Unterrichts im Klassenverband Sonderübungen erhalten, die ihrer Begabung entsprechen; dies betrifft besonders den Mathematik- und Englischunterricht. Von der Middle School an werden hochbegabte Kinder in so genannten Honor-Kursen gefördert, die speziell für Schüler mit weit überdurchschnittlichen Noten eingerichtet sind. An der High School können Honors-Schüler sogar bereits Punkte sammeln, die es ihnen später am College ermöglichen, bestimmte Grundlagenkurse zu überspringen. An vielen High Schools können begabte Schüler statt eines gewöhnlichen High School Diploma auch das anspruchsvollere International Baccalaureate erwerben.

Schülerwettbewerbe und über-curriculare Talentförderung

Charakteristisch für das Bildungswesen der Vereinigten Staaten ist eine ausgeprägte, über den eigentlichen Unterricht hinausgehende Breitenförderung sowohl naturwissenschaftlicher als auch künstlerischer Begabungen. Von der Kindergartenstufe an können Schüler an Science Fairs, Kunstwettbewerben und ähnlichem teilnehmen. Viele Schulen – von der Grundschule an – besitzen eigene Chöre, Instrumentalensembles und Orchester.

Versetzung

Versetzung (Graduation) von einer Klassenstufe (bzw. Schulstufe) zur nächsten erfolgt, wenn das Programm erfolgreich absolviert wurde, an den meisten amerikanischen Schulen ohne weitere Prüfung. Der No Child Left Behind Act sieht für öffentliche Schulen allerdings regelmäßige Tests des Lernerfolgs vor. Schüler, die das Schuljahr nicht erfolgreich absolvieren konnten, erhalten in der Sommerzeit spezielle Nachschulungskurse (summer school). Alle Schüler müssen eine Hochschulaufnahmeprüfung bestehen, wenn sie eine Universität besuchen wollen, und in vielen Fällen werden zusätzlich zur Hochschulaufnahmeprüfung einige Advanced-Placement-Prüfungen (vergleichbar mit dem und in vielen Fällen gleichwertig zum Abitur) belegt. Die Vorbereitungen auf solche Advanced-Placement-Tests sind Leistungskurse (AP courses genannt), die dem deutschen Leistungskurs entsprechen und ihn in manchen Fällen überschreiten.

Eltern-Lehrer-Organisationen

An allen Schulen bestehen Parent Teacher Organizations oder Parent Teacher Associations (Eltern-Lehrer-Organisationen, -Vereine), in denen Lehrer und Erziehungsberechtigte ihre Interessen koordinieren. Die PTO bzw. PTA, die im weitesten Sinne einem deutschen Elternverein entspricht, arbeitet eng mit der Schulleitung zusammen und organisiert u. a. Fundraisers zur Finanzierung zusätzlicher Unterrichtsmittel.[2]

Hochschulwesen

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Es gibt staatliche und private Bildungseinrichtungen. Abweichend zum europäischen Bologna-System sind in den USA die Hochschulmodelle, Gradbezeichnungen und Studiendauern nicht einheitlich geregelt und variieren stark zwischen US-Bundesstaaten und sogar den Hochschulen desselben Bundesstaates. Da sehr große Qualitätsunterschiede in der Lehre bestehen, gilt in der Praxis als ein durchgängiges Bewertungs-System das Hochschulranking; beispielsweise findet sich im langjährigen Durchschnitt laut QS World University Rankings die Eliteuniversität Harvard University auf Platz 1 der US-amerikanischen Universitäten. Im Wesentlichen gilt die Bedeutung von Abschlüssen an Universitäten als höherwertig als jene an Colleges. Es kommt deshalb, zum Beispiel zwischen den Hochschulen, bezüglich der Möglichkeit für ein Anschlussstudium, aber auch beim beruflichen Ein- und späteren Aufstieg, bezüglich der Fähigkeiten von Absolventen, immer wieder zu Problemen bei der Anerkennung von Abschlüssen.

In den USA verlässt ein Großteil der Undergraduate -Absolventen das College oder die Universität. Nur eine Minderheit setzt das Studium mit einem Graduate-Programm fort.

Berufsqualifizierende und wissenschaftliche Abschlüsse

In den USA entscheiden spätere Studenten schon vor Beginn des Studiums, ob sie das berufsqualifizierende oder das forschungsorientierte akademische Schulmodell wählen. Wird das berufsqualifizierende College-Modell gewählt, ist in der Praxis ein späterer Umstieg zum universitären wissenschaftlichen Modell sowie der Zugang zu research-based Master- bzw. PhD-Studiengängen nur in seltenen Ausnahmefällen und unter Nachholung umfangreicher Studienleistungen möglich. Darüber hinaus hängen die späteren beruflichen Chancen sehr stark vom Hochschulranking und damit vom Ruf des gewählten Colleges bzw. der Universität ab.

Als häufigste Grundformen des berufsqualifizierenden Modells, das großteils an Colleges angeboten wird, können genannt werden:

  • Associate Degree – Studiumsberechtigung + 2 Jahre
  • Three-year Bachelor – Studiumsberechtigung + 3 Jahre (häufiger)
  • Four-year Bachelor – Studiumsberechtigung + 4 Jahre (seltener)
  • (Ein-)Fach-Master als Aufbaustudium (course-based; coursework, paper oder project anstelle einer wissenschaftlichen Thesis) – Bachelor + häufiger 1 bis seltener 2 Jahre


Mit solchen College-Abschlüssen ist in der Praxis der Zugang sowohl zu Eliteuniversitäten und also auch zu research-based Master- bzw. PhD-Studiengängen verschlossen, oft schon aufgrund der einschlägigen Zulassungsbedingungen. Aus diesem Grund gibt es an zahlreichen staatlichen und privaten Bildungseinrichtungen für ein Anschlussstudium andere Angebote, zum Beispiel einen Four-year Bachelor plus einen (Ein-)Fach-Master in einer Gesamtstudienzeit von 5 Jahren, oder einen Three-year Bachelor plus einen (Ein-)Fach-Master in sogar nur viereinhalb Jahren zu erwerben[3], wenn schon vor Erreichen des Bachelors Veranstaltungen für diese Master-Variante belegt wurden. Der Großteil der Studenten in den USA ergreift aber direkt nach einem berufsqualifizierenden College-Undergraduate-Studiengang einen Beruf.

Häufigste Grundformen des wissenschaftlichen Modells, das großteils an Universitäten, selten und teilweise auch an Top-ranked Elite-Colleges, angeboten wird:

  • Bachelor Honours (wissenschaftliches Diplomstudium mit Bachelor Thesis) – Studiumsberechtigung + häufiger 4 bis seltener 5 Jahre
  • research-based Master (Thesis) – Bachelor Honours + 2 bis 3 Jahre
  • Doctoral Degree/PhD – Bachelour Honours (seltener) oder research-based Master (häufiger), + 3 bis 4 Jahre


In aller Regel wird – im Gegensatz zu berufsqualifizierenden Bachelor-Varianten - mit dem universitären Bachelor Honours eine wissenschaftliche Qualifikation erworben und damit der Zugang für ein research-based Graduate-Anschlussstudium oder generell für ein Postgraduate-Studium an Eliteuniversitäten eröffnet. Wer das wissenschaftliche Modell wählt, hat in der Praxis später die reale akademische Aufstiegschance zum staatlich anerkannten Universitätsprofessor.

Sondermodelle

Neben den üblichen Bachelor-, Master und PhD-Studiengängen existieren auch noch Sonderformen, wie die häufiger drei bis seltener vierjährigen doctor-Studiengänge an sogenannten professional schools für beispielsweise Rechtswissenschaften, Medizin und Theologie. Zugangsvoraussetzung für diese Studiengänge ist in der Regel mindestens ein Four-year Bachelor, an Spitzeninstitutionen ein Bachelor Honours. Zudem sind nach einem Rechtswissenschafts-doctor jeweils einjährige Fachspezialisierungen möglich, die mit einem Master of Laws abschließen. Solche einjährigen Spezialisierungs-Master werden auch häufig von Ausländern erworben, die bereits ein Rechtswissenschaftsstudium in ihren Heimatländern abgeschlossen haben.

Colleges und Universitäten

Der Erwerb des High School Diploma in Verbindung mit einigen Aufnahmeprüfungen (Advanced Placement, ACT, SAT I, SAT II) sowie Empfehlungsschreiben von Lehrern und einem entsprechenden Stand im Jahrgang (z. B. oberste 10 % – dem numerus-clausus-System ähnlich) berechtigt zum Besuch einer tertiären Bildungseinrichtung (Postsecondary Education), die allgemein unter der Bezeichnung College zusammengefasst werden, aber auch Universitäten sein können. Über verschiedene Stufen können die Studenten dabei bis zur Promotion gelangen, in den meisten Fällen wird die Undergraduate-Ausbildung jedoch mit einem berufsqualifizierenden Grundabschluss (z. B. Bachelor) oder mit einem wissenschaftlichen Abschluss (z. B. Bachelor Honours) vollendet. Beim vier- bis seltener fünfjährigen Bachelor Honours wird auch eine wissenschaftliche Diplomarbeit (Bachelor Thesis) angefertigt und öffentlich verteidigt. Der Bachelor Honours wird z. B. mit B.A. hons. abgekürzt. Für besonders gute Leistungen (einfacher Bachelor oder Bachelor Honours) werden Bezeichnungen wie summa cum laude, magna cum laude, cum laude und with distinction verliehen.

Es gibt folgende Collegetypen in den USA, wobei eine Hochschule auch mehrere davon vereinigen kann:

  • Undergraduate Schools, z. B. drei- oder vierjährige Colleges, Community Colleges, Junior Colleges, Vocational Institutes, Technical Institutes (Abschluss: Associate Degree, Bachelor u. a.)
  • Graduate Schools (Abschlüsse: den deutschen Forschungsgraden gleichwertigen Master’s Degrees und Philosophiae Doctors, Ph. D. genannt)
  • Professional Schools (Abschluss: Professional Degree)

In den USA bestanden im Jahre 2005:

  • 3.197 Senior Colleges (4-jährige Colleges und Graduate Colleges)
  • 2.526 Junior/Community/Technical Colleges (Junior Colleges sind 1-, 2- und 3-jährige Colleges)

Unterscheidung von College und University

Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet College vor allem die ersten zwei, drei oder vier Jahre des Hochschulstudiums (Undergraduate Period); nur die Minderheit der Studenten in den USA absolviert ein Undergraduate-Studium an einer Universität. Die Bezeichnung University ist solchen Hochschulen vorbehalten, die nachweislich auf Forschung ausgerichtet sind und auch eine Ausbildung und Forschungsmöglichkeiten jenseits des Grundstudiums anbieten.

Die Entscheidungsmöglichkeit einer Bildungseinrichtung, sich den Namen College oder University zu geben, ist in jedem Fall vom jeweiligen Bundesstaat und der Akkreditierungsagentur gesetzlich geregelt und abhängig. Der Begriff „Universität“ suggeriert ein höheres Niveau von Bildung und ist damit prestigeträchtiger, aber tatsächlich gibt es in den Vereinigten Staaten auch einige Top-ranked Elite-Colleges, an denen hochkarätige Forschung betrieben wird und deren Absolventen dem hohen Prestige ihres Colleges bessere berufliche Startchancen verdanken als die Absolventen einer der zahlreichen Universitäten, die sich im Hochschulranking an den untersten Plätzen finden.

Studiengebühren

An amerikanischen Hochschulen werden grundsätzlich Studiengebühren (Tuition fees) erhoben. Vor allem an privaten Universitäten und Colleges können diese Gebühren sehr hoch sein, aber auch an staatlichen Hochschulen sind die Gebühren wesentlich höher als die deutschen Studiengebühren. Die Höhe der Studiengebühren hängt auch von der Spezialisierung des Colleges oder der Universität ab. So werden z. B. an Fachschulen für Zahnmedizin erheblich höhere Gebühren erhoben als an Kunst- oder Musikhochschulen.

Die hohen Studiengebühren (ab 2000 US-Dollar, an Eliteuniversitäten bis 45.000 US-Dollar und mehr, im Jahr) werden manchmal in der Öffentlichkeit außerhalb der USA als überzogen wahrgenommen, tatsächlich zahlt nur ein sehr kleiner Teil der Studenten die Gebühren vollständig selbst, die meisten von ihnen beziehen umfassende finanzielle Unterstützung, die sich in aller Regel nach der individuellen finanziellen Situation der Familie richtet.

Viele amerikanische Familien legen bereits bei der Geburt eines Kindes ein Ausbildungskonto (College Plan) an. Soziale Härten werden in vielen Fällen jedoch durch ein umfangreiches Netz von Stipendien (Grants, Tuition Waivers) und festverzinsten Darlehen abgefangen. Staatliche Ausbildungsförderung (Federal Student Aid, dem deutschen BAföG entsprechend) ist in den USA weiter verbreitet und leichter erreichbar als in Deutschland, sodass manche Studenten eine teure Ausbildung ausschließlich auf Kosten des Staates unternehmen können. Staatliche Zuschüsse (Grants) müssen nie zurückgezahlt werden.

Nicht nur sozial benachteiligte Studenten haben eine Chance auf ein Stipendium. Besonders gute Studenten können auf ein akademisches Stipendium hoffen, besonders sportliche auf ein Sportstipendium. Dessen Empfänger treten dann in ihrer Sportart für die jeweilige Universitätsmannschaft an. Für die Universitäten ist eine gute Sportmannschaft wichtig, um ihren Bekanntheitsgrad zu fördern und damit an Prestige zu gewinnen. Gerade Sportstipendien eröffnen auch vielen ausländischen Studenten die Möglichkeit, sich ein Studium in den USA zu finanzieren. Eine gute Gelegenheit, ein solches Stipendium zu ergattern, bieten so genannte Sportcamps.

Alle öffentlichen Universitäten in den Vereinigten Staaten werden staatlich unterstützt. Die Tuition beträgt etwa 20–30 % der Gesamtkosten der Ausbildung. Den Rest trägt der Bundesstaat.

Einen großen Teil der Kosten können die Universitäten auch über Spenden von Ehemaligen decken. In den USA ist es üblich, dass die so genannten Alumni aus Verbundenheit zu ihren ehemaligen Universitäten noch Jahrzehnte später große Beiträge spenden.

Es besteht auch die Möglichkeit, sich im Rahmen des Reserve Officer Training Corps zum Reserveoffizier ausbilden zu lassen. In diesem Fall übernimmt das Militär üblicherweise einen großen Teil der Ausbildungskosten.

Undergraduate Schools

Unter Undergraduate Schools versteht man diejenigen Hochschulen, die unmittelbar nach Abschluss der High School besucht werden können. Es können aber von den Bewerbern, je nachdem, ob ein übliches College, eine Universität oder eine Spitzeninstitution gewählt wurde, neben dem High School Diploma bestimmte Mindestnoten, gute Empfehlungsschreiben, Exemplare schriftlicher Arbeit, und manchmal sogar auch Aufnahmegespräche verlangt werden. Auch Tests sind mancherorts üblich.

Jedoch ist es an US-amerikanischen Colleges eher die Ausnahme, dass ein echtes Auswahlverfahren stattfindet, da die Colleges zumeist über weniger qualifizierte Bewerber verfügen. Nur geschätzte 20 % der Colleges können unter den qualifizierten Bewerbern auswählen. Das hat u. a. zur Folge, dass eine Förderung sozialer Minderheiten über eine Bevorzugung oder Quotierung bei der Zulassung nur schwer möglich ist[4].

Zu unterscheiden sind häufiger zweijährige, dreijährige und vierjährige Schulen, seltener auch bis fünfjährige (Bachelor Honours).

Die größte Gruppe unter den zweijährigen Undergraduate Schools bilden die in den meisten Städten vorhandenen Community Colleges, die staatlich gefördert werden und darum nur vergleichsweise geringe Studiengebühren erheben. Community Colleges bieten meist berufsbildende Programme und Abschlüsse wie ein Certificate, ein Diploma oder ein Associate Degree, wobei Associate-Programme als Vorstufe zum Besuch eines dreijährigen oder vierjährigen Colleges konzipiert sind. Studenten können deshalb nach dem Abschluss eines zweijährigen Programms als Quereinsteiger auf eine dreijährige oder vierjährige Schule wechseln, die sie auch von Anfang an hätten besuchen können, jedoch bei deutlich höheren Studiengebühren und – wegen der meist größeren Entfernung zum Heimatort – auch Lebenshaltungskosten.

Anders als später an den Graduate Schools wird von den Undergraduate-Studenten eines Four-year Bachelor erwartet, dass sie, um ihren geistigen Horizont zu erweitern, unabhängig von ihrem Berufswunsch zunächst Fächer verschiedener Disziplinen studieren. So müssen Studenten sich erst nach einem Jahr für ein Hauptfach (Major) entscheiden. Von den üblicherweise drei- und vierjährigen berufsqualifizierenden Bachelor-Varianten ist der seltenere universitäre Bachelor Honours zu unterscheiden, der dem traditionellen europäischen Diplomstudium gleichkommt, mit einer wissenschaftlichen Diplomarbeit (Bachelor-Thesis) abschießt, und dessen Studiendauer vier bis fünf Jahre betragen kann. Der Bachelor Honours ist in aller Regel Zulassungsvoraussetzung für ein Anschlussstudium an Spitzeninstitutionen. Im Gegensatz zum einfachen Bachelor berechtigt der Bachelour Honoursin in bestimmten Fällen auch direkt zum PhD-Studium.

Drei- und vierjährige Undergraduate Schools werden als Bachelor abgeschlossen. Eine Abschlussprüfung (exit examination) gibt es an den zweijährigen Colleges im Gegensatz zu den drei- oder vierjährigen Schulen nicht, die Absolventen müssen jedoch einen umfangreichen Katalog von Wahl- und Pflichtkursen absolviert haben und eine bestimmte Mindestdurchschnittsnote erreichen. Das Studium am College bzw. an der Universität ist stärker strukturiert als an deutschen Universitäten.

Im ersten Jahr werden die Studierenden mancherorts freshmen (inzwischen manchmal politisch korrekt first year students) genannt, im zweiten Jahr sophomores, im dritten juniors und im vierten seniors.

Das akademische Jahr gliedert sich in den USA je nach College bzw. Universität in Semester, Trimester oder Quartale.

Professional Schools

Professional Schools sind Spezialhochschulen und -Fakultäten, die in den Bereichen Recht, Medizin, Theologie, Zahnmedizin, Tiermedizin und Business/Management verschiedene Abschlüsse (z. B. Associate, Bachelor, Master, doctor) anbieten. Zulassungsvoraussetzung ist in der Regel ein vierjähriger Bachelor oder ein Bachelor Honours. Die Studiendauer kann nur ein Jahr (z. B. Master of Law) oder bis zu vier Jahre betragen (z. B. Medizin).

Graduate Schools

Graduate Schools bieten Studienmöglichkeiten für Studenten, die ihr Bachelor’s Degree bereits erreicht haben. Weitere Eingangsvoraussetzungen sind, je nachdem, welches Hochschulranking die Bildungseinrichtung hat, der Abschluss einer bestimmten Bachelor-Variante, ein guter Notendurchschnitt, Empfehlungen der bisherigen Professoren und oft auch Aufnahmetests.

Graduate Studies umfassen, wie Undergraduate Studies, in der Regel zwei Schulmodelle: das berufsqualifizierende, z. B. Master (course-based, Non-Thesis), und das wissenschaftliche, z. B. Master (research-based Thesis); sowie zwei Ausbildungsstufen: Die erste Stufe führt nach einem ein- bis zweijährigen Studium zum Master’s Degree. Die zweite Stufe führt nach einem auf den Master’s Degree aufbauenden drei- bis vierjährigen Studium zum PhD/Doktorat. Beide Stufen beinhalten ein umfangreiches Programm an Wahl- und Pflichtkursen. Die Kurse, die zur Anfertigung der Master-Thesis eines Top-ranked-Elitestudienganges und der üblichen PhD-Dissertation führen, sind forschungsintensiver als in Deutschland und bereiten die Studenten darauf vor, im Berufsleben als universitäre Lehrkräfte und vor allem Forscher zu arbeiten, die eine Reihe von Kursen unterrichten und konzipieren können. Die Anfertigung der schriftlichen wissenschaftlichen Abschlussarbeit (Master-Thesis, Dissertation) dauert zwei bis drei Jahre und darf erst nach erfolgreichem Bestehen einer ausführlichen Prüfung (candidacy examination), die das Allgemeinwissen im Hauptfach sowie den Schwerpunkt des Promovierenden testet, angefangen werden. Die Anfertigung der Top-ranked Master-Thesis und der PhD-Dissertation wird ständig von einer Kommission beobachtet. Dies schließt Plagiat in den meisten Fällen aus. Zusätzlich stehen die Studenten in der Regel unter einem höheren Leistungsdruck als im deutschsprachigen Raum. Der US-amerikanische Top-ranked Master-Grad und der übliche PhD-Grad sind in der Regel gleichwertig zum deutschen Doktorgrad und wird am Ende öffentlich verlegt; wird der PhD-Grad an einer Eliteuniversität erworben, ist er sogar höherwertig und äquivalent mit der Habilitation bzw. Universitätslehrbefähigung einzustufen.


Master-Studiengänge können course-based oder research-based ausgerichtet sein. Viele Master beinhalten keine wissenschaftliche Thesis, sondern lediglich eine coursework, ein paper oder ein project. Ein Master’s Degree kann sogar schon nach einem ein- oder zweijährigen Studiengang und allein auf Grundlage von Veranstaltungen vergeben werden: In many programs, students can elect options that will permit them to study one aspect of a discipline in depth by preparing a thesis or to gain a broader mastery of a discipline by electing to take coursework in lieu of a thesis.[5] Solche üblichen ein- bis zweijährigen (Ein-)Fach- und Non-Thesis-Master-Grade sind in den meisten Fällen dem deutschen universitären Magister/Diplom bzw. dem Bologna-Master gleichwertig. Wird der Master-Studiengang als Forschungsstudium (research-based Thesis) und an einer internationalen Eliteuniversität (zum Beispiel Harvard University) absolviert, und der Master’s Degree setzt – neben der Absolvierung des Studienprogramms und einer bestimmten Durchschnittsnote – schriftliche Prüfungen, eine umfassende wissenschaftliche Master Thesis und eine mündliche Verteidigung dieser Arbeit voraus, dann gilt der Abschluss aus amerikanischer Sicht gleichwertig zum Bologna-PhD bzw. zum traditionellen deutschen Doktorgrad.

Direkt zum Doktorat (ohne die Zwischenstufe des Master’s Degree) führen die Studiengänge einiger Graduate Professional Schools, v. a. an den spezialisierten Hochschulen für Recht und für Medizin. Diese Abschlüsse sind sogenannte Berufsdoktorate (First Professional Degrees), sie dürfen aber in Deutschland nicht als Dr. geführt werden, da sie nicht einem traditionellen Doktoratsstudium gleichkommen.

Berühmte amerikanische Universitäten und Colleges

Qualität

Qualitätssicherung

Eine wichtige Rolle bei der Qualitätssicherung der Bildungseinrichtungen spielen in den USA unabhängige Organisationen wie z. B. die Northwest Association of Colleges and Universities oder die Northcentral Association of Secondary Schools, die Schulen prüfen und vielbeachtete Akkreditierungen erteilen bzw. vorenthalten.

Zur Qualitätssicherung führte Präsident George W. Bush die Gesetzesinitiative No Child Left Behind Act (NCLB, Public Law 107–110) ein; das Gesetz ist seit Januar 2002 in Kraft. Auf dieser Grundlage bildeten sich u. a. viele Charter Schools, die von der US-Regierung finanziell gefördert werden und eine Alternative zu den herkömmlichen High Schools bilden. Das NCLB-Programm prägt jedoch auch die Arbeit an den Grundschulen, Junior High Schools und Middle Schools. Das Programm ist jedoch stark umstritten. Kritisiert wird es insbesondere von Eltern mit hohem Bildungsniveau, die fürchten, dass ihre begabten Kinder an staatlichen Schulen keine angemessene Förderung mehr erhalten.

Internationaler Vergleich und Kritik

Im Vergleich zu anderen entwickelten Staaten erreichen die Fähigkeiten der Schüler und Absolventen oft nur unterdurchschnittliche Leistungen. In den PISA der OECD belegten 2003 in Mathematik 15-jährige den 24. Platz, in Naturwissenschaften den 19. Platz, in Lesen den 12. Platz und in Problemlösungsfähigkeiten den 26. Platz. Teilgenommen an der Studie hatten 38 Staaten. Beinahe jeder dritte Amerikaner verlässt die Schule ohne Abschluss.[6] Gemäß einer Statistik des National Center for Education Statistics, wo alle Personen zwischen 16 und 24 Jahren gezählt werden, die weder eine Schule besuchen noch einen High-School-Abschluss oder einen gleichwertigen Nachweis wie einen bestandenen General Educational Development Test vorzuweisen haben, liegt die Dropout Rate hingegen nur bei 8,1 Prozent.[7] Viele Wirtschaftsführer haben dahingehend Bedenken geäußert, dass die Qualität des US-Bildungssystems in seiner Gesamtheit unter einem akzeptablen Niveau liegt.

Einzelnachweise

  1. State Compulsory School Attendance Laws
  2. Offizielle Webseite der National PTA, der Dachorganisation der amerikanischen PTAs
  3. Kombinierter Bachelor und Master (Memento vom 23. Juli 2008 im Internet Archive) an der University of South California
  4. Vgl. Johannes Kopp: Bildungssoziologie. Eine Einführung anhand empirischer Studien, Wiesbaden 2009, S. 175.
  5. Graduate School, University of New Hampshire
  6. http://www.welt.de/vermischtes/article1860666/Fast_jeder_dritte_US-Schueler_verfehlt_Abschluss.html
  7. Fast facts: What are the dropout rates of high school students? Statistik von 2009, National Center for Education Statistics

Siehe auch

Weblinks

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