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Biarritz

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Dieser Artikel behandelt die Gemeinde in Frankreich. Zur Ortschaft in Uruguay siehe Biarritz (Uruguay).
Biarritz (Miarritze)
Wappen von Biarritz
Biarritz (Frankreich)
Biarritz
Region Nouvelle-Aquitaine
Département Pyrénées-Atlantiques
Arrondissement Bayonne
Kanton Biarritz (Hauptort)
Gemeindeverband Pays Basque.
Koordinaten 43° 29′ N, 1° 33′ W43.480555555556-1.557222222222232Koordinaten: 43° 29′ N, 1° 33′ W
Höhe 32 m (0–85 m)
Fläche 11,66 km²
Einwohner 25.397 (1. Jan. 2009)
Bevölkerungsdichte 2.178 Einw./km²
Postleitzahl 64200
INSEE-Code
Website www.biarritz.fr

Biarritz (baskisch Miarritze) ist eine französische Gemeinde im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine.

Die Stadt hat 25.397 Einwohner (Stand 1. Januar 2009), liegt im Arrondissement Bayonne und ist Hauptort (frz.: chef-lieu) des Kantons Biarritz. Sie liegt im äußersten Südwesten Frankreichs und ist außerdem See- und Heilbad an der französischen Atlantikküste.

Geschichte

Gründungslegende

An der Küste leben einige Basken ärmlich vom Fischfang. Das schöne junge Mädchen Miarritze hat einen Traum: Gott verspricht ihr, die Seele seines Dieners Martin in ihr entlegenes Land zu schicken. Er werde als bunter Vogel erscheinen, der einen Fisch mit goldenen Schuppen im Schnabel trägt, als Zeichen des Reichtums, der den armen Leuten an der Küste geschenkt werde. Die Bewohner finden einige Tage später tatsächlich einen Eisvogel (frz. Martin-pêcheur, „Martinsfischer“). Durch Miarritze veranlasst, bauen sie Schiffe, um auf Walfang zu gehen. Eines Tages strandet ein Schiff, Miarritze nimmt die Seefahrer, die sich Biarrins nennen und aus der Gascogne kommen, auf. Sie wird die Frau des Anführers und daraus entsteht der Name der Stadt Biarritz.

Der Walfang

Bereits im Mittelalter war Biarritz als Walfängerhafen bekannt, die Meeressäuger traten in Mengen im Golf von Biskaya auf. Das Walfett diente als Lampenöl, aus den riesigen Knochen baute man Zäune, aus der Haut Hüte oder Sessel. Der Fischerhafen lag geschützt an einem Fels, bei Hochwasser konnte man die Wale an den flachen Strand schleppen und sie bei Ebbe zerteilen. Die Walzunge galt als besondere Kostbarkeit. Im 17. Jahrhundert waren die Wale ausgerottet und der Walfang damit beendet.[1]

Von der Belle Époque bis heute

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war Biarritz (im Mittelalter: Bearrits) ein eher unbedeutendes Fischerdorf. Um 1800 hatte das Dorf rund 200 Einwohner. Die Situation änderte sich, als 1854 Kaiserin Eugénie, gebürtige Spanierin und Ehefrau von Napoléon III., für zwei Monate nach Biarritz kam und der Kaiser ihr daraufhin eine Residenz bauen ließ, die das Paar danach regelmäßig im Sommer besuchte. Die kaiserliche Residenz wird heute als Hotel genutzt. Diese Besuche machten Biarritz auch bei anderen Königshäusern Europas bekannt und so kamen auch die Könige von Belgien, Portugal und Württemberg, englische Lords und spanische Granden nach Biarritz, und Ende des 19. Jahrhunderts zählte die Stadt bereits etwa 10.000 Sommerbesucher. Kaiserin Elisabeth („Sisi“) erholte sich in Biarritz. In den 1920ern war Biarritz eine der Hauptstädte des Charleston. Auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg traf sich hier der Adel.

In den 1960ern endete das von Napoleon und Eugenie begonnene mondäne Zeitalter von Biarritz. Während Henry Kings Dreharbeiten für seine Hemingway-Verfilmung Zwischen Madrid und Paris (Original: The Sun Also Rises) brachten der Drehbuchautor Peter Viertel und der angehende Produzent Dick Zanuck den Surfsport nach Biarritz. Begünstigt durch die Wellen der Biskaya zählen die Strände um Biarritz zu den Surfhochburgen Europas. Wie viele einstige Bade- und Kurorte versucht auch Biarritz heute, seine wirtschaftliche Lage durch Kongresstourismus zu verbessern.

Bei der Sturmflut an der europäischen Atlantikküste im Februar 2014 zerbrach der spanische Frachter Luno in zwei Teile, als dieser an der Mole strandete. Das Schiff musste in den darauf folgenden Monaten abgewrackt werden.[2][3]

Vom 24. bis zum 26. August 2019 war Biarritz Austragungsort des G7-Gipfels.[4][5]

Städtepartnerschaften

Panoramablick über Biarritz, vom Leuchtturm aus
Hotel du Palais, vormals Residenz der Kaiserin Eugénie
Gestrandetes Schiff, 1996
Stürmische See
Musée de la Mer (Aquarium von Biarritz)
Badefreuden an der Grande Plage

Sehenswürdigkeiten

  • Place Georges-Clémenceau, der Mittelpunkt der Stadt
  • Die Strandpromenade an der Grande Plage mit dem 73 m hohen Leuchtturm
  • Rocher de la Vierge, ein Felsenriff in der Nähe des Fischerhafens; das Riff ist über eine Brücke erreichbar, die Gustave Eiffel konstruiert hat
  • Musée de la Mer, Seewasseraquarium und naturkundliche Sammlung
  • Synagoge, 1904 eingeweiht

Sport

Bedeutendster Sportverein ist Biarritz Olympique, der vor allem für seine Rugby-Union-Mannschaft bekannt ist. Weitere beliebte Sportarten in Biarritz sind Surfen, Golf und Pelota.

Wirtschaft und Infrastruktur

Biarritz teilt sich den Flughafen Biarritz mit Anglet und Bayonne.

Persönlichkeiten

in Biarritz geboren:

in Biarritz gestorben:

in Biarritz begraben:

Einzelnachweise

  1. Historie von Biarritz
  2. Spektakulärer Schiff-Bruch vor Südfrankreich. Entfesselte Naturgewalten und eine Crew in Todesangst: Vor einem Strand in Südfrankreich ist ein spanischer Frachter im Sturm gegen einen Damm gekracht und in zwei Teile zerbrochen. In: Die Welt. Abgerufen am 6. Februar 2014.
  3. The Luno. (PDF) In: Ship Breaking # 36 - Bulletin of information and analysis on ship demolition. Robin de Bois, 29. Juli 2014, S. 1 ff, abgerufen am 8. August 2014 (englisch).
  4. Emmanuel Macron on Twitter. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  5. Pays Basque: En 2019, la France accueillera le G7 à Biarritz. Abgerufen am 28. Juli 2018 (français).

Weblinks

Wiktionary: Biarritz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Biarritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Biarritz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.