Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Beverly Cleary

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Beverly Clearly (1971)

Beverly Cleary, geborene Beverly Atlee Bunn (* 12. April 1916 in McMinnville, Oregon; † 25. März 2021 in Carmel-by-the-Sea, Kalifornien[1]) war eine amerikanische Schriftstellerin von Kinder- und Jugendbuchliteratur. Mit über 90 Millionen abgesetzten Büchern seit 1950 zählt sie zu den meistverkauften Autorinnen der USA.[2][3]

Leben und Werk

Cleary studierte in den späten 1930er-Jahren an der University of California und anschließend an der University of Washington, wo sie sich auf Bibliothekswissenschaft spezialisierte.[4] Um ihr Studium zu finanzieren, arbeitete sie als Dienstmädchen und Näherin.[5] Cleary war nach Studienabschluss als Bibliothekarin in einer Kinderbuchbibliothek tätig. Ihr fiel auf, dass sich junge Leser oft keine Handlungen und Figuren fanden, mit denen sie sich in ihrer Lebensrealität identifizieren konnten, was ein Antrieb für ihr folgendes Werk als Kinderbuchautorin werden sollte.[6]

Ihr erstes Buch Henry Huggins veröffentlichte sie im Jahr 1950. Dieses verkaufte sich gut und sie verfasste weitere Bücher über Henry Huggins und seinen Hund Ribsy. Sehr populär wurden auch ihre Buchreihen über die beiden Schwestern Ramona Quimby und Beezus Quimby sowie über Ralph S. Mouse, eine sprechende Maus.[7] Ein großer Teil ihrer Bücher spielt in Nachbarschaften der Mittelklasse in Portland, Oregon, wo sie aufwuchs. Clearys eigene Kindheit dort inspirierte viele Elemente ihrer Bücher.[8] Mit A Girl from Yamhill (1988) und My Own Two Feet (1995) veröffentlichte sie zwei autobiografische Bücher über ihr Leben bis zur Publikation ihres ersten Buches. Sie veröffentlichte insgesamt über 40 Bücher, nach der Publikation von Ramona's World im Jahr 1999 zog sie sich in den Ruhestand zurück.[9]

Clearys Werke wurden in über ein Dutzend Sprachen übersetzt.[10] Wenngleich sie im deutschsprachigen Raum weniger bekannt ist, erschienen auch hier seit den späten 1950er-Jahren viele Übersetzungen ihrer Werke.

Cleary wurde vielfach gelobt, auch weil sich bereits Mitte des 20. Jahrhunderts einem emotionalen Realismus verschrieb, der in der damaligen amerikanischen Kinderliteratur eher selten war. Der Literaturhistoriker Leonard S. Marcus hob heraus, dass Cleary Kindern Einsicht und Mut hinsichtlich dessen gegeben habe, was sie vom Lesen erwarten sollten.[11] Cleary habe nie zu Kindern „herabgeschrieben“ und lebensnahe Figuren entworfen, so die New York Times in ihrem Nachruf. Roger Sutton, der Chefredakteur des Horn Book Magazine, äußerte 2011 über sie: „Cleary ist witzig auf eine sehr intelligente Art. Sie kommt der Satire sehr nahe, weshalb glaube ich die Erwachsenen sie mögen, aber sie ist trotzdem immer noch sehr respektvoll ihren Figuren gegenüber — niemand lacht auf Kosten eines anderen.“[12] Pat Pflieger, eine Professorin für Kinderbuchliteratur, meinte 2006, dass Clearys Werk geblieben sei, da es von einem tiefen Verständnis für die Weltsicht von Kindern geprägt sei.[13]

Von 1940 bis zu dessen Tod 2004 war sie mit Clarence Cleary verheiratet, sie waren Eltern von Zwillingen.[14] Sie starb im März 2021 kurz vor ihrem 105. Geburtstag im kalifornischen Carmel-by-the-Sea.

Auszeichnungen

Statue ihrer Figur der Ramona Quimby im Grant Park in Portland

1981 wurde Cleary mit dem National Book Award in der Kategorie Kinderbuch für ihr Buch Ramona and Her Mother ausgezeichnet, drei Jahre später erhielt sie die Newbery Medal für Dear Mr. Henshaw. Für ihr Lebenswerk wurde sie mit bedeutenden Auszeichnungen wie der National Medal of Arts (2003), dem Living Legend-Preis der Library of Congress (2000) und dem Children’s Literature Legacy Award (1975) versehen. Als erste Kinderbuchautorin überhaupt erhielt sie 2010 den Los Angeles Times Book Prize in der Kategorie Robert Kirsch Award.

In Portland wurde die Beverly Cleary School nach ihr benannt, außerdem sind im dortigen Grant Park – in dessen Nähe viele ihrer Geschichten spielen – seit 1995 einige ihrer bekanntesten Figuren als Statuen aufgestellt. An der Berkeley-Universität ist ein Gebäude nach ihr benannt[15], an ihrer anderen Universität in Washington eine Professur.[16]

Verfilmungen

1988 erschien basierend auf Clearys Ramona-Büchern die kanadische Fernsehserie Ramona mit Sarah Polley in der Titelrolle. Eine Verfilmung ihrer Ramona-Werke kam 2010 als Schwesterherzen – Ramonas wilde Welt (Ramona and Beezus) mit Joey King und Selena Gomez in den Hauptrollen in die Kinos.

Anlässlich ihres 100. Geburtstages entstand der halbstündige Dokumentarfilm Discovering Beverly Cleary, in dem Cleary auch selbst zu Wort kam.[17]

Werke auf Deutsch

  • Mit Fünfzehn, 1959
  • Henry Huggins, 1969
  • Mäuserich Ralf haut ab, 1970
  • Henry und sein Fahrrad, 1970
  • Die Maus und das Motorrad, 1971
  • Stummelschwanz und lange Ohren, 1972
  • Meine Schwester, das Biest, 1973
  • Renate, die Landplage, 1974
  • Immer dieser Ferdinand! Eine lustige Hundegeschichte, 1974
  • Renate fällt etwas ein, 1979
  • Im Schlafanzug in die Schule, 1982
  • Ruf doch an, Papa!, 1986
  • Ramona, 1989 / 2000 / 2003
  • Ramona hilft Papa, 2000
  • Ramona oder eine wirklich nette Familie, 2001
  • Ramona liebt Mama – meistens, 2001
  • Ramona und das neue Baby, 2002
  • Bisus und Ramona, 2002
  • Und mittendrin Ramona, 2004

Literatur

  • Aaron Allen Schiller und Denise H. B. Schiller, Word Play, Language-Games, and Unfair Labels in Beverly Cleary's Ramona the Pest, in: Peter R. Costello (Hrsg.), Philosophy in children's literature, ca. 2012, ISBN 0-7391-6823-1, S. 175–190

Weblinks

 Commons: Beverly Cleary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. HARPERCOLLINS MOURNS THE LOSS OF BELOVED CHILDREN’S BOOK AUTHOR BEVERLY CLEARY, harpercollins.com, abgerufen am 27. März 2021
  2. Pat Saperstein: Beverly Cleary, Bestselling Author of ‘Ramona the Pest,’ Dies at 104. In: Variety. 26. März 2021, abgerufen am 27. März 2021 (en-US).
  3. Karen Springen On 4/2/06 at 8:00 PM EDT: Beverly Cleary, Age 90. 2. April 2006, abgerufen am 27. März 2021 (english).
  4. Beverly Cleary | California Community Colleges Chancellor's Office. Abgerufen am 27. März 2021.
  5. Bruce Haring: Beverly Cleary Dies; Acclaimed Children’s Author Of ‘Ramona Quimby’ Was 104. In: Deadline. 26. März 2021, abgerufen am 27. März 2021 (en-US).
  6. Beverly Cleary | California Community Colleges Chancellor's Office. Abgerufen am 27. März 2021.
  7. Beverly Cleary. 7. Oktober 2017, abgerufen am 27. März 2021.
  8. Associated Press: Beverly Cleary, beloved children's author, dies aged 104. 26. März 2021, abgerufen am 27. März 2021 (english).
  9. Halle Kiefer: Beloved Children’s Author Beverly Cleary Dies at the Age of 104. 26. März 2021, abgerufen am 27. März 2021 (en-us).
  10. Author Beverly Cleary dies at 104. Abgerufen am 27. März 2021 (english).
  11. Pamela Paul: The Ageless Appeal of Beverly Cleary. In: The New York Times. 2011-04-08 ISSN 0362-4331 (https://www.nytimes.com/2011/04/10/books/review/profile-of-beverly-cleary.html).
  12. William Grimes: Beverly Cleary, Beloved Children’s Book Author, Dies at 104. In: The New York Times. 2021-03-26 ISSN 0362-4331 (https://www.nytimes.com/2021/03/26/books/beverly-cleary-dead.html).
  13. Beverly Cleary, Age 90 - The Daily Beast. 16. August 2011, abgerufen am 27. März 2021.
  14. Bruce Haring: Beverly Cleary Dies; Acclaimed Children’s Author Of ‘Ramona Quimby’ Was 104. In: Deadline. 26. März 2021, abgerufen am 27. März 2021 (en-US).
  15. Unit 3: About the Community | Housing. Abgerufen am 27. März 2021.
  16. Job - UW Endowed Professorship_10.3.15. Abgerufen am 27. März 2021.
  17. Laurel Graeber: Beverly Cleary, Nearing 100, Is to Be Celebrated at Symphony Space. In: The New York Times. 2016-03-31 ISSN 0362-4331 (https://www.nytimes.com/2016/04/01/books/beverly-cleary-nearing-100-is-to-be-celebrated-at-symphony-space.html).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Beverly Cleary aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.