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Bachir Gemayel
Bachir Pierre Gemayel (arabisch بشير الجميّل Baschir al-Dschamil, geb. 10. November 1947 in Beirut; gest. 14. September 1982 in Aschrafija) war christlich-maronitischer Milizenführer und gewählter Präsident des Libanon.
Leben
Sein Vater Pierre Gemayel hatte 1936 nach einem Besuch in Deutschland die Kata'ib-(Falange)-Partei nach dem Vorbild der faschistischen Parteien in Europa gegründet. Bachir Gemayel war der Gründer der Forces Libanaises (FL), einer christlichen Miliz, die in Opposition gegen das Bündnis von palästinensischen und linksgerichteten, vorwiegend muslimischen Milizen darstellte. Die FL stellte die militärische Ergänzung zur Libanesischen Front (Front libanaise), der Interessenvertretung der Christen im Libanon, dar. Diese Miliz war bald die dominierende militärische Kraft der Christen und Gemayel versuchte die anderen christlichen Milizen unter sein Kommando zu zwängen. Dies geschah mitunter mit Gewalt. Mit dem Anführer der Marada-Brigade Tony Frangieh hatte er sich überworfen und bei einem Angriff der Falange auf diesen wurden Frangieh und seine gesamte Familie ermordet. In einem Überraschungsangriff am 7. Juli 1980 wurde die Ahrar, die Mitglied der FL war, von Gemayels Kämpfern ausgeschaltet, sodass nunmehr die FL die einzige verbliebene ernstzunehmende militärische Kraft im christlichen Lager war. Am 6. Juni 1982 marschierten israelische Truppen im Südlibanon ein, um von dort agierende muslimische Milizen auszuschalten. Die FL kooperierte inoffiziell mit der israelischen Armee, und es wurden einige FL-Verbände von Israel militärisch ausgebildet.
1982, Mitten im Bürgerkrieg, wurde er zum libanesischen Präsident gewählt. Im August 1982 und zwei Wochen vor seiner Ermordung soll er sich mit Israels Ministerpräsidenten Menachem Begin getroffen haben, um den Abschluss eines Friedensvertrages zwischen Israel und Libanon vorzubereiten.[1]
Tod
1982 fiel er mit 25 anderen im Hauptquartier der Kata'ib-Partei einem Bombenanschlag zum Opfer, der vielerorts dem syrischen Geheimdienst zugeschrieben wurde. Ausgeübt wurde die Tat durch den libanesischen Christen Habib Tanious Shartouni. Dieser wurde festgenommen und sagte aus, dass er Gemayel vorwerfe, den Libanon an Israel auszuverkaufen. Nach mehreren Jahren in Haft gelang ihm 1990 die Flucht[2]. Die Ermordung Gemayels löste das Massaker von Sabra und Schatila aus, das von christlichen Falangisten an im südlichen Stadtgebiet von Beirut lebenden palästinensischen Flüchtlingen verübt wurde. Nachfolger Bachir Gemayels wurde sein älterer Bruder Amin Gemayel, der von 1982 bis 1988 Präsident war.
In der Kunst
Bachir Gemayel ist Namensgeber des israelischen Trickfilms Waltz with Bashir, der sich mit den Erinnerungen israelischer Soldaten an den Libanonkrieg und das Massaker auseinandersetzt.
Literatur
- Beschir Gemayel, in: Internationales Biographisches Archiv 43/1982 vom 18. Oktober 1982, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
Einzelnachweise
Vor der Unabhängigkeit: Charles Debbas | Habib Pacha El-Saad | Émile Eddé | Georges Naccache | Ayub Thabit | Petro Trad | Émile Eddé
Nach der Unabhängigkeit: Béchara el-Khoury | Camille Chamoun | Fouad Chehab | Charles Helou | Suleiman Frangieh | Elias Sarkis | Bachir Gemayel | Amin Gemayel | René Moawad | Élias Hrawi | Émile Lahoud | Michel Sulaiman
Personendaten | |
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NAME | Gemayel, Bachir |
ALTERNATIVNAMEN | Gemayel, Béchir |
KURZBESCHREIBUNG | christlich-maronitischer Milizenführer und Präsident des Libanon |
GEBURTSDATUM | 10. November 1947 |
GEBURTSORT | Beirut |
STERBEDATUM | 14. September 1982 |
STERBEORT | Aschrafija, Libanon |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bachir Gemayel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |