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Berurja

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Berurja (aramäisch ברוריה; nicht identisch mit der Proselytin Valeria) gilt als die einzige in der talmudischen Literatur als Gelehrte bezeichnete Frau, von der in der rabbinischen Literatur zahlreiche Anekdoten überliefert sind.

Sie zählt zur dritten Generation der Tannaiten, um das 2. Jahrhundert. Sie war die Tochter von Chanina ben Teradjon und Gattin von Rabbi Meir.

Berurja ist die einzige Frau in der talmudischen Literatur, deren halachische Ansichten und Meinungen Berücksichtigung finden. Sie soll an einem einzigen Tag von den Rabbinen 300 Halachot gelernt haben (Traktat Pesachim 62b). Ihre überragende Gelehrsamkeit fand noch bei den in Babylonien und Palästina diskutierenden Amoräern Bewunderung.[1]

Bekannt ist aus der Literatur, dass sie den vor allem für seine aggadische Arbeit gerühmten[2] Gelehrten Elieser ben Jose ha-Gelili ebenso zurechtzuweisen verstand wie andere[3] oder ihren Mann, Rabbi Meir, einen der Verfasser der Mischna.[4]

Tod durch Suizid

Im babylonischen Talmud wird der Tod von Berurja lediglich angedeutet. Regelrecht mit Legenden ausgestaltet wurde er allerdings von Raschi. Demnach habe Rabbi Meir seine Ehefrau Berurja zur Prüfung ihrer großen Willensstärke zum Ehebruch überreden wollen.[5][6][7] Nachdem sie sich tatsächlich habe hinreißen lassen, habe sie sich danach aus Scham erdrosselt.

Einzelnachweise

  1. Julius H. Schoeps, Neues Lexikon des Judentums, Beruria (S. 124)
  2. "Überall wo du die Worte Eliesers in der Haggada hörst, neige dein Ohr hin, einem Trichter gleich", bab. Chullin 89 a
  3. Beispiel Jose der Galiläer, Eruvin 53: "R. Jose der Galiläer ging einst auf dem Wege, und als er Berurja traf, fragte er sie: Über welchen Weg geht man nach Lud?. Da erwiderte sie ihm: Dummer Galiläer, die Weisen sagten ja, dass man nicht viel mit einem Weibe rede; du solltest sagen: welcher nach Lud?"
    Weiteres Beispiel (Eruvin 54): "Einst bemerkte Berurja einen Schüler, wie er leise studierte; da versetzte sie ihm einen Fusstritt und sprach zu ihm: Es heisst ja [2 Sam. 23,5]: sie ist in allen Stücken festgestellt und gesichert; wenn [die Lehre] in deinen zweihundertachtundvierzig Gliedern festgestellt ist, so ist sie dir gesichert, wenn aber nicht, so ist sie dir nicht gesichert"
  4. Jeschurun: ein Monatsblatt zur Förderung jüdischen Geistes und jüdischen Lebens: Band 9, S. 21
  5. Studies, Essays and Reviews Volume Three Jews and Judaism, - S. 73
  6. Kiddushin 80b. Rashi there explains this phrase (נשים דעתן קלות עליהן, literally, "women's minds weigh lightly upon them") as indicating lack of sexual inhibition
  7. Erwähnung in einem Midrasch, zurückzuführen auf Rabenu Nissim of Kairouan

Literatur

Andere Wikis

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