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Berthold Leibinger

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Berthold Leibinger (2004)
Berthold Leibinger beim Dreikönigstreffen der FDP 2015

Berthold Leibinger (* 26. November 1930 in Stuttgart; † 16. Oktober 2018 ebenda) war Gesellschafter der Trumpf GmbH + Co. KG und Mäzen.

Leben

Berthold Leibinger war der Sohn des Kunsthändlers für ostasiatische Antiquitäten Anton Leibinger. 1950 machte er sein Abitur am Ulrich-von-Hutten-Gymnasium in Korntal (Landkreis Ludwigsburg) und begann danach eine Mechanikerlehre bei der Firma Trumpf & Co., einem Unternehmen für Werkzeugmaschinenbau. Leibinger studierte sodann Maschinenbau an der Technischen Hochschule Stuttgart. Nach seiner Diplomarbeit bei Trumpf begann er dort als Konstrukteur. Ab 1958 arbeitete Leibinger als Entwicklungsingenieur bei Cincinnati Milling Machines in Cincinnati (USA). Nach seiner Rückkehr zur Firma Trumpf im Jahr 1961 übernahm er die Leitung der Konstruktionsabteilung und entwickelte 1967 die erste Stanz- und Nibbelmaschine mit numerischer Steuerung. Der kinderlose Firmeninhaber Christian Trumpf, der Mann seiner Patentante, bestimmte ihn zu seinem Nachfolger. Sukzessiv erwarb Leibinger Anteile am Unternehmen und wurde 1963 Gesellschafter der Firma und ab 1966 Technischer Geschäftsführer.[1] Von 1978 bis 2005 war er Vorsitzender der Geschäftsführung. Am 18. November 2005 übergab Berthold Leibinger den Vorsitz der Geschäftsführung von Trumpf an seine Tochter Nicola Leibinger-Kammüller. Bis 2012 war er Vorsitzender der Aufsichtsgremien der Trumpf Gruppe. Im Frühjahr 2014 wurde Leibinger an der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften der Technischen Universität Wien zum Dr. technicae promoviert. Am 16. Oktober 2018 verstarb er nach längerer Krankheit.

Öffentliche Funktionen

Berthold Leibinger war von 1999 bis 2003 Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF AG und Aufsichtsratsmitglied bei der BMW AG, der Deutsche Bank AG und der Deutschen Bundespost Telekom.

Von 1985 bis 1990 war er Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart, von 1989 bis 1992 Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer e. V. (VDMA) und von 1990 bis 2008 stellvertretender Vorsitzender des Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e. V. (VDW). Berthold Leibinger war Ratgeber der Landesregierung von Baden-Württemberg, von 1994 bis 2001 als Vorsitzender des Innovationsbeirats und von 2002 bis 2005 als Vorsitzender des Innovationsforums.[1]

Von 1995 bis 1998 gehörte er dem Rat für Forschung, Technologie und Innovation beim Bundeskanzler an. Von 2003 bis 2009 war er Vorsitzender des Universitätsrats der Universität Stuttgart. Leibinger war von 2008 bis 2011 Mitglied des Senatsausschusses der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, acatech.

Kulturelles und soziales Engagement

Berthold Leibinger war Vorsitzender des Freundeskreises des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs e. V. sowie Mitglied im Beirat der Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie.

Berthold Leibinger Stiftung

Die Berthold Leibinger Stiftung wurde 1992 als gemeinnützige Stiftung gegründet und führt ihre Erträge kulturellen, wissenschaftlichen, kirchlichen und wohltätigen Zwecken zu. Sie schreibt seit dem Jahr 2000 den Berthold Leibinger Innovationspreis für angewandte Lasertechnologie aus. Seit dem Jahr 2006 vergibt die Stiftung zusätzlich den Berthold Leibinger Zukunftspreis für Lasertechnologie und seit 2015 den mit 15.000 Euro dotierten Comicbuchpreis. Die Stiftung ist mittelbar mit 5 % an der Trumpf GmbH + Co. KG beteiligt.

Ehrungen

Schriften

  • Wer wollte eine andere Zeit als diese. Ein Lebensbericht. Murmann Verlag, Hamburg 2010, ISBN 978-3-86774-103-3.
  • Erfahrungen, Erfolge, Entwicklungen – Der Weg der Werkzeugmaschinenindustrien in Deutschland, Japan und den USA. Wallstein Verlag, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1660-7.

Literatur

  • Berthold P. Leibinger, in: Internationales Biographisches Archiv 11/2006 vom 18. März 2006, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar).
  • Jürgen Offenbach: Stationen eines Lebens. In: Hans Klingel (Hrsg.): Prägungen. Berthold Leibinger 65. Ditzingen 1995, S. 5–19.

Weblinks

Belege

  1. 1,0 1,1 Süddeutsche Zeitung, Personalien am 25. November 2000: Maschinen, Laser, Bach und Schiller. Ein Portrait Leibingers anlässlich dessen 70. Geburtstages
  2. Leibinger in Ringträger-Archiv auf Webpräsenz der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring (Memento vom 9. September 2007 im Internet Archive)
  3. Maecenas-Ehrung 2007 an Berthold Leibinger, AsKI e. V.
  4. The 2011 Arthur L. Schawlow Award is presented to: Professor Berthold Leibinger (Memento vom 26. Oktober 2011 im Internet Archive) (PDF, 2,8 MB) bei lia.org; abgerufen am 11. September 2011
  5. Preis für Verständigung und Toleranz, Jüdisches Museum Berlin.
  6. Aachener Ingenieurpreis für Berthold Leibinger. RWTH Aachen University, 8. September 2014.
  7. Japanisches Generalkonsulat München: Orden-/Auszeichnungsverleihungen
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