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Bernhard Heilig

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Bernhard Heilig (geb. 21. September 1902 in Prostějov; gest. 28. Juni 1943 im Getto Lodz/Litzmannstadt) war ein deutscher Ökonom und Historiker.

Leben und Werk

Bernhard Heilig studierte in der Schweiz Nationalökonomie. Vor dem Zweiten Weltkrieg war er Mitarbeiter mehrerer Zeitungen und Zeitschriften. Unter anderem in der Prager Selbstwehr veröffentlichte er seine wirtschaftshistorischen Kommentare.[1] Er widmete sich in seinen zahlreichen Untersuchungen der Wirtschaftsgeschichte der Juden Westeuropas, vor allem aber der Entstehung der Textilindustrie Mährens.[2] Am 21. Oktober 1941 wurde er mit seiner Frau Vera aus Prag in das Getto Lodz/Litzmannstadt deportiert. Dort fand er im Februar Einstellung in der Statistischen Abteilung des Archivs[3] und verfasste unter anderem Die Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt und die „Enzyklopädie“[4] mit. Heilig erkrankte 1943 an Tuberkulose und verstarb im selben Jahr. Er wurde auf dem Friedhof im Stadtteil Marysin beigesetzt.[5] Die Quellenlage zu Bernhard Heilig ist im Vergleich zu der von den anderen deutschen Redakteuren der „Chronik“ wie Oskar Rosenfeld oder Oskar Singer knapper. Auch ist das Werk des Autors nicht erforscht.

Publikationen

  • „Aktuelles aus der Geschichte des Hauses Ehrenstamm. 1752-1852.“, in: „Zeitschrift des deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens“ Brünn, Jg. 36 (1934), S. 9-28.
  • „Die ersten sieben Monate in Litzmannstadt-Getto“, in: „Die Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt“, 5. Bde, hrsg. von Sascha Feuchert, Erwin Leibfried und Jörg Riecke, Göttingen: Wallstein, 2007, Bd. 5: „Supplemente“, S. 9-19.
  • „Zur Geschichte der Juden in Mähren.“, in: Beiblatt der „Selbstwehr“, Jg. 28 (1934) H. 46. (16. November 1934) „Blätter für die jüdische Frau“, Jg. 8, H. 14 (16. November 1934), S. 9f.
  • „Literarische Anzeigen: Dr. Jan Kühndel, Vývoj olomouckých řemesklnických cechů do začátku 17. stol.“, in: „Zeitschrift des deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens“ Brünn, Jg. 31 (1929), S. 168f.
  • „Literarische Anzeigen. Dr. Kühndel, Právovárečné mĕšťanstvo v Prostĕjové.“, in: * „Zeitschrift des deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens“ Brünn, Jg. 33 (1931), S. 174-177.
  • „Eine mährische Stadt und ihr Ghetto.“, in: „Zeitschrift des deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens“ Brünn, Jg. 34 (1932), S. 117-126.
  • „Der sozialökonomische Rückschritt in der modernen Heimarbeit. Auf Grund von Erhebungen im Konfektionszentrum Prossnitz. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Würde eines Doktors der Staatswissenschaften vorgelegt der philologisch-historischen Abteilung der philosophischen Fakultät der Universität Basel.“ [Phil. Diss. masch.], Prag, 1936.
  • „Urkundliches zur Wirtschaftsgeschichte der Juden in Prossnitz“, Brünn: Jüdischer Buch- und Kunstverlag, 1929.
  • „Die Vorläufer der mährischen Konfektionsindustrie in ihrem Kampf mit den Zünften.“, in: „Jahrbuch der Gesellschaft für Geschichte der Juden in der Čechoslovakischen Republik“ Prag, Jg. 1 (1929), S. 307-448.
  • „Die Vorläufer der mährischen Konfektionsindustrie.“, in: „Zeitschrift des deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens“ Brünn, Jg. 33 (1931), S. 177-178.
  • „Ziele und Wege einer Wirtschaftsgeschichte der Juden in der Tschechoslowakischen Republik. Eine kritisch-programmatische Untersuchung von Dr. Bernhard Heilig.“, in: „Jahrbuch der Gesellschaft für Geschichte der Juden in der Čechoslovakischen Republik“ Prag, Jg. 4 (1932), S. 7-62.
  • „Zur Entstehung der Proßnitzer Konfektionsindustrie. Mit 1 Karte.“, in: „Zeitschrift des deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens“ Brünn, Jg. 31 (1929), S. 14-35.

Literatur

  • Die Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt, 5 Bände, hrsg. von Sascha Feuchert, Erwin Leibfried und Jörg Riecke, Göttingen: Wallstein, 2007.
  • „Kronika Getta Lodzkiego/Litzmannstadt Getto 1941-1944“. Opracowanie i redakcja naukowa Julian Baranowski, Krystyna Radziszewska, Jacek Walicki, Ewa Wiatr, Piotr Zawilski u.a. 5 Bände. Łódź: Archivum Panstwowe w Lodzi/Wydawnictwo Uniwersytetu Lodzkiego, 2009. [Polnische Edition der „Chronik“.]

Einzelnachweise

  1. Vgl. Heilig, Bernhard: „Zur Geschichte der Juden in Mähren“, in: Beiblatt der „Selbstwehr“, H. 46. (16. November 1934): „Blätter für die jüdische Frau“, H. 14. (16. November 1934), S. 9f.
  2. Vgl. „Die Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt“, 5 Bände, hrsg. von Sascha Feuchert, Erwin Leibfried und Jörg Riecke, Göttingen: Wallstein, 2007, hier Bd. 5: „Supplemente“, S. 167-190, hier S. 180.
  3. Vgl. ebenda: 180, 361.
  4. Die Getto-Enzyklopädie ist das zweite große Projekt der jüdischen Gemeinde im Getto Lodz/Litzmannstadt. Auf einzelnen Karteikarten wurden dort Persönlichkeiten, Einrichtungen, Ereignisse und Gegenstände aus dem Getto erläutert und für die Leser aus der Zukunft aufbereitet. Die „Enzyklopädie“ liegt als Manuskript in den Archiven in Polen, Israel und in den USA vor.
  5. Vgl. „Die Chronik“ Bd. 5: 180.
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