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Bernhard Hadra

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Bernhard Hadra (geb. 14. Juli 1868; gest. 23. Januar 1938 in Berlin) war ein pharmazeutischer Unternehmer und Apotheker in Berlin.

Leben

Bernhard Hadra stammte aus einer jüdischen Familie aus Tarnowitz in Oberschlesien. Die Eltern waren Eduard und Hennie, geborene Schönwald. Bernhard Hadra bestand 1893 das pharmazeutische Staatsexamen in Breslau.[1] 1900 übernahm er die Apotheke zum weißen Schwan in Berlin-Mitte in der Spandauer Straße 77 (seit 1913 Nr. 40).[2] Dort betrieb er die Medizinisch-pharmazeutische Fabrik und Export, die Wilhelm Rose 1835 gegründet hatte. Er entwickelte dazu eigene patentgeschützte Produkte, die er aufwändig bewarb.[3][4] Bernhard Hadra vertrieb auch Produkte ausländischer Hersteller.[5]

1930 setzte sich Eduard Bernstein, mit dem Hadra in persönlichem Kontakt stand, beim Berliner Oberpräsidenten für eine Verlegung der Apotheke ein.[6] 1937 befand sich der Vertrieb in der Chausseestraße 13 in Berlin-Mitte. Bernhard Hadra bewohnte eine Wohnung in der Leibnizstrasse 60[7] und später in der Windscheidstraße 35 in Berlin-Charlottenburg[8]. Am 23. Januar 1938 starb er in Berlin.[9]

Familie

Die Ehefrau Sidonie „Toni“ Hadra (1876–1966) emigrierte mit der Tochter Eva Kronheim (1905–1989) nach New York. Der Bruder Ignaz Fritz Hadra (* 1875), der in der Niebuhrstr. 75 in Berlin-Charlottenburg wohnte und seine „Germania-Apotheke“ in der Lothringer Straße 50 in Berlin-Mitte hatte, wurde 1943 im KZ Sobibor getötet.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Apotheker-Zeitung, 1893, S. 589
  2. Hermann Gelder: Pharmazeutische Zeitung, Berlin 1925, Nr. 29 S. 472, Nr. 14, vgl. auch Adressbücher Berlin 1901–1937
  3. Zu seinen „Ovol-Pillen“ siehe Pharmazeutische Zentralhalle für Deutschland, Band 48, T. Steinkopff, 1907 (S. 87) und Otto Friedrich Franz von Lengerken: Handbuch neuerer Arzneimittel. Alt, 1907 (S. 451)
  4. R. Volk, F. Winter (Hrsg.): Lexikon der kosmetischen Praxis. Wien 1935, S.53, 18
  5. Pilules Orientales
  6. Online-Archiv des IISG Amsterdam, mit handschriftlichen Briefen von Bernhard Hadra und seiner Frau Toni
  7. Jüdisches Adressbuch für Gross-Berlin Ausgabe 1929/1930, gleich darunter sein Bruder
  8. Berliner Adressbuch, 1937, Teil 1, S. 866, auch mit Eintragungen zu Kauffr[au] Sidonie Hadra und Ignaz Fritz Hadra
  9. Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939–1945
  10. Niklas Pfeifer: Gertrud Hadra geb. Freudenthal, ausführliche Biographie von Ignaz Fritz' Ehefrau auf vernetztes-erinnern-hildesheim.de
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