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Bernard von Bredow

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Bernard Raymond von Bredow (* 23. März 1959 in Siegsdorf; ermordet aufgefunden am 22. Oktober 2021 in Areguá, Paraguay) war ein deutscher Weltreisender und Urzeitforscher, der als Schüler eines der größten Mammutskelette der Welt entdeckte.

Siegsdorfer Mammut

Leben

Von Bredow war Sohn eines Simultandolmetschers, der beruflich viel reiste. Nach der Volksschule in seinem Heimatort Siegsdorf wechselte er 1968 auf das Chiemgau-Gymnasium in Traunstein. Am 11. Oktober 1975 entdeckte der damals 16-jährige Schüler mit einem Freund in einem Bachbett bei Siegsdorf im Gemeindeteil Höpfling eines der größten Mammutskelette der Welt.[1] Die beiden hielten den Fund vorerst geheim. Über Umwege absolvierte er 1977/78 sein Abitur. In den Folgejahren machte von Bredow verschiedene Ausbildungen und bereiste die Welt. In Auckland in Neuseeland schloss er ein Studium der Geophysik ab und kehrte 1985 nach Deutschland zurück.

Im selben Jahr veröffentlichte von Bredow seinen Mammutfund mit dem Filmemacher Ulrich‎ Weißbach.[2] Bei der anschließenden Bergung im Auftrag der Gemeinde Siegsdorf in der zweiten Jahreshälfte 1985 wurden auch Knochen von Höhlenlöwen, Wölfen, Riesenhirschen, Auerochsen und Wollnashörnern gefunden. Die Gemeinde erhielt von Bredow alle Fundrechte, und im Januar 1987 wurde ein von ihm angefertigter Abguss des Mammuts der Öffentlichkeit präsentiert. Von Bredow selbst errichtete in Siegsdorf 1991 das Mammutheum (Lage)47.81131112.63148, das er später als „Steinzeitpark der Experimentellen Archäologie“ bezeichnete. Bereits 1990 hatte er mit Expeditionen nach Sibirien in Permafrostgebiete begonnen. Seiner Zusammenarbeit mit russischen Wissenschaftlern aus dem Paläontologischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau folgte die Konzeption einer Reiseausstellung zum Thema Urzeit, mit der der Autodidakt mehrere Jahre unterwegs war.[1] 1995 entstand, zeitweise in Konkurrenz zum Mammutheum von Bredows, das Südostbayerische Naturkunde- und Mammut-Museum in Siegsdorf.[3] 1997 war er zu Ausgrabungen von pleistozänen Fossilienresten in Arizona in den USA, 1998 zur Bergung von Permafrostfunden in Alaska und Kanada (Fairbanks, Yukon, Brooks Range und Kobok River).[4][5]

2017 wanderte von Bredow nach Paraguay aus. Zusammen mit seiner 14-jährigen Tochter Loreena wurde er um den 20. Oktober 2021 in seinem Haus in Areguá im Südwesten des Landes vermutlich im Gefolge eines Raubüberfalls gefoltert und ermordet.[4][5] Bis zu seinem Tod hatte von Bredow als Geigenbauer gearbeitet.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Bernard von Bredow. Abgerufen am 2. November 2021.
  2. Die Mammuts - Die Monster der Eiszeit, Regisseure: Ulrich‎ Weißbach, Bernard von Bredow, PAL, 43 Minuten, 1. Februar 1995.
  3. Robert Darga: Südostbayerisches Naturkunde- und Mammut-Museum Siegsdorf. Weltkunstverlag München, 1998, S. 9, 121 ff.
  4. 4,0 4,1 Kristin Haug: Bernard von Bredow: Gerichtsmediziner spricht von Hinrichtung des Urzeitforschers. In: Der Spiegel. 2021-11-02 ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/panorama/justiz/bernard-von-bredow-gerichtsmediziner-spricht-hinrichtung-des-urzeitforschers-a-3a01ce5a-f453-453a-be18-c05d3590ddc3).
  5. 5,0 5,1 Zwei Deutsche in Paraguay getötet, In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. November 2021
  6. Paraguay: Deutscher Forscher und Tochter brutal getötet. In: Der Spiegel. 2021-11-02 ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/panorama/justiz/paraguay-deutscher-forscher-und-tochter-brutal-ermordet-a-08282eea-5909-43fc-ab82-bead42736d97).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bernard von Bredow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.