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Bergmann (Familienname)
Bergmann ist ein deutscher Familienname.
Varianten
Bekannte Namensträger
A
- Alois Bergmann-Franken (1897–1965), deutscher Kunstmaler
- Andreas Bergmann (* 1959), deutscher Fußballspieler und -trainer
- Arnfinn Bergmann (1928–2011), norwegischer Skispringer
- Axel Bergmann (* 1949), deutscher Fußballspieler
B
- Barbara Bergmann (* 1927), US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin
- Bärbl Bergmann (1931–2003), deutsche Filmregisseurin
- Benjamin Bergmann (* 1968), deutscher Künstler
- Bernhard Bergmann (* 1948), deutscher Fußballspieler
- Burckhard Bergmann (* 1943), deutscher Industriemanager
C
- Charlotte Bergmann (* 1920), deutsche Politikerin (LDPD)
- Christian Gottlieb Bergmann (1734–1822), deutscher Jurist und Bürgermeister von Zittau
- Christine Bergmann (* 1939), deutsche Politikerin (SPD)
D
- David Bergmann (* 1971), US-amerikanischer Autor
- Dieter Bergmann (* 1955), deutscher Fußballspieler
E
- Ella Bergmann-Michel (1895–1971), deutsche Malerin und Fotografin
- Emmy Bergmann (1887–1972), deutsche Kinderärztin und Montessoripädagogin
F
- Friedrich Bergmann (1890–1960), deutscher Landwirt und Hochschullehrer
- Friedrich Wilhelm Bergmann (1812–1887), deutsch-französischer Philologe
- Frithjof Bergmann (* 1944), österreichisch-US-amerikanischer Philosoph und Anthropologe
- Fritz Bergmann (* 1929), deutscher Politiker (SPD)
- Fritz von Bergmann (1907–1982), deutscher Mediziner und Universitätskanzler
G
- Gerhard Bergmann (1914–1981), deutscher Pfarrer, Evangelist und Schriftsteller
- Gerhart Bergmann (1922–2007), deutscher Maler und Hochschullehrer
- Gottlob Heinrich Bergmann (1781–1861), deutscher Arzt
- Gretel Bergmann (* 1914), deutsche Hochspringerin
H
- H.-J. Bergmann (* 1949), deutscher Maler und Grafiker
- Hans-Heiner Bergmann (* 1939), deutscher Autor, Ornithologe und Verhaltensforscher
- Harald Bergmann (* 1963), deutscher Filmemacher
Heinrich Bergmann (geb. 21. November 1902 in Kassel; gest. 1980) war ein deutscher Polizist und SS-Führer, der beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Estland eingesetzt war.
Leben
Nach dem Schulbesuch versuchte Bergmann erfolglos bei der deutschen Armee eine Karriere als Berufssoldat einzuschlagen, betätigte sich in einem Freikorps und war an der Niederschlagung des Kapp-Putsches beteiligt. Bergmann wechselte 1923 in den Polizeidienst und wurde bei der Schutzpolizei eingesetzt. Zur Zeit des Nationalsozialismus trat er der NSDAP 1937 und der Schutzstaffel (SS) 1939 bei. Zwischenzeitlich wechselte er zur Kriminalpolizei und qualifizierte sich in diesem Rahmen 1938 nach einer Ausbildung an der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg zum Kriminalkommissar. Bergmann war danach bei der Kripo-Leitstelle in Stuttgart tätig.[1]
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion war Bergmann ab etwa Ende November 1941 in Estland bei dem Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Martin Sandberger in Reval eingesetzt. Bergmann leitete unter Sandberger die Abteilung AV (Kriminalpolizei), und vertretungsweise auch Gestapo in Reval. Weitere Funktionen waren die Leitung der Außenstellen Pleskau und Krasnoje Selo. Zudem war er Führer eines Teilkommandos der Einsatzgruppe A in Luga, dessen Aufgabe die Bekämpfung von Partisanen war. Im März 1944 übernahm Bergmann die Leitung der Abteilung A IV (Gestapo) bis zum Rückzug der Wehrmacht aus Estland im September 1944.[2] Innerhalb der SS stieg Bergmann 1943 bis zum Hauptsturmführer auf. Bergmann ordnete zahlreiche „Sonderbehandlungen“, d.h. die Ermordung von Personen an. Er organisierte und beteiligte sich an Massenexekutionen von Juden und trägt eine Mitschuld an der Ermordung von 243 sogenannten Zigeunern, die am 27. Oktober 1942 im Arbeitserziehungslager Harku erschossen wurden.[3][4]
Ab Herbst 1944 war Bergmann noch in der Abteilung VI im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) tätig. Gegen Kriegsende befand er sich mit Kollegen des RSHA in Innsbruck. [2] Nach Schenk wechselte Bergmann im Herbst 1944 in die Abteilung IV (Gestapo) des RSHA.[3]
Im August 1945 lebte Bergmann wieder in Deutschland, ohne einen Falschnamen angenommen zu haben. Ab 1955 war er als Beamter im Bundeskriminalamt tätig. Bergmann wurde 1956 beim BKA zum Kriminalkommissar befördert und arbeitete u.a. im Referat Ausbildung und Eignungsprüfungen. Er ging 1962 in Pension.[2]
Im Rahmen staatsanwaltlicher Ermittlungen zum Tatkomplex Verbrechen in Estland im Bereich KdS Reval wurde Bergmann 1960 verhört und 1967 in Untersuchungshaft überführt. Konfrontiert mit den Vorwürfen bestätigte Bergmann zum Teil seine Mitverantwortung für die Verbrechen, rechtfertigte sich jedoch mit dem Hinweis auf Befehlsnotstand. Das gegen ihn eingeleitetes Verfahren wurde 1970 aufgrund „gesundheitlicher Probleme“ nicht fortgeführt.[2] Bergmann starb 1980.[3]
Literatur
- Ruth Bettina Birn: Heinrich Bergmann – eine deutsche Kriminalstenkarriere. In: Klaus-Michael Mallmann & Gerhard Paul: Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien. WBG, Darmstadt 2004, ISBN 3-534-16654-X.
Einzelnachweise
- ↑ Ruth Bettina Birn: Heinrich Bergmann – eine deutsche Kriminalstenkarriere. In: Klaus-Michael Mallmann & Gerhard Paul: Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien, Darmstadt 2004, S. 47
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Ruth Bettina Birn: Heinrich Bergmann – eine deutsche Kriminalstenkarriere. In: Klaus-Michael Mallmann & Gerhard Paul: Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien, Darmstadt 2004, S. 48
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Dieter Schenk: Vorbemerkungen zur Taschenbuchausgabe, 2003
- ↑ Ruth Bettina Birn: Heinrich Bergmann – eine deutsche Kriminalstenkarriere. In: Klaus-Michael Mallmann & Gerhard Paul: Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien, Darmstadt 2004, S. 48ff.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bergmann, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Polizist und SS-Führer |
GEBURTSDATUM | 21. November 1902 |
GEBURTSORT | Kassel |
STERBEDATUM | 1980 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bergmann (Familienname) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Henry Bergmann (1868–1946), US-amerikanischer Schauspieler
- Horst Bergmann (* 1937), deutscher Ringer
- Hubert Bergmann (* 1961), deutscher Pianist
I
- Ina Bergmann (* 1966), deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin
J
Joachim Bergmann Johann Bergmann
- Jörg Bergmann (* 1946), deutscher Soziologe
Josef Bergmann Julius Bergmann
K
- Klaus Bergmann (1938–2002), deutscher Historiker und Geschichtsdidaktiker
L
- Lothar Bergmann (1931–2004), deutscher Kommunalpolitiker (SPD)
M
- Mara Bergmann (* 1982), deutsche Reporterin, Sprecherin und Moderatorin
- Marcel Bergmann (* 1964), deutscher Sportredakteur und Autor
- Margret Bergmann (* 1940), Südtiroler Schriftstellerin und Märchenerzählerin
- Marianne Bergmann (* 1943), deutsche Klassische Archäologin
- Marie-Louise von Bergmann-Winberg (* 1946), finnische Politikwissenschaftlerin und Hochschullehrerin
- Matthias Bergmann (* 1972), deutscher Trompeter und Flügelhornist
- Max Bergmann (Schauspieler) († 1881), deutscher Schauspieler
- Max Bergmann (Politiker, 1844) (1844–1914), deutscher Politiker (Deutschkonservative Partei), MdR
- Max Bergmann (Mediziner) (1874–um 1944), deutscher Mediziner
- Max Bergmann (Maler) (1884–1955), deutscher Maler
- Max Bergmann (Chemiker) (1886–1944), deutsch-US-amerikanischer Chemiker
- Max Bergmann (Politiker, WP), deutscher Politiker (Wirtschaftspartei), MdL Sachsen
- Michael Bergmann (1633–1675), deutscher Autor
- Michael Adam Bergmann (1733–1782/1783), deutscher Historiker, Richter und Politiker
- Michel Bergmann (* 1945), deutscher Regisseur, Filmproduzent, Journalist und Schriftsteller
- Monika Bergmann (* 1978), deutsche Skirennläuferin
- Monika Bergmann (Kanutin) (* ?), deutsche Kanutin
N
- Norbert Bergmann (* 1954), deutscher Gewichtheber
O
- Otto Hermann Bergmann (1896–1944), deutscher Widerstandskämpfer
P
- Paul Bergmann (1881–1951), deutscher Politiker (SPD)
- Peter Bergmann (1915–2002), deutschstämmiger US-amerikanischer theoretischer Physiker
R
- Ralf Bergmann (* 1962), deutscher Politiker (SPD)
- Ralph Bergmann (* 1970), deutscher Volleyball-Nationalspieler
- Richard Bergmann (1919–1970), österreichisch-englischer Tischtennisspieler
- Rolf von Bergmann (1953–1988), deutscher Fotograf
- Roswitha von Bergmann (1926–2004), deutsche Politikerin (FDP), MdL Nordrhein-Westfalen
- Rudi Bergmann (* 1916), deutscher Politiker (CDU)
- Rüdiger Bergmann (* 1942), deutscher Künstler
- Rudolf Bergmann (1909–??), deutscher Staatsbeamter und SS-Führer
S
- Sabine Bergmann-Pohl (* 1946), deutsche Politikerin (CDU)
- Samuel Hugo Bergmann (1883–1975), deutschsprachiger Philosoph, Schriftsteller und Bibliothekar.
- Sigi Bergmann (* 1938), österreichischer Sportmoderator
- Sigmund Bergmann (1851–1927), deutscher Elektrotechniker
- Steffi Bergmann (* 1985), deutsche Handballspielerin
T
Theodor Bergmann (Begriffsklärung)
- Thomas Bergmann (* 1989), österreichischer Fußballspieler
- Tim Bergmann (* 1972), deutscher Schauspieler
U
- Ulrich Bergmann (* 1945), deutscher Schriftsteller
W
- Werner Bergmann (Ingenieur) (1877–1956), deutscher Maschinenbauingenieur und Bahnmanager
- Werner Bergmann (Schiedsrichter) (1912–1963), deutscher Fußballschiedsrichter
- Werner Bergmann (Agrarwissenschaftler) (1920–2013), deutscher Agrarwissenschaftler
- Werner Bergmann (Kameramann) (1921–1990), deutscher Kameramann
- Werner Bergmann (Historiker) (* 1946), deutscher Mediävist
- Werner Bergmann (Soziologe) (* 1950), deutscher Soziologe und Hochschullehrer
- Werner Bergmann (Heimatforscher) (* 1953), deutscher Schriftsteller und Heimatforscher