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Benutzer:Michael Kühntopf/Der Denunziation Einhalt gebieten

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Der Denunziation Einhalt gebieten!

Zu den jüngsten Aktivitäten des Zentrums für politische Hässlichkeit:

Die nationalen Sozialisten mochten angeblich keine Denunzianten. Die nationalen Sozialisten mochten jedoch den „aufmerksamen Volksgenossen“, der gemäß der volksgemeinschaftlichen Räson handelte.

Heute wird dasselbe Phänomen als „Engagement der Zivilgesellschaft gegen rechts“ bezeichnet.

Wohlbemerkt nicht gegen Rechtsextremismus oder Rechtsterrorismus, sondern gegen „rechts“ (der allgemeinen politischen Polarität von links); was alle Facetten des demokratischen Spektrums umfasst, außer eben links selbst. Von linksliberal über Linksextremismus bis linksterroristisch.

1943 wurde ein „tapferer Volksgenosse“ gefeiert. Mit seinem zivilen Engagement als Hausmeister an der Universität München verhalf Jakob Schmid der „Regierung“, die "Umtriebe" von Studenten aufzudecken, die sich als „Weiße Rose“ bezeichneten.

Schmid war kein hoher Parteifunktionär, er war nur ein „kleiner Volksgenosse“, ein einfaches Mitglied der nationalSozialistischen Arbeiterpartei, der sein „Zivilengagement gegen rechts“ zum Wohle des Radikalsozialismus durchführte, wie es die nationalen Sozialisten und Volksgenossen von aufmerksammen Genossen erwarteten, ebenso wie das Engagement gegen die „rechten Verschwörer“ wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg, die es wagten, mit ihrem rechtsaristokratischen Habitus den Radikalsozialismus zu bekämpfen.

Schmid erhielt 3.000 Reichsmark für die Hinweise, die zur Verhaftung der studentischen Widerständler Sophie Scholl, Hans Scholl, Christoph Probst und Susanne Hirzel führten. An einer hierfür veranstalteten Dankesfeier an der Universität zur erfolgreichen Zerschlagung des studentischen Widerstandes johlten und trampelten hunderte von Studenten dem mutigen Hausmeister der Uni Beifall, und dieser nahm diesen Beifall genüsslich hin, während er stehend mit ausgestrecktem Arm das Preisgeld entgegennahm, das einige Menschen das Leben kostete.

Vera Lengsfeld, die ehemalige Bürgerrechtlerin in der Deutschen DEMOKRATISCHEN Republik, sagte einmal, dass man die DDR mit ihrem Realsozialismus für einen Denunziantenstaat halte. Dort mussten jedoch die Stasi-Offiziere ihre „Informanten“ mit Kaffee, Zigaretten und anderen Aufwandsentschädigungen in Aktivität halten, während heute in der BRD – in der gebetsmühlenartig plakativ betont wird, wie "demokratisch" man sei, dass "demokratische Kräfte" "zusammenstehen müssen" "gegen rechts" - die Menschen VON SICH AUS denunzieren, weil das als "Zivilengagement" von ihnen erwartet wird.

Das plakative, verbale Zur-Schau-Tragen: "Wir sind Demokraten" entspricht der besonderen Erwähnung der `Demokratie` in der Staatsbezeichnung der Deutschen Demokratischen Republik. Das ist doch ebenso absurd wie das ständige Hervorheben der eigenen Person, etwa wie: "Ich bin ein guter Mensch".

Ein guter Mensch ist, wer gut handelt. Er wird dann von seinem Umfeld als guter Mensch bezeichnet. Ein Demokrat ist nicht der, der ständig betont, Demokrat zu sein, sondern jener, der demokratisch handelt und so von seinem Umfeld wahrgenommen wird.

Dazu gehören jedoch nicht das Unterstützen und die Billigung des Denunzierens von Menschen, die von ihrem demokratischen Grundrecht Gebrauch machen, indem sie ihre Meinung und ihren Widerstand gegen die Regierung in Form von friedlichen Demonstrationen auf die Straße bringen.

Wir Juden in der AfD verurteilen aufs Schärfste diese Aktion der Denunziation als Schändung demokratischer Grundwerte, die sogar als „Kunst“ pervertiert und als „Radikal-Humanismus“ bezeichnet wird.

Wir Juden in der AfD verurteilen aus ethischer Sicht zutiefst diese undemokratische Aktion. Die Menschenwürde ist ein universelles Gesetz. Auch wenn Menschen uns Juden hassen, weil wir Juden sind, so dürfen diese Menschen nicht wegen ihres inneren Hasses denunziert und verfolgt werden, sondern ggf. nur wegen der daraus resultierenden (Unrechts-)Handlungen. Eben weil auch viele von uns Angehörige verloren haben, die nicht als „Volksgenossen“ in das System des nationalen Sozialismus passten.

Wir Juden in der AfD verwehren uns auch gegen den (auch bei uns umstrittenen) Vergleich mit der Tatsache, dass einige AfD-Abgeordnete zum Melden von Lehrern aufriefen, die ihre Neutralitätspflicht nicht einhalten und gegen die AfD hetzen. Allein den Eltern obliegt die Entscheidung, welche religiösen, ethischen und politischen Werte sie ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben, damit diese daraus ein eigenes Weltbild generieren, um mündige Bürger einer gelebten Demokratie mit Meinungspluralismus zu werden.

Von der Schule erwarten wir Bildung und KEINE Indoktrination Schutzbefohlener.

Wir Juden in der AfD verwehren uns auch gegen eine inflationäre Verwendung des Begriffes „Nazi“ gegen politisch Andersdenkende.

Die Schoa war, ist und bleibt eine Singularität in der seelischen Abartigkeit von Menschen, die in Form eines Sadismus auftrat und durch Hass zur industriellen Vernichtung unschuldigen Leben führte.

Wir dulden keine Leugnung, keine Relativierung in jeglicher Form dieses einzigartigen Verbrechens an der Menschheit.

Für uns Juden ist die Lebensheiligung das höchste ungeschriebene Gesetz seit Avraham.

Ebenso müssen die Täter, die Verantwortlichen für dieses Verbrechen an der gesamten Menschheit, eine Singularität bleiben. Wenn politisch Andersdenkende als „Nazi“ bezeichnet werden, nur weil diese nicht die vorgegebene und erwünschte politische Meinung herunterbeten, dann wird den mahnenden Geistern der Opfer ins Gesicht gespien.

Andersdenkende pauschal als „Nazi“ zu diffamieren, ist dasselbe moralische Vergehen wie den Holocaust zu leugnen und zu relativieren. Das Dulden dieses Verhaltens birgt das Risiko einer Erblindung gegenüber der Vergangenheit - was letztlich die Wiederholung der Fehler, die in der Geschichte bereits begangen wurden, ermöglicht und befeuert.

Aus dieser historischen Verantwortung heraus für die Zukunft dürfen wir alle niemals mehr das sensible Gefühl zur Unterscheidung von Recht und Unrecht verlieren.

Ganz im Sinne des italienischen Schriftstellers Ignazio Silone: „Wenn der Faschismus wiederkommt, wird er nicht sagen: „Ich bin der Faschismus“, nein, er wird behaupten: „Ich bin der Antifaschismus“.