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Benjamin Graham

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Benjamin Graham (geb. 9. Mai 1894 in London, geboren als Benjamin Grossbaum; gest. 21. September 1976 in Aix-en-Provence) war ein einflussreicher US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Investor. Er gilt als Vater der fundamentalen Wertpapieranalyse, die als Basis für das Value Investing gilt.

Leben

Graham vertrat die Lehre, dass eine Aktie nur unter ihrem fundamentalen Wert gekauft werden sollte. Er wandte folglich das Konzept des inneren Wertes an. Um den Wert einer Aktie bestimmen zu können, setzte Graham auf die fundamentale Wertpapieranalyse und auf die Verwendung von Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), Dividendenrendite, Verschuldungsgrad und Gewinnwachstum.

Graham, der jüdischer Abstammung war, wurde in London geboren und zog einjährig mit seiner Familie nach New York. Seine Eltern änderten ihren Familiennamen Grossbaum während des Ersten Weltkriegs in Graham, da deutschklingende Namen mit Argwohn betrachtet wurden. Nach dem Tod seines Vaters verlor seine alleinerziehende Mutter praktisch ihr ganzes Hab und Gut durch in der damaligen amerikanischen Gesellschaft weitverbreitete Spekulationen und Aktienhandel auf Kredit. Dadurch lebte die Familie teilweise in ärmlichsten Verhältnissen. Trotz der prekären wirtschaftlichen Lage war Graham ein Musterschüler und Ausnahmestudent, der bereits im Alter von 20 Jahren sein Studium an der Columbia als Jahrgangszweiter abschloss. Er erhielt ein Angebot, als Lehrer in den Fächern Englisch, Mathematik und Philosophie zu unterrichten, lehnte dieses aber ab, um einen Job an der Wall Street anzunehmen – eine Betätigung, die schließlich in der Graham-Newman Partnership mündete, eine frühe Art des heutigen Investmentfonds.

Um das Jahr 1928 begann Graham an der Columbia University in New York zu unterrichten. Zu seinen damaligen Studenten zählten William J. Ruane, Irving Kahn, Charles Brandes und einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten, Warren Buffett.

1934 veröffentlichte Graham gemeinsam mit David Dodd das Buch Security Analysis, welches noch heute als Bibel für Value Investoren gilt. 1949 erschien schließlich noch die Erstausgabe von The Intelligent Investor, einer etwas populärwissenschaftlicheren Version von Security Analysis und wurde so der Öffentlichkeit noch weiter bekannt. Buffett bezeichnete dieses Buch einmal als das Beste, das je für Anleger geschrieben wurde. Er bezog sich vor allem auf die Kapitel acht und zwanzig des Buches. Es wurde zu einem Bestseller und wurde mehrfach erneut aufgelegt, die aktuelle Ausgabe erschien 2006 mit Kommentaren von Jason Zweig und Warren Buffett. Benjamin Graham gab den Schwankungen an der Börse ein Gesicht. Er erschuf die fiktive Person des Mister (Mr.) Market. Mr. Market ist ein manisch-depressiver Mensch, der jeden Tag Aktien zum Kauf und zum Verkauf anbietet. Die Kauf- und Verkaufskurse von Mr. Market ergeben meist keinen Sinn. Hervorzuheben sei, so Graham, sich nicht von den Launen des Mr. Market beeinflussen zu lassen und Aktien billig zu kaufen und teuer zu verkaufen. Ob Aktien teuer oder billig sind, lässt sich mit einer Analyse feststellen.[1]

Maßgeblich beteiligt war Graham auch an der Entwicklung der „Chartered Financial Analyst (CFA)“-Zertifizierung, welche einen einheitlich hohen Standard in der Ausbildung von Wertpapieranalysten sichern soll.

Er starb 1976 in Frankreich; zuvor hatte er noch sein Totengedicht selbst verfasst:

„Dieser Mann erinnerte sich an das, was sonst alle vergaßen, und vergaß viel, an das sich jeder erinnerte. Er lernte lang, arbeitete hart und lächelte häufig, gestärkt von Schönheit und gefesselt von der Liebe.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alice Schroeder: Warren Buffett - Das Leben ist wie ein Schneeball. FinanzBuch Verlag, 2008, ISBN 978-3-89879-412-1
  2. Benjamin Graham - Der "Vater" des Value-Investing
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Benjamin Graham aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.