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Beilngries

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Beilngries
Beilngries
Deutschlandkarte, Position der Stadt Beilngries hervorgehoben
49.03333333333311.466666666667368
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Höhe: 368 m ü. NN
Fläche: 100,13 km²
Einwohner:

8.783 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 92339,
92345 (Pfenninghof)
Vorwahl: 08461
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 114
Stadtgliederung: 19 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 24
92339 Beilngries
Webpräsenz: www.beilngries.de
Bürgermeisterin: Brigitte Frauenknecht (FW)
Lage der Stadt Beilngries im Landkreis Eichstätt
Karte

Beilngries ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Eichstätt und ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Geographie

Beilngries vom Hirschberg aus

Geographische Lage

Die Stadt liegt in der Altmühl-Jura-Region. Die Altmühl fließt am Südrand der Stadt entlang, die Sulz fließt durch die Stadt und der Main-Donau-Kanal verläuft nördlich der Stadt.

Beilngries ist die nördlichste Gemeinde des Regierungsbezirks Oberbayern.

Stadtgliederung

Die Ortsteile der Stadt sind seit der Gemeindegebietsreform: Beilngries, Amtmannsdorf, Arnbuch, Aschbuch, Biberbach, Eglofsdorf, Gößelthalmühle, Grampersdorf, Hirschberg, Irfersdorf, Kaldorf, Kevenhüll, Kirchbuch, Kottingwörth, Leising, Litterzhofen, Neuzell, Oberndorf, Paulushofen, Wiesenhofen, Wolfsbuch

Geschichte

Im Jahr 1007 wurde Beilngries als Bilingriez erstmals urkundlich erwähnt. Der zum Bistum Eichstätt gehörende Ort erhielt auf Veranlassung des Bischofs und späteren Papstes Viktor II. 1053 Markt- und Zollrecht. Um 1300 wurde die Kirche St. Walburga vollendet, außerdem erhielt die Stadt im Spätmittelalter eine Befestigung mit Mauer und Graben, die im Bauernkrieg eine Zerstörung der Stadt verhinderten.

Während der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt wurden mindestens zwei Frauen aus Beilngries als vermeintliche Hexen angeklagt und 1623 bzw. 1625 zum Tode verurteilt.

1633 ergab sich die Stadt kampflos den Truppen Bernhards von Weimar. 1802 dankte der letzte Eichstätter Fürstbischof ab und Beilngries wurde von bayerischen Truppen besetzt. Unter bayrischer Verwaltung wurde Beilngries zum Sitz eines Landgerichts, aus dem nach 1862 das Bezirksamt, 1939 der Landkreis Beilngries hervorging. Der Ludwig-Donau-Main-Kanal wurde 1846 eröffnet und diente Beilngries hauptsächlich zum Holz- und Viehhandel.

Eisenbahnanschlüsse

Von 1888 bis 1968 war Beilngries im Personenverkehr auf der Bahnstrecke Neumarkt–Dietfurt erreichbar. 1929 bis 1960 bestand über die normalspurige Bahnstrecke Eichstätt–Beilngries ein Anschluss durch das Tal der Altmühl bis nach Kinding in Richtung Eichstätt. Bis 1988 bestand noch der im Güterverkehr bediente eigene Bahnhof.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Amtmannsdorf, Aschbuch, Eglofsdorf, Hirschberg, Kevenhüll, Litterzhofen, Oberndorf, Paulushofen und Wiesenhofen eingemeindet. Irfersdorf und Wolfsbuch kamen am 1. Juli 1972 hinzu.[2] Biberbach, Grampersdorf und Kottingwörth folgten am 1. Mai 1978.[3]

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat setzt sich aus 20 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Bürgermeister

Bürgermeisterin ist seit 15. Juni 2008 Brigitte Frauenknecht von den Freien Wählern. Ihr Vorgänger war von 1994 bis 2008 Franz Xaver Uhl (1955–2011), von 2008 bis zu seinem Tod Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen.

Wappen

Wappenbeschreibung

Bis 2006: Altes Wappen von Beilngries Gespalten von Blau und Silber. Vorne und hinten je ein aufrechtes, abgewandtes Beil in verwechselten Farben.

2007 wurde ein neues Wappen eingeführt. Es stellt ein rotes Schild mit einem senkrecht stehenden, goldenen Bischofsstab in der Mitte dar, vor dem sich zwei Beile kreuzen. Dieses Wappen war bis kurz vor der Säkularisation gültig, war aber 1819 von dem zuvor beschriebenen Wappen verdrängt worden.

Wappenannahme

Das Wappen wurde der Stadt durch Entschließung des Bayerischen Ministeriums des Königlichen Hauses und des Äußeren vom 18. März 1819 verliehen. Vorher führte Beilngries ein Wappen mit zwei schräggekreuzten Beilen, dahinter ein senkrechter Bischofsstab. Der älteste Abdruck dieses Stadtsiegels stammt vom Jahre 1406. Die Benutzung eines eigenen Siegels ist allerdings schon 1378 bezeugt. 2007 wurde aus Marketinggründen wieder das ursprüngliche Wappen (rot, 2 schräg gekreuzte Beile, mit senkrechtem Bischofsstab) eingeführt.

Wappenbegründung

Das Beilngrieser Stadtwappen ist ein redendes Wappen, weil die Beile im Wappen auf den ersten Wortbestandteil von Beilngries anspielen. In Wirklichkeit dürfte allerdings Bilingriez, das 1007 in Zusammenhang mit der Güterausstattung des neu geschaffenen Bistums Bamberg erstmals erwähnt wurde, von Gries (=sandiges Schwemmgeröll) des Bilo herzuleiten sein. Durch Tausch gelangte Beilngries wohl 1016 an die Bischöfe von Eichstätt, die schon 1053 von Kaiser Heinrich III. Markt- und Zollrechte erwirkten. Der Bischofsstab im ursprünglichen Wappen erinnerte an die fürstbischöfliche Herrschaft, nach deren Ende (1803) er 1819 im Stadtwappen weggelassen wurde. Seit der Neueinführung des ursprünglichen Wappens 2007 befindet sich aber der Bischofsstab wieder im Wappen.[4]

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften[5] bestehen mit Biberbach (Niederösterreich) seit dem 6. September 1980, Garda (Venezien) seit dem 28. November 2003, Mayrhofen (Tirol) und Burgeis (Südtirol).

Eine weitere partnerschaftliche Beziehung gibt es zum Grafengeschlecht der Khevenhüller in Österreich. Seit dem 18. Juni 1994 ist Beilngries Partner des Naturparks Sierra de María-Los Vélez in Spanien.

Sehenswürdigkeiten

Die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit im Stadtgebiet befindet sich im Ortsteil Kottingwörth: In einer Kapelle im Turmuntergeschoß der Kirche St. Vitus ist ein hervorragender Zyklus mittelalterlicher Wandmalereien erhalten. Dargestellt sind unter anderem das jüngste Gericht sowie verschiedene Heiligenlegenden.

Auf einer Anhöhe oberhalb der Stadt Beilngries liegt das Schloss Hirschberg, noch heute im Besitz des Bistums Eichstätt. Das Barockschloss wurde im 20. Jahrhundert zum Bistumshaus umgestaltet, unter anderem durch Erweiterungsbauten wie eine von Alexander von Branca entworfene Kapelle.

St. Walburga

In Beilngries befindet sich die neubarocke katholische Stadtpfarrkirche St. Walburga, die nach Abriss der Vorgängerkirche in den Jahren 1911 bis 1913 durch den Münchener Architekten Wilhelm Spannagel neu erbaut wurde. Der nördliche Turm ist mittelalterlich und wurde im 16. Jahrhundert erhöht, die beiden 50 Meter hohen Türme sind mit buntglasierten Ziegeln gedeckt. In den Seitenwänden befinden sich große Radfenster. Die Vorhalle verfügt über Arkaden. In der Kirche gibt es eine Bittner-Orgel von 1913.

Die Kapelle, Frauenkirche genannt, wurde im Jahr 1683 errichtet. 1753 wurde sie durch einen Neubau von Mauritio Pedetti wesentlich vergrößert.

Die ehemalige Franziskaner-Klosterkirche St. Trinitas wurde 1725 und 1736 erbaut.

Des Weiteren befindet sich in der Stadt eine gotische katholische Gottesackerkirche, die St. Lucia (Bühlkirche). Diese war ursprünglich eine von 1469 bis 1576 erbaute Pfarrkirche, die im Jahr 1740 barockisiert wurde. Seit 1995 ist sie wieder mit einem neugotischen Hauptaltar ausgestattet.

Die katholische Kapelle St. Johann befindet sich auf dem Friedhof der Stadt. Sie wurde 1496 erbaut und birgt ein Gedächtnisbuch für die Gefallenen und Vermissten der Stadt.

Die Herrgottswieskapelle in der Kelheimer Straße ist mit einem neuen Passionsbild Heiland an der Geißelsäule und einem Spruchband auf Blechtafeln aus dem 18. Jahrhundert ausgestattet. Einst war diese Kirche eine wichtige Station der barocken Beilngrieser Karfreitagsprozession. Außerdem gab es eine Original-Plastik von Jesus an der Geißelsäule, die jetzt in der Frauenkirche steht.

Am Sportgelände der Stadt steht die Kapelle Seefigur von etwa 1700, die ein neues Maria-Himmelfahrt-Bild besitzt.

Von der Wehranlage ist eine Ringmauer um den Ort aus dem Mittelalter erhalten. Außerdem bestehen noch zwei viereckige Türme und ein runder Turm.

Mehrere Häuser an der Hauptstraße weisen sehenswerte Fassaden und Treppengiebel auf, beispielsweise das Kaiserbeckhaus. Neben Häusern mit den typischen flach geneigten Kalkplattendächern des Altmühl-Jurahauses finden sich im Zentrum auch Gebäude mit steileren Dächern und Fachwerkhäuser, wie sie häufig in Franken (Region) vorkommen.

Das heutige Rathaus wurde in den Jahren 1740 bis 1742 von Gabriel de Gabrieli erbaut, der auch das ehemalige fürstbischöfliche Forstamt errichtet hat.

Der nur wenig außerhalb gelegene Flugplatz beherbergt auch einige historische Flugzeuge und kann auf eine fliegerische Tradition zurückblicken.

Sehenswürdigkeiten in den Ortsteilen

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Beilngries

Bildung

In der Stadt ist eine Grundschule vorhanden. Als weiterführende Schulen stehen eine Förderschule, eine Mittelschule, die Altmühltal-Realschule und das Gymnasium Beilngries zur Verfügung. Es gibt ferner eine Volkshochschule, die Akademie Bayerischer Genossenschaften, das Bistumshaus Schloss Hirschberg und eine verkehrspädagogische Akademie (VPA) zur Aus- und Fortbildung von Fahrlehrern.

Sonstiges

In Beilngries mit ihren Ortsteilen gibt es über 100 Vereine, Verbände und Institutionen, die z. T. auch überregional vernetzt sind. So besteht im Ortsteil Paulushofen ein Swingolfverein, der bereits viermal Gastgeber von Deutschen Meisterschaften und zweimal von Europameisterschaften war.

Außerdem gibt es in Beilngries einen Flugplatz und am Main-Donau-Kanal einen Yachthafen.

Medien

Für Beilngries ist ein Sender international koordiniert. Frequenz ist die 105,4 MHz. Ausgestrahlt wird Radio IN aus Ingolstadt.

Zudem gibt es eine Lokalausgabe der Zeitung „Donaukurier“ („B-Ausgabe“ für Beilngries, Riedenburg und Berching) aus Ingolstadt. Die „Mittelbayerische Zeitung“ hat in Beilngries ein kleines Korrespondenz-Büro, das redaktionell mit dem „Neumarkter Tagblatt“, der Lokalzeitung für den Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz zusammenarbeitet. Dies rührt noch aus der Zeit, als Beilngries zur Oberpfalz gehörte.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Michael Koller (* 3. September 1809 in Lam, † 18. Oktober 1861 in Augsburg), Landgerichtsarzt, Landtagsabgeordneter
  • Hans Weckler (* 8. April 1864 in Nördlingen, † 13. März 1955 in Beilngries), Bezirksamtsassessor, Gründer des Verschönerungsvereins
  • Theodor Thenn (* 28. Januar 1842 in Augsburg, † 4. November 1919 in Beilngries), Medizinalrat, Heimatforscher
  • Traugott Erich-Maria Buchner (* 3. März 1850 in Lauingen, † 30. April 1922), Lehrer, Chorleiter
  • Max Prinstner (* 15. Oktober 1864 in Beilngries, † 28. Januar 1942 in Beilngries), Kommerzienrat, Unternehmer
  • Heinrich Prinstner (* 25. März 1857 in Beilngries, † 17. Februar 1923 in Beilngries), Kommerzienrat, Unternehmer
  • Georg Hafner (* 10. Februar 1859 in Rohr, † 18. Juli 1935 in Beilngries), Stadtpfarrer
  • Ernst Schmidtlein (* 26. Februar 1871 in Ansbach, † 4. Dezember 1942 in Beilngries), Obermedizinalrat
  • Wilhelm Rose (* 17. Juli 1892 in München, † 25. Januar 1965 in Beilngries), Unternehmer
  • Johann Nepomuk Schneider (* 31. Januar 1889 in Beilngries, † 22. September 1960 in Beilngries), Sparkassenleiter
  • Josef Pilland (* 7. November 1881 in Eichstätt, † 3. November 1959 in Beilngries), Stadtpfarrer
  • Anton Brems (* 20. Juli 1903 in Ziegelhof/Eichstätt, † 10. August 1984 in Berching), Stadtpfarrer
  • Hans Schöpf (* 20. April 1907 in Regensburg, † 5. November 1976 in Beilngries), Schulleiter, Heimatpfleger
  • Siona Lantenhammer (* 11. Februar 1909 in Aspertsham, † 1989 in Beilngries), Oberin des Krankenhauses
  • Michael Harrer (* 3. Juli 1931 in Solar/Hilpoltstein), Stadtpfarrer

Söhne und Töchter der Stadt

  • Franz Anton Mayer (1773–1854), Priester, Altertums- und Heimatforscher, Autor
  • Rosa Aschenbrenner (1885–1967), sozialistische Politikerin, Mitglied des bayerischen Landtages 1921–1932 und 1946–1948
  • Michael Schattenhofer (1915–1992), Historiker, Leiter des Stadtarchivs München
  • Hans Mendl (* 1960), Kath. Theologe, Religionspädagoge (Universität Passau)
  • Renate Liebold (* 1962), Soziologin (Universität Erlangen)
  • Monika Bittl (* 1963) Roman- und Drehbuchautorin

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 433.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 599.
  4. Altmühlnet
  5. Stadt Beilngries – Städtepartnerschaften

Weblinks

 Commons: Beilngries – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Beilngries – Reiseführer
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