Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Beifuß

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Beifuß
Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)

Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)

Systematik
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae
Untertribus: Artemisiinae
Gattung: Artemisia
Art: Beifuß
Wissenschaftlicher Name
Artemisia vulgaris
L.
Beifuß, Zeichnung 19. Jhd.
Detailaufnahme von Beifußblättern

Der Gewöhnliche Beifuß oder Gemeine Beifuß (Artemisia vulgaris), auch Gewürzbeifuß oder einfach Beifuß genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Artemisia in der Familie der Korbblütler (Asteraceae, veraltet Compositae). Weitere deutsche Trivialnamen sind Besenkraut, Fliegenkraut, Gänsekraut, Johannesgürtelkraut, Jungfernkraut, Sonnenwendkraut, Weiberkraut, Werzwisch, Wilder Wermut oder Wisch.[1] Vom Gemeinen Beifuß gibt es eine europäische (Artemisia vulgaris var. vulgaris) und eine asiatische Varietät (Artemisia vulgaris var. indica), die sich geringfügig in der Zusammensetzung des ätherischen Öls unterscheiden. Die Pollen des Beifuß sind ein häufiger und bekannter Auslöser allergischer Reaktionen.

Beschreibung

Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 60 Zentimeter bis zu 2 Meter. Die meist aufrechten Stängel sind höchstens spärlich behaart. Die fiederteiligen Laubblätter sind derb, meist 2,5 bis 5 (selten bis zu 10) Zentimeter lang und 2 bis 3 Zentimeter breit. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite auf Grund von Behaarung grau-weißlich.

In endständigen, rispigen Blütenständen stehen viele körbchenförmige Teilblütenstände zusammen. Die unscheinbaren, weißlich-grauen, gelblichen oder rotbraunen Blütenkörbchen weisen eine Höhe von 2,5 bis 3,8 Millimeter und einen Durchmesser von 2 bis 3 Millimeter auf. Die Blütenkörbchen enthalten nur fertile, radiärsymmetrische Röhrenblüten, außen sieben bis zehn weibliche und innen (selten fünf bis) acht bis 20 zwittrige. Die eiförmigen Hüllblätter sind filzig behaart. Die gelblichen bis rötlich-braunen Röhrenblüten sind 1 bis 3 Millimeter lang. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.

Die glatten, dunkelbraunen bis schwarzen, ellipsoiden Achänen sind 0,5 bis 1 Millimeter lang und 0,1 bis 0,3 Millimeter breit. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18, 36, 40 oder 54.

Ökologie

Der Beifuß ist ein ausdauernder, kurzlebiger Hemikryptophyt, er wurzelt 60-155 cm tief.

Die Blüten unterliegen der Windbestäubung, die Pollenfreisetzung erfolgt morgens zwischen 6 und 11 Uhr; er ist ein bedeutender Heuschnupfenerreger. Er blüht schon im ersten Lebensjahr.

Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.

Die Früchte sind nur 1,5 mm lange und 0,1 mg schwere, kahle Achänen ohne Pappus, ihre Hüllblätter bilden von der Funktion her eine Kapsel, die sich bei Trockenheit öffnet und durch den Wind ausgestreut wird. Daneben erfolgt eine Bearbeitungsausbreitung z.B. durch Kleinvögel. Die ganze Pflanze kann pro Jahr bis maximal etwa 500.000 Früchte produzieren. Die Samen sind langlebige Lichtkeimer.

Die Fruchtreife beginnt ab September.

Name

Der deutsche Name Beifuß (althochdeutsch pīpōʒ, mittelhochdeutsch bībuoʒ) wird von dem althochdeutschen Verb bōʒen „stoßen, schlagen“ abgeleitet. Der Zusammenhang ist unklar, gegebenenfalls besteht er darin, dass die Blätter zur Verwendung gestoßen wurden oder aufgrund ihrer nachgesagten abstoßenden Wirkung auf sogenannte dunkle Mächte. Verwandt ist auch Amboss.

Die volksetymologische Umdeutung zu Fuß (sichtbar bereits an der mittelhochdeutschen Nebenform bīvuoʒ) steht in Zusammenhang mit einem Aberglauben, wonach Beifuß beim Laufen Ausdauer und Geschwindigkeit verleihen würde, wie bereits Plinius berichtete.

Vorkommen

Beifuß ist ein typisches „Hackfrucht-Unkraut“ und verbreitete sich vermutlich zusammen mit dem neolithischen Ackerbau. In Mitteleuropa findet er sich seit der Bandkeramik. Die ursprüngliche Verbreitung des Beifuß ist heute nicht mehr zu bestimmen, nachdem er durch den Menschen über fast alle nördlichen Gebiete der Erde verbreitet wurde. Auf nährstoffreichen Böden, vor allem Ruderalfluren, kommt der Beifuß wild vor.

Der Beifuß ist in allen Bundesländern Österreichs sehr häufig anzutreffen[2].

Der Anbau zur Gewinnung von in der Parfümindustrie genutztem Öl findet in Nordafrika (Algerien, Marokko) und Südeuropa (Frankreich, Balkan) statt.

Systematik

Artemisia vulgaris wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[3] Synonyme für Artemisia vulgaris sind Artemisia opulenta Pamp., Artemisia samamisica Besser und Artemisia superba Pamp.

Inhaltsstoffe

Die wichtigsten Inhaltsstoffe im Kraut des Beifuß sind die Sesquiterpenlactone, die für den bitteren Geschmack verantwortlich sind, und bis zu 0,2 % komplex zusammengesetztes ätherisches Öl. Der Beifuß enthält folgende Stoffklassen/Stoffe:

Nutzung

Die Erntezeit reicht von Juli bis Oktober.[4] Man schneidet die oberen Triebspitzen, solange die Blütenkörbchen noch geschlossen sind. Sobald sich diese öffnen, werden die Blätter bitter und eignen sich nicht mehr zum Würzen. Die Erntezeit für die Wurzel ist der Spätherbst.

Beifuß wird als Gewürzpflanze zu fetten, schweren Fleischgerichten benutzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und unterstützen so die Verdauung. Durch Wasserdampfdestillation wird aus den getrockneten Pflanzen Parfümöl („Essence d’Armoise“) gewonnen.

Heute wird der Beifuß nur noch phytotherapeutisch eingesetzt. Einige Inhaltsstoffe (beispielsweise Thujon) sind giftig und machen längere Anwendungen oder hohe Gaben bedenklich. Wegen der Giftigkeit seiner ätherischen Öle wird vor der Verwendung des Beifuß in der Aromatherapie gewarnt. Die Droge nennt man Artemisiae herba oder Herba Artemisiae, es sind die getrockneten, während der Blütezeit gesammelten Stängelspitzen mit den Blütenkörbchen. In der traditionellen chinesischen Medizin findet er Verwendung in der Moxa-Therapie.

Historische Bedeutung

Die Bezeichnung „Artemisia“ für Beifuß lässt sich bis auf die „Materia medica“ des Pedanios Dioskurides zurückverfolgen. Auch die dort angegebene Anwendungen „als Sitzbad, um Menses, Nachgeburt, Embryo sowie vaginale Sekretion und Verschleimung und eine Harnstauung in Gang zu bringen“ wird von allen späteren Kräuterbuch-AutorInnen übernommen und um weitere Anwendungen – insbesondere bei Verdauungsstörungen - ergänzt.

  • Schon früh wird zwischen einer weißen und einer roten Artemisia differenziert.

Der Deutsche Macer floridus aus dem 13. Jh. führt dazu aus: „… Zweierhande bibos ist: einer ist rot an den stile, der ander wiz. Swelch wip ir suche uber di zit beitet (eine verspätete Periodenblutung hat), di sol des roten biboz bleter zu tale phlocken (nach unten abstreifen) unt denne siden unde nutzen. Wert aber si di suche zu lange (bei zu lange dauernder Periodenblutung), so phlocke des wissen bibos bleter zu berge (streife sie nach oben ab) unde nutze di gesoten: is vorget si. …“ [5] Auch Apotropäische Kräfte wurden dem Beifuß im Deutschen Macer zugeschrieben: „… Di meistere iehent (sprechen): swer den bibos nutzet, das im vorgift oder zouber nicht schadet. Im schadet ouch nicht swas tyer in gebisset. Swer des bibozes wurzzeln an dem halse treit, keine ubele crate (Kröte) mac im geschaden; unde ob si im geschadet hat, des bibozes saf mit wine genutzet hilfet da wider. …“

  • Besondere Beziehung sollte der Beifuß zur Sommer-Sonnenwende haben. Daher rühren seine Benennungen „Sunbent gürtel“, „sant Johans kraut“ und „Himmelker“. [6]

Im „Kleinen Destillierbuch“ vom Jahre 1500 schreibt Hieronymus Brunschwig (Bl. 31v): „Bucken wasser … von den tütschen buck od byfuss / oder sunnen wendel gürtel ouch von etlich tütschen sant Johanns krut darumb als es an sant Johans tag des töuffers würt vmbgůrtet / vnd in dz feür geworffen würt …“ Otto Brunfels bemerkt in seinem Kreuterbuch aus dem Jahre 1532 (S. 237): „Beyfůssz: oder Buck. ... Die magi graben diße wurtzel vff S. Johanns abent / so die sonn vndergadt / so finden sye darbey schwartze köenlin an der wurtzelen hangen. Vnnd das dem also / hab ich selb gesehen / ist ein sonderlich geheymnussz was damit gehandlet würt. …“ Brunfels Schüler Hieronymus Bock präzisiert in seinem Kreuterbuch aus dem Jahre 1539 (Teil I, Kap. 113): „Von Beyfůß. … Von den Namen. Diß Ehrwürdig kraut Beyfůß oder Bucken / S. Johannes kraut vnd Gürtel / ist auch in die superstition vnd Zauberey kommen / also das etliche diß kraut auff gewissen tag vnnd stund graben wie Verbenam (echtes Eisenkraut) / sůchen Kolen vnd Narren Stein darunder / für Febres / andere hencken es vmb sich / machen Krentz darauß / folgends werffen sie das kraut mit ihrem vnfall in S. Johanns fewr mit ihren sprüchen vnd reimen. Diß Affenspiel vnd ceremonien treiben nicht die geringsten zů Pariß in Frankreich. Andere haben von Plinio gelehrnet / wa sie Beyfůß mit Salbey anhencken sollen sie auff der reiß nicht müd werden / vnd des dings ist kein ende. ...“

  • Im Jahre 1824 schrieb Christoph Wilhelm Hufeland in dem von ihm herausgegebene „Journal der practischen Heilkunde“ (IV. Stück, April 1824, S. 78-88) eine Abhandlung über „Die Kräfte der Artemisia vulgaris gegen die Epilepsie“:

„ Hr. Dr. Burdach zu Triebel bei Sorau hat dies Verdienst, zuerst auf die Kräfte der Artemisia vulgaris (unseres gewöhnlichen Beifusses), in dieser Krankheit aufmerksam gemacht zu haben. Er berichtete mir hierüber folgendes: Die Wurzel des Beyfusses wird im Herbst, sobald die Stengel desselben vertrocknen, etwa in der Mitte des Monat October, auch noch etwas später; oder im Frühjahre, ehe die Stengel hervorsprossen, gegraben, und auf der Stelle durch Schütteln oder Abklopfen von der Erde befreyt. … Nunmehr werden die alten, holzigen, moderigen und schadhaften Theile einer jeden Wurzel sorgfältig entfernt, und nur die frischen jungen Seitenwurzeln (Fibrillae), welche sich sogleich durch den Geruch, eine hellere Farbe, und mehr Saftigkeit auszeichnen, werden auf Papier ausgebreitet, im Schatten getrocknet, und, sobald sie knisternd und zerbrechlich geworden sind, wohl verwahrt. … Der beste Fall für die Anwendung dieses Mittels ist: wenn der Kranke den Anfall seines Übels etwa ½ Stunde vorher empfindet, oder wenn das Eintreten desselben zu einer bestimmten Zeit jedesmal erfolgt, so dass ungefähr eine gute halbe Stunde vorher das Mittel angewendet werden kann. Hier ist in der Regel die erste Dosis schon helfend, ja zuweilen radical heilend. Kann dieses nicht Statt finden, so wird das Mittel gleich nach dem Anfalle gereicht, sobald es dem Kranken beigebracht werden kann. Von dem feinen Pulver der Beyfusswurzel wird dem erwachsenen Kranken ein gehäufter Kaffeelöffel von (etwa 50 70 Gran) (entspricht 3 - 4,2g) mit etwas gewärmten einfachen schwachen Bier, eingegeben: Sogleich legt sich der Kranke ins Bett, deckt sich warm zu, und trinkt noch etwas gewärmtes Bier nach. Der hierauf früher oder später eintretende Schweiss wird sorgfältig abgewartet, auch wenn er anhaltend ist, desto besser; nach freiwilligem Aufhören desselben darf der Kranke nach Anlegen sehr gewärmter Wäsche das Bett verlassen, muss sich aber vor Erkältung, so wie auch vor Erhitzung, ganz besonders aber vor Branntwein und Gemüthsbewegungen, hüten. ...“ Schon in die 4. Auflage der Preußischen Pharmakopoe aus dem Jahre 1827 wurde die Beifußwurzel aufgenommen und sie musste somit in den Apotheken vorrätig sein. [7] Im Jahre 1854 schrieb F. Mohr im Kommentar zur 6. Auflage der Preußischen Pharmakopoe, in der die Beifußwurzel noch aufgeführt wurde: „Die schon seit Jahrhunderten gegen die Epilepsie angewendete, dann wieder in Vergessenheit gekommene Beifußwurzel ist in neuerer Zeit (1824) von Dr. Burdach in Triebel bei Sorau wieder ans Licht gezogen worden und in gleicher Weise schon zum zweiten Mal fast wieder in Vergessenheit geraten. Unterdessen sind auch solche ganz empirische Heilmittel bei Krankheiten, über deren Natur man so wenig Rationelles weiss, erwünscht. …“ [8] Johann Gottfried Rademacher führte in seiner „Erfahrungsheillehre“, in der er sich auf Paracelsus berief, die Beifußwurzel unter den „Gehirnmitteln“ auf.[9]

  • Im Bundesanzeiger No 122 vom 6. Juli 1988 wurde eine (Negatv-)Monographie der Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes über Beifuß veröffentlicht:

Artemisia vulgaris. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS. Artemisiae vulgaris herba, Beifußkraut. Artemisiae vulgaris radix, Beifußwurzel. BESTANDTEILE DES ARZNEIMITTELS. Beifußkraut, bestehend aus den oberirdischen Teilen von Artemisia vulgaris LINNÉ sowie deren Zubereitungen. Beifußwurzel, bestehend aus den unterirdischen Teilen von Artemisia vulgaris LINNÉ sowie deren Zubereitungen. ANWENDUNGSGEBIETE. Beifußkraut wird bei Erkrankungen und Beschwerden im Bereich des Magen Darm Traktes, Koliken, Durchfall, Obstipation, Krämpfen, Verdauungsschwäche, zur Anregung der Magensaft und Gallensekretion, als Laxans bei Fettleibigkeit und als „Hepaticum“, ferner bei Wurmbefall, Hysterie, Epilepsie, dauerndem Erbrechen, Krämpfen bei Kindern, Menstruationsstörungen und unregelmäßiger Periode, zur Förderung der Durchblutung sowie als beruhigendes Mittel angewendet. Beifußwurzel wird bei Schwächezuständen sowie als Tonikum, in Kombinationen zusätzlich u.a. bei Psychoneurosen, Neurasthenie, Depressionen, Hypochondrie, vegetativen Neurosen, allgemeiner Reizbarkeit und Unruhe, Schlaflosigkeit und bei Angstzuständen angewendet. Die Wirksamkeit von Beifußzubereitungen bei den beanspruchten Anwendungsgebieten ist nicht belegt. RISIKEN. Eine abortive Wirkung wird beschrieben. Nach vorangegangener Sensibilisierung können allergische Reaktionen ausgelöst werden. BEWERTUNG. Da die Wirksamkeit bei den beanspruchten Anwendungsgebieten nicht belegt ist, kann eine therapeutische Verwendung nicht befürwortet werden.

Mythologisches

Beifuß galt im Mittelalter als sehr wirksames Mittel gegen und für Hexerei. Beigemischt war es Bestandteil vieler sogenannter magischer Rezepturen. Die Germanen trugen zu Johanni geernteten Beifuß zu einem Gürtel geflochten um den Körper. Der Johannis- oder Sonnwendgürtel sollte gegen Zauberei und böse Dämonen schützen. Laut Plinius dem Älteren soll ein um das Bein gebundenes Ästchen die Müdigkeit vertreiben. Am Dachfirst mit den Spitzen nach unten geheftet, wehrt Beifuß angeblich Blitze ab und hält Seuchen fern. Ähnliches gilt für die Thorellensteine oder auch Narrenkohle genannt, die man dem Glauben nach am Johannestag an den Wurzeln der Pflanze findet.[10]

Der Beifuß ist das erste der neun Kräuter in dem altenglischen Text Nine Herbs Charm, Näheres siehe dort.

Trivialnamen

Im deutschsprachigen Raum werden oder wurden für diese Pflanzenart, zum Teil nur regional, auch die folgenden weiteren Trivialnamen verwandt: Beifess (Siebenbürgen), Beipes (Erzgebirge), Beiposs (mittelhochdeutsch), Beiras (mittelhochdeutsch), Beivoss, Beiweich (mittelhochdeutsch), Bibes (althochdeutsch), Biboess (mittelhochdeutsch), Bibot (Altmark, althochdeutsch), Biboz, Bibs (Inselberg), Bibus (mittelhochdeutsch), Biefes (Eifel, Altenahr), Bifaut (Pommern), Bifood (Holstein), Bifoss (mittelniederdeutsch), Bifot (Pommern, Mecklenburg), Bigfood (Holstein), Bivoet, Bivuz (mittelhochdeutsch), Biwes (Ruhla), Bletechan (mittelhochdeutsch), Buchen (mittelhochdeutsch), Buck, Buckela (Bern), Bucken, Budschen, Bugel (mittelhochdeutsch), Bugga (mittelhochdeutsch), Buggel (mittelhochdeutsch), Buggila (mittelhochdeutsch), Bybot (mittelniederdeutsch), Byfas (mittelniederdeutsch), Byfass (mittelniederdeutsch), Byfoss (mittelniederdeutsch), Byfus, Byssmolte (mittelhochdeutsch), Byvoet (mittelniederdeutsch), Bywt, Flegenkraut (Altmark), Gänsekraut (Schlesien), Gurtelkraut (mittelhochdeutsch), Hermalter (mittelhochdeutsch), Himmelker (mittelhochdeutsch, bereits um 1519 erwähnt), Himmelskehr, St. Johannisgürtel (Österreich, Schweiz), St. Johanniskraut (Vorarlberg), Jungfernkraut (Altmark), Männerkrieg, Magert (Bremen), Melcherstengel (Augsburg), Müggerk (Ostfriesland, Oldenburg), Muggart, Muggerk (Oldenburg), Muggert (Ostfriesland), Mugwurz, Muterkraut, Muzwut, Peifos, Peipoz, Pesenmalten (mittelhochdeutsch), Pesmalten, Peypoz (althochdeutsch), Pipoz (althochdeutsch), Puckel (mittelhochdeutsch), Puggel (mittelhochdeutsch), Gross Reinfarn (mittelhochdeutsch), Reynber (mittelhochdeutsch), Siosmelta (althochdeutsch), Schossmalten (Salzburg, Linz), Sonnenwendel, Sonnenwendgürtel, Sunbentgürtel, Sunibentgürtel (mittelhochdeutsch), Suniwendgürtel (mittelhochdeutsch), Sunnenwendelgürtel, Weiberkraut, Weibpass (mittelhochdeutsch), Wermet (Bern), Wermut (mittelhochdeutsch), Wipose (mittelhochdeutsch), Wisch (Eifel) und Wil Wurmbiok (Wangerooge).[11]

Trivia

Der Name der ukrainischen Stadt Tschornobyl (besser bekannt unter dem russischen Namen Tschernobyl), in der sich am 26. April 1986 eine der schwersten Nuklearkatastrophen der Geschichte ereignete, bedeutet auf Deutsch „Beifuß“.

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Leila M. Shultz: Artemisia. In: Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae), Oxford University Press, New York / Oxford u. a., ISBN 0-19-530563-9, S. 533., Artemisia vulgaris – online (Abschnitt Beschreibung)
  • M. Qaiser: Flora of Pakistan 207: Asteraceae (1) – Anthemideae. University of Karachi u.a., Karachi u.a. 2002, S. 123, Artemisia vulgaris – online (Abschnitt Beschreibung)
  • Anne Iburg (Hrsg.): Dumonts kleines Gewürzlexikon. Edition Dörfler im Nebel Verlag, Egolsheim 2004, ISBN 3-89555-202-X.
  • Siegfried Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Porträts, Rezepturen, Anwendung. Sonderausgabe der 1. Auflage von 2007, Urban & Fischer, München 2010, ISBN 978-3-437-57271-5.
  • Christoph Jänicke, Jörg Grünwald, Thomas Brendler: Handbuch Phytotherapie: Indikationen – Anwendungen – Wirksamkeit – Präparate. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2003, ISBN 3-8047-1950-3.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korr. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
  • Ingrid und Peter Schönfelder: Das Neue Handbuch der Heilpflanzen, Botanik Arzneidrogen, Wirkstoffe Anwendungen, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2011, ISBN 978-3-440-12932-6

Einzelnachweise

  1. Synonyme für Heilpflanzen
  2. Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783854741879 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  3. Carl von Linné: Species Plantarum. 2, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 848 (Digitalisat).
  4. Essen und Trinken: Beifuß: kleine Warenkunde
  5. Zitiert nach B. Schnell und W. Crossgrove. Der deutsche Macer. Tübingen 2003, S. 326-27.
  6. Cpg 545, Bl. 98r 545 und Lorenz Fries. Synonima … Straßburg 1535, A 9 Digitalisat.
  7. M. Raab. Pharmakopoea borussica mit Commentar (4. Aufl. 1827), S. 23.
  8. F. Mohr. Commentar zur preussischen Pharmakopoe (6. Aufl.), Braunschweig 1854, Bd. II, S. 224.
  9. J.G. Rademacher. Rechtfertigung … Dritte Ausgabe, Berlin 1848, Bd. I, S. 682-683; Bd. II, S. 776.
  10. Anne Iburg (Hrsg.): Dumonts kleines Gewürzlexikon, S. 51–52
  11. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 44 f., online.

Weblinks

 Commons: Beifuß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Beifuß – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Beifuß aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.