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Bebelplatz

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Bebelplatz, Panorama
Platzgestaltung um 1880, Blick auf die Humboldt-Universität

Der Bebelplatz ist ein Stadtplatz im Berliner Ortsteil Mitte. Er wird von der Behrenstraße, dem Garten des Prinzessinnenpalais, der Alten Bibliothek sowie der Straße Unter den Linden begrenzt und wurde in den Jahren 1741 bis 1743 als Platz am Opernhaus errichtet. Dabei bildete er die zentrale Achse des beabsichtigten Forum Fridericianum. Von 1910 bis 1947 trug er den Namen Kaiser-Franz-Joseph-Platz nach dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I.[1] Die ursprüngliche Bebauung wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und in der Nachkriegszeit zu großen Teilen durch Neubauten mit historischen Fassaden ersetzt. Das Ensemble des seit dem 31. August 1947 nach August Bebel benannten Platzes steht heute unter Denkmalschutz. Bei der Verlängerung der Straße Unter den Linden vom Denkmal Friedrichs II. bis zur Schloßbrücke im Jahr 1937 wurde der Nordteil des Platzes dem Namen nach in diesen Straßenzug einbezogen, sodass der einheitlich benannte Platz seitdem als zwei Plätze östlich und westlich des Opernhauses wahrgenommen wird.

Der damals umgangssprachlich auch Opernplatz genannte Platz war am 10. Mai 1933 Hauptschauplatz der durch die Deutsche Studentenschaft geplanten und durchgeführten Bücherverbrennung. Etwa 70.000 Studenten, Professoren und Mitglieder der SA und SS verbrannten Bücher von als „undeutsch“ bezeichneten Autoren, darunter Schriften von Sigmund Freud, Erich Kästner, Heinrich Mann, Karl Marx und Kurt Tucholsky. Kästner hatte sich unter die fanatisierten Zuschauer begeben, er „hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen, abgefeimten Lügners. Begräbniswetter hing über der Stadt“.

Ein Denkmal des israelischen Künstlers Micha Ullman erinnert an die Bücherverbrennung: Durch eine gläserne Bodenplatte in der Platzmitte blickt man in einen unterirdischen Raum mit leeren weißen Bücherregalen aus Beton. Die völkerverbindende Ausstellung der United Buddy Bears kehrte nach drei Jahren Welttournee nach Berlin zurück und präsentierte sich 2006 auf dem Bebelplatz weitläufig um dieses Mahnmal Versunkene Bibliothek.[2] Seit 2010 liegt von dem israelischen Autor Chaim Be’er auch die deutsche Übersetzung seines Romans Bebelplatz vor, in dem der Platz und dieses Denkmal eine bedeutende Rolle spielen.[3]

Unter dem Platz befindet sich seit Dezember 2004 eine Tiefgarage in zwei Etagen für 462 Fahrzeuge mit direktem Zugang zur Staatsoper Unter den Linden, die sich ebenso wie die Sankt-Hedwigs-Kathedrale und die Alte Bibliothek am Platz befindet. Die in der letzten Zeit erfolgte Verengung des Boulevards Unter den Linden, der sich in diesem Bereich zu einer überbeanspruchten Autostraße entwickelt hatte, soll dazu beitragen, den historischen Stadtraum „Forum Fridericianum“ wieder aufzuwerten.

Weblinks

 Commons: Bebelplatz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kaiser-Franz-Joseph-Platz. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins
  2. Dorothee Dubrau: Architekturführer Berlin-Mitte. Band 2, Berlin 2009, S. 1078–1079, ISBN 978-3-938666-07-4
  3. Chaim Be’er: Bebelplatz. Berlin Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8270-0861-9 (übersetzt von Anne Birkenhauer)
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bebelplatz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.