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Barbara Laugwitz

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Barbara Laugwitz (* 12. Januar 1971 in Berlin) ist eine deutsche Verlegerin. Sie ist die verlegerische Geschäftsführerin des zum Holtzbrinck-Konzern gehörenden Rowohlt Verlags,[1] jedoch seit Ende August 2018 von ihrer Tätigkeit freigestellt.[2]

Leben und Wirken

Laugwitz studierte an der Oxford University Altphilologie. Ihren Einstieg in die Verlagsbranche hatte sie mit einem Volontariat bei Droemer Knaur. Anschließend arbeitete sie als Lektorin beim Ullstein Verlag. 2005 wechselte sie zu Rowohlt in die Abteilung für Taschenbuch-Sachbücher. 2012 übernahm sie die Taschenbuchsparte ganz. Als Nachfolgerin von Alexander Fest wurde sie 2014 verlegerische Geschäftsführerin des Rowohlt-Verlags.[3] Unter ihrer Leitung wurden Autoren wie Jan Weiler und Eckart von Hirschhausen zu Rowohlt geholt und der Verlag war wirtschaftlich erfolgreich.

Laugwitz muss zum Jahresende 2018 ihren Posten räumen, obwohl sie die erfolgreichste Verlegerin des ersten Halbjahrs 2018 war.[3][4] Florian Illies wird als verlegerischer Geschäftsführer folgen.[5]

Als Grund für die Kündigung wird diskutiert, dass Laugwitz ihre erfolgreiche Tätigkeit im Hintergrund geleistet und keine Aufmerksamkeit für den Verlag generiert habe. Als Belege dafür führte die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel vom 10. September 2018 an, dass es bis zu diesem Tag weder ein Foto von Laugwitz in den Bildarchiven der Medienbranche noch einen Wikipedia-Artikel über sie gab.[3]

Unterstützung von Autoren

Namhafte Schriftsteller des Verlags zeigten sich angesichts der unerwarteten Kündigung durch den Holtzbrinck-Konzern entsetzt, dokumentiert in der FAZ am 9. September 2018. Elfriede Jelinek, Daniel Kehlmann, Eckart von Hirschhausen, den Laugwitz für den Verlag gewann, und die amerikanischen Schriftsteller Paul Auster, Siri Hustvedt und Jonathan Franzen äußerten Unverständnis und Kritik. Elfriede Jelinek wird darin wie folgt zitiert:

„Jetzt ist schon wieder eine Frau rausgekippt worden wie Abfall. […] Es sind wahrscheinlich dieselben Herren, die laut barmen, dass bei der Mostra in Venedig wieder nur eine einzige Regisseurin eingeladen wurde, nein, nein, das geht gar nicht.

Es müssen mehr Frauen her, und man weiß auch schon, was man mit ihnen macht, wenn sie einmal da sind. […] Ich habe lange Kämpfe hinter mir, jetzt bin ich auch müde. Dank an Daniel Kehlmann für die offenen Worte anlässlich seiner Preisverleihung, und noch mehr danke ich Barbara Laugwitz.“[6]

Das Fachmagazin buchreport konterte und listete diverse Verlegerinnen auf, die gegenwärtig große deutsche Verlage leiten.[7]

22 weitere Rowohlt-Autoren schrieben einen offenen Brief an Stefan von Holtzbrinck und Joerg Pfuhl, den CEO der Holtzbrinck-Buchverlage, in dem sie ihre Verwunderung oder ihr Entsetzen zum Ausdruck brachten, darunter Thomas Melle, Eugen Ruge, Margarete Stokowski, Heinz Strunk und David Wagner. Er wurde am 12. September 2018 in der taz und auf Spiegel Online veröffentlicht. Der entlassenen Verlegerin wurde Medienberichten zufolge eine Kontaktsperre zu den Autoren und Mitarbeitern des Verlages auferlegt, was die Unterzeichnenden des offenen Briefes besonders erbost: „Die plötzliche Entlassung in Kombination mit der Unmöglichkeit, mit Frau Laugwitz in Kontakt zu treten, empfinden wir als unverständlich und unwürdig.“[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Über die Rowohlt Verlage. In: Website Rowohlt. Abgerufen am 12. September 2018.
  2. Torsten Casimir: Die missratene Trennung. In: boersenblatt.net. 12. September 2018, abgerufen am 12. September 2018.
  3. 3,0 3,1 3,2 Karin Janker: Profil – Barbara Laugwitz. In: Süddeutsche.de. 11. September 2018, abgerufen am 12. September 2018.
  4. Michael Köhler: Rauswurf von Rowohlt-Verlegerin Laugwitz: „Diese Entscheidung ist mehr als verwunderlich“ – Helmut Böttiger im Gespräch. In: Deutschlandfunk-Sendung „Kultur heute“. 10. September 2018, abgerufen am 12. September 2018.
  5. Holtzbrinck Buchverlage: Florian Illies wird Verleger des Rowohlt Verlags. In: Zeit Online. 29. August 2018, abgerufen am 12. September 2018.
    Florian Illies macht Programm für Rowohlt. In: boersenblatt.net. 29. August 2018, abgerufen am 12. September 2018.
  6. Julia Encke: Rauswurf der Rowohltverlegerin: Ein rätselhafter Vorgang. In: faz.net. 9. September 2018, abgerufen am 12. September 2018.
  7. Feministische Ferndiagnose. In: buchreport.de. 12. September 2018, abgerufen am 12. September 2018.
  8. Dirk Knipphals: Offener Brief der Rowohlt-Autoren. Für Holtzbrinck hoch brisant. In: taz.de. 12. September 2018, abgerufen am 12. September 2018.
    Verlegerwechsel bei Rowohlt löst Unruhe aus. In: Spiegel Online. 12. September 2018, abgerufen am 12. September 2018.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Barbara Laugwitz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.