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Linearbandkeramische Kultur

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Dieser Artikel behandelt die Kultur der Bandkeramik im engeren Sinn. Zur östlichen Bandkeramik in Ungarn siehe Alföld-Linearkeramik.
Bandkeramische Gefäße aus Mitteldeutschland im Bestand der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung der Universität Jena, die Friedrich Klopfleisch 1882 zur Definition der bandkeramischen Kultur benutzte
Karte der europäischen Jungsteinzeit– bzw Mittelsteinzeitkulturen, ca. 4500–4000 v. Chr.:
  • Bandkeramische Kultur, neolithische Kultur
  • Alföld-Linearkeramik, östliche LBK
  • Cardial- oder Impressokultur
  • Ertebølle-Kultur, mesolithische Kultur
  • Dnepr-Don-Kultur
  • Vinča-Kultur
  • Almeríakultur
  • Dimini-Kultur
  • Karanowo-Kultur
  • Grübchenkeramische Kultur, mesolithische Kultur
  • Die Bandkeramische Kultur, auch Linienbandkeramische Kultur oder Linearbandkeramische Kultur (Fachkürzel LBK), ist die älteste bäuerliche Kultur der Jungsteinzeit[1] mit permanenten Siedlungen in ganz Mitteleuropa und als solche Ergebnis der Neolithisierung. Der Name leitet sich von der charakteristischen Verzierung der keramischen Gefäße mit einem Bandmuster aus eckigen, spiral- oder wellenförmigen Linien ab. Die Träger der bandkeramischen Kultur waren laut der derzeit favorisierten Theorie keine Angehörigen oder Abkömmlinge der postglazialen, mesolithischen einheimischen Jäger und Sammler, sondern Immigranten.[2][3] Ob Bevölkerungsdruck und/oder Ressourcenverknappung neben anderen Faktoren die alleinigen Motivationen für die Immigration waren ist momentan nicht belegbar.[4][5] Inwieweit diese Immigration von Anatolien (Anatolien-Hypothese) ihren Ausgang nahm – mit einer Zwischenstation im ungarischen Raum – bleibt bislang noch hypothetisch.

    Den Begriff Bandkeramik führte im Jahre 1883 der Historiker Friedrich Klopfleisch aus Jena in die wissenschaftliche Diskussion ein. 1902 prägte der Mediziner Alfred Schliz den Begriff „Linearkeramik“.[6]

    Die Ausbreitung begann wahrscheinlich ungefähr 5700 v. Chr. ausgehend von der Gegend um den Neusiedler See und schuf innerhalb einer menschheitsgeschichtlich kurzen Zeitspanne von etwa zweihundert Jahren einen großen, kulturell einheitlichen und stabilen Siedlungs- und Kulturraum über fast das gesamte südliche bzw. südöstliche Mitteleuropa hinweg. Ihre Rekonstruktion als Kultur erschließt sich über verschiedene Bodenfunde. Die neolithischen Kulturen sind illiterale oder schriftlose Kulturen. Die bandkeramische Kultur war erst um 4100 v. Chr. vollständig durch Nachfolgekulturen ersetzt.[7][8]

    Einteilung der Epochen der Bandkeramischen Kultur (LBK)[9][10][11]

    • ca. 5700 bis ca. 5400 ältere LBK
    • ca. 5400 bis ca. 5200 mittlere LBK
    • ca. 5200 bis ca. 5000 jüngere LBK
    • ca. 5000 bis ca. 4100 sich auflösende LBK.

    Die Bandkeramik war in Westungarn (Transdanubien), Rumänien, der Ukraine, Österreich, der Südwestslowakei, Mähren, Böhmen, Polen, Deutschland und Frankreich (Pariser Becken, Elsass und Lothringen dort als „Culture rubanée“ bezeichnet) verbreitet und ist als größte Flächenkultur der Jungsteinzeit zu betrachten.[12] Die Bandkeramiker stehen wahrscheinlich in enger Beziehung zur Körös-Kultur oder Körös-Criș-Kultur, die man auf den Zeitraum von 6200 bis 5600 v. Chr. datiert. Diese gilt als eine der wichtigsten danubischen Kulturen des Frühneolithikums und wird als die östliche Vorläuferkultur angesehen. Aber auch die Starčevo-Kultur wird als eine Vorläuferkultur angesehen. So will die ungarische Prähistorikerin Eszter Bánffy die Bandkeramiker allein aus der Starčevo-Kultur herleiten.[13][14][15]

    Bei der Überlegung zum Ursprung der bandkeramischen Kultur stehen zwei Hypothesen im Vordergrund wissenschaftlicher Erarbeitung:

    Zu den bandkeramischen Kulturen bzw. zur Bandkeramik im weiteren Sinn wird auch die Alföld-Linearkeramik (östliche Bandkeramik in Ungarn, 5500–4900 v. Chr.) gezählt, im weitesten Sinn auch die jüngere Stichbandkeramik in Mitteleuropa (4900–4500 v. Chr.).

    Ursprung der Bandkeramik

    Die Bandkeramik erreichte die nördlichen Lössgrenzen in Mitteleuropa ab 5600 bis 5500 v. Chr. Nach heutigem Forschungsstand ging sie aus dem Starčevo-Körös-Kulturkomplex hervor.[16][17] In diesem Zusammenhang sind besonders die in den letzten Jahren ergrabenen, frühesten bandkeramischen Siedlungen in Transdanubien von Bedeutung. Die Gefäße der älteste Bandkeramik zeichnen sich durch flachbodige Gefäße und organische Magerung aus, sie ähneln stark der späten ungarischen Starčevo-Keramik. Etwa um 5200 v. Chr. setzt sich ein anderer Stil durch, die Keramik ist nun rundbodig und anorganisch gemagert.[18] Siedlungen dieser Übergangsstufe wurden z. B. in Szentgyörgyvölgy-Pityerdomb (Kleingebiet Lenti), Vörs-Máriaasszonysziget (Balaton) und Andráshida-Gébarti-tó (bei Zalaegerszeg) gefunden. Untersuchungen von alter DNA aus bandkeramischen Skeletten wurden dahingehend interpretiert, dass die Träger der Bandkeramik aus dem Karpatenbecken nach Mitteleuropa eingewandert sind und hier keine anthropologische Kontinuität zur Bevölkerung des späten Mesolithikums bestand.[19] Die Ausbreitung der linienbandkeramischen Kultur erfolgte dem Forschungsstand nach zu urteilen in zwei Ausbreitungsrichtungen. Die eine verlief über Böhmen und Mähren entlang der Elbe bis nach Mitteldeutschland. Die andere folgte dem Lauf der Donau[20] über Niederösterreich bis nach Südwestdeutschland und den Rhein entlang. Eine Studie aus dem Jahre 2010 fand überraschenderweise Übereinstimmungen der DNA bandkeramischer Gräber aus Derenburg (Sachsen-Anhalt) mit der heutigen Bevölkerung des Vorderen Orients.[21][22]

    Diese Hypothese ist nicht unwidersprochen, so führte der Archäologe Claus-Joachim Kind (1998)[23] aus, dass es sich bei den Bandkeramikern um eine autochthone Entwicklung im europäischen Neolithikum handeln könne.[24] So deuteten Silexartefakte auf mesolithische Traditionen in der ältesten Bandkeramik hin. Auch seien die Ähnlichkeiten der Keramikgefäße aus der ältesten Bandkeramik und dem Starčevo–Körös-Kulturkomplex gering und schlössen damit eine Immigration aus diesen Kulturen aus.

    Doch muss sich diese Annahme der Frage stellen, ob eine sich mehr oder weniger einheitlich darstellende Linearkeramische-Kultur multilokalen Ursprungs sein und es einen vertikalen Kulturtransfer gegeben haben könnte, oder ob eine transmigrierende Gruppe bzw. Gruppen, im Sinne eines horizontalen Kulturtransfers, in Austausch mit der einheimischen mesolithischen Bevölkerung trat.

    Wegen der Kontinuität in der materiellen Kultur diskutieren im Gegensatz andere Forscher die Übernahme der neolithischen Lebensweise durch einheimische mesolithische Bevölkerungsgruppen. Sie stützen sich dabei auf die Feuersteingeräte ältestbandkeramischer Siedlungen, die ihrer Meinung nach mesolithische Züge aufweisen, sowohl in bestimmten Formen (Querschneider/Trapeze etc.) als auch in der Präparation der Schlagflächen facettierte Schlagflächenreste.[25][26][27]

    Wie Clemens Lichter (2010) feststellt,[28] ist der religiöse Hintergrund, aus dem sich die Bandkeramik löst, anders gestaltet, so dass mit der Migration eine neue Ideologie aufkommt, die sich u. a. in Kreisgrabenanlagen zeigt, die es im Starčevo-Körös-Komplexes nicht gab.

    Unklar ist, welchen Anteil die sogenannte La-Hoguette-Gruppe hatte, die von der Normandie (eponymer Fundort) bis ins Main-Neckar-Gebiet verbreitet war. Die La-Hoguette-Gruppe lässt sich aus der Cardial-Kultur bzw. Impresso-Kultur herleiten, einer frühneolithischen Kultur, die chronologisch vor dem Starčevo-Körös-Komplex einzuordnen ist und an den Küsten des westlichen Mittelmeeres verbreitet war. Von der Mündung der Rhone aus verbreitete sie sich um etwa 6500 v. Chr. nach Norden und erreichte etwa 300 Jahre vor der Linearbandkeramik den Rhein und seine Nebenflüsse, bis zur Lippe. Der Anteil von Haustierknochen ist in den Funden der La-Hoguette-Kultur bedeutend größer als bei den Bandkeramikern, diese betrieben umgekehrt deutlich mehr Feldbau. Da intensive Kontakte beider Kulturen belegt sind, ist es gut vorstellbar, dass die La-Hoguette-Hirten und Bandkeramik-Bauern wirtschaftlich voneinander profitierten.[29]

    Ökologische Rahmenbedingungen und Wirtschaftsweise

    Rekonstruktion des Temperaturverlaufs der Erde am Ende der letzten Kaltzeit und den darauffolgenden 12.000 Jahren. Die Blütezeit der bandkeramischen Kultur lag zwischen 5500 und 4500 v. Chr.

    Im Atlantikum erlebte Europa mit regionalen zeitlichen Unterschieden und kurzzeitigen Unterbrechungen[30] die wärmste Epoche der letzten 75.000 Jahre.[31] Sowohl die Sommer- als auch die Wintertemperaturen lagen 1–2 °C höher als im 20. Jahrhundert.[32] Insbesondere die Winter waren sehr mild.

    Vor dem Wärmeoptimum Atlantikum,[33] welches sich zeitlich unscharf zwischen ca. 8000 v. Chr. bis ca. 4000 v. Chr. in Nordeuropa zeigte, kam es[34] zur Entwicklung der wärmsten und feuchtesten Periode der Blytt-Sernander-Sequenz, auch als „Holozäne Optimum“ benannt. Während der Misox-Schwankung kam es zu einer zeitlich scharf abgegrenzten, relativ kurzfristige Klimaveränderung rund 6200 Jahre v. Chr. Im mesolithischen Mitteleuropa kam es innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer Abkühlung um etwa 2 °C. Die Misox-Schwankung fällt mit der letzten größeren Veränderung im Abfluss des Agassizsees zusammen. Sie fand vor ca. 8400 Jahren statt, als der Agassizsee in die Hudson Bay abfloss.[35] Der enorme Süßwassereintrag in den Nordatlantik unterband weitgehend die Entstehung von absinkendem höhersalinarem Wasser (Dichteunterschiede) und beeinträchtigte damit die thermohaline Zirkulation (Konvektion) des Nordatlantiks, indem sie den nach Norden gerichteten Wärmetransport verringerte. Durch eine Unterbrechung der thermohalinen Zirkulation des aus dem Golfstrom resultierenden Nordatlantikstroms folgte eine in Nordeuropa und dem Vorderen Orient (Fruchtbarer Halbmond, siehe auch Präkeramisches Neolithikum und Keramisches Neolithikum) einsetzende, regional unterschiedliche aber erhebliche Abkühlung bzw. Austrocknung. Die klimatologischen Folgen der Misox-Schwankung sind in der Vegetationsentwicklung Europas gut hundert Jahre lang nachweisbar.[36]

    Mit der Ausprägung dieser feucht-warmen Periode und einem Anstieg der Durchschnittstemperaturen war die Ausbreitung dichter Eichenmischwälder mit Eichen, Linden, Ulmen und Haselnusssträuchern verbunden. Eichenmischwälder zeigen eine hohe Vegetationsvielfalt oder Biodiversität an verschiedenen Baumarten, neben der Eiche zusammen mit Linde und Ulme, kamen noch die Birke, Kiefern, verschiedene Ahorn-Arten, Weide, Hasel und Waldgräser und -kräuter vor. Die Buche, Hainbuche, und Tannen hatten diese Gebiete erst vor nicht allzu langer Zeit wiederbesiedelt.[37] Eine bandkeramische Waldrodung und -weide war der Beginn der anthropogenen Veränderung des dominierenden Ökosystems, der Waldgeschichte jener Epoche.

    Durch die Pollenanalyse in den Bodenproben zeigt im nördlichen Mitteleuropa die mit der Bandkeramik verbundenen Veränderungen im Anteil der verschiedenen Gehölze. Ihre Siedlungsgebiete waren ursprünglich überwiegend mit Eichenmischwäldern bedeckt. Solche lichten Eichenmischwälder stellten günstige Voraussetzungen zur Siedlung und Waldweide. Es wird angenommen, dass der Wandel im Vegetationsbild auch eine Folge der Rodung der Eichenmischwälder durch die Bandkeramiker war. Sie fällten Eichen, um Holz für Häuser oder Palisaden zu gewinnen.[38] Die Zahl der Eichen- und Lindenpollen sank, während Birken-, Haselnuss- und Eschenpollen anstiegen. Durch die beginnende bzw. sich lokal ausbreitende Acker- und Viehwirtschaft hinterließen die bandkeramischen Bauern Spuren ihrer menschlichen Siedlungen und Einflüsse auf die Waldvegetation, etwa durch Rodung und Waldweide. Die Siedlungs- und Ackerflächen wurden durch (partielle) Rodung gewonnen.

    Aus reliktischen Böden[39] sowie in den dort enthaltenen Sedimenten ergeben multiple Bodenanalysen Aussagen über paläoökologische Verhältnisse. Solche Untersuchungen zeigten, dass in vielen Fällen der neolithischen bzw. bandkeramischen Siedlung ein Steppenklima mit Schwarzerdenbildung (Tschernosem) vorausgegangen war. Besonders wichtig für eine suffiziente Pflanzenernährung aber sind die Huminsäuren und Humine. Sie bilden die Grundlage der Ton-Humus-Komplexe des Bodens. Denn Huminstoffe können Ionen sehr gut adsorbieren und damit speichern; sie stellen neben anderen Soffen wichtige Pflanzennährstoffe im Boden dar. Grau- und Braunhuminsäurereiche Böden in Verbindung mit den kaltzeitlichen Lössablagerungen bzw. Schwarzerden[40] waren ein wesentlicher Grund für den nachhaltigen landwirtschaftlichen Ertragreichtum. Das milde sommerwarme Klima des Atlantikums mit seinen verlässlichen Witterungsverläufen aber war die wichtigste Voraussetzung der hohen agrarischen Produktivität und die erfolgreiche Behauptung der Jungsteinzeitlichen Kulturen in Mitteleuropa.

    Dirmsteiner Lösswand
    Beim Schwenden blieben Stümpfe und Wurzelwerk übrig. Abbildung aus der Neuzeit sichtbar anhand der glatten Bruchkante und -stufe
    Kultiviertes Einkorn mit Spelzen, Triticum monococcum
    In der Mitte des Bildes ein Erntemesser um 5000 v. Chr., inklusive Rekonstruktionen. Am rechten Bildrand sind zwei durchbohrte Keulenköpfe zusehen. Am linken Bildrand verschiedene Dechselklingen. Historisches Museum der Pfalz, Speyer
    Mahlsteine, sogenannte Schiebemühlen wie dieser wurden in Gräbern der Bandkeramiker gefunden. Auf dem Unterleger befinden sich eine Handvoll Getreide und der Läufer.

    Während dieses allgemeinen Klimawandels wurden durch neolithische Kulturen[41] zunächst die tief liegenden Lössflächen besiedelt.[42][43] Die bäuerlichen Siedlungsplätze der Bandkeramiker breiteten die sich entlang vor allem der kleineren bis mittleren, verzweigten und mäandrierten Flussläufe aus, bei den kleineren Flussläufen oder Bächen bevorzugte man deren Oberläufe und den Quellbereich. Bei den größeren Wasserläufen suchte man die Ränder der Niederterrassen. Man bevorzugte also Hanglagen im Übergangsbereich zwischen Auenlandschaften und dem überschwemmungsgeschützten Hinterland, wo sie in Einzelhofanlagen zumeist als mittelgroße Gruppensiedlungen von fünf aber bis zu zehn Hofplätzen lebten. Bevorzugt waren anbaugünstige Lössböden, ebenso wie Gebiete oder Mikroklimata mit moderatem Niederschlag und größtmöglicher Wärme.[44]

    Diese Tatbestände lassen sich gut mit den klimatischen Veränderungen während der Siedlungsgeschichte der Bandkeramiker in Zusammenhang bringen. Es kam in großen Teilen ihres Siedlungsraumes zu mikroklimatischen Umschwüngen von eher trocken-warmen zu feuchteren Verhältnissen.[45] Einer Tatsache welche die Menschen der Jungsteinzeit mit der Auswahl ihrer Siedlungsorte beantworteten, denn vermehrte Regenfälle führten zu heftigeren und in engeren Zeiträumen auftretenden Überschwemmungen (Fließgewässertyp). Die bandkeramischen Siedlungen wären vor solchen Ereignissen im oberen Drittel eines Hanges besser geschützt gewesen.[46][47]

    Typischerweise fanden sich auf den fruchtbaren Lössstandorten auch differenziertere Vegetationsgesellschaften wie etwa der Winterlinden-Eichen-Hainbuchen-Wald und der Waldmeister-Buchenwald. Hier wurden Waldweide (Hute) und die Laubheugewinnung (Schneitelwirtschaft) in einem engen funktionellen, saisonalen Zusammenhang betrieben. Die Viehweide im Wald war dabei vorwiegend der sommerlichen Futterwirtschaft vorbehalten, während die Laubheuproduktion nach Ulrich Willerding (1996)[48] zur winterlichen Vorratshaltung diente.

    Am Boden tummelten sich Großsäuger wie Reh, Rothirsch, Elch, Wisent und Wildschwein. Unter den Raubtieren sind Dachse, Wölfe, Luchse und Braunbären zu nennen. Ehemalige Bewohner des offenen Graslands wie der Auerochs und das Wildpferd[49] waren ebenfalls noch gegenwärtig.[50] Der Anteil der Knochen von Wildtieren schwankt in den einzelnen Siedlungen stark, nimmt aber von den frühen Kulturen zu den späteren ab.[51]

    Lebendrekonstruktion und Größenverhältnisse eines Auerochsen (Bos primigenius), der wilden Stammform des Hausrindes (Bos taurus),
    Stier (links) ca. 170 bis 185 cm und Kuh (rechts) ca. 165 cm, im Vergleich Bandkeramiker ca. 170 cm

    Ackerbau oder Kulturpflanzenproduktion

    Angebaut wurden Emmer (Triticum dicoccum),[52] Einkorn (Triticum monococcum), Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta), Lein (Linum usitatissimum) und die Hülsenfrüchte Linse und Erbse vermutlich im Schwendbau.[53] So weisen geoklimatische bzw. geoökologische Forschungen auf ein sehr mildes Klima während der Ausbreitung der bandkeramischen Kultur in Mitteleuropa hin.[54][55]

    Mit Paläo-ethnobotanischen Auswertungen der Bodenproben konnten die angebauten Pflanzen bestimmt werden,[56] nachgewiesen wurde:

    Manfred Rösch (1998)[59] konnte durch botanische Analyse von Bodenproben in verschiedenen süddeutschen bandkeramischen Siedlungsplätzen eine Zunahme sowohl der Zahl als auch des Artenreichtums von spontaner Begleitvegetation in den Kulturpflanzenbeständen nachweisen. Die Daten stehen in Einklang mit reinem Sommerfeldbau.[60] Ob aber die Zunahme der Begleitvegetation für Brachen oder vielleicht nur für eine Beweidung sprechen, ist aus der Befundlage nicht auszumachen. Das massenhafte Auftreten einiger Unkräuter und die Hinweise auf eine schlechtere Stickstoffversorgung der Böden lassen die Annahme zu, die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen hätten sich im Lauf der bandkeramischen Kultur verschlechtert.

    Erbsenpflanze (Pisum sativum)
    Linsen-Wicke (Vicia ervilia)
    Samenkapseln des Gemeinen Leins (Linum usitatissimum)
    Leinsamen (Linum usitatissimum)

    Als Wildfrucht wurde die Haselnuss (Corylus avellana) gesammelt.[61] Man nimmt an, dass der Anbau in bandkeramischen Siedlungsgemeinschaften durch Hackbau im Sinne der Terminologie von Eduard Hahn (1914)[62] erbracht wurde, obgleich Lüning die Verwendung des Pfluges vermutet. In den Kulturen, die den Hackbau betreiben, ist der Grabstock wichtigstes Werkzeug. Ein solches Werkzeug ist bisher lediglich für die spätere Egolzwiler Kultur belegt.[63] Erst in der späten Bandkeramik gewinnt auch Binkelweizen (Triticum compactum) an Einfluss. Die Entstehung der Laktasepersistenz (die Fähigkeit Milch zu verdauen) wird auf die Bandkeramische Kultur zurückgeführt.[64][65][66][67] Offensichtlich nutzen die bandkeramische Kulturen die verkäste Milch ihrer Rinder, so sind an Fundplätzen kleine, trichterförmige Gefäße mit durchlochten Wandungen gefunden worden, die zwar nicht beweisend für eine Käseherstellung sind aufgrund ihrer starken Ähnlichkeit mit neuzeitlichen Geräten, dies aber nahelegen.[68] So konnte eine Arbeitsgruppe um Mélanie Salque (2013)[69] Milch-Fettsäuren in Keramikscherben aus der bandkeramischen Produktion nachweisen.[70]

    Mit der Ausbreitung des Ackerbaus wurden Bäume gefällt, um Ackerland sowie Bauholz zu gewinnen. Eine Entwaldung wurde durch Ringelung und Rodung erreicht und wurde durch Verbiss, wenn Haustiere in Hutewäldern gehalten wurden, dauerhaft. Verbreitet waren wegen des milderen Klimas anstelle der Buchenwälder die ausgedehnte Verbreitung der Linden.[71] Dabei sind die entsprechenden Klimaschwankungen in der Jungsteinzeit über den Siedlungs- und Kulturzeitraum mit zu berücksichtigen.[72][73]

    Neben Emmer und Einkorn wurde auch Gerste angebaut. Ferner belegen vereinzelte Funde den Nachweis von Rauweizen oder Nacktweizen (Triticum turgidum L.), Rispenhirse und Hafer.[74] Ebenso kann die Kultivierung von Schlafmohn[75] angenommen werden, etwa seit der Stufe II Flomborn.[76][77] Die Bandkeramiker, deren Vorläuferkultur in der Starčevo-Körös-Criș-Kultur zu suchen ist, verbreiteten sich entlang der Flüsse von östlicher Richtung her, letztlich aus dem Vorderen Orient und brachte im Vergleich zu der Cardial- oder Impressokultur, die die westliche Route dominiert, zum Teil völlig verschiedene Kulturpflanzen mit sich. Als sich beide Strömungen in späterer Stufe im Main-Neckar-Rhein-Raum trafen, wurde der Mohnanbau bei den späten Linearkeramikern verbreitet.[78][79]

    Für einen sich entwickelnden Ackerbau wurde die kalendarische Einordnung der jahreszeitlich bedingten Klimaschwankungen notwendig, so dass man eine veränderte Einstellung der kalendarischen Vorstellungen vom Mond- zum Sonnenkalender in dem Wechsel von einer mesolithischen hin zu einer neolithischen Gesellschaft bzw. einer Jäger und Sammlergesellschaft zu einer sesshaften Lebensweise, wie sie die bandkeramische Kultur darstellt, annehmen muss. Ein Merkmal von frühen Kalendersystemen ist allgemein, das sie auf Beobachtung natürlicher, meist astronomischer Ereignisse (Sonnenstand, Mondphasen, Aufgang oder Stand bestimmter Sterne u. ä. m.) beruhen. Mit dem Eintritt eines bestimmten definierten Himmelsereignisses (z. B. des Neumonds oder der Tag-und-Nacht-Gleiche im mitteleuropäischen Frühling) wird ein neuer Zyklus eingeleitet, (siehe hierzu die Stichbandkeramik und das Kreisgrabenanlage von Goseck[80]).

    Haustiere

    Bereits in den Siedlungen der bäuerlichen, bandkeramischen Kulturen Mitteleuropas gab es Hunde, die in Gräbern und Siedlungen, wie zum Beispiel im schwäbischen Vaihingen an der Enz, gefunden wurden.[81] Es soll sich dabei nicht um wolfsähnliche Hunde, sondern um mittelgroße Rassen handeln. In der bandkeramischen Siedlung von Zschernitz in Sachsen wurde im Jahre 2003 ein separat bestatteter Torfhund (Canis palustris) gefunden.[82] Es ist zu vermuten, dass die neolithischen Hunderassen der Bandkeramiker schon über die Fähigkeit verfügten, zwischen Haus- und Nutztieren einerseits, die es zu schützen galt bzw. die unversehrt bleiben mussten, und dem jagdbaren Wild zu differenzieren. Auch war der Verlust des (wölfischen) Fluchtverhaltens bei drohenden Gefahren und fehlendem Aggressionsverhalten trotz Räuber-Beute-Beziehung in den menschlichen Gemeinschaften im hündischen Verhaltensrepertoire eine der wesentlichen Voraussetzungen zur Abgrenzung der neolithischen Haushunde zum Wolf. Neben dem schon seit dem Mesolithikum domestizierten Hund wurden Rinder,[83] Schweine,[84] Schafe und Ziegen gehalten.[85] Bei den bandkeramischen Nutztieren war die Haltung des Hausrindes besonders bedeutsam, gefolgt vom Schwein und zuletzt von Schaf und Ziege. Alle der Nutztiere lieferten in unterschiedlicher Weise als Schlachttiere neben Fleisch auch Haut, Wolle, Horn, Felle, Sehnen und Knochen als begehrte Rohstoffe.[86]

    Als bestätigt kann man annehmen, dass alle taurinen Hausrinder, (Bos taurus)[87] aus Anatolien und dem Nahen Osten stammen, wo die eurasische Subspezies des Auerochsen, B. p. primigenius, ebenfalls vorkam. Sie stammen daher nicht etwa von gezähmten europäischen Auerochsen direkt ab.[88] Die Domestizierung zum Hausrind erfolgte bereits vor dem 9. Jahrtausend v. Chr. (Epipaläolithikum). Als Beleg gilt, dass ab 8300 v. Chr. Rinder zusammen mit Ackerbauern auf das bis dahin rinderlose Zypern gelangten.[89] Bei den Untersuchungen an mitochondrialer DNA von rezenter Hausrinder fand man, dass die heutigen mitteleuropäischen Hausrinderrassen fast gänzlich von Haplotypen abstammen, welche heutzutage in Anatolien vorkommen.[90] Dabei bleibt aber bislang noch ungewiss, ob das Verbreitungsmuster der heutigen, rezenten Hausrinder schon bis in die frühneolithische Epoche zurückreicht. Ferner ist Kastration von Stieren belegt. Sie verminderte die Aggressivität und machte ihre Muskelkraft lenkbarer.[91] Die Kastration von Stieren war nicht selten vorgenommen worden; erkennbar ist dies durch den Vergleich mit nicht-kastrierten und kastrierten Stieren, den Ochsen, sowie den sich daraus ergebenden morphologischen Veränderungen an den aufgefundenen Hornzapfen.[92] Bei horntragenden Wiederkäuern bildet das Stirnbein einen knöchernen Hornzapfen (Processus cornualis) in das Horn. Da sich bei kastrierten Tieren die Wachstumsfugen später schließen, wachsen Ochsen deutlich länger als Stiere und erreichen dadurch eine Größe, die die eines gewöhnlichen männlichen Rindes derselben Rasse übertrifft. Ochsen zeigen einen muskulöseren Wuchs als Kühe, jedoch einen geringeren als Stiere.[93]

    Der Unterwuchs in den Eichenmischwälder bot den Hausrinder eher spärliche Nahrung, so dass größere Areale für die Beweidung in den Waldflächen erforderlich wurden, um den laufenden Energiebedarf der Tiere abzudecken. Hieraus resultiert für die einzelnen bandkeramischen Siedlungen eine Standort bzw. populationsdichte-abhängige kritische Größe bezüglich der gehaltenen Herden und den möglichen Optimierungsfolgen, etwa der Fernweide mit winterlicher Laubfutternutzung oder eine siedlungsnahe durch verbesserten Ackerbau mögliche Tierhaltung.

    Seit den genetischen Untersuchungen der Forschungsgruppe um Barbara Bramanti von der Universität Mainz scheint sich abzuzeichnen, dass Viehzucht und Ackerbau im Neolithikum nach Mitteleuropa von Einwanderern aus dem Karpatenbecken vor ca. 7500 Jahren mitgebracht wurde und vermutlich über Generationen von weiter her aus dem Nahen Osten, dem Ort der neolithischen Revolution. Dabei wurden die Nutztiere und Saatpflanzen nicht durch Domestikation oder Züchtung aus dem mitteleuropäischen Wildvorrat geschaffen, sondern mitgebracht. So haben die genetischen Analysen erwiesen, dass die neolithische Bevölkerung nicht Nachfahren der ansässigen eiszeitlichen Jäger und Sammler waren, jedoch waren beide Gruppen auch nicht die Vorfahren der heutigen Bevölkerung in Europa (siehe Die Bandkeramiker als Vorfahren der modernen Europäer).[94][95]

    Auch die Hausschweinhaltung war von Bedeutung, nach Raetzel-Fabian (2000),[96] hielt man in den bandkeramischen Siedlungen im Mittel 12,2 % Hausschweine, aber 55,2 % Hausrinder.[97] Auch hier zeigen Analysen der mitochondrialen DNA, dass die Schweine in Mitteleuropa aus den Gebieten der heutigen Türkei und dem Iran kamen.[98][99][100]

    Ernährungsweise

    Durch die Landwirtschaft kam es zu einer veränderten Ernährungsweise die besonders mit dem erhöhten Verzehr von Kohlenhydraten einher ging. Aber auch das Spektrum der Erkrankungen änderte sich, so breiteten sich etwa die Tuberkulose, die Brucellose und viele weitere Zoonosen, etwa den Rinderbandwurm, Trichinen, Rotz, Milzbrand vermehrt aus. Weitere wichtige Parasiten der Hausrinder sind die Lungenwürmer, Spulwürmer, Leberegel und Kokzidien. Ebenso kam es zu spezifischen Veränderungen am Bewegungsapparat der Menschen, bedingt durch eine einseitige und sich wiederholende körperliche Aktivität. Ferner traten „urbane Probleme“ wie die der Hygiene, Land- und Besitzverteilung und Sicherung, Vorratswirtschaft, Besitzsicherung, Wasserversorgung (Brunnen) usw. hinzu.[101]

    Die Besiedlungsdichte also die Anzahl der Bevölkerung eines Raumes wird entscheidend durch die maximale Tragfähigkeit carrying capacity bestimmt.[102][103] Mit der carrying capacity oder Tragfähigkeit wird eine Obergrenze bestimmt, in der eine Gruppe von Menschen in einem Lebensraum für unbegrenzte Zeit existieren könnte, ohne diesen nachhaltig zu schädigen.[104] Für die Energieträger gilt – das sind Stoffe deren Energiegehalt für Energieumwandlungsprozesse nutzbar gemacht wird – so etwa Nahrung, Brennholz und Bauholz, dass sie langfristig nur aus einer vorgegebenen Fläche gewonnen wird, und damit auch die Zahl der Menschen, welche diese vorgegebene Fläche bewohnen könnte, bedingt durch den Gegensatz von Naturraumpotential vs. Naturraumangebot, begrenzt ist.

    Werkzeuge

    Baumfällversuch mit einer rekonstruierten bandkeramischen Dechsel (experimentelle Archäologie)
    Tasche aus Rinde, Holz und Bast (Transport in der Vor- und Frühgeschichte); Fund aus dem linienbandkeramischen Brunnen 17 in der ehemaligen Gemeinde Eythra, jetzt Tagebau Zwenkau, Leipziger Land[105][106]

    Der Versuch einer vollständigen Rekonstruktion des bandkeramischen Werkzeuginventars steht vor der Schwierigkeit, dass etliche vermutete Werkzeuge Aufgrund von Zersetzungsvorgängen (allgemeine Zersetzung bzw. Abbau organischer Substanzen) nicht mehr vorhanden sind. Es wurden verschiedenste Werkzeuge aus dem Umfeld der bandkeramischen Kulturen gefunden. Zunächst seien die Dechselklingen oder Schuhleistenkeile für die entsprechenden Beile oder Dechsel erwähnt. Eine Dechsel ist ein quergeschäftetes Beil, das heißt die Schneideklinge, hier aus Stein, war so in den Schaft eingefügt, dass die Schneide rechtwinklig zu der Ebene stand, in der sich (beim Verwenden des Beils) die Längsachse des Schaftes bewegte.[107] Seltener werden an den Fundplätzen durchbohrte Keulenköpfe gefunden. Im Vergleich zu den schon im Mesolithikum verwendeten Artefakten, sind die der Bandkeramiker, die mit einer echten Bohrung ausgeführt als Voll- oder Hohlbohrung durchlocht wurden, komplexer gefertigt.[108]

    Die Bandkeramiker verwendeten häufig eine schmalhohe Dechsel die man auch als Schuhleistenkeil bezeichnet in Anlehnung an die Form der Schuhmacherleisten. Es findet sich also eine flache Unterseite am Stein und eine gewölbte Oberseite, so dass oft ein D-förmiger Querschnitt vorliegt. Auch die Bezeichnung schmal-hoher Dechseltyp findet Verwendung.[109] Eine Klassifikation der Schuhleistenkeile nach Formentypen ist aber nur bedingt möglich, da durch den Gebrauch und die Nachschärfung der Klinge eine Formveränderung stattfinden kann. In einer experimentellen archäologischen Untersuchung, dem „Ergerheimer Experiment“, konnte das problemlose Fällen von Bäumen mit diesen Steinwerkzeugen nachgewiesen werden.[110] [111] Neben diesen nach rückwärts aufgewölbten Dechselklingen gab es in der Bandkeramik bereits auch flache und breite Dechselklingen, auch „Flachbeil“.[112] Als Rohmaterial bandkeramischer Schuhleistenkeile wurden bevorzugt Amphibolite verwendet, worunter metamorphe Gesteinsarten der Aktinolith-Hornblende-Schiefer-Gruppe (Kürzel: AHS-Gruppe) zusammengefasst werden. Amphibolith wurde wahrscheinlich aus aus der böhmischen Region in westliche Siedlungsräume vertauscht, so dass von Kontakten zwischen Menschen über weit entfernte Regionen auszugehen ist. Die Beile wurden als Werkzeug aber auch als Waffen angewendet. An verschiedenen Skelettfunden bzw. Schädelkalotten finden sich Verletzungsmuster die von der Einwirkung dieser Waffen zeugen.

    Die Pfeilspitzen waren in der bandkeramischen Kultur oft relativ klein von meist dreieckigem Umriss mit geraden seitlichen Kanten. Zu Herstellung war ein beträchtlicher Aufwand nötig: Zunächst wurde der Rohstein (Hornstein) zerschlagen und die dabei meist zahlreich entstandenen scharfen Bruchstücke ausgewählt und durch gezielte Schläge weiterverarbeitet. Der größte Nachteil von Flintspitzen war deren Sprödigkeit, denn bei einem Fehlschuss in den Boden oder einen Baum zerbrach die Spitze meist. Beim Aufprall auf einen Knochen im Körper des Beutetiers bzw. Feindes geschah dies ebenfalls, es entstand aber eine scharfe Bruchkante, wodurch das Geschoss kaum gebremst wurde. Ein durch die Größe bedingter geringer Luftwiderstand sowie eine Verlagerung des Pfeilschwerpunkts nach vorne ließen eine hohe Treffsicherheit zu.[113]

    Von großer Bedeutung für Linearkeramiker waren die Erntegeräte in Form einer Sichel. Man fertigte diese Erntemesser aus einem leicht konkav gekrümmten Holz, in welchem man Kerben einbrachte, in denen scharfkantige Klingenabschläge mit Birkenpech befestigt wurden.[114] Vielfach weisen die Funde Sichelglanz auf, dieser entsteht durch intensiven Gebrauch der Sichel beim Schneiden von Pflanzen, insbesondere Gräser. Denn diese Pflanzen enthaltene Kieselsäurepartikel welche dabei auf die Erntemesser wie ein Schleifmittel wirkt.

    Das geerntete Getreide wurde auf Mahlsteinen, den Schiebmühlen zu einem schrothaltigen Mehl vermahlen. Der das Getreide zerschrotende Bandkeramiker nahm eine kniende Position vor dem Mahlstein ein. Ein steinerner Läufer wurde zumeist mit beiden Händen durch eine Vor- und Rückwärtsbewegung des Oberkörpers auf dem sogenannten Unterlieger bewegt, dadurch wurde das Getreide geschrotet.[115] Durch das Mahlen zwischen den Steinen kam es zu einem nicht unerheblichen Steinabrieb der im Getreide zurückblieb. Der Mahlvorgang auf den Schiebemühlen war eine körperlich anstrengende Arbeit und wurde wahrscheinlich mehr von den Frauen der Gemeinschaft durchgeführt. Hinweise darauf geben die Grabbeigaben bei weiblichen Bandkeramikerinnen, so wurden in Frauengräbern häufig Schiebemühle gefunden, was sich als ein Anhalt für eine geschlechterspezifische Arbeitsteilung werten ließe.[116][117]

    Bei der Ausgrabung der Siedlung Rosdorf „Mühlengrund“ wurden Spinnwirtel aus Ton gefunden, die zur Herstellung von Faden und so auch zur Herstellung von Textilien dienen konnten. Einige Funde weisen darauf hin, dass durch das Spinnen und Weben von Nessel und Lein Stoffe gefertigt wurden. Jens Lüning nimmt an, dass bereits die Linienbandkeramiker den Pflug nutzten.[118] Dafür gibt es jedoch keine eindeutigen Belege.

    Anhand der tönernen Figurinen sowie figürlich geformten Gefäße lassen sich Männer und Frauen anhand von Haartracht, Bartmode, Kopfbedeckungen und Bekleidung unterscheiden. Beide Geschlechter trugen hosenartige Beinkleider und Überwürfe über die Oberkörper, Darstellungen männlicher Individuen zeigen einen runden und weibliche Figurinen einen spitzen Ausschnitt.[119]

    Austauschsysteme

    Feuerstein (Silex)
    Muscheliger Bruch des Feuersteins, Abschläge

    Für die Bandkeramik im Rheinland ist ein Austauschsystem für Silexartefakte nachgewiesen. Hierbei wurden Feuersteinrohstücke und sogenannte Grundformen (Abschläge, Klingen, Kerne etc.), aber auch fertige und halbfertige Geräte (z. B. Bohrer, Sichelklingen, Kratzer) von Siedlung zu Siedlung weitergegeben. Es existierte ein Netzwerk aus größeren Haupt- bzw. Zentralsiedlungen (z. B. Langweiler 8), kleineren Nebensiedlungen bzw. Weilern und Einzelhöfen. Im Allgemeinen waren die kleineren Siedlungen meist von den benachbarten größeren Siedlungen abhängig. Der Austausch, dem mutmaßlich mehr soziale Aspekte zugrunde lagen als ein wirtschaftlicher Handel im eigentlichen Sinne, fand auch über weite Strecken statt. So gelangte z. B. Rullen- und Rijckholt-Feuerstein aus der niederländischen Provinz Limburg bis ins Rheinland.

    Nach Intra-Site-Analysen, d. h. Untersuchungen zu den Vorgängen innerhalb eines Fundplatzes, sind solche Austauschsysteme auch innerhalb bandkeramischen Siedlungen anzunehmen. Diese Vorgänge sind vermutlich auf verschiedene soziale Gruppen innerhalb der Siedlungen zurückzuführen.[120]

    Es gibt einige deutliche Hinweise, dass Mitglieder bandkeramischer Siedlungen eine Form des neolithischen Bergbaus betrieben. So wurde der Rötel-Abbau[121] ebenso nachgewiesen wie die Suche nach Silex.[122]

    Siedlungswesen

    Gegenüberstellung früher und später Haustypen, ältere und jüngere Bandkeramik

    Die bandkeramische Produktion basierte auf Ackerbau und Viehzucht. Hieraus ergeben sich Implikationen, Bevorzugungen oder negativ formuliert Einschränkung des Siedlungsraumes durch die Verbreitung geeigneter landschaftlicher Räume und Bodenverhältnisse. Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Wahl des Siedlungsplatzes ist das Vorhandensein von Wasser, denn ohne diese Ressource war weder ertragreiche Landwirtschaft noch ein Überleben möglich.[123] Sie suchten mit ihren Siedlungen die Nähe von Flüsslaüfen; sie bevorzugten potamische Siedlungsplätze, also in der Nähe größerer Flussläufe.

    C. Bakels (1978)[124], B. Sielmann (1972)[125], A. Jockenhövel (1990)[126] führten an, das bandkeramische Siedlungsplätze zumeist nicht im Zentrum, sondern in den Randbereichen lössbedeckter Regionen lagen und dort wiederum erhöht oder im oberen Drittel zu einem Wasserlauf hin abfallenden Hanglagen bzw. am Rande von Hochterrassen. Man bevorzugte Höhenlagen bis 300 m über den Meeresspiegel. Auch wurden vor allem Ost- und Südosthänge für die Siedlungen bevorzugt. Bezüglich der Entfernungen zu Gewässern bzw. Flüssen bis liegen die Siedlungen innerhalb eines Radius von 600 m zum Gewässer. Dennoch kann eine große Variationsbreite hinsichtlich des tolerierten Abstands zur Wasserstelle festgestellt werden. Bei bedarf wurden Brunnen gegraben. An geeigneten Stellen entstanden Einzelhofanlagen, zumeist als mittelgroße Gruppensiedlungen von fünf aber bis zu zehn Hofplätzen lebten. Typisch waren für die Bandkeramiker Ansiedlungen bestehend aus einigen stabilen Langhäusern. Die Siedlungsplätze lagen häufig in Niederungen mit fruchtbarem Boden (Tschernosem) und waren dabei häufig in Form von Gruppen, in Siedlungsbändern oder -kammern angelegt. Zwischen diesen Gebäudeclustern, die aus acht bis zehn Siedlungen bestanden breitete sich weitgehend unberührtes Waldgebiet aus. Ein Siedlungsplatz bestand aus etwa fünf bis acht Häusern, alle lagen etwa zwanzig Meter voneinander entfernt lagen.[127] Im Zeitraum der frühen Linienbandkeramik finden sich jedoch oft lediglich Einzelhäuser.[128]

    Die Bandkeramische Kultur zeichnete sich durch charakteristische Langhäuser[129] aus (Rosdorf „Mühlengrund“), die in kleinen Gruppen auf sogenannten „Hofplätzen“ zusammenlagen. Die Häuser hatten eine Grundfläche von bis zu 40 m × 8 m (kleinere Bauten etwa 20 m × 5 m). Sie bestanden aus einem Gerüst von 3 parallelen Pfostenreihen. Die äußeren Pfostenreihen waren zum Teil mit lehmverputzten Rutengeflechten zu Wänden gearbeitet, das auf den Pfosten sitzende Satteldach vermutlich mit Stroh, Schilf oder Rinde gedeckt. Die Häuser waren in der Regel nordwest-/südöstlich orientiert, wobei die Wände des nordwestlichen Teils zum Teil aus Spaltbohlen bestanden; im südöstlichen Teil befand sich möglicherweise eine Zwischendecke.[130]

    Neuere Publikationen behaupten, dass eine Siedlung bzw. einzelne Langhäuser sehr wohl von Mitgliedern unterschiedlicher Herkunft und sozialen Ranges bewohnt wurden.[131][132] Das charakteristische dreigliedrige Langhaus war jedoch nicht der einzige Haustyp. Es gab insgesamt drei verschiedene Grundpläne von Häusern, die modular zusammengesetzt waren. Ausgangspunkt war das zentrale Modul (Kleinbau). Daneben gab es als Variante das zentrale Modul mit dem nordwestlichen Anbau (Bau).[133] Vom Zentralbau wird anhand der Pfostenanordnung, der sogenannten Y-Stellung im Mittelteil, eine frühe und späte Form unterschieden, wobei diese Pfostenstellung bei letzterem nicht mehr vorkommt.[134]

    Nach Jens Lüning dienten die Häuser trotz ihrer Größe nur einer Kleinfamilie von sechs bis acht Personen als Unterkunft, hatten jedoch wahrscheinlich neben der Wohn- auch eine Speicherfunktion (eingezogene Zwischendecke im Südost-Teil, nur über die Art der Pfosten belegt). Eine Verwendung als Stallung ist unwahrscheinlich; in Bodenuntersuchungen müssten sonst Phosphate aus Tiermist nachweisbar sein, was aber nicht der Fall ist. Der Befund von Talheim legt nahe, dass möglicherweise mehr Menschen in einem Haus lebten. Die Funktion der Häuser ist jedoch nicht abschließend geklärt.

    Diesen Berechnung wird aber von Biermann (2009)[135] insofern widersprochen, als die Errichtung eines Langhauses mit einem außerordentlich hohem Arbeitsaufwand für das Kollektiv verbunden war. Daraus leitet er ferner ab, das die Wohnbevölkerung eines einzelnen Langhauses eher zwischen 20 und 40 Personen gelegen haben müsste, um so eine implizierte effektive Wohnraumnutzung bei vertretbarem Arbeitsaufwand für das Kollektiv zu gewährleisten.

    Die Grundflächen der Langhäuser sind unterschiedlich groß. So errechnete man für Siedlungen im Rheinland eine Grundflächenvariabilität von 40 m² bis zu 255 m². Die Forscher schlossen daraus, dass die unterschiedlichen Größen und damit auch Gestaltungen der Langhäuser auf soziale und/oder funktionale[136] Unterschiede zurückzuführen seien.[137][138] Die Langhäuser ruhten auf tief gegründeten Pfosten. Längs der Seitenwände hoben die Erbauer tiefe Lehmentnahmegruben aus, die sich später mit Abfall füllten. Andreas Zimmermann schätzt die Bevölkerungsdichte auf 0,6 Personen pro km² ± 0,1 P.[139]

    Zur Nutzung des Innenraumes lassen sich nur Spekulationen anstellen. Vereinzelt wurden in der Nähe der Anlagen Feuerstellen gefunden.[140][141] Nach Pechtl (2008) unterscheidet man konstruktionstechnisch zwischen Herden und Öfen. Herde gelten als offene Feuerstellen und sind zum Teil mit einer speziell hergerichteten Grundplatte versehen und weisen zumeist nur niedrige seitliche Begrenzungen der Feuerstelle auf. Öfen hingegen sind nach oben hin teilweise oder gänzlich geschlossen. In der bandkeramischen Kultur finden sich häufig Grubenöfen[142], das sind unterhalb des Bodenniveaus bzw. Baugrunds in ausgehobener Erde angelegte Öfen, deren Feuerraum aus dem anstehenden Erdmaterial heraus gegraben wurde.

    Im Pariser Becken sogar ein als Brunnen gedeuteter Befund. Der Lehm zum Verputzen der Wände wurde direkt neben dem Haus entnommen. Die dabei entstandenen Gruben wurden wahrscheinlich als Keller genutzt; wenn sie ihre Speicherfunktion verloren hatten, als Mülldeponie. In der frühen Forschung über die Bandkeramikkultur führte dies zur irrigen Annahme, dass die Gruben die eigentlichen Behausungen darstellten („Kurvenkomplexbauten“).[143]

    Die Häuser standen zumeist alleine, stellenweise in Gruppen. In älteren Publikationen wurden größere Siedlungen angenommen; eng beieinanderliegende Funde von Hausgrundrissen scheinen jedoch zu unterschiedlichen Perioden zu gehören. Es ist zu vermuten, dass Häuser, wenn sie unbrauchbar geworden waren, in unmittelbarer Nähe neu aufgebaut wurden. Wichtige Siedlungen sind Bylany, Olszanica, Hienheim, Langweiler 8, Köln-Lindenthal, Elsloo, Sittard, Wetzlar-Dalheim. Im Allgemeinen richtete man die Gebäude in einer nordwestlich zu südöstlichen Richtung aus, dabei wurden die Wandkonstruktionen auf der nordöstlichen Seite oft mit Holzpfählen verstärkt.

    Archäologisches Museum: Rekonstruktion eines Hauses der Linearkeramik-Kultur (5. Jahrtausend v. Chr.) aus Hienheim.
    Archäologisches Museum: Rekonstruktion einer Siedlung der Linearkeramik-Kultur aus Hienheim mit typischer Nähe zu einem Gewässer

    Die Langbauten waren in einer locker platzierten weiler- und dorfartigen Struktur angeordnet, gelegentlich umgaben Gräben und Erdwälle diese Siedlungen.[144] Die in den ältesten bandkeramischen Siedlungen nachgewiesenen Erdbefestigungen aus Wall- und Grabenanlagen müssen nicht explizit militärisch-strategischen Aufgaben gedient haben, sie stellen aber dennoch ein Annäherungshindernis sowohl für Tiere und andere Menschen dar. Wegen ihrer Geschlossenheit mit nur wenigen Durchlässen kann man sie durchaus als Befestigungen der Siedlungen bezeichnen.

    Neben dem Holzverbrauch zum Bau von Langhäusern zeigt auch der bandkeramische Brunnenbau in Blockbohlenbauweise den hohen Aufwand bei der Holzbearbeitung.[145][146] Die Brunnen belegen außerdem den hohen Stellenwert, der einer Trinkwasserquelle unmittelbar in der Siedlung beigemessen wurde. Die Entfernung zu einem fließenden Gewässer hätte in einigen Fällen nur wenige Hundert Meter betragen.[29][147]

    Die Gebäudekonstruktionen boten neben der Wohnfunktion noch die Möglichkeit zur Bevorratung, eine eingezogene Zwischendecke legt den Schluss nahe. Ob die Gebäude auch als Stallung dienten bleibt offen, der fehlende Nachweis von Abbauprodukten aus tierischen Dung deuten aber nicht darauf hin.

    Erdwerke

    Archäologisch lassen sich erstmals sogenannte Erdwerke nachweisen, große Anlagen mit Gräben, Wällen und Palisaden, die manchmal, aber nicht immer, nach den Haupthimmelsrichtungen orientiert sind. Manche Erdwerke sind kreisrund, andere elliptisch, wieder andere sind unregelmäßig rund.[148] Die archäologische Erkundung und Erfassung der Erdwerke zeigt, das es gefundenen Stätten schon seit der ältesten Linearbandkeramik gibt, sie sind jedoch in der jüngeren LBK häufiger. Bisweilen finden sich in den Gräben Skelette oder Teile von Skeletten, Keramik, Tierknochen, Silex und andere Funde.

    Lange Zeit wurden Erdwerke als Anlagen mit kontinuierlich angelegtem Grabenzug angesprochen. Aufgrund der Beobachtungen in Herxheim und Rosheim muss man sie als Grubenanlagen einordnen. Aufgrund ihrer Bauweise aus sukzessiv entstandener, einzelnen einander überlagernden Langgruben, kann eine Verteidigungsfunktion ausgeschlossen werden. Diese Bauweise besteht indes neben der mit kontinuierlichem Grabenzug. Das Bestehen von Erdwerken ohne Verteidigungscharakter kann somit als gesichert gelten. Ob die anderen Anlagen eine derartige Funktion hatten, wird angesichts der kultischen Bedeutung fraglich.

    Grubenanlage von Herxheim

    Die Freilegung der einzelnen Erdschichten in den Grubenanlage von Herxheim hat bisher Reste menschlicher Skelette von mindestens 450 Personen geliefert, dazu Deponierungen von Tierknochen und mit Absicht zerstörte Gegenstände wie Mahlsteine und Keramikgefäße.[149] Die große Menge der Skelettteile ist untypisch für eine einzelne Siedlung. Die bei Herxheim gefundenen Knochen weisen eine gezielte Schnittführung auf, so fanden sich etwa auf den Schädelkalotten flache, schmale Schnittspuren die an bestimmten Stellen mit den Steinwerkzeugen angebracht wurden, um wahrscheinlich die vorhandene Kopfhaut vom Schädelknochen herabzuziehen. Auch an anderen Knochen der Leichname lassen sich solche gezielten Schnittspuren feststellen. Schnittspuren weisen darauf hin, dass die Haut abgezogen wurde, Sehnen durchtrennt wurden, um Gliedmaßen abzutrennen und Körperteile systematisch entfleischt wurden. Die Spuren seien solchen vergleichbar, die man an den Knochen geschlachteter Tiere findet. Die Untersuchung der von Kalksinter gereinigten Knochen und der daran befindlichen Schnittspuren brachte Bruno Boulestin, einen Anthropologen der Universität Bordeaux, zu der Vermutung, dass die gefundenen Knochen Reste kannibalischer Mahlzeiten seien.[150] Häufig waren die Knochen zertrümmert, zerkleinert und das Muskelgewebe bzw. -fleisch abgeschabt. Die Archäologen rekonstruierten, dass man auf diese Weise etwa nur fünfzig Jahre die Verstorbenen bestattete. Zeitlich lassen sich die Vorgänge auf das Ende der Epoche der Bandkeramiker, also zwischen etwa 5000 und 4950 v. Chr. datieren.

    Bei den Knochenfunden, bei denen kleinere Knochen wie z. B. Hand- und Fußwurzelknochen fast vollständig fehlen, handelt es sich vielleicht um (nicht unwidersprochene) Zweitgrablegungen von Bandkeramikern aus weiten Teilen Europas. Keramikfunde weisen auf Verbindungen zum Pariser Becken, der Moselgegend, Belgien, dem Saarland, Mitteldeutschland und Böhmen. Es wurden Tonscherben mit Bandmustern gefunden, wie sie in diesen weit entfernten Siedlungsgebieten üblich waren. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich in Herxheim ein zentraler Kultplatz der europäischen Linienbandkeramik befand. Vielleicht wurden Tote, die in ihrer Heimat schon einmal bestattet gewesen waren, hierher gebracht, um an diesem Kultort noch einmal beigesetzt zu werden. Archäologen vermuten hierbei ein Totenritual, auf das auch diverse Schäden an den Skeletten hinweisen.[151]

    Die Untersuchung der Isotopen von Strontium-87 und Strontium-86 im Zahnschmelz von 54 Individuen zeigte, dass diese aus granitreichem Bergland stammten, also keine Bandkeramiker waren, die ja ausschließlich auf lössreichen Talebenen siedelten und ihre Äcker anlegten.[152][153]

    Töpferware und Schmuck, Künstlerisches

    Bandkeramischer Kumpf, Fundort Marburg-Schröck, Grabung 1983
    Bandkeramisches Gefäß mit Ösen und Kordeln aus Aiterhofen (Ödmühle) bei Straubing (Niederbayern). Gäubodenmuseum
    Bandkeramischer Kumpf aus Kleinpolen

    Die Töpferware wurde im sogenannten „offenen Feldbrand“ (Brennen) aus Tonminerale hergestellt.[154] Hierzu nutze man Grubenöfen. Solche Grubenöfen finden sich häufig, es sind unterhalb des Bodenniveaus in ausgehobener Erde angelegte Öfen, deren Feuerraum aus dem anstehenden Erdmaterial heraus gegraben wurde. Die zuvor an der Luft getrocknete Tonwaren werden in eine solche Grube über- und nebeneinander aufgereiht bzw. gestapelt; um diese herum erfolgt der Wärmeeintrag. Sobald sich die Keramiken gleichmäßig erwärmt hatten werden die zum Teil abgebrannten Holzscheite näher zu den Keramiken heran geschoben bis das Ganze komplett bedeckt ist und die Stücke zu glühen beginnen. Hiernach wurde die Grube abgedeckt, so dass die Töpfereien im Reduktionsbrand weiter brennen konnten. Die Oberflächen der Keramiken wurden schon mittels Tonanguß geglättet. Obgleich die Öfen nicht sehr hohe Temperaturen erzeugten, waren sie ausreichend um die produzierten Gefäße widerstandsfähig zu machen. In einem offenen Feldbrand werden Temperaturen um 800 °C erreicht. Per definitionem spricht man ab einer Brandtemperatur von 600 °C einer gebrannten Keramik. Ein Feldbrand dauerte ca. 5-6 Stunden. Bei einer Reihe der bandkeramischen Keramiken fand man Vorrichtungen in Form von Knubben, Ösen oder Grifflappen. Die, so die Vermutungen, zur Befestigung von Schnüren dienten.[155] Die Färbungen des gebrannten Irdengutes reicht von gelblich-grau-beige über rotbraun bis hellgrau und dunkelgrau-schwarz Bereichen.[156] Solche fleckigen, differente Farbtöne aufweisende Scherben oder Gefäße geben einen Hinweis auf Ungleichmäßigkeiten beim Brand. Prinzipiell gilt, dass oxidierend gebrannte Tonmineralien als Ergebnis helle bis rötliche Tonwaren ergeben, während reduzierend gebrannte Tone zu dunkleren bis schwarzen Farbmusterungen führen.

    Inwieweit bei der Herstellung der Keramiken eine geschlechtspezifischen Arbeitsteilung bestand kann man nicht direkt belegen. Dabei deuten ethnographische Studien daraufhin, dass auch in den bandkeramischen Kulturen eine solche Arbeitsteilung bestand. So ist hierzu folgendes zu berücksichtigen, die Herstellung von Keramiken ist ein mehrteiliger Prozess, er umfasst eine Reihe von Arbeitsschritten. So steht die Gewinnung und möglicherweise der Transport des Rohmaterials am Anfang. Sodann werden die Gefäße mit der Hand geformt, luftgetrocknet, im lederhartem Zustand verziert. Nachdem die Objekte durchgetrocknet sind werden sie in der oben beschriebenen Weise gebrannt. Für diese einzelnen Schritte sind die unterschiedlichen physischen und manuellen Fertigkeiten oder Anforderungen eine Voraussetzung. Die Gewinnung, Transport und Vorbereitung der Rohmaterialien (Ton, Brennmaterialien, etc.) sind durchaus körperlich anstrengende Tätigkeiten, die neben Ausdauer auch Muskelkraft erfordern. Für den offenen Feldbrand, dem Anlegen der Brenngruben und den Brand selbst ist eine große Erfahrung nötig, ebenso beim Formen der Keramiken sowie dem Anlegen der Verzierung, wo eine (manuelle) Geschicklichkeit und Erfahrung grundlegend sind.[157]

    Formen und Stilphasen

    Die Standardformen bandkeramischer Töpferware sind: Kumpf, Flasche, Butte (eine Flasche mit fünf Querhenkeln) und Schale. Es besteht eine große Ähnlichkeit zu der Keramik der danubischen Starčevo-Kultur. Es lassen sich unterschiedliche Stile oder besser Stilphasen entlang eines Zeitleiste differenzieren.[158] So zunächst einmal eine ältere Bandkeramik 5700–5300 v. Chr.[159] und eine jüngere 5300–4900 v. Chr. Bei letzterer, westlicher Bandkeramik kann man im Wesentlichen die Stilphasen des Rubané du Nord Quest, Rubané du Alsace, Rubané du Neckar und die Rubané du Sud-Quest unterscheiden. Die Gefäße der ältesten Bandkeramik waren dickwandig und stark organisch gemagert. Man verwendete eine Technik die Tonwaren ohne rotierende Töpferscheibe herzustellen, indem Tonstreifen spiralförmig aufgebaut bzw. geschichtet und die Stöße anschließend verstrichen wurden.

    Es wird zwischen verzierter und unverzierter Keramik unterschieden, was allerdings eine eher technische Einteilung darstellt, da unverzierte Keramik z. T. auch Verzierungen (z. B. Randmuster) aufweist. Die Gruppe der unverzierten Keramik besteht hauptsächlich aus Vorratsgefäßen von grober Machart und gröberer Wandstärke. Verzierte Keramik wird hauptsächlich durch Kümpfe repräsentiert, die eine geringe Wandstärke aufweisen und aus feinem Ton hergestellt sind.

    Verzierung der Tongefäße

    Die Verzierungen der Keramik bestehen hauptsächlich aus den dieser Kultur namensgebenden Bändern. Daneben treten Motive auf, die in den Leerräumen zwischen den Bändern angebracht wurden, sogenannte Zwickelmotive (s. Abb. rechts: z. B. die drei waagerechten Linien auf dem Kumpf). Es ist anzunehmen, dass die Verzierungen, vor allem die Zwickelmotive, nicht nur einen dekorativen Zweck erfüllten, sondern vielmehr als Ausdruck der Zusammengehörigkeit bzw. als Zeichen für soziale Gruppen zu verstehen sind. Aus dem 1973 begonnenen Projekt „Siedlungsarchäologie der Aldenhovener Platte (SAP)“ (Rheinland) ging ein Merkmalskatalog hervor, der ein Aufnahmesystem für die Bearbeitung der Keramik bietet und in jüngerer Zeit durch die AG Merkmalskatalog überarbeitet, ergänzt und online zur Verfügung gestellt wurde.[160]

    Schmuck

    Dekorierte Knochenspitze, gefunden in einem linienbandkeramischen Brunnen in Schkeuditz-Altscherbitz

    Die Bandkeramiker verwendeten Schalen der Lazarusklapper (Spondylus gaederopus) eine zu den Stachelaustern gehörende Muschelart, die im Schwarzen Meer, im Mittelmeer und angrenzenden Atlantik vorkommt und zeigt die schon im Neolithikum vorkommenden Handelsnetze über große Entfernungen an. Die Bandkeramiker fertigten aus den Spondylusschalen Armringe, Gürtelschnallen und Anhänger, sie finden sich vor allem in Gräberfeldern, hier sind Aiterhofen-Ödmühle in Bayern und Vedřovice in Mähren zu nennen.

    Die anthropomorphe Plastik

    Schon seit den ältesten Bandkeramikern fand sich in den Grabungen die verschiedenartigsten Gattungen figürlicher anthropomorpher Darstellungen. Oft sind es Voll- oder Hohlplastiken, geritzte menschliche Darstellungen und figürliche Funde aus Knochen. Die Plastiken sind stereotyp und leiten sich von der Kultur ab, aus der die LBK entstand, der Starčevo-Kultur.[161] Sie begleiten als Kulturerscheinung die Ausbreitung der Bandkeramik in Mitteleuropa, wobei sie sich auf das Siedlungsgebiet der ältesten Bandkeramik beschränkt und Fundkonzentrationen sich im mitteldeutschen, österreichisch-slowakischen und mainfränkisch-hessischen Raum abzeichnen. Insgesamt sind um die 160 Bruchstücke bekannt, die sich auf etwas mehr als 120 Fundpunkte verteilen. Innerhalb des bandkeramischen Spektrums zählt die Gruppe der Statuetten somit zu den seltenen Funden.

    Figurale Kleinplastiken sind aus Ton gefertigt, von geringer Größe und wurden fast immer zerbrochen aufgefunden. Originär bandkeramischen Ursprungs sind die Darstellungen der runden Augenhöhlen, das Verzierungselement der ineinander gestellten Winkel, die oft in die Seiten gestemmten Arme und die Lockenfrisur einiger Statuetten. Während von den mittelneolithischen Kulturgruppen im Westen Deutschlands (Großgartacher Kultur, Rössener Kultur, Hinkelstein-Gruppe) keine anthropomorphe Plastik bekannt ist, gibt es einige Figurinen der Stichbandkeramik in Sachsen und Böhmen, sehr vielfältige und zahlreiche Figurinen dagegen in der gleichzeitigen östlichen Lengyelkultur.[162]

    Vielen Figuren, wie der sitzenden („thronenden“) und reich verzierten Plastik der älteren LBK von Maiersch, fehlen eindeutige Geschlechtsmerkmale. Jens Lüning deutet diese Ritzverzierung – auch die der tiergestaltigen – als Kleidung, was zumindest bei der eindeutigen Darstellung von Gürteln und Halsausschnitten von Kleidungsstücken in verschiedenen Fällen plausibel ist. Hermann Maurer (1998)[163] fokussiert hingegen stärker auf Ornamente, die an Skelettdarstellungen erinnern und von ihm im Sinne eines kulturübergreifenden „Röntgenstils“ verstanden werden.

    Das Bruchstück des in die mittlere bis jüngere LBK datierenden „Adonis von Zschernitz“ stellt neben der Plastik aus Brunn-Wolfsholz die bisher älteste eindeutig männliche bandkeramische Tonfigur dar.

    Dieter Kaufmann geht davon aus, dass diese Figürchen absichtlich zerbrochen wurden. Dafür spricht, dass die Plastiken nicht nur an herstellungsbedingten Schwachstellen (Kopf, Arme, Beine), sondern auch am Rumpf zerbrochen waren, wie z. B. der „Adonis von Zschernitz“. Alle Plastiken stammen – sofern es keine Lesefunde sind – aus Haus- bzw. Siedlungsgruben, was eine kultische oder rituelle Bedeutung im Haus nahelegt.[164]

    Figuralgefäße

    Gesichtsdarstellung auf einer Vorratsflasche, Seelberg, Stuttgart-Bad Cannstatt; Landesmuseum Württemberg, Stuttgart

    Neben der Plastik kommen auch anthropomorphe und zoomorphe Figuralgefäße vor.[165] Manche Gefäße weisen Gesichtsdarstellungen auf, wie flaschenförmige Gefäße der älteren Linearbandkeramik von Ulrichskirchen und Gneidingen, oder sie stehen auf menschlichen Füßen.

    Gräber und Religion

    Bestattungen

    Die Linienbandkeramik kennt Einzel- und Kollektivbestattungen, Brandbestattungen, Teil- und Körperbestattungen auf Grabfeldern, in Siedlungen und an anderen Orten. Bisweilen finden sich beide Bestattungsformen auf demselben Gräberfeld.[166][167]

    Bei den Körpergräbern handelt es sich um rechte oder linke Hocker (zumeist in Linksseitenlage, seltener in rechter Seitenlage), die gedachte Blickrichtung geht dabei oft in die östliche oder südliche Himmelsrichtung.[168] Die Toten wurden in Tracht und mit Beigaben bestattet, dabei zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede. Typische Trachtbestandteile sind Schmuckgegenstände aus Spondylus gaederopus, einer Meeresmuschel, die in der Adria und in der Ägäis verbreitet war und über weite Strecken gehandelt wurde. Aus ihr wurden Perlen für Ketten und Kopfschmuck, Armringe und Gürtelschließen hergestellt. Perlen wurden auch aus Stein und Bein gefertigt. Im Donauraum ist Schmuck aus Schnecken belegt (z. B. im großen Gräberfeld von Aiterhofen-Ödmühle). Im Hüft- und Beinbereich liegen oft Knochenknebel, deren Funktion noch nicht ganz geklärt ist. Beigaben umfassen Mahlsteine, Dechsel („Schuhleistenkeil“), Pfeilspitzen, Farbsteine (Rötel, Grafit), tierische Gewebereste (nachweisbar in Form von Tierknochen) und Keramikgefäße.

    Außerdem ist in der Linienbandkeramik die seltene Sitte der Sekundärbestattung belegt, d. h., der Tote wurde zu einem späteren Zeitpunkt wieder ausgegraben und an anderer Stelle beigesetzt. Dies ist beim Erdwerk von Herxheim nachweisbar, allerdings nur bei wenigen Knochen. Der Großteil der Herxheimer Knochenfunde wird nach neueren Untersuchungen kannibalistischen Praktiken zugeordnet, da viele gekocht oder gegrillt worden waren, Schlacht- oder Schabespuren aufweisen.[169] In der Jungfernhöhle bei Tiefenellern oder im Hohlenstein-Stadel wurden Skelettteile in Vergesellschaftung mit Keramik und Tierknochen gefunden. Jörg Orschiedt kam nach detaillierten Untersuchungen zu der Auffassung, dass bei den Funden eher kein Kannibalismus, sondern vielmehr ein spezielles Totenritual anzunehmen ist.[170]

    Eine dritte Art und Weise der Totenbehandlung in der LBK kann mit dem Terminus „Nichtbestattung“ charakterisiert werden. „Dabei handelt es sich ausschließlich um Gewaltopfer, die auf Schlachtfeldern liegen blieben oder in nach Massakern angelegten Massengräbern deponiert wurden.“[171]

    Toten- oder Opferritual

    Nach Norbert Nieszery lassen sich vier Stufen bandkeramischen Toten- oder Opferrituals nachweisen, die teilweise chronologisch sind:[172]

    1. Prothesis und Kulthandlungen am (offenen) Grab (Farbstreuung, Feueropfer, absichtliche Zerscherbung)
    2. Manipulation am Leichnam bzw. an Skeletten (Exhumierung, Leergräber)
    3. Zuführung einer endgültigen Deponierungsstelle und häuslicher Kult (archäologisch nicht nachweisbar)
    4. Grablegung und Deponierungen evtl. auch Bauopfer

    Dabei finden sich nur Belege (egal welcher Art) für etwa 20 % der zu erwartenden Toten einer Wohnbevölkerung; diese Gruppe hält Nieszery für einen privilegierten Teil der Gesellschaft (siehe Gräberfeld).

    Als Ausdruck dieses Kultes werden von Jörg Orschiedt die Funde aus der Jungfernhöhle, einem neolithischen Kultplatz im Landkreis Bamberg, interpretiert. Rätsel gaben die mindestens 40 meist weiblichen Skelette auf (mindestens 29 waren Kinder unter 14 Jahren), denn alle waren unvollständig. Es kann sich um keine Begräbnisstätte handeln, da die Skelette überdies auch noch verstreut lagen. Alle Schädel waren zertrümmert und einige Röhrenknochen zersplittert, wobei eine Entnahme des Knochenmarks vermutet wurde. In den Kiefern fehlten Zähne.[170]

    In der bandkeramischen Sepulkralkultur nahm der Rötelfarbstoff eine bedeutende Rolle ein. Rötelstreuungen innerhalb der Gräber, Einfärbungen der Toten oder Beigaben in Form von geschliffenen Farbsteinen bzw. mit Rötelpaste gefüllten Gefäßen waren fester Bestandteil ihres Totenkultes. Es wird vermutet, dass es sich bei der Beigabe von Rötel um eine besondere Beigabe handelt. Rötel taucht überwiegend in den reicher ausgestatteten bandkeramischen Gräbern auf.[173][174] Üblicherweise wurden die Toten in linksseitiger Hockerbestattung in Ost-West-Ausrichtung bestattet, als Grabbeigaben erhielten Männer Steingeräte und Waffen, die Frauen Keramik oder Schmuck.

    Die Grabbeigaben etwa am Gräberfeld von Stuttgart-Mühlhausen‚ Viesenhäuser Hof[175] waren für die bestatteten Frauen- und auch Kinder hinsichtlich ihres Beigabenspektrum vom ubiquitären Rötelfarbstoff abgesehen eher beschränkt auf Keramiken. Hingegen zeigten die Männergräber eine wesentlich variantenreichere Ausgestaltung: Neben Rötel und Keramik fanden sich Speisebeigaben, Pfeilspitzen, geschliffene Steingeräte, Knochen- und Geweihwerkzeuge, aber auch Ausrüstungsgegenstände z.B. zum Feueranzünden, sowie Spondylusmuschelschmuck und Gewandknebel wurden freigelegt. Ferner gab es noch überdurchschnittlich reiche Grabausstattungen mit Rötelpackungen, Dechseln, Spondylus- und Quarzitperlen sowie Knochenknebeln.

    Hinweise auf Kannibalismus

    „Als archäologische Kriterien für Kannibalismus gelten Knochenzertrümmerungen, Hack- und Schnittspuren, Längsspaltung der Röhrenknochen zur Mark- und Öffnung des Schädels zur Gehirnentnahme sowie Feuereinwirkung, die in gleicher oder ähnlicher Weise auch an Tierknochen vorkommen und auf die gleiche Behandlung von Mensch und Tier schließen lassen.“[176]

    Ob es denn unter den Bandkeramikern zu einer irgendwie gearteten Form des Kannibalismus kam – Kannibalismus in Extremsituationen (etwa aus Nahrungsmangel) oder aber in seinen rituell bzw. religiös geprägten Erscheinungsformen – lässt sich aus dem jetzigen Fundmaterial nicht eindeutig belegten. Zwar stammen die Knochen von frisch verstorbenen Leichnamen, so dass es naheliegt, eine Zerlegung der Körper vor Ort anzunehmen, und weiter deuten die Art der knöchernen Schnittspuren daraufhin, dass die Körper systematisch vom Fleisch und den Eingeweiden abgetrennt oder zerlegt wurden. Diese Interpretation würde einer Zweitgrablegung im Wesentlichen widersprechen. So ist eine anschließende Ingestion im Sinne von kannibalischen Handlungen damit weder belegt noch nach heutigem Kenntnisstand bewiesen.

    Hätte Kannibalismus stattgefunden, wäre zu klären, aus welchen Beweggründen dieser vorgenommen wurde. War er die Folge und Konsequenz aus kriegerischen Handlungen, Ausdruck einer krisenhaften Änderung im Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt (im Sinne eines ökologischen Erklärungsmodells), war es die Demonstration von Handlungsweisen einer nur lokalen bandkeramischen Kultur, bewegten ausschließlich religiöse Vorstellungen die Menschen in ihrem Tun oder führten die unterschiedlichsten Arten, wie Invasionen, Katastrophen und Epidemien (im Sinne eines nicht-ökologischen Erklärungsmodells) die Bandkeramiker zu solchen Handlungen u. a. m?

    Schädel eines 20 bis 30 Jahre alten Mannes, der im Massaker von Talheim getötet wurde. Landesmuseum Württemberg, Stuttgart

    Im Übrigen finden sich nur wenige ausgewiesene bandkeramische Fundstellen (Herxheim, Jungfernhöhle, Talheim oder Massaker von Talheim) in welchen anhand der knöchernen, menschlichen Skelette auf einen gewaltsamen Tod der Menschen geschlossen werden.

    Hypothesen zur Religion

    Wie bei allen schriftlosen Kulturen der Vor- und Frühgeschichte können über die Weltsicht oder die religiösen Vorstellungen der Menschen der Linearbandkeramik keine gesicherten Aussagen getroffen werden. Hinweise liefern die anthropomorphen (menschengestaltigen) Plastiken und Ritzzeichnungen, denen in der Forschung stets ein großes Interesse zukam. Sie werden von der Mehrzahl der fachwissenschaftlichen Publikationen in den religiösen Bereich der Bandkeramik eingeordnet. Verschiedene Autoren interpretieren sie als Ausdruck von Fruchtbarkeitskulten, der Verehrung einer Urmutter oder als die Manifestation eines Ahnenkults. Diese Deutungen müssen einander nicht ausschließen.[177]

    Fruchtbarkeitskult

    Einige Forscher bringen mit der neuen Produktionsweise (Ackerbau, Viehzucht) und infolge der Beobachtung vom Werden und Vergehen in der Natur eine Verehrung der Fruchtbarkeit in Verbindung. Als deren Manifestation sei die Frau und ihre Gebärfähigkeit verstanden worden. Daher wird vermutet, dass die bandkeramischen Plastiken Frauen bzw. Göttinnen darstellten.[164]

    Svend Hansen ist dagegen der Auffassung, dass die Verbindung zwischen Frau und Fruchtbarkeit ein Konstrukt des 19. Jahrhunderts sei und keinesfalls auf das Neolithikum übertragen werden könne. Ein entwickelter Kult um eine weibliche Gottheit mit Tempelanlagen und dazugehöriger Priesterschaft lasse sich für das Neolithikum im archäologischen Fundinventar nicht feststellen. Seine Kritik stützt sich vor allem darauf, dass das Geschlecht bei vielen Statuetten nicht eindeutig bestimmbar sei. Daraus folgert er, dass die Zuweisung des weiblichen Geschlechts bei den Statuetten auf Interpolation beruhte. Mit der Infragestellung des weiblichen Geschlechts bricht seiner Auffassung nach die Theorie von dem Kult um eine Fruchtbarkeitsgöttin zusammen.[178]

    Urmutter

    Auf den Keramikgefäßen gibt es recht häufig das Motiv von stilisierten Figuren mit erhobenen Armen und meist gespreizten Beinen. Auch wenn das Geschlecht meist nicht erkennbar ist, vertritt die Religionswissenschaftlerin Ina Wunn (2014)[179] die Auffassung, dass es sich um Frauen in Empfängnis- oder Gebärhaltung handele und um ikonografische Darstellungen einer Urmutter, wie sie z. B. auch in Çatalhöyük gefunden wurden. Sie soll mit Geburt bzw. Wiedergeburt und Tod verbunden gewesen sein.

    Ob es in der Bandkeramik einen Kult um eine Urmutter gegeben hat, kann aus dem Fundgut nicht erschlossen werden. Nach Ina Wunn (2001) habe es jedoch keine „Fruchtbarkeitskulte“ gegeben. Kultdramen einer sich im Jahresverlauf wandelnden Gottheit, die mit dem Wandel der Natur in Verbindung gebracht wurde, seien viel späteren Datums und könnten für das Neolithikum nicht belegt werden.

    Die übrigen Frauenplastiken könnten nach Ina Wunn (2001)[180] Ahnen- und Schutzgeister darstellen, einige auch als Amulette getragen worden sein.

    Ahnenkult

    Die Interpretation der Plastiken und Ritzzeichnungen als Ahnenfiguren wird ebenfalls aus der neolithischen Wirtschaftsweise abgeleitet. So wäre es für ackerbauende Gesellschaften notwendig gewesen, ihren Landbesitz durch die Existenz von Ahnen zu legitimieren. Von Vertretern der Ahnenthese wie Jens Lüning wird hauptsächlich auf folgende archäologische Befunde hingewiesen:[181] Auch Inn Wunn (2009) vermutet einen Hauskult mit seiner Verehrung der Vorfahren als festen Bestandteil im religiösen Leben der Bandkeramiker. Wobei die Sekundärbestattungen zum einen den Ahnenkult bezeugten und anderseits in diesem Ritual die Feier des Todes als Transformations- und Übergangsstadium zum Ausdruck gekommen sei.[182]

    • Der Befund in Häusern, vor allem in der Nähe der Herde. Die Vorstellung, dass die Ahnenverehrung an den häuslichen Bereich geknüpft ist, wird in der Archäologie von der Religionswissenschaft übernommen.[183]
    • Manche der anthropomorphen Plastiken sind Miniaturgefäße. Diese werden im ethnologischen Zusammenhang mit Speise- und Trankopfern in Verbindung gebracht.[184]
    • Maskentragende Plastiken bzw. maskenhafte Züge einiger Gesichtsdarstellungen. Die Verknüpfung von Masken und Ahnenverehrung leitet sich sowohl aus ethnologischen als auch historischen Analogien ab.[185]

    Alles zusammen ist jedoch der Bandkeramischen Kultur nicht explizit bzw. belegt zuzuordnen.

    Regionalchronologische Gliederung

    Regionalchronologische Gliederungen der Bandkeramik in Mitteleuropa[186][187]
    Regionen in Mitteleuropa Köln-Lindenthal, Rheinhessen Rhein-Maas-Gebiet Untermaingebiet Mitteldeutschland, Sachsen Mähren, Niederösterreich
    Bearbeiter Buttler/Koehl Dohrn-Ihmig/Modderman Meier-Arendt Hoffmann/Quitta Tichý
    Älteste LBK keine keine Stufe I älteste LBK Stufe I a
    Ältere LBK Stufe I Flomborn Stufe Ia/b Stufe II Stufe I Stufe I b
    Mittlere LBK Stufe II Worms Stufe I c/d Stufe III Stufe II Stufe II a Notenkopf
    Jüngere LBK Stufe III Stufe II a/b Stufe IV Stufe III Stufe IIb NKK/Žseliz
    Jüngste LBK Stufe IV Stufe II c/ d Stufe V Stufe IV Stufe III Šárka

    Das Ende der Bandkeramik

    Der Übergang vom Mittel- zum Spätneolithikum (Saarbrücker Terminologie) wird durch den Wandel der Linienbandkeramischen Kultur in kleinräumigere Gruppen gekennzeichnet. Tatsächlich wird dieser Prozess als das Ergebnis regionaler Entwicklungen betrachtet. So ist die LBK schon ab ihrer 3. Stufe (sog. Jüngere LBK) in deutlich unterscheidbare Untergruppen zerfallen: Rhein-, Donau-, Elbe-, Oder-Gruppe (benannt nach den wichtigen Flusssystemen, an denen die LBK sich nach Mitteleuropa hineinentwickelt hat), was angesichts der enormen Größe des ursprünglichen Territoriums nicht verwundern kann.

    Mögliche Ursachen

    Der Zerfall der linearbandkeramischen Kultur wird von ansteigenden Temperaturen – dem Optimum 3 des Holozäns – im atlantischen Raum begleitet [188]. Damit entfällt zumindest eine längerfristige Klimaverschlechterung als Ursache.

    Teilweise wird über zunehmende Spannungen als Ursache spekuliert. Ein Fund aus Talheim deutet auf Spannungen am Ende der Bandkeramik hin.[189] In Talheim fanden sich die Skelette von 18 Erwachsenen und 16 Kindern und Jugendlichen regellos in ein Massengrab geworfen. Auch das Fehlen von Grabbeigaben spricht gegen eine reguläre Bestattung. Anthropologische Untersuchungen ergaben, dass fast alle Individuen beim Massaker von Talheim von hinten erschlagen oder erschossen wurden. Bei den Tatwerkzeugen handelte es sich um quergeschäftete Steinbeile und Pfeile. Es ist also anzunehmen, dass die Täter ebenfalls Bandkeramiker waren. Natürlich sind solche Thesen schwer zu belegen. Weitere Belege für gewaltsam zu Tode gekommene Menschen innerhalb der Bandkeramik liegen u. a. aus Schletz bei Asparn, Herxheim und Vaihingen an der Enz vor.

    Der Tübinger Ur- und Frühgeschichtler Jörg Petrasch hat methodenkritisch versucht, die Rate der Gewalttätigkeiten auf die Gesamtpopulation in der Bandkeramik hochzurechnen und kommt zu dem Schluss, dass solche Massaker keine singulären Ereignisse gewesen sein können. Demnach müssen Gewalttätigkeiten in den bandkeramischen Gesellschaften regelmäßig, wenn auch selten, vorgekommen sein.[190][191]

    Diskussion der Funde

    Die Massakergräber haben seit ihrer Entdeckung für reichlich Diskussionsstoff innerhalb der Archäologie gesorgt. Manche Forscher sehen in ihnen Kennzeichen einer kollabierenden Gesellschaft, die durch die zunehmende Zersiedelung der Landschaft in eine Ressourcenverknappung geriet. Es wird auch die These vertreten, dass die Massakergräber heftige gesellschaftliche Auseinandersetzungen und Kämpfe um Land-, Weide- und Ackerrechte dokumentieren.[192]

    Die These der Resourcenverknappung kann durch die immer kürzer werdenden Distanzen des importierten Feuersteins nachvollziehbar dokumentiert werden, d. h. die weitreichenden Handels- bzw. Transferkontakte nehmen zum Ende der LBK ab. Gleichzeitig setzt ein erstes „professionelles“ Ausbeuten der lokalen Lagerstätten ein (Feuersteinbergwerk von Abensberg-Arnhofen). Das kann als positive Gegenreaktion verstanden werden und sollte darum eigentlich nicht als „Verknappung“ bezeichnet werden.

    Auch eine gesteigerte Nutzung der Haustier-Ressourcen (von der „lebendigen Fleischkonserve“ zur spezialisierten Rinderzucht) ist zu bemerken; besonders drastisch in der Hinkelstein-Kultur (früher: LBK 5), was durch die mächtigen Fleischbeigaben, ganze Rinderviertel und mehr, in den Gräbern belegt ist. Auch hier ist keine „Verknappung“ festzustellen.

    Vergleiche der späten LBK-Gefäße mit jenen Kulturen, die auf ihrem Gebiet direkt folgen (Hinkelstein- / Groß-Gartach, Stichbandkeramik, Lengyel), zeigen einen homogenen Übergang von der jeweiligen LBK-Gruppe in die Folgekultur.

    Interessanterweise zeigen jene Gebiete die größte LBK-Affinität, die dem Ursprungsgebiet der LBK am nächsten liegen: Die Lengyel-Kultur hat einen besonders fließenden Übergang, wohingegen sich die westlichsten Nachfolgegruppen der LBK deutlicher abgrenzen lassen.

    Nachfolgende Kulturen

    Verbreitungswege vorläufiger und nachfolgender Kulturen

    Die Linienbandkeramik ist die wichtigste Kultur des mitteleuropäischen Frühneolithikums. Ihr Ende markiert (nach der Chronologie von Jens Lüning) zugleich den Übergang zum Mittelneolithikum.[193] Nachfolgekulturen der Linienbandkeramik sind

    Die Bandkeramiker und die Frage nach den Vorfahren der modernen Europäer

    Schädelfund aus der Grubenanlage von Herxheim bei Landau/Pfalz (Museum des Institutes für Geowissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg)

    Anthropologische Merkmale

    Wenn man davon ausgeht, dass die Form eines menschlichen Körpers das Ergebnis von Wachstumsvorgängen sowie Erhaltungs- bzw. Ernährungsweisen ist, die einer Vielzahl von Einflussfaktoren unterliegen, lässt sich das Ergebnis einerseits mit genetisch festgelegten und andererseits mit von der Lebensumwelt (Kulturareal), etwa dem Klima, den körperlichen Anforderungen, der Art der Produktion von Gütern, den Krankheiten und Infektionen usw. bestimmten Verhältnisse erklären. Obgleich die aus jüngster Zeit stammenden Befunde vielerorts variieren (zwischen robusteren bis grazileren Typus), zeichnet sich doch insgesamt aus anthropologischer Sicht für die Gestalt innerhalb der mitteleuropäischen „Population der Bandkeramiker“ ein Trend zur Grazilisierung der Skelette[194] und zur Leptodolichomorphie des Schädelskeletts ab. Die Grazilisation ist Ausdruck der Abnahme an Knochengröße und -derbheit.[195] Auch sind die Neolithiker in ihrer Körpergrößen kleiner als die zur gleichen Zeit lebenden Mesolithiker, welche breit- und niedriggesichtiger sowie breitnasiger sind.[196][197][198][199] Laut Tiefenböck (2010)[200] die eine Untersuchung der linearbandkeramischen Skelettresten aus Kleinhadersdorf (Niederösterreich) vornahm, variierte die Körpergröße der Männer zwischen 156,5 und 175,5 cm, wobei die durchschnittliche Körpergröße bei 166,6 cm lag. Die geschätzte Körpergröße der Frauen, welche nur bei zwei Individuen ermittelt werden konnte, betrug 156 cm bzw. 160 cm.

    Genetische Untersuchungen

    Vermutete Migrationsroute im Sinne der Out-of-Africa-Theorie und gemäß der mitochondrialen DNA, (Archäogenetik)[201]

    Die alteuropäischen, mesolithischen Ethnien der Jäger-Sammler trugen bevorzugt die mitochondrialen Haplogruppen U4 und U5, welche man bisher bei Linearbandkeramikern nicht gefunden hat.[202] Die Haplogruppe U4 ist in den Populationen des Jungpaläolithikums weit verbreitet. Dieser Zeitraum bezeichnet den jüngeren Abschnitt der eurasischen Altsteinzeit von 40.000 Jahren bis zum Ende der letzten Kaltzeit (Beginn des Holozäns) um etwa 9.700 v. Chr. Der Beginn des Jungpaläolithikums steht für Einwanderung „anatomisch moderner Menschen“ (Homo sapiens) nach Europa.[203][204]

    Datei:Genomap01.jpg
    Geographische Verteilung der mtDNA Haplogruppe U in Europa.
    Verbreitung der mitochondrialen Haplogruppen N1 und M1 in Ostafrika, auf der arabische Halbinsel und dem Nahem Osten

    Die Bandkeramiker – haben nach dem heutigen Forschungsstand – im Genpool der Europäer nur sehr geringe Spuren hinterlassen.[205][206] Dabei sind die wissenschaftlichen Interpretationen der gefundenen Ergebnisse hinsichtlich der genetischen Verteilung spezieller Haplotypenvariationen in den bandkeramischen Kulturen noch sehr im Fluss.[207] Nach Wolfgang Haak (2006) ist die mitochondriale Haplotypenverteilung im Bereich der Bandkeramiker divergent, so träfen im Verbreitungsgebiet ihrer Kultur in den untersuchten Proben im gesamten Mitteleuropa Einflüsse aus mehreren Richtungen aufeinander. Im westlichen, europäischen Verbreitungsgebiet der Bandkeramiker finden sich hauptsächlich der mitochondriale Haplotypus V, T und K, hingegen sind es in Mitteldeutschland, neben den genannten, auch die mitochondrialen Haplotypen Hgs N1a, W, HV.[208]

    Mitochondriale DNA (mtDNA)

    Untersuchungen der mitochondrialen DNA aus Knochenmaterial der Linienbandkeramiker im Institut für Anthropologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ergaben, dass der genetische Einfluss der ersten jungsteinzeitlichen Bauern auf die modernen Europäer gering ist.[209] Demnach können überwiegend die altsteinzeitlichen Bewohner des Kontinents als unsere biologischen Vorfahren in Mitteleuropa angesehen werden.[210][211] Die mitochondrialen DNA (mtDNA) stellt eine nur in der weiblichen Fortpflanzungslinie weitergegebene, separate Erbinformation dar, die sich außerhalb des chromosomalen und diploiden Zellkerns befindet.[212]

    Die bandkeramischen Immigranten zeigten eine andere Genverteilung als die meisten heutigen Europäer;[213] sie wiesen am häufigsten die Haplogruppen N1a oder H auf.[214] Im Gegensatz zur Variante H, die sehr verbreitet ist, findet sich die N1a-Variation heute nur noch sehr selten.[215] Sie kommt aber schwerpunktmäßig vor auf der arabischen Halbinsel sowie in Tansania, Kenia, Äthiopien und Ägypten.[216] Ferner fand man sie in Zentralasien und Südsibirien.[217]

    Zu den Varianten der Haplogruppe H, wie sie bei den Bandkeramikern häufiger anzutreffen sind, zählen die Gene wie H16, H23 und H26, sie sind in der rezenten Bevölkerung eher selten zu finden oder aber H46b, H88 und H89 die heutzutage fast nicht mehr auffindbar sind.[218][219] Die Haplogruppen-Variante N1a entstamme dem nahöstlichen Raum[220] und sei vor 12.000 bis 32.000 Jahren in Erscheinung getreten.[221][222] Speziell die arabische Halbinsel wird als geographischer Entstehungsort der N1a Variation angesehen. Diese Hypothese wird gestützt durch die relative Häufigkeit und genetische Diversität von N1a in der rezenten Bevölkerung dieser Region.[223]

    Haplogruppe des Y-Chromosoms

    Mit der Untersuchung der Haplogruppe des Y-Chromosoms lassen sich die gemeinsamen Vorfahren in einer rein männlichen Abstammungslinie verfolgen, denn das Y-Chromosom wird immer vom Vater an den Sohn weitergegeben. Die Bandkeramiker gehörten zumeist der Haplogruppe G2a (Y-DNA), Haplogruppe H2 (Y-DNA) und der Haplogruppe T1a1 (Y-DNA).[224][225][226] Insbesondere die Haplogruppe G2a (Y-DNA) wurde auf dem sächsischen Gräberfeld von Halberstadt und Derenburg nachgewiesen, die Haplogruppe H2 (Y-DNA) wurde auf dem sächsischen Gräberfeld von Derenburg nachgewiesen, und die Haplogruppe T1a1 (Y-DNA) wurde auf dem sächsischen Gräberfeld von Karsdorf nachgewiesen.[227]

    Über Haplogruppen-Äste lässt sich allgemein zeigen, wie sich Bevölkerungsgruppen auf der Erde bewegt haben. Haplogruppen können somit auch ein geographisches Gebiet definieren. Ältere Haplogruppen sind größer und weiter verbreitet, von ihnen stammen zahlreiche jüngere Untergruppen ab.

    Überlegungen zur Sprache der Bandkeramiker

    Jens Lüning (2003)[228] betrachtet den Zusammenhang zwischen der Errichtung eines bandkeramischen Langhauses und dem Sprachgebrauch und kommt zu dem Schluss, dass ein differenziertes sprachliches Begriffssystem vorgelegen haben muss, um die benötigten Gegenstände und Arbeitsschritte logistisch sinnvoll aufeinander abzustimmen und einzusetzen.[229]

    Welcher Sprachfamilie die Bandkeramiker angehört haben, ist Gegenstand vieler Hypothesen.[230] Ein Zusammenhang zu einem Sprachderivat aus einer Proto-Indoeuropäisch Sprachform scheint Angesichts der jeweiligen, unterschiedlichen Zeitrahmen für die Migrationsbewegungen (Ausbreitung der Indoeuropäer vs. Ausbreitung agrarischer Kulturtechniken[231]) eher unwahrscheinlich.

    Wenn die Bandkeramiker ihren Ursprung in der Starčevo-Körös-Kultur oder in einem anatolischen Kulturkreis hatten, die sich sukzessive in nordwestlicher Richtung, entlang der Flussläufe, nach Mitteleuropa ausbreiteten – dabei ist die allgemeine, geringe Bevölkerungs- bzw. Besiedlungsdichte zu berücksichtigen –, so muss man mutmaßen, dass die mittelsteinzeitlichen Ortsansässigen mit ihrer mehr als 30.000 Jahre andauernden eigenständigen kulturellen Entwicklung und die der Einwanderer ihre jeweiligen Unterschiedlichkeiten aufrechterhielten. Ferner muss man annehmen, dass die Mitglieder der beiden Bevölkerungsgruppen unterschiedliche Sprachen sprachen.[232]

    Die Diffusionisten, die die Aneignung der Kulturtechniken durch die lokale spätmesolithische Bevölkerung verwirklicht sehen, räumen zwar eine vorderasiatische bzw. innereuropäische Migration ein, sehen aber in den Bandkeramikern die Nachkommen mesolithischer Jäger- und Sammler, die das „Agrarpaket“ übernommen hätten.[233] Dann hätten die verschiedenen miteinander in Berührung tretenden Sprachräume über einen Sprachkontakt den komplexen Kulturtransfer ermöglichen müssen. Ein solcher Austausch kann durch direkte Nah- oder Fernkontakte zwischen Vertretern der über die Agrartechniken verfügenden Volksgruppen erfolgt sein, wobei man unter Fernkontakten Beziehungen versteht, die nicht durch räumliche Nähe in der unmittelbaren Heimat erfolgen, sondern z. B. durch Handelsbeziehungen stattfinden.

    Wichtige Fundorte

    Siehe auch

    Literatur

    Allgemeines Neolithikum und Bandkeramik

    Bandkeramik

    Siedlungswesen

    Austauschsysteme

    • Alexander Binsteiner: Jungsteinzeitliche Hornsteinimporte aus Bayern in Oberösterreich. (Linzer Arch. Forsch., Sonderheft 53). Linz 2015, ISBN 978-3-85484-601-7.
    • Alexander Binsteiner: Die Lagerstätten und der Abbau bayerischer Jurahornsteine sowie deren Distribution im Neolithikum Mittel- und Osteuropas. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. 52, 2005, S. 43–155.
    • A.-M. Christensen, P.M. Holm, U. Schuessler, J. Petrasch: Indications of a major Neolithic trade route? An archaeometric geochemical and Sr, Pb isotope study on amphibolitic raw material from present day Europe. Online in Publikationsliste. Applied Geochemistry 21 (2006) 1635–1655
    • Detlef Gronenborn: Fernkontakte aus dem nördlichen Europa während der Bandkeramischen Kultur. Panta Rhei. Studies in chronology and cultural development of South-eastern ans Central Europe in earlier prehistory presented to Juraj Pavúk on the occasion of his 75. birthday. Comenius-Universität, Bratislava 2010, ISBN 978-80-223-2979-8, S. 561–574.
    • Guido Nockemann: Different types of economies within the LBK settlement Erkelenz-Kückhoven. In: A. Posluschny, K. Lambers, I. Herzog (Hrsg.): Layers of Perception. Proceedings of the 35th International Conference on Computer Applications and Quantitative Methods in Archaeology (CAA), Berlin, April 2–6, 2007. Koll. Vor- u. Frühgesch. 10 (Bonn 2008) 373 (Abstract). PDF bei Propylaeum-DOK
    • A. Zimmermann: Austauschsysteme von Silexartefakten in der Bandkeramik Mitteleuropas. (= Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie. Bd 26). Bonn 1995.

    Kult und Religion

    • Claudia Gerling: Der Tod in der jüngeren Bandkeramik. Das Gräberfeld von Schwetzingen. Universität Heidelberg, S. 159–163.
    • Hermann Maurer, Norbert Jama: Linearbandkeramische Kultgefäße aus dem nördlichen Niederösterreich. In: Archäologie Österreichs. Wien 17.2006, 1, ISSN 1018-1857, S. 18–20.
    • Hermann Maurer: Archäologische Zeugnisse religiöser Vorstellungen und Praktiken der frühen und mittleren Jungsteinzeit in Niederösterreich. In: Friedrich Berg, Hermann Maurer: IDOLE. Kunst und Kult im Waldviertel vor 7000 Jahren. Horn 1998, S. 23–138.
    • Hermann Maurer: Steinzeitlicher Kult. In: Horner Schriften zur Ur- und Frühgeschichte. Band 7/8. Horn 1983, S. 7–46.

    Literatur über einzelne Fundplätze

    Genetische Belege und Anthropologie

    Weblinks

     Commons: Bandkeramische Kultur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Commons: Bandkeramischer Brunnen Altscherbitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Kurze Übersicht zur Bandkeramik in Oberfranken. Landschaftsmuseum Obermain Kulmbach
    2. B. Bramanti, M. G. Thomas, W. Haak, M. Unterlaender, P. Jores, K. Tambets, I. Antanaitis-Jacobs, Miriam N. Haidle, R. Jankauskas, C. J. Kind, Friedrich Lüth, Thomas Terberger, S. Matsumura, P. Forster, Joachim Burger: Genetic Discontinuity Between Local Hunter-Gatherers and Central Europe’s First Farmers. In: Science. 326, (2009), S. 137–140.
    3. J. Burger, M. Kirchner, B. Bramanti, W. Haak, M. G. Thomas: Absence of the lactasepersistence-associated allele in early Neolithic Europeans. Proc. Nat. Acad. Sci. USA 104, (2007), S. 3736–3741.
    4. Hans Christof Strien, Detlef Gronenborn: Klima- und Kulturwandel während des mitteleuropäischen Altneolithikums (58./57. bis 51./50. Jahrhundert v. Chr.) In: Detlef Gronenborn (Hrsg.): Klimaveränderungen und Kulturwandel in neolithischen Gesellschaften Mitteleuropas, 6700 – 2200 v. Chr. RGZM-Tagungen 1 (Mainz 2005), S. 131–149
    5. Iain Mathieson, Iosif Lazaridis, Nadin Rohland, Swapan Mallick, Nick Patterson, Songül Alpaslan Roodenberg, Eadaoin Harney, Kristin Stewardson, Daniel Fernandes, Mario Novak, Kendra Sirak, Cristina Gamba, Eppie R. Jones, Bastien Llamas, Stanislav Dryomov, Joseph Pickrell, Juan Luís Arsuaga, José María Bermúdez de Castro, Eudald Carbonell, Fokke Gerritsen, Aleksandr Khokhlov, Pavel Kuznetsov, Marina Lozano, Harald Meller, Oleg Mochalov et al.: Genome-wide patterns of selection in 230 ancient Eurasians. Nature (2015) Published online 23. November 2015, doi:10.1038/nature16152
    6. Ernst Probst: Die ersten Bauern in Deutschland, Die Linienbandkeramische Kultur (5500 bis 4900 v. Chr.). Grin-Verlag, München 2012, ISBN 978-3-656-29030-8.
    7. Damit lässt sich die bandkeramische Kultur über etwa 1600 Jahre hinweg nachweisen; legt man eine Generation rechnerisch mit 25 Jahren zugrunde, waren es insgesamt 64 Generationen von Bandkeramikern.
    8. Verbreitungskarte der älteren und jüngeren LBK. praehistorische-archaeologie.de
    9. Hans-Christoph Strien: Besiedlungsgeschichte des Zabergäus 5500 – 5000 v. Chr. Sonderdruck aus: Christhard Schrenk, Peter Wanner (Hrsg.): heilbronnica 5, Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 20. Jahrbuch für schwäbisch-fränkische Geschichte 37, Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 2013, S. 35–50
    10. Vergleiche hierzu die Einteilung des Mesolithikum (Mittelsteinzeit) von 9600 bis 5500 v. Chr.; Alt-Neolithikum (Alte Jungsteinzeit) von 5500 bis 5000 v. Chr.; Mittel-Neolithikum (Mittlere Jungsteinzeit) von 5000 bis 4400 v. Chr.; Jung-Neolithikum (Junge Jungsteinzeit) von 4400 bis 3500 v. Chr.; Spät-Neolithikum (Späte Jungsteinzeit) von 3500 bis 2800 v. Chr.; End-Neolithikum (Kupferzeit, Chalkolithikum) von 2800 bis 2200 v. Chr.
    11. Eva Lenneis, Peter Stadler: Zur Absolutchronologie der Linearbandkeramik aufgrund von 14C-Daten. Erschienen in gedruckter Form in: Archäologie Österreichs 6/2, 4-13.
    12. T. Douglas Price, Joachim Wahl, Corina Knipper, Eva Burger-Heinrich, Gabriele Kurz, R. Alexander Bentley: Das bandkeramische Gräberfeld von Stuttgart-Mühlhausen: Neue Untersuchungsergebnisse zum Migrationsverhalten im frühen Neolithikum.
    13. Э. Банффи: Начало оседлово образа жизни в западной части Каррпатского бассейна и ролъ первых земледелъцев Заднавья в европейзкoм Неолите. Stratum plus 2, (2014), S. 115–182
    14. Juraj Pavúk: Problem der Genese der Kultur mit Linearkeramik im Lichte ihrer Beziehungen zur Starčevo-Criş-Kultur. In: J. Kozlowski, J. Machnik (Hrsg.): Problemes de la neolithisation dans certain régions de l'Europe. Ossolineum, Kraków 1980, 163-174.
    15. Eszter Bánffy, Krisztián: Entwicklung und Dynamik der Linearbandkeramik in Transdanubien. In: Claus Dobiat, Peter Ettelund Friederike Fless (Hrsg.): Krisen – Kulturwandel – Kontinuitäten. Zum Ende der Bandkeramik in Mitteleuropa. Beiträge der Internationalen Tagung in Herxheim bei Landau (Pfalz)vom 14.–17. 06. 2007.Marie Leidorf, Rahden/Westf. 2009, ISBN 978-3-89646-440-8, S. 219–240
    16. Nandor Kalicz: Die älteste Transdanubische (Mitteleuropäische) Linienbandkeramik. Aspekte zu Ursprung, Chronologie und Beziehungen. In: Acta Arch. Hungaricae Band 47, 1995, S. 23–59.
    17. Silvane Scharl: Die Neolithisierung Europas – Ausgewählte Modelle und Hypothesen. (= Würzburger Arbeiten zur Prähistorischen Archäologie. 2). Marie Leidorf, Rahden/ Westf 2004, ISBN 3-89646-072-2.
    18. Eszter Bánffy: The 6th Millennium BC boundary in western Transdanubia and its role in the Central European Neolithic transition. (= Varia Archaeologica Hungarica. XV). Budapest 2004.
    19. B. Bramanti u. a.: Genetic Discontinuity Between Local Hunter-Gatherers and Central Europe’s First Farmers. In: Science. Band 326, Nr. 5949, 2006, S. 137–140, doi:10.1126/science.1176869
    20. Valeska Becker: Die Linearbandkeramik. Donau-Archäologie. Letzte Änderung Juni 2008.
    21. DNA-Analysen belegen Herkunft der frühen Bauern in Mitteleuropa aus dem Nahen Osten. (Presse-Erklärung Uni Mainz, 9. November 2010)
    22. W. Haak u. a.: Ancient DNA from European Early Neolithic Farmers Reveals Their Near Eastern Affinities. In: PLoS Biology. Band 8, Nr. 11, 2010, S. 1–16 doi:10.1371/journal.pbio.1000536
    23. Claus-Joachim Kind: Komplexe Wildbeuter und frühe Ackerbauern. Bemerkungen zur Ausbreitung der Linearbandkeramik im südlichen Mitteleuropa. In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission ISSN 0016-8874, Bd. 76, 1, (1998), S. 1–23.
    24. Silviane Scharl: Die Neolithisierung Europas – Modelle und Hypothesen. In: Archäologische Informationen 26/2, (2003), S. 243–254.
    25. Detlef Gronenborn: Silexartefakte der ältestbandkeramischen Kultur. In: Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie 37. Bonn 1997.
    26. Andreas Tillmann: Kontinuität oder Diskontinuität? Zur Frage einer bandkeramischen Landnahme im südlichen Mitteleuropa. In: Archäologische Informationen Band 16 (1993), S. 157–187.
    27. Sylviane Scharl u. a.: Ten years after – Gedanken zu den Neolithisierungsprozessen in Europa. In: Archäologische Informationen. Band 26, Nr. 2, 2003, S. 243–369.
    28. Clemens Lichter: „Tempel“ in der Jungsteinzeit und Kupferzeit Südosteuropas? In: Panta rhei. (= Studia archaeologica et mediaevalia. Band 11). Comenius-Universität, Bratislava 2010, ISBN 978-80-223-2979-8, S. 581–591.
    29. 29,0 29,1 Almut Bick: Die Steinzeit. Theiss WissenKompakt, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1996-6.
    30. Andrew S. Goudie: Environmental change. Clarendon Press, Oxford 1977
    31. Hermann Flohn: Das Problem der Klimaänderungen in Vergangenheit und Zukunft. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997, ISBN 3-534-80017-6
    32. Martin Bell, Michael J. C. Walker: Late Quaternary environmental change: physical and human perspectives. Harlow, Essex 1992, ISBN 0-470-21847-9
    33. Dieter Anhuf, Achim Bräuning, Burkhard Frenzel, Max Stumböck: Die Vegetationsentwicklung seit dem Höhepunkt der letzten Eiszeit. Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Klima, Pflanzen- und Tierwelt, S. 88–91.
    34. Die Klimastufe entspricht den Pollenzonen VI und VII.
    35. Peter Rasmussen, Mikkel Ulfeldt Hede, Nanna Noe-Nygaard, Annemarie L. Clarke, Rolf D.Vinebrooke: Environmental response to the cold climate event 8200 years ago as recorded at Højby Sø, Denmark. (PDF) In: Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin 15, 2008, S. 57–60.
    36. Peter Rasmussen, Mikkel Ulfeldt Hede, Nanna Noe-Nygaard, Annemarie L. Clarke, Rolf D.Vinebrooke: Environmental response to the cold climate event 8200 years ago as recorded at Højby Sø, Denmark. In: Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin 15, 2008, S. 57–60.
    37. E.-D. Schulze, D. Hessenmöller, C. Seele, J. Wäldchen, N. von Lüpcke: Eine Kultur- und Wirtschaftsgeschichte. Die Buche. Biol. Unserer Zeit. 3 (2010) 40, S. 171–183
    38. Detlef Gronenborn: Climate, Crises, and the »Neolithisation« of Central Europe between IRD-events 6 and 4. In: Die Neolithisierung Mitteleuropas. The Spread of the Neolithic to Central Europe. Sonderdruck, Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2010, ISBN 978-3-88467-159-7, S. 61–81
    39. Relikische Böden sind im Holozän entstanden; sie könnten sich aber unter den heutigen, rezenten Umweltbedingungen nicht mehr entwickeln; im Gegensatz zu ihnen stehen die im Präholozän entstandenen Reliktböden.
    40. Angela M. Kreuz: Die ersten Bauern Mitteleuropas – Eine archäobotanische Untersuchung zu Umwelt und Landwirtschaft in der ältesten Bandkeramik. Analecta Praehistorica Leidensia 23, Leiden 1990, S. 157
    41. Grafik über die Ausbreitung der neolithischen Wirtschaftsweise (8.500 bis 3.900 v. Chr.)
    42. H. T. Waterbolk: Food Production in Prehistoric Europe. The spread of farming from the Aegean to the North Sea between 8000 and 3000 B.C. is discussed. In: Science. Vol. 162, 6. Dezember 1968, S. 1093–1102.
    43. E. Gehrt, M. Geschwinde, M.W.I. Schmidt: Neolithikum, Feuer und Tschernosem – oder: Was haben die Linienbandkeramiker mit der Schwarzerde zu tun? Archäologisches Korrespondenzblatt 32, (2002) 21-30.
    44. Albrecht Jockenhövel: Die Jungsteinzeit. In: Fritz-Rudolf Herrmann; Albrecht Jockenhövel (Hrsg.): Die Vorgeschichte Hessens. Konrad Theiss, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0458-6, S. 121–194.
    45. Detlef Gronenborn: Das Ende von IRD 5b: Abrupte Klimafluktuationen um 5100 den BC und der Übergang vom Alt- zum Mittelneolithikum im westlichen Mitteleuropa. In: Regina Smolnik (Hrsg.): Siedlungsstruktur und Kulturwandel in der Bandkeramik: Beiträge der internationalen Tagung „Neue Fragen zur Bandkeramik oder alles beim Alten?“ Leipzig, 23. bis 24. September 2010, Arbeits- und Forschungsberichte zur Sächsischen Bodendenkmalpflege Beih. 25, Dresden 2012, 241-250
    46. Alexander Minnich: Untersuchungen zur Topographie Linearbandkeramischer Großbauten. Masterarbeit, Universität Wien, Wien 2014, S. 12 f
    47. Johannes Müller: Frühe Bauern und Teilsiedlungen in Südosteuropa. Netzwerke, Bevölkerungsdichten und Siedlungssysteme. In: Detlef Gronenborn, Thomas Terberger (Hrsg.): Vom Jäger und Sammler zum Bauern. Theiss, Konrad; Auflage: 1. Aufl., Stuttgart 2014, ISBN 3-8062-2189-8, S. 15-24
    48. Ulrich Willerding Zur Waldnutzung vom Neolithikum bis in die Neuzeit. Alt-Thüringen Bd. 30 (1996) S. 13–53; siehe S. 21 f.
    49. Die Wildpferde waren damals durch Bejagung der zumeist mesolithischen Bevölkerungsgruppen noch nicht ausgestorben und auch nicht nur auf die Steppen Osteuropas beschränkt.
    50. Róbert Kertész: Mesolithic Hunter-Gatherers in the Northwestern Part of the Great Hungarian Plain. In: Praehistoria. Band 3, 2002.
    51. Graeme Barker: Prehistoric Farming in Europe. New Studies in Archaeology, Cambridge University Press; Cambridge 1985, ISBN 0-521-22810-7.
    52. Jürgen Franssen: Vom Jäger zum Bauern Wirtschaftsformen im neolithischen Anatolien.
    53. Thomas Miedaner: Kulturpflanzen. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-55293-9, S. 20 f.
    54. Bandkeramische Landnahme und Lössgebiete. Steppenheidetheorie – Lexikon der Geographie. Zeichnung aus „Spektrum“ Akademischer Verlag, Heidelberg 2001
    55. [dialnet.unirioja.es/descarga/articulo/187841.pdf] P. Hanelt: The actual flora of cultivated plants: The result of autochthonous developments and introductions. Monograf. Jar. Bot. Córdoba, 5:59–69 (1997)
    56. Marianne Kohler-Schneider, Anita Caneppele, Daniela Gehofer: Archäobotanische Analyse des Kultur- und Wildpflanzenspektrums der linearbandkeramischen Siedlung Mold, Niederösterreich. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 145, (2008), S. 113–137.
    57. Linswicke, Ervilie Vicia ervilia (L.) Willd. = Ervum ervilia L., = E. plicatum Moench, = Ervilia sativa Link. Universität Giessen
    58. Manfred Rösch: Vorgeschichtliche Pflanzenreste vom Viesenhäuser Hof, Stadtteil Mühlhausen, Stuttgart. S. 12–26
    59. Manfred Rösch: Botanische Untersuchungen in der bandkeramischen Siedlung. In: Römisch-Germanische Kommission: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 79 (1998), Mainz am Rhein, S. 64–73
    60. Sommerfeldbau ist die Bezeichnung für eine jahreszeitlich gebundenen Feldbauweise der gemäßigten Zonen
    61. Jan Graefe: Bandkeramische und späthallstattzeitliche Mahlsteine aus der Siedlung Rosdorf „Mühlengrund“, Ldkr. Göttingen. In: F. Verse, B. Knoche, J. Graefe, M. Hohlbein, K. Schierhold, C. Siemann, M. Uckelmann, G. Woltermann (Hrsg.): Durch die Zeiten… Festschrift für Albrecht Jockenhövel zum 65. Geburtstag. Internationale Archäologie – Studia honoraria 28., Rahden/Westfalen 2008, S. 15–28.
    62. Eduard Hahn: Von der Hacke zum Pflug. Quelle & Meyer, Leipzig 1914
    63. Edward Sangmeister: Zum Charakter der bandkeramischen Siedlung. Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg In: Deutsches Archäologisches Institut Berlin, West / Römisch-Germanische Kommission: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 33. 1943–1950 (1951), S. 105.
    64. Joachim Burger, Barbara Bramanti: Laktasepersistenz. Universität Mainz, Arbeitsgruppe Paleogenetik
    65. Y. Itan u. a.: The Origins of Lactase Persistence in Europe. In: PLoS Comput Biol. Band 5, Nr. 8, 2009 doi:10.1371/journal.pcbi.1000491
    66. Fähigkeit Milch zu verdauen begann vor 7.500 Jahren …
    67. Pascale Gerbault, Anke Liebert, Yuval Itan, Adam Powell: Evolution of lactase persistence: an example of human niche construction. Phil. Trans. R. Soc. B (2011) 366, 863–877 doi:10.1098/rstb.2010.0268.
    68. Jens Lüning: Einiges passt, anderes nicht: Archäologischer Wissensstand und Ergebnisse der DNA-Anthropologie zum Frühneolithikum. (Memento vom 7. November 2014 im Internet Archive) Archäologische Informationen, Early View DGUF-Tagung Erlangen 2013, S. 1–10.
    69. M. Salque, P. I. Bogucki, J. Pycel, I. SobkowiakTabaka, R. Grygiel, M. Szmyt & Evershed, R. P.: Earliest Evidence for Cheese Making in the Sixth Millenium BC in Northern Europe. In: Nature. 493, (2013), S. 522–525.
    70. Jan Dönges: Schon vor 7000 Jahren aßen Menschen Käse. ARCHÄOLOGISCHER FUND, Spektrum,12. Dezember 2012
    71. Thomas Frank, Andreas Zimmermann: Landschaftsarchäologie des Neolithikums im rheinischen Braunkohlenrevier.
    72. Die Graphik zeigt mögliche Zusammenhänge zwischen dem Anstieg der Sommertemperaturen nach der letzten Eiszeit, dem Anstieg des Meeresspiegels, der Ausbreitung von Kiefer und Buche sowie des Aufkommens von Ackerbau in Mitteleuropa. Aus: Hansjörg Küster: Waldentwicklung in Süddeutschland. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Entwicklung der Umwelt seit der letzten Eiszeit. (= Rundgespräche der Kommission für Ökologie 18). Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2000, S. 91–102.
    73. Universität Mainz. Die weitere Entwicklung der bandkeramischen Kultur und deren Ende.
    74. U. Piening: Pflanzenreste aus der bandkeramischen Siedlung von Bietigheim-Bissingen, Kreis Ludwigsburg. (= Fundberichte Baden-Württemberg. 14). 1989, S. 119ff.
    75. C. C. Bakels: Der Mohn, die Linearbandkeramik und das Mittelmeergebiet. In: Arch. Korrbl. 12, 1982, S. 11–13.
    76. Ulrich Willerding: Zum Ackerbau der Bandkeramiker. In: T. Krüger, H.-G. Stephan (Hrsg.): Beiträge zur Archäologie Nordwestdeutschlands und Mitteleuropas. Klaus Raddatz zum 65. Geburtstag. (= Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens. 16). Hildesheim 1980, S. 421–456.
    77. H.-P. Stika: Die paläoethnobotanische Untersuchung der linearbandkeramischen Siedlung Hilzingen, Kreis Konstanz. In: Fundberichte Baden-Württemberg. 16, 1991, S. 63ff.
    78. Elisabeth Hamel: Das Werden der Völker in Europa. Tenea, Bristol / Berlin 2007, ISBN 978-3-86504-126-5, S. 77.
    79. Udelgard Körber-Grohne: Nutzpflanzen in Deutschland. Kulturgeschichte und Biologie. Theiss, Stuttgart 1994, ISBN 3-8062-0481-0.
    80. Dieter Kaufmann: Zur Funktion linienbandkeramischer Erdwerke. In: Karl Schmotz (Hrsg.): Vorträge des 15. Niederbayerischen Archäologentages. Marie Leidorf Verlag, Deggendorf 1997, S. 41–87
    81. A. Bentley, R. Krause, T. D. Price, B. Kaufmann: Human mobility at the early Neolithic settlement of Vaihingen, Germany: evidence from strontium isotope analysis. In: Archaeometry 45, 2003, S. 471–486.
    82. Henriette Kroll: Hundeleben im Neolithikum. In: Von Peißen nach Wiederitzsch. Archäologie an einer Erdgas-Trasse. Gröbers (MITGAS), 2004, S. 75–77.
    83. Astrid Masson, Eva Rosenstock: Das Rind in Vorgeschichte und traditioneller Landwirtschaft: archäologische und technologisch-ergologische Aspekte. Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte Band 32, (2011), S. 81–106.
    84. Ben Krause-Kyora, Jochen Reinhard: Einheimische Schweine und Rinder aus dem Morgenland- Genetische Untersuchungen zur Abstammungsgeschichte der frühjungsteinzeitlichen Haustiere am Beispiel Göttingen-Grone. Archäologie in Niedersachsen 13, 2010, 32-35.
    85. Ruth Bollongino, Joachim Burger, Kurt W. Alt: Import oder sekundäre Domestikation? Der Ursprung der europäischen Hausrinder im Spiegel molekulargenetischer Analysen an neolithischen Knochenfunden. Beitr. z. Archäozool. u. Prähisi. Anthrop. IV, 2003, S. 211–217.
    86. Hans-Jürgen Oöhle: Oie neolithischen Rinderskelette von Zauschwitz, Kr. Horna, aus archäozoologischer Sicht. In: BEITRÄGE ZUR ARCHÄOZOOLOGIE VII Zu Ehren von Hans-Joachim Barthel zum 65. Geburtstag und Manfred Teichert zum 60. Geburtstag. WEIMARER MONOGRAPHIEN ZUR UR- UND FROHGESCHICHTE Herausgegeben vom Museum für Ur· und Frühgeschichte Thüringens durch Rudolf Feustel. Weimar 1988, S. 28–36 ISSN 0232.265X
    87. Corina Knipper: Die räumliche Organisation der linearbandkeramischen Rinderhaltung: naturwissenschaftliche und archäologische Untersuchungen. Dissertationsschrift, Universität Tübingen, Tübingen 2009
    88. Ruth Bollongino; Joachim Burger; Kurt W. Alt: Import oder sekundäre Domestikation? Der Ursprung der europäischen Hausrinder im Spiegel molekulargenetischer Analysen an neolithischen Knochenfunden. Beitr. z. Archäozool. u. Prähist. Anthrop. IV, 2003, S. 211–217.
    89. Greger Larson, Dorian Q. Fuller: The Evolution of Animal Domestication. Annu. Rev. Ecol. Evol. Syst. 2014. 45:115–36
    90. Ruth Bollongino, Joachim Burger, Wolfgang Haak: DNA-Untersuchungen bei Menschen und Rindern. Archäologie in Deutschland, Heft 3, (2006)
    91. Manfred Schmitzberger: Haus- und Jagdtiere im Neolithikum des österreichischen Donauraumes. Dissertationsschrift, Universität Wien, Wien 2009, S. 97
    92. Manfred Schmitzberger: Archäozoologische Untersuchungen an den Tierknochen aus den Rettungsgrabungen des Niederösterreichischen Landesmuseums in Michelstetten 1994–1999. Ann. Naturhist. Mus. Wien 110 A 221–312 Wien, Jänner 2009, S. 230
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    94. Andrea Naica-Loebell: Die ersten europäischen Bauern waren Migranten. In: telepolis. 5. September 2009, abgerufen am 5. September 2009.
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    100. Verbreitungskarte der europäischen und nahöstlichen Schweine-Haplotypen über die letzten 13.000 Jahre. Aus: Greger Larson, Umberto Albarella, Keith Dobney, et al: Ancient DNA, pig domestication, and the spread of the Neolithic into Europe.
    101. Harald Meller: Im Schweiße seines Angesichts macht er sich die Erde untertan – Neolithisierung und Neolithikum in Mitteleuropa. In: 3300 BC. mysteriöse Steinzeittote und ihre Welt. Sonderausstellung vom 14. November 2013 bis 18. Mai 2014 im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle, Nünnerich-Asmus Verlag & Media, Mainz am Rhein 2013, ISBN 978-3-943904-33-8, S. 24–29
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    103. Marvin Harris: Kulturanthropologie: Ein Lehrbuch. Campus, Frankfurt am Main / New York, 1989 ISBN 3-593-33976-5 S. 87–88
    104. Doris Freudig (Red.): Lexikon der Biologie. 14. Band, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2006, ISBN 3-8274-1736-8.
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    108. Keulenköpfe http://www.steinzeitwissen.de/
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    111. Margarete Dohrn-Ihmig: Das bandkeramische Gräberfeld von Aldenhoven-Niedermerz, Kreis Düren. In: Gerhard Bauchhenß (Hrsg.): Archäologie in den Rheinischen Lößbörden. Beiträge zur Siedlungsgeschichte im Rheinland. Bd. 24, Rheinland-Verlag u. a., Köln 1983, ISBN 3-7927-0692-X, S. 47–190.
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    127. Rekonstruktion eines Hauses der Linienbandkeramik nach einem Grundriss von Straubing-Lerchenhaid. Aus Landschaftsmuseum.de
    128. Ingo Bading: Die weltgeschichtliche Bedeutung der bandkeramischen Kultur. Studium generale. „Research Blogging“ – Evolution / Evolutionäre Anthropologie / Geschichte und Gesellschaft. Donnerstag, 22. Januar 2009.
    129. Linearbandkeramik – Langhaus (Rekonstruktionsversuch). www.archaeoflug.de
    130. Edward Sangmeister: Zum Charakter der bandkeramischen Siedlung. Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Deutsches Archäologisches Institut, Berlin, West, Römisch-Germanische Kommission: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 33.1943-50 (1951), S. 89–109.
    131. Daniela Hofmann: Soziale Beziehungen und Verwandtschaft in der Bandkeramik. Struktur der Flexibilität? In Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Familie − Verwandtschaft −Sozialstrukturen: Sozialarchäologische Forschungen zu neolithischen Befunden. Berichte der AG Neolithikum, Bd. 1, Welt und Erde Verlag, Kerpen-Loogh (Eifel) 2010, ISBN 978-3-938078-07-5, S. 31–42
    132. Rüdiger Schlosske: Sachsens erste Bauern – der Hausbau. Über die Langhäuser der Linien- und Stichbandkeramik – Zimmermannskunst in der Jungsteinzeit. Archäologie in Sachsen. Reproduktion einer Innenansicht eines bandkeramischen Hauses.
    133. P. J. R. Modderman: The Linear Pottery Culture – Diversity in Uniformity. In: Berichten van de Rijksdienst voor her Oudheidkundig Bodemonderzoek. Den Haag 38, 1988.
    134. Eva Lenneis: Die Einrichtung des rekonstruierten bandkeramischen Großbaus von Schwechat im Freilichtmuseum von Asparn an der Zaya. Die Realisierung einer Hypothese. S. 166–183.
    135. Eric Biermann: Bandkeramische Langhäuser: Die ersten Großbauten Mitteleuropas. Überlegungen zu Bewohnerzahl und Nutzung. BUFM 56, (2009), S. 37
    136. S. Milisaukas: Archeological Investigations on the Linear Culture Village of Olszanica. Akademii Nauk, Wrocław 1976
    137. Sara Schiesberg: Von Häusern und Menschen. Das Beispiel Bandkeramik. In Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Familie − Verwandtschaft −Sozialstrukturen: Sozialarchäologische Forschungen zu neolithischen Befunden. Berichte der AG Neolithikum, Bd. 1, Welt und Erde Verlag, Kerpen-Loogh (Eifel) 2010, ISBN 978-3-938078-07-5, S. 53–69
    138. Erich Claßen: Settlement history, land use and social networks of early Neolithic communities in western Germany. In Daniela Hofmann, Penny Bickle (Hrsg): Creating Communities. New Advances in Central European Neolithic Research.Oxbow Books, Oxford and Oakville 2009, ISBN 978-1-84217-353-4, S. 95–110
    139. Andreas Zimmermann, Karl Peter Wendt, Johanna Hilpert: Schätzungen von Bevölkerungsdichten auf Grundlage archäologischer Daten. Das archäologische Rhein-LUCIFS Projekt. In: Verbund archäologischer Institutionen (Varl) Köln und Bonn. Aktuelle Forschungsprojekte. Eine Auswahl. 2010, S. 26
    140. Karl Brandt: Die Ausgrabungen in Bochum-Hiltrop. Stadt Bochum, 5. Heimatbuch 1951
    141. Joachim Pechtl: Beiträge zu bandkeramischen Grubenöfen – nicht nur aus Stephansposching, Lkr. Deggendorf. In Karl Schmotz (Hrsg): Vorträge des 26. Niederbayerischen Archäologentages. Marie Leidorf, Rahden, Westfalen 2008, ISSN 1438-2040, S. 35–92
    142. Jens Lüning, Daniela Euler: Die Grubenöfen in der bandkeramischen Siedlung Altdorf-Aich, Ldkr. Landshut/Isar, Niederbayern. In Jens Lüning (Hrsg.): Untersuchungen zu den bandkeramischen Siedlungen Bruchenbrücken, Stadt Friedberg (Hessen) und Altdorf-Aich, Ldkr. Landshut (Bayern). Rudolf Habelt, Bonn 2011, ISBN 978-3-7749-3713-0, S 209-234.
    143. Werner Buttler, Waldemar Haberey: Die bandkeramische Ansiedlung bei Köln-Lindenthal. Walter de Gruyter, Berlin 1936.
    144. Detlef Gronenborn: Faszination-Jungsteinzeit. RGMZ, Mainz 2007, ISBN 978-3-88467-111-5, S. 4
    145. Wolfgang Lobisser: Zum Nachbau eines linearbandkeramischen Brunnenkastens mit Werkzeugen aus Holz, Stein und Knochen. Experimentelle Archäologie in Deutschland. Bilanz 1997. In: Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland. 1999, S. 27–41.
    146. W. Tegel, R. Elburg, D. Hakelberg, H. Stäuble, U. Büntgen: Early Neolithic Water Wells Reveal the World’s Oldest Wood Architecture. (2012) PLoS ONE 7(12), S. e51374. doi:10.1371/journal.pone.0051374
    147. Janet Rethemeyer: Käferreste aus dem bandkeramischen Brunnen Merzenich-Morschenich, Kr. Düren. Universität Köln, Institut für Geologie und Mineralogie, Landschaftsverband Rheinland (Antrag Nr. 249), S. 1–3.
    148. Dieter Kaufmann: Zur Funktion linienbandkeramischer Erdwerke. In: Karl Schmotz (Hrsg.): Vorträge des 15. Niederbayerischen Archäologentages. Deggendorf 1997, S. 41–87.
    149. Jörg Orschiedt, Miriam N. Haidle 2009: Die menschlichen Skelettreste von Herxheim. In: Andrea Zeeb-Lanz (Hrsg.): Krisen – Kulturwandel – Kontinuitäten. Zum Ende der Bandkeramik in Mitteleuropa (= Internationale Archäologie. Band 10). Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westf, S. 41–52.
    150. Andrea Zeeb-Lanz, Bruno Boulestin: Komplex 9 (Grabung 2005–2008): Neue Erkenntnisse zu den Menschenknochen – Ritual mit kannibalistischen Praktiken? zuletzt geändert 5. Oktober 2012.
    151. Andrea Zeeb-Lanz: Ritueller Kannibalismus in der Pfalz. Was geschah vor 7000 Jahren in Herxheim. In: Biol. Unserer Zeit. Weinheim 3/2014(44), S. 172–180.
    152. Alisa Hujić: Paläodontologische Untersuchungen an Skelettresten der bandkeramischen Grubenanlage von Herxheim bei Landau /Pfalz. Magisterarbeit, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen 2009
    153. Hans Holzhaider: Rituelle Massaker – oder Kannibalismus. In: SZ online. 3. Juni 2011.
    154. Eric Biermann: Alt- und Mittelneolithikum in Mitteleuropa. Untersuchungen zur Verbreitung verschiedener Artefakt- und Materialgruppen und zu Hinweisen auf regionale Tradierungen. Köln 2001, mit Überarbeitungen 2003, S. 69
    155. Keramik. bandkeramik.eu
    156. Robert Bertram Heimann: Mineralogische Vorgänge beim Brennen von Keramik und Archäothermometrie. Acta Praehistorica et Archaeologica (1978/79) 9/10, S. 79–94
    157. Luise Lorenz: Arbeitsteilung und Residenzregeln als Erklärungsansatz für die Verbreitung von Keramikformen und -verzierungen am Beispiel doppelkonischer Gefäße aus Megalithgräbern. Archäologische Informationen 35, (2012), 61-74
    158. Universität Mainz. Die weitere Entwicklung der bandkeramischen Kultur und deren Ende. Blatt 4–9
    159. Universität Mainz. Das Neolithikum in Mitteleuropa
    160. BANDKERAMIK ONLINE – Merkmalskatalog zur Aufnahme verzierter Keramik
    161. Janos Makkay: Eingeritzte und plastische Menschendarstellungen der transdanubischen Linienbandkeramik. Naturhistorisches Museum Wien, S. 16–22.
    162. Svend Hansen: Bilder vom Menschen der Steinzeit. Untersuchungen zur anthropomorphen Plastik der Jungsteinzeit und Kupferzeit in Südosteuropa. Bd. 1 Archäologie in Eurasien 20, Verlag Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Mainz 2007, ISBN 3-8053-3773-6.
    163. Hermann Maurer: Archäologische Zeugnisse religiöser Vorstellungen und Praktiken der frühen und mittleren Jungsteinzeit in Niederösterreich. In: Friedrich Berg, Hermann Maurer: Idole, Kunst und Kult im Waldviertel vor 7000 Jahren. Horn 1998, S. 23–138.
    164. 164,0 164,1 Dieter Kaufmann: Kultische Äußerungen im Frühneolithikum des Elbe-Saale-Gebietes. In: Friedrich Schlette, Dieter Kaufmann (Hrsg.): Religion und Kult in ur- und frühgeschichtlicher Zeit. Tagung der Fachgruppe Ur- und Frühgeschichte / Historiker-Gesellschaft der DDR 13, vom 4. bis 6. November 1985 in Halle (Saale), Berlin 1989, S. 111–139.
    165. Hans-Christoph Strien: Besiedlungsgeschichte des Zabergäus 5500 – 5000 v. Chr. Die Kultur der Linearbandkeramik – ein kurzer Überblick. Sonderdruck aus: Christhard Schrenk, Peter Wanner (Hrsg.): heilbronnica 5 Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 20 Jahrbuch für schwäbisch-fränkische Geschichte 37, Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 2013, S. 35–50
    166. Martin Menninger: Die schnurkeramischen Bestattungen von Lauda-Königshofen. Dissertationsschrift, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 2008
    167. Ulrich Veit: Studien zum Problem der Siedlungsbestattung im europäischen Neolithikum. Bd. 1 Tübinger Schriften zur ur- und frühgeschichtlichen Archäologie, Waxmann Verlag, Münster 1998, ISBN 3-8309-5385-2, S. 55 u. 77 f.
    168. Lutz Fiedler: Jungsteinzeit. Bandkeramische Kultur in Hessen. S. 21.
    169. Zusammenfassung der bisherigen Befunde der Grabungen in Herxheim auf der des Projektes
    170. 170,0 170,1 Jörg Orschiedt: Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern. Eine Neuinterpretation. In: 133. Bericht des Historischen Vereines Bamberg. Bamberg 1997, S. 185–198.
    171. Jörg Petrasch: Gewalttätigkeiten in der Steinzeit – Archäologisch-kulturgeschichtliche Analysen zur Ermittlung ihrer Häufigkeiten. In: Jürgen Piek, Thomas Terberger (Hrsg.): Frühe Spuren der Gewalt – Schädelverletzungen und Wundversorgung an prähistorischen Menschenresten (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Band 41). Schwerin 2006 (PDF auf Auswahlseite)
    172. Norbert Nieszery: Linearbandkeramische Gräberfelder in Bayern. (= Internationale Archäologie. Band 16). Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westfalen 1995.
    173. Oktober: Eine bandkeramische Säuglingsbestattung aus Westerhausen, Ldkr. Harz
    174. Christine Peschel: Regel und Ausnahme: linearbandkeramische Bestattungssitten in Deutschland und angrenzenden Gebieten, unter besonderer Berücksichtigung der Sonderbestattungen. Dissertationsschrift, Universität Frankfurt am Main, Buch am Erlbach, Leidorf 1992, ISBN 3-924734-27-5.
    175. T. Douglas Price, Joachim Wahl, Corina Knipper, Eva Burger-Heinrich, Gabriele Kurz, R. Alexander Bentley: Das bandkeramische Gräberfeld von Stuttgart-Mühlhausen: Neue Untersuchungsergebnisse zum Migrationsverhalten im frühen Neolithikum.
    176. Ulrike Zischka u. a. (Hrsg.): Die anständige Lust. Von Esskultur und Tafelsitten. München 1994, S.  37.
    177. Gerhard Bott: Zur sozialen Organisation der Boviden-Züchter. In Die Erfindung der Götter. Essays zu politischen Theologie. Books on Demand, 2013, ISBN 978-3-8370-3272-7, Textauszug Abschnitt Die Bandkeramiker, S. 35
    178. Svend Hansen: Bilder vom Menschen der Steinzeit. Untersuchungen zur anthropomorphen Plastik der Jungsteinzeit und Kupferzeit in Südosteuropa. I. Text. (= Archäologie in Eurasien. Band 20). Mainz 2007, S. 322–331.
    179. Ina Wunn, Patrick Urban, Constantin Klein (Hrsg.): Götter – Gene – Genesis: Die Biologie der Religionsentstehung. Springer-Verlag, Heidelberg/Berlin/New York 2014, ISBN 3-642-55332-X, S. 220
    180. Ina Wunn: Götter, Mütter, Ahnenkult. Neolithische Religionen in Anatolien, Griechenland und Deutschland. Dissertation Universität Hannover 1999. Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westf. 2001, ISBN 3-89646-021-8, S. 223 ff.
    181. J. Lüning: Die Macht der Ahnen und ihre Abbilder. Wer hatte das Sagen in der Gesellschaft? In: J. Lüning (Hrsg.): Die Bandkeramiker. Erste Steinzeitbauern in Deutschland. Ausstellungskatalog. Heppenheim, Rahden/Westfalen 2005, S. 272–284.
    182. Ina Wunn: Entstehung und Evolution der Religionen aus religionswissenschaftlicher Sicht. Die Kunde N. F. 60, (2009), S. 293–304
    183. A. Palmisano: Ahnenverehrung. In: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, K.-H. Kohl (Hrsg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe. Band I, Stuttgart 1988.
    184. A. Jensen: Mythos und Kult bei Naturvölkern. Religionswissenschaftliche Betrachtungen. (= Studien zur Kulturkunde. Band 10). Wiesbaden 1960.
    185. U. Röschenthaler: Maske. In: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, K.-H. Kohl (Hrsg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe. Band IV, Stuttgart 1998.
    186. Ulrich Veit: Studien zum Problem der Siedlungsbestattung im europäischen Neolithikum. (= Tübinger Schriften zur Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie. Bd 1). Waxmann, Münster/ New York 1996, ISBN 3-89325-385-8, S. 57.
    187. Kartographische Abbildung des LBK Siedlungsraums in Mitteleuropa.
    188. Holm, Hans J. (2011): Archäoklimatologie des Holozäns: Ein durchgreifender Vergleich der Wuchshomogenität mit der Sonnenaktivität und anderen Klimaanzeigern („Proxies“). Archäologisches Korrespondenzblatt 41-1:119-132.
    189. Jens Lüning: Grundlagen sesshaften Lebens. In: Spuren der Jahrtausende. Katalog zur Ausstellung. Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1337-2, S. 217–218.
    190. Jörg Petrasch: Mord und Krieg in der Bandkeramik. In: Archäologisches Korrespondenzblatt. Band 29, 1999, Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, S. 505–516 vor.
    191. Jörg Petrasch: Gewalttätigkeiten in der Steinzeit – Archäologisch-kulturgeschichtliche Analysen zur Ermittlung ihrer Häufigkeiten. In: Jürgen Piek, Thomas Terberger (Hrsg.): Frühe Spuren der Gewalt – Schädelverletzungen und Wundversorgung an prähistorischen Menschenresten. (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Band 41), Schwerin 2006.
    192. Andrea Zeeb-Lanz: Gewaltszenarien oder Sinnkrise? Die Grubenanlage von Herxheim und das Ende der Bandkeramik. In: Claus Dobiat, Peter Ettel, Friederike Fless (Hrsg.): Krisen – Kulturwandel – Kontinuitäten. Zum Ende der Bandkeramik in Mitteleuropa. Beiträge der Internationalen Tagung in Herxheim bei Landau (Pfalz) vom 14.–17. 06. 2007. Verlag Marie Leidorf, Rahden 2009, ISBN 978-3-89646-440-8, S. 87–101.
    193. Jens Lüning: Erneute Gedanken zur Benennung der neolithischen Perioden. In: Germania. Band 74, 1996, S. 233 ff.
    194. Adelheid Bach: Die Bevölkerung Mitteleuropas vom Mesolithikum bis in die Latènezeit aus anthropologischer Sicht. S. 7–51
    195. Gerhard Heberer, Ilse Schwidetzky, Hubert Walter: Anthropologie. Fischer, Frankfurt am Main 1970, ISBN 3-436-01167-3, S. 224; 226
    196. Wolfram Bernhard: Anthropologie der Bandkeramik. In Ilse Schwidetzky (Hrsg.): Anthropologie. Teil 2, Fundamenta Reihe B, Bd.3: Die Anfänge des Neolithikums vom Orient bis Nordeuropa. Schwabedissen, Köln 1978, S. 128–158
    197. KarL H. Roth-Lutra: Januar-Isotherme und anthropologische Typologie bei den Europiden des 5.-2. Jahrtausends v. Chr. Mainz, S. 67–79
    198. Kurt Gerhardt: Menschliche Überreste aus bandkeramischen Gräbern von Mangolding, Ldkr. Regensburg-Süd; vor allem ein Beitrag zur Paläopathologie. Riehen b. Basel 1968, S. 337–347
    199. Christina Jacob, Hans-Christoph Strien, Joachim Wahl: Familiengeschichten aus der Steinzeit Rekonstruierte Verwandtschaftsverhältnisse. Textauszug, Spektrum, S. 12–15
    200. Barbara Elisabeth Tiefenböck: Die krankhaften Veränderungen an den linearbandkeramischen Skelettresten von Kleinhadersdorf, NÖ – ein anthropologischer Beitrag zur Rekonstruktion der Lebensbedingungen im Frühneolithikum. Universität Wien, Wien 2010, S. 165
    201. M. Metspalu, T. Kivisild, E. Metspalu, J. Parik, G. Hudjashov, K. Kaldma, P. Serk, M. Karmin u. a.: Most of the extant mtDNA boundaries in south and southwest Asia were likely shaped during the initial settlement of Eurasia by anatomically modern humans. In: BMC Genetics. 5 (2004), S. 26. doi:10.1186/1471-2156-5-26, PMC 516768 (freier Volltext), PMID 15339343
    202. B. Bramanti, M. G. Thomas, W. Haak, M. Unterlaender, et al.: Genetic Discontinuity Between Local Hunter-Gatherers and Central Europe’s First Farmers. Science, 2009, Vol. 326 no. 5949 S. 137-140, doi:10.1126/science.1176869
    203. [1], Tracing European Founder Lineages in the Near Eastern mtDNA Pool, Richards et al. 2000
    204. Hubert Rehm: Keine Liebe zwischen Bauern und Jägern im Luangwa-Tal. 4. März 2013, laborjournal.de
    205. Thorwald Ewe: Europas rätselhafte Ahnen. Bild der Wissenschaft, online, Ausgabe: 2/2011, S. 68.
    206. Ingo Bading: Die Bandkeramiker – ein genetisch einzigartiges Volk. Studium generale. „Research Blogging“ – Evolution / Evolutionäre Anthropologie / Geschichte und Gesellschaft. Freitag, um 17:51 12. November 2010.
    207. DNA from the European Neolithic. www.ancestraljourneys.org
    208. Wolfgang Haak: Populationsgenetik der ersten Bauern Mitteleuropas. Eine aDNA-Studie an neolithischem Skelettmaterial. Dissertation, Johannes Gutenberg Universität Mainz (2006), S. 195
    209. Barbara Bramanti, Joachim Burger u. a.: Genetic discontinuity between local hunter-gatherers and central europe’s first farmers. In: Science. Vol. 326 (2009), S. 137–140.
    210. Wolfgang Haak u. a.: Ancient DNA from the First European Farmers in 7500-Year-Old Neolithic Sites. In: Science. Band 310, Nr. 5750, 2010. (PDF).
      (Man entnahm bei mehr als fünfzig menschlichen Skeletten aus verschiedenen Fundorten der Bandkeramiker in Deutschland, Österreich sowie Ungarn das Probenmaterial. Die Fundorte der Skelette waren mit Siedlungen der Bandkeramiker verknüpft, so etwa Asparn-Schletz, Eilsleben, Flomborn, Halberstadt und Schwetzingen. Das zur Bestimmung vorgesehene Probenmaterial wurde standardgerecht aus den Knochen und der Zahnpulpa entnommen. Bei fast 50 % des Probenmaterials waren die DNA-Proben der Individuen in einem für die weiteren Untersuchungen guten Zustand. Man analysierte die mitochondriale DNA, welche ausschließlich über die mütterliche Vermehrungslinie weitergegeben werden kann. In dieser Untersuchung fand man, dass sich von dem gefundenen N1a-DNA-Zweig der Bandkeramiker nur sehr wenig ähnliche Muster mit der Vergleichs-DNA in den rezenten Europäer widerspiegelte. Weitere Untersuchungen müssen diesen Sachverhalt überprüfen. Es wurde die Mitochondrial-DNA (mtDNA) untersucht, die intakt nur von der Mutter auf das Kind vererbt (Vermehrungslinie) wird. Jeder Mensch – gleichgültig, ob Mann oder Frau – erbt seine mtDNA von seiner Mutter.)
    211. DNA Study Reveals Genetic History of Europe. Abbildung aus sci-news.com vom 24. April 2013.
    212. Die Grafik zeigt das Netzwerk von 39 prähistorischen mitochondrialen Genomen aufgeteilt in zwei Gruppen: Frühes Neolithikum (Early Neolithic), links und mittleres Neolithikum (Mid-to-Late Neolithic), rechts. Die farbigen Knotenpunkte repräsentieren die einzelnen (abgekürzten) Kulturen, z. B. Bandkeramiker (LBK – Linear Pottery Culture), Paul Brotherton et al.: Neolithic mitochondrial haplogroup H genomes and the genetic origins of Europeans. Nature Communications 4, article number: 1764; (2013), doi:10.1038/ncomms2656
    213. Jens Lüning: Einiges passt, anderes nicht: Archäologischer Wissensstand und Ergebnisse der DNA-Anthropologie zum Frühneolithikum. (Memento vom 7. November 2014 im Internet Archive) Archäologische Informationen, Early View DGUF-Tagung Erlangen 2013, S. 1–10.
    214. Iosif Lazaridis, Nick Patterson, Alissa Mittnik, Gabriel Renaud u. a.: Ancient human genomes suggest three ancestral populations for present-day Europeans. In: Nature. 513, S. 409–413 (18. September 2014) doi:10.1038/nature13673.
    215. Ruth Berger: Wie kamen die indogermanischen Sprachen nach Europa? In: Spektrum der Wissenschaft. August 2010, S. 48–57.
    216. Khaled K. Abu-Amero, José M. Larruga, Vicente M. Cabrera, Ana M. González: Mitochondrial DNA structure in the Arabian Peninsula. In: BMC Evolutionary Biology. 8 (2008), S. 45. doi:10.1186/1471-2148-8-45, PMC 2268671 (freier Volltext), PMID 18269758
    217. M. Derenko, B. Malyarchuk, T. Grzybowski, G. Denisova, I. Dambueva, M. Perkova, C. Dorzhu, F. Luzina u. a.: Phylogeographic Analysis of Mitochondrial DNA in Northern Asian Populations. In: The American Journal of Human Genetics. 81 (5) (2007), S. 1025, doi:10.1086/522933, PMC 2265662 (freier Volltext), PMID 17924343.
    218. [2]
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    220. Martin Richards, Vincent Macaulay, Eileen Hickey, Emilce Vega, Bryan Sykes, Valentina Guida, Chiara Rengo, Daniele Sellitto, Fulvio Kivisild u. a.: Tracing European Founder Lineages in the Near Eastern mtDNA Pool. In: American Journal of Human Genetics. 67, Nr. 5, 2000-10-16, ISSN 0002-9297, S. 1251–76, doi:10.1016/S0002-9297(07)62954-1, PMID 11032788.
    221. Miachael Petraglia, Jeffrey Rose: The Evolution of Human Populations in Arabia: Paleoenvironments, Prehistory and Genetics. Springer, 2009, ISBN 978-90-481-2719-1, S. 82–83.
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    223. Michael Petraglia, Jeffres Rose: The Evolution of Human Populations in Arabia: Paleoenvironments, Prehistory and Genetics. Springer, 2009, ISBN 978-90-481-2719-1, S. 82–83.
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    228. Jens Lüning: Grundlagen sesshaften Lebens. In: U. von Freeden, S. von Schnurbein (Hrsg.): Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland. 2. korrigierte Auflage, Stuttgart 2003.
    229. Johannes Fried (Hrsg.): Wissenskulturen: Beiträge zu einem forschungsstrategischen Konzept (Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel). Bd. 1, Oldenbourg Akademieverlag, Berlin 2003, ISBN 3-05-003777-6, S 21 f.
    230. Remco Bouckaert, Philippe Lemey, Michael Dunn, Simon J. Greenhill, Alexander V. Alekseyenko, Alexei J. Drummond, Russell D. Gray, Marc A. Suchard, Quentin D. Atkinson: Mapping the Origins and Expansion of the Indo-European Language Family. In: Science. 337, 2012, S. 957-960, doi:10.1126/science.1219669, PMC 4112997 (freier Volltext).
    231. Die Kultur der Linearbandkeramik brachte 5700 v. Chr. den Ackerbau vom Balkan entlang der Donau nach Mitteleuropa; bereits zuvor brachte die Cardial- oder Impressokultur im 7. Jahrtausend v. Chr. den Ackerbau entlang der italienischen Mittelmeerküste nach Südfrankreich, und von dort ins übrige Frankreich und nach Spanien.
    232. Ivo Hajnal: Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft, Archäologie, Archäogenetik und Glottochronologie. Lassen sich diese Disziplinen sinnvoll vereinen? 17. August 2009, S. 265ff.
    233. Harald Haarmann: Auf den Spuren der Indoeuropäer: Von den neolithischen Steppennomaden bis zu den frühen Hochkulturen. H. C. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68824-9, S. 31–33
    234. Erwin Cziesla, Thomas Ibeling, Holger Schmitt, Oliver Ungerath: Nur eine Stunde Fußweg – die benachbarte bandkeramische Siedlung „Merzenich-Valdersweg“. In E. Cziesla, Th. Ibeling (Hrsg.): Autobahn 4. Fundplatz der Extraklasse. Archäologie unter der neuen Bundesautobahn bei Arnoldsweiler. Beier & Beran. Arach. Fachliteratur, Langenweissbach 2014, S. 193–200.
    235. Daniela Fehlmann: Die Knochen-, Zahn- und Geweihartefakte der linearbandkeramischen Siedlung Asparn/Zaya-Schletz (NÖ). Diplomarbeit. Universität Wien 2008.
    236. Pieter J. R. Modderman: Linearbandkeramik aus Elsloo und Stein. ’s-Gravenhage, Staatsuitgeverij, Analecta Praehistorica Leidensia 3, 1970.
    237. Isabel Hohle: Die Älteste Linienbandkeramik von Zwenkau-Nord (Lkr. Leipzig). In: Archäologische Informationen. 35, 2012, S. 75–88.
    238. Andrea Zeeb-Lanz (Hrsg.): Gewaltszenarien oder Sinnkrise? Die Grubenanlage von Herxheim und das Ende der Bandkeramik. Beiträge der Internationalen Tagung in Herxheim bei Landau (Pfalz) vom 14.–17. Juni 2007. (= Internationale Archäologie : Arbeitsgemeinschaft, Symposium, Tagung, Kongress. Band 10). Rahden/Westf.: Leidorf 2009, ISBN 978-3-89646-440-8.
    239. Frank D. Davis: Neue bandkeramische Gräber von Mangolding, Ldkr. Regensburg-Süd. S. 323–336.
    240. Ernst Th. Seraphim: Erste Bauern in der Warburger Börde. Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), 2007, S. 96–97.
    241. Phil Burgdorf: Das bandkeramische Erdwerk von Wetzlar-Dalheim „Rittplatz“. Universität Bamberg
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