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Badezimmer

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Typische Einrichtungsgegenstände für ein Badezimmer: Badewanne, Dusche, Waschbecken, Bidet und Toilette

Ein Badezimmer bzw. norddeutsch Badestube, umgangssprachlich kurz als Bad bezeichnet, ist das Zimmer einer Wohnung oder eines Wohnhauses, in dem sich Personen baden oder duschen, die Hände waschen oder „erfrischen“ können. In den USA ist die Frage nach dem „bathroom“ eine Umschreibung für die Suche nach der Toilette. Oftmals wird das Badezimmer für Rasur und Haarpflege verwendet.

Der für Badezimmer häufig verwendete Begriff Nasszelle bezeichnet auch andere Räume, in denen Wasserentnahmestellen vorhanden sind und in denen der Boden wasserfest ausgerüstet ist, etwa eine Duschkabine, eine Waschküche oder WC- und Waschräume in einem Betrieb.

Geschichte

Badezimmer der 1970er-Jahre

In einer Großstadt wie Kopenhagen existierte im Jahr 1906 nur in 3,8 Prozent aller Wohnungen ein Badezimmer.[1] Als im gleichen Jahr das Hotel Ritz in London eröffnet wurde, besaß es als Neuheit in jeder Suite ein Badezimmer.

Eine allgemeine Verbreitung von Badezimmern in Deutschland fand erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt. Bei Neubauten in den 1950ern sprach man noch von einer Nasszelle. Zuvor wurde in Wannen, Bottichen oder Zubern in der Küche, Waschküche oder in Städten in öffentlichen Bädern, den so genannten Volksbädern, gebadet. Ein Badezimmer konnten sich bis zu diesem Zeitpunkt nur sehr wohlhabende Leute leisten. Für den Luxus eines Badezimmers mussten folgende Voraussetzungen erfüllt sein: ein gesondertes Zimmer, das möglichst beheizbar war, fließendes Wasser, ein Anschluss zur Hauskanalisation, ein besonderer Ofen oder Boiler, der groß genug war, um relativ viel Wasser beheizen zu können, und letztendlich eine Wanne. Eine Übergangsform stellte das sogenannte Frankfurter Bad dar, die Badewanne befand sich bei dieser Art von Wohnung in der Küche oder in einem anderen Zimmer.

Ausstattung

Normales Inventar in einem Badezimmer sind eine Badewanne und/oder eine Dusche und ein Waschbecken sowie Seifen, Bürsten, Handtücher und Armaturen. Heutzutage ist meistens auch eine Toilette Bestandteil des Badezimmers,[2] in vielen Ländern ebenfalls ein Bidet. Badezimmer-Ideen haben aber in letzter Zeit eine neue Dimension angenommen. Neben rein funktionalen Elementen wie Dusche oder Toilette rücken verstärkt Badideen für Spa-Elemente in moderne Badezimmer-Konzepte ein.[3] (beispielsweise Sauna-Kabinen, Infrarotwärmekabinen, Whirlpools, Fitnessgeräte, etc.)

In Räumen mit Badewanne und Dusche besteht für Menschen auf Grund der zumindest vorübergehend feuchten Umgebungsbedingungen ein höheres Risiko als in der sonst üblichen trockenen Umgebung, durch elektrische Anlagen und Einrichtungen gefährdet zu werden. Deswegen gelten besondere Anforderungen für die elektrischen Anlagen in diesen Räumen. Sie sind in Deutschland Gegenstand der Norm/Sicherheitsbestimmung DIN VDE 0100-701 (VDE 0100-701). Nach dieser wird das Bad in Schutzbereiche unterteilt.[4]

Geräte für Netzanschluss darf man nicht mit Wasser in Berührung bringen und nicht in der Nähe von Wasser benutzen, das in Badewanne, Waschbecken oder anderen Gefäßen enthalten ist. Im Badezimmer sind durch einen Fehlerstromschutzschalter (FI) geschützte Steckdosen ratsam, bei Neuinstallation ist der Einbau von FI-Schutzschaltern Pflicht.

Siehe auch

Literatur

  • Karl Michael Armer, Klaus Kramer: Badewonnen. Gestern – heute – morgen. Hrsg. von hansgrohe. DuMont, Köln 1993, ISBN 3-7701-3244-0
  • Francoise de Bonneville: Das Buch vom Bad. 2. Auflage. Heyne, München 2002, ISBN 3-89910-160-X
  • Klaus Kramer: Das private Hausbad 1850–1950 und die Entwicklung des Sanitärhandwerks. Texte und Materialien zur Ausstellung im Hansgrohe-Museum Wasser, Bad, Design, Schiltach/Schwarzwald. Hansgrohe, Schiltach 1997, ISBN 3-9805874-0-1 (PDF-Version)

Einzelnachweise

  1. Wilfried Dieckmann: Grafenhausen: Heimatmuseum auf der Höhe der Zeit, Badische Zeitung, 2. Juni 2012, abgerufen am 15. Juli 2012
  2. Adolf Schmieger: Sittengeschichte des Abtritts, in: Sittengeschichte des Intimen: Bett - Korsett - Hemd - Hose - Bad - Abtritt. Die Geschichte und Entwicklung der intimen Gebrauchsgegenstände, hrsg. von Leo Schidrowitz, Wien und Leipzig o.J. (= Sittengeschichte der Kulturwelt und ihrer Entwicklung in Einzeldarstellungen), S. 269-313
  3. das moderne Badezimmer
  4. Werner Hörmann; Bernd Schröder; Burkhard Schulze: Errichten elektrischer Anlagen in Räumen mit Badewanne oder Dusche: Kommentar der DIN VDE 0100-701. (= VDE-Schriftenreihe; Band 67a). VDE-Verlag, Berlin und Offenbach 2010, ISBN 978-3-8007-3134-3

Weblinks

 Commons: Badezimmer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Badezimmer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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