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Bad Schwalbach

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Schwalbach
Bad Schwalbach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Schwalbach hervorgehoben
50.1401878.069495361
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Rheingau-Taunus-Kreis
Höhe: 361 m ü. NN
Fläche: 40,27 km²
Einwohner:

10.409 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 258 Einwohner je km²
Postleitzahl: 65307
Vorwahl: 06124
Kfz-Kennzeichen: RÜD (vormals SWA)
Gemeindeschlüssel: 06 4 39 002
Stadtgliederung: Kernstadt [Bad Schwalbach] + 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Adolfstraße 38
65307 Bad Schwalbach
Webpräsenz: www.stadt-bad-schwalbach.de
Bürgermeister: Martin Hußmann (parteilos)
Lage der Stadt Bad Schwalbach im Rheingau-Taunus-Kreis
Karte
Karte von Langenschwalbach im Jahre 1728
Bad Schwalbach - Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian dem Jüngeren 1655
Bad Langenschwalbach um 1900
Bad Schwalbach um 1832 auf einem Stich nach Tombleson
Bad Langenschwalbach um 1900

Bad Schwalbach (bis 1927 Langenschwalbach) ist die Kreisstadt im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen (Deutschland).

Geografie

Geografische Lage

Bad Schwalbach ist ein Kurort etwa 20 km nordwestlich von Wiesbaden. Er liegt in 289 bis 465 Meter Höhe im Taunus sehr langgestreckt auf 2,5 Kilometer Länge in einem linken Seitental der Aar, das vom Nesselbach durchflossen wird. Über 56 Prozent der Gemarkungsfläche besteht aus Wald.

Nachbargemeinden und -kreise

Bad Schwalbach grenzt im Norden an die Gemeinde Hohenstein, im Osten an die Stadt Taunusstein, im Süden an die Gemeinde Schlangenbad, sowie im Westen an die Gemeinde Heidenrod.

Stadtgliederung

Durch einen freiwilligen Zusammenschluss besteht die Stadt seit 1. Januar 1972 aus den Stadtteilen Adolfseck, Kernstadt Bad Schwalbach, Fischbach, Heimbach, Hettenhain, Langenseifen, und Ramschied.[2] Lindschied wurde am 1. Januar 1977 durch Gesetz in die Stadt eingegliedert.[3]

Für die sieben außerhalb der Kernstadt Bad Schwalbach liegenden Stadtteile wurde je ein Ortsbezirk gebildet. Jeder Ortsbezirk hat einen Ortsbeirat aus sieben Mitgliedern unter dem Vorsitz eines Ortsvorstehers oder einer Ortsvorsteherin. [4]

Geschichte

Bad Schwalbach wurde als Langinswalbach im Jahre 1352 erstmals urkundlich erwähnt. Erste zuverlässige Berichte über die Mineralquellen gibt es ab 1568 durch den Wormser Arzt Tabernaemontanus, der den Ort auch in seinem 1581 erschienenen Werk Neuw Wasserschatz bekannt machte. Der Speyerer Weihbischof Heinrich Fabricius hielt sich bereits 1583 zur Kur am Sauerbrunnen von Bad Schwalbach auf.[5] Obwohl Langenschwalbach im Dreißigjährigen Krieg völlig zerstört wurde, wurde es schnell wieder aufgebaut, der Handel mit dem Heilwasser begann zu blühen. Zunächst im Versandhandel, das Wasser wurde in Krügen und Fässern in ganz Europa verkauft. Nur wenige Heilung Suchende nahmen den beschwerlichen Weg in den Taunus auf sich.

Erst mit der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durch den Straßenbau setzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Kurbetrieb ein, die 1889 fertig gestellte Aartalbahn von Wiesbaden nach Langenschwalbach trug auch wesentlich dazu bei. Zahlreiche gekrönte Häupter, Fürsten und Grafen kamen nun zur Kur und besuchten die Spielbank, wo auch weniger seriöse Herrschaften verkehrten. Nach Ende des Ersten Weltkriegs verlor der Adel schnell an Bedeutung und es begann der langwierige und teilweise schmerzhafte Wandel vom Luxusbad zum Sozialbad, der erst nach dem Zweiten Weltkrieg vollendet wurde.

In einem Wald bei Langenschwalbach soll Katharina Pfeifer aus Langenhain im Taunus Ende 1800 oder Anfang 1801 dem Räuber Schinderhannes ein Kind geboren haben.[6]

Lord Carnarvon verunglückte 1901 bei einer Autofahrt auf der Bäderstraße schwer und hatte bis zu seinem Lebensende unter den Unfallfolgen zu leiden. Aus gesundheitlichen Gründen hielt er sich fortan in den Wintermonaten gerne in Ägypten auf und lernte hier Howard Carter kennen, dessen Ausgrabungen im Tal der Könige er fortan finanzierte.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 26,5 10 34,1 13
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 24,5 9 30,8 11
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 19,0 7 11,1 4
SWA SWA-Unser Bad Schwalbach 18,1 7
BSB Bad Schwalbacher Bürgerblock 7,9 3 15,8 6
FDP Freie Demokratische Partei 4,2 1 4,0 1
FWG Freie-Wähler-Gemeinschaft 4,1 2
Gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 49,0 46,6

Bürgermeister

Bei der Wahl am 4. November 2007 setzte sich Martin Hußmann (FDP) im ersten Wahlgang mit 50,4 % der Stimmen gegen Amtsinhaber Michael Kalhoff (CDU) durch. Die Wahlbeteiligung betrug 40,3 %.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Besonderen Zugang zur Stadt- und Kurgeschichte bietet die Bad Schwalbacher Kurbahn, die auf den historischen Gleisen der ehemaligen Moortransportbahn im Kurpark verkehrt. Von April bis Oktober fahren die Züge des Bad Schwalbacher Kurbahn Verein e.V. an allen Sonn- und Feiertagen. Von der Station Moorbadehaus aus führt die Strecke zu den Moorgruben, vorbei am Golfhaus, Schwalbenbrunnen und Waldsee.

Bad Schwalbachs einziges Museum, das „Kur·Stadt·Apothekenmuseum“, wurde 2002 mit neuen Ausstellungsstücken eröffnet. Mit seinen Exponaten versucht es, die Besucher durch die Geschichte Bad Schwalbachs und dessen Kurleben zu führen. Das Museum beherbergt unter anderem das früher in Privaträumen betriebene Apothekenmuseum. Das Apothekenmuseum zeigt die im Jahre 1642 gegründete und vollständig eingerichtete älteste Apotheke im Taunus, die Adler-Apotheke. Im Museum ist auch das Stadtarchiv untergebracht.

Sehenswert sind außerdem die sieben Brunnen und viele Tempel, u. a. der Elisabethentempel, der von der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn (Sissi) bei einem Kuraufenthalt in Langenschwalbach gestiftet wurde. Von dort aus hat man eine gute Aussicht über die Stadt.

Nördlich der Stadt befindet sich Alexander’s Rest, eine überdachte Sitzbank, die als Gedenkstätte dient.

Wirtschaft und Infrastruktur

Größter Arbeitgeber ist die Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG. Das Klinikzentrum Lindenallee ist eine interdisziplinäre Rehabilitationsklinik und beschäftigt etwa 190 Mitarbeiter. Das Amtsgericht Bad Schwalbach hat seinen Sitz in der Stadt.

Verkehr

Bad Schwalbach liegt an der Bundesstraße 260, auch Bäderstraße genannt, sowie an der B 54 und der B 275. Autobahnanschluss besteht in 15 km Entfernung an die A 66 und in 20 km Entfernung an der Anschlussstelle Idstein der A 3.

Der Bahnhof Bad Schwalbach liegt an der Aartalbahn, auf der seit 1986 kein regulärer öffentlicher Personennahverkehr mehr betrieben wird. Bad Schwalbach ist damit eine der wenigen deutschen Kreisstädte, die im fahrplanmäßigen Eisenbahnverkehr nicht mehr bedient werden. Die Strecke ist als Kulturdenkmal Hessens längstes Baudenkmal und wird saisonal am Wochenende mit historischen Zügen von der Nassauischen Touristik-Bahn befahren. Im Rahmen des Projekts Stadtbahn Wiesbaden war zwischen 1998 und 2001 eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs zwischen Bad Schwalbach und Wiesbaden im Gespräch. Heute existieren Planungen zur Reaktivierung der Aartalbahn als Stadt- oder Regionalbahn.

Persönlichkeiten

In Bad Schwalbach wurden geboren:

Außerdem lebten und wirkten in der Gemeinde:

Die Realschule im damaligen Langenschwalbach (Hufeisenschule) besuchte in den Jahren 1846 bis 1848 Nikolaus Otto (1832–1891), der im nahen Holzhausen an der Haide geborene Erfinder des Ottomotors.

Bildungseinrichtungen

  • Nikolaus-August-Otto-Schule (kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, ca. 1200 Schüler)
  • Wiedbachschule (Grundschule)
  • Janusz-Korczak-Schule (Schule für Lernhilfe Sonderpädagogisches Beratungs- und Förderzentrum)
  • Internationale Opernakademie (Berufsfachschule für Opernsänger)

Einzelnachweise

Literatur

  • David François Merveilleux, Pierre Joseph de LaPimpie Solignac: Amusemens des Eaux de Schwalbach, Oder Zeitvertreibe Bey den Wassern zu Schwalbach, Denen Bädern zu Wiesbaden, und dem Schlangenbade. Lüttich 1739 (Digitalisat).
  • Jörg Diefenbacher: Die Schwalbacher Reise. Mannheim 2002, ISBN 3-00-008209-3.
  • Peter Bayerlein: Schinderhannes-Ortslexikon. Mainz-Kostheim 2003.
  • Gisela Ephan: Nur die Erinnerung bleibt.... Bad Schwalbach u.a. 2007, ISBN 3852510155.

Weblinks

 Commons: Bad Schwalbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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