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Bad Kissingen

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Kissingen
Bad Kissingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Kissingen hervorgehoben
50.210.066666666667220
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Bad Kissingen
Höhe: 220 m ü. NN
Fläche: 69,42 km²
Einwohner:

20.900 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 301 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97688
Vorwahlen: 0971, 09736 (Albertshausen, Poppenroth)
Kfz-Kennzeichen: KG, BRK, HAB
Gemeindeschlüssel: 09 6 72 114
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
97688 Bad Kissingen
Webpräsenz: www.badkissingen.de
Oberbürgermeister: Kay Blankenburg (SPD)
Lage der Stadt Bad Kissingen im Landkreis Bad Kissingen
Karte

Bad Kissingen ist Große Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken und liegt an der Fränkischen Saale südlich der Rhön. Der Kurort ist bayerisches Staatsbad und der älteste Gradierstandort Europas. Als Ergebnis jährlicher Emnid-Umfragen ist Bad Kissingen „der bekannteste Kurort Deutschlands“ und erhielt im Sommer 2012 die Auszeichnung „Rosenstadt“.[2]

Geografie

Bad Kissingen (um 1900)
Marktplatz mit dem alten Rathaus (2007)
Burgruine Botenlauben oberhalb der Kurstadt (2007)

Stadtgliederung

Die politische Gemeinde Bad Kissingen hat neben der Kernstadt weitere acht amtlich benannte Ortsteile (in Klammern Einwohnerzahl, Stand: 1. Januar 2011[3])[4]:

Klima

Bedingt durch die Saale, den Bad Kissinger Mischwald und die Lage im Windschatten der Rhön ist das Bad Kissinger Klima sommerkühl und mild.[5]

Geografische Lage

Die südlich der Rhön gelegene Kurstadt wird von der Fränkischen Saale durchflossen.

Geologie

Die Große Kreisstadt Bad Kissingen gehört großteils zur Haupteinheit Südrhön, der südöstliche Rest zur Wern-Lauer-Platte.[5]

  • Im Bad Kissinger Stadtteil Garitz befindet sich der Altenberg (Höhe: 284 m). Während ihrer Kuraufenthalte pflegte die als Sisi bekannte Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn dort spazierenzugehen; ihr zu Ehren wurde 1907 das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal errichtet.
  • Der Stadtteil Reiterswiesen liegt auf dem Finsterberg (Höhe: 328 m). Dort befand sich der vom Badearzt Franz Anton von Balling angelegte Ballinghain, von dem noch Reste vorhanden sind. Zwischen dem Stadtteil Reiterswiesen und der Umgehungsstraße befindet sich das 1954 erbaute Terrassenschwimmbad.
  • Am Rand des Stadtteils Winkels befinden sich der Sinnberg (Höhe: 370 m) mit dem Bismarckturm sowie der Osterberg.
  • Auf dem Staffelsberg (Höhe: 382 m) im Nordteil von Garitz steht der Ludwigsturm.
  • Am Rande des Ostrings, des östlichen Teiles der Bad Kissinger Umgehungsstraße, befindet sich der Stationsberg (Höhe: 351 m) mit einem Ehrenfriedhof und einem um 1895 entstandenen Kreuzweg. An seiner Stelle befand sich vorher ein anderer Kreuzweg, der in der Innenstadt begann. Er wurde 1892 nach Poppenroth verkauft.

Geschichte

Anfänge

In vorgeschichtlicher Zeit wurde der Bad Kissinger Raum in nur sehr begrenztem Umfang besiedelt. Die Position einer jungsteinzeitlichen Siedlung in der im Norden Bad Kissingens gelegenen Flur „Steingraben“ ist heute bebaut.[6] Daneben finden sich nur vereinzelte Funde wie die von Silexgeräten in den heutigen Stadtteilen Arnshausen und Garitz sowie die eines Steinbeils und einer Steinaxt.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bad Kissingen am 21. Juni 801 als chizzicha in einer inzwischen verschollenen Schenkungsurkunde, in der ein Adeliger namens Hunger seinen Besitz zu Kissingen dem Kloster Fulda übereignete. Im 9. Jahrhundert entstand eine Abschrift der Urkunde in ein Kartular durch den Abt Rabanus Maurus. Auch diese Abschrift ist (seit dem Dreißigjährigen Krieg) verschollen, jedoch hat sich der Inhalt des Kartulars erhalten, da der Mönch Eberhardus vom Kloster Fulda diesen in seinen „Codex Eberhardi“ aufnahm.

Trotz fünfzehnfacher Nennung des Ortes in den frühmittelalterlichen Unterlagen des Klosters Fulda ist die Herkunft des Ortsnamens in der Geschichtsforschung ungeklärt. Jedoch sind diese fünfzehn Nennungen wie jene im „Codex Eberhardi“ lediglich in Abschriften überliefert. Weitere dieser Überlieferungen aus dem 9. Jahrhundert nennen Schreibweisen wie „Chizzeche“, „Chizzinge“, „Chizzihheim“, „Chizzicha“, „Chizzichi“ (mal mit einfachem, mal mit Doppel-„z“), „Kizzingen“, „Kizzeche“, „Kizzicha“ (auch hier mal mit einfachem, mal mit Doppel-„z“), „Kizecha“, „Kizzih“, „Kizzich“. Eine konsequente Schreibung mit der Endung „-ing“, die die Abhängigkeit einer Siedlung von einem Lehnsherrn oder ähnlichem bezeichnet, findet sich erst ab dem 18. Jahrhundert. Eine Abhängigkeit Kissingens von einer solchen Person hat sich jedoch noch nicht nachweisen lassen.

Mittelalter

Für die Zeit zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert ist in Bezug auf Kissingen wenig Quellenmaterial überliefert. Fest steht jedoch, dass das Kloster Fulda durch eine von König Otto I. veranlasste Schenkung von Kirchengütern an den Vasallen Rudolf, einen Vorfahren der Markgrafen von Schweinfurt, zugunsten der Markgrafen an Macht verlor; später sollte diese auf das Geschlecht Henneberg übergehen. Im Jahre 1057 ehelichte Judith, eine Tochter von Markgraf Otto, dem letzten Markgrafen von Schweinfurt, den Grafen Boto von Kärnten. Über diese Heirat gingen diverse Besitzungen in und um Kissingen an Boto. Als er ohne Nachfahren starb, erbte seine Schwägerin Gisela (Judiths Schwester) seinen Besitz. Nach ihrem Tod ging dieser an das Geschlecht der Andechs-Meranier, dem auch die mit dem Henneberger Poppo VI. verheiratete Sophia von Istrien entstammte. Deren Sohn Otto von Botenlauben bewohnte später mit seiner Gattin Beatrix von Courtenay die für 1206 erstmals verbürgte Burg Botenlauben im heutigen Stadtteil Reiterswiesen; deren Name geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf Boto von Kärnten zurück. Nach einer Theorie von Reinhard von Bibra stammt der Name möglicherweise auch von einem Grundbesitzer namens Boto, der das unterhalb der Burg befindliche Hofgut Botenlauben (aus dem später der Weiler Unterbodenlauben wurde, der mit Reiterswiesen zusammenwuchs) besaß und dieses im Jahr 797 dem Kloster Fulda schenkte. Dieses Hofgut wäre damit bereits vor der Burg entstanden und hätte bei deren Errichtung für ihre Namensgebung Pate gestanden.[7]

In archäologischer Hinsicht sind neben der Botenlaube noch weitere Anlagen bekannt: Bereits für das Jahr 822 lässt sich die bei dem heutigen Stadtteil Arnshausen gelegene Eiringsburg nachweisen. In diesem Jahr stellte Iring, der Besitzer der Burg, eine Schenkungsurkunde aus, in der die Eiringsburg mit weiteren Teilen von Irings Besitz als Schenkung an das Kloster Fulda ging. Aus der gleichen Zeit stammt das für das Jahr 823 erstmals bezeugte und an einem Standort nahe dem heutigen Stadtteil Kleinbrach gelegene Kleinkloster namens „Brachau“. Die heute als St. Dionysius-Klösterchen bekannte Anlage wurde von 1989 bis 1991 vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erforscht; diese Untersuchungen erlaubten eine Rekonstruktion des Grundrisses. Auf der heutigen „Ilgenwiese“ im Bad Kissinger „Klauswald“ zwischen Bad Kissingen und dem heutigen Stadtteil Poppenroth lag die für das Jahr 1122 erstmals verbürgte „Wüstung Bremersdorf“. Von der Wüstung, die spätestens bis zum Jahr 1497 zugrunde ging, sind neben dem Grundriss einer Kirche noch zahlreiche Spuren landwirtschaftlicher Nutzung vorhanden.

Trotz des Verkaufs der Botenlaube durch Otto von Botenlauben an den Würzburger Bischof Hermann I. von Lobdeburg blieb Kissingen in Besitz der Henneberger. In der Folgezeit wurde auch Kissingen von den Auseinandersetzungen zwischen dem Würzburger Klerus und den Hennebergern, in denen beide Seiten ihre Machtansprüche durch Ausbau und Befestigung ihrer Städte zu sichern suchten, in Mitleidenschaft gezogen. In diese Zeit fallen Kissingens erste urkundlichen Erwähnungen als „oppidum“ (Stadt) im Jahre 1279[8], als „castrum cum oppido“ („Lager mit einer Stadt“) im Jahre 1293[9] und schließlich als „stat“ im Jahre 1317[10]. Das Stadtrecht bekam Kissingen schließlich im Jahre 1296 von Kaiser Ludwig IV. dem Bayern; die entsprechende Urkunde wurde im Jahr 1396 vom Würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg bestätigt.[11]

In den Jahren 1309 und 1319 machte der Konflikt zwischen den Hennebergern und der Kirche Wiederaufbauklauseln für Kissingen nötig; das 1319 entstandene Stadtbild sollte sich die nächsten Jahrhunderte über nicht mehr ändern. Im Jahr 1394 verkaufte Herzog Swantibor III. von Pommern, dessen Gattin Anna Kissingen im Jahr 1374 von ihren Eltern geerbt hatte, dieses an das Hochstift Würzburg.[12]

Im Lauf des 15. und 16. Jahrhunderts entwickelte sich in Kissingen ein geregeltes Stadtleben in Verwaltung mit dem Amtskeller als Vertreter des Bischofs, in Handel mit der Entwicklung von Jahrmärkten und in der Justiz mit der Ausübung von Gerichtsrechten, wobei in schwierigen Fällen das Stadtgericht von Münnerstadt als Beispiel diente.

Bad Kissingen zu Beginn der Neuzeit

Im Zuge des Bauernkrieges von 1525 versammelten sich auch in Kissingen viele wütende Bauern und bekamen Unterstützung durch den Kissinger Pfarrer Johannes Wüst. Ihr Zorn richtete sich gegen Fürstbischof Konrad II. von Thüngen, der zeitweise nach Heidelberg fliehen musste. Verwüstet wurden das Kloster Hausen, das Kloster Aura, das Kloster Frauenroth und auch das Schloss Aschach; die Botenlaube wurde durch die Verwüstungen zur Ruine. Der Aufstand der Kissinger Bauern wurde niedergeschlagen, als Fürstbischof Konrad II. von Thüngen im Hochstift ein Strafgericht durchführte, in dessen Zuge auch Pfarrer Johannes Wüst enthauptet wurde.

Bekannt wurde Bad Kissingen vor allem durch seine Heilquellen, die bereits im Jahre 823 nachgewiesen wurden. Der erste nachweisbare Kurgast wurde schon 1520 verzeichnet[13], im selben Jahrhundert festigte sich der Ruf als Heilort. Dabei spielte die Salzgewinnung in Hausen, das heute Ortsteil von Bad Kissingen ist, eine wichtige Rolle. Nachdem im Jahr 1559 die Bemühungen von Fürstbischof Friedrich von Wirsberg um die dortigen Salzsiedeanlagen mit den Handelsleuten Kaspar Seiler aus Augsburg und Berthold Holzschuhmacher aus Nürnberg als Pächtern gescheitert waren, hatte ihre Förderung durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn, der 1576 den Münnerstädter Bürger Jobst Deichmann als Pächter gewann, langfristigen Erfolg.

Als einer von mehreren prominenten Kurgästen besuchte zwischen 1573 und 1581 der Henneberger Graf Georg Ernst mehrmals die Stadt. Der Arzt Johannes Wittich organisierte als Leibarzt des Grafen Albrecht von Schwarzburg-Sondershausen für diesen den Transport des Kissinger Heilwassers nach Arnstadt in die Residenz des Grafen. (Siehe auch „Liste bekannter Kurgäste in Bad Kissingen“)

Im Rahmen der Umstrukturierungen der Pfarrsprengel unter Julius Echter wurde die Pfarrei Kissingen verkleinert. Daneben erließ Echter am 30. März 1576 eine neue Stadtordnung, deren Regelungen dem Wohle der Bürger dienen sollten und u. a. die Besoldung von Stadt- und Gerichtsbediensteten sowie die Kontrolle von Bäckerei- und Metzgereierzeugnissen umfassten. Ferner sollten regelmäßig Ratssitzungen stattfinden und dokumentiert werden; das erste der auf diese Weise entstandenen und fast lückenlos erhaltenen Ratssitzungsprotokolle datiert auf den 13. September 1584. Ebenso wurde unter Julius Echter im Kissinger Salbuch von 1584 die Kompetenzverteilung zwischen Bischof und der Stadt geklärt; auch hier wurde die Abhaltung von Gerichtsprozessen und die Abhaltung von Jahrmärkten geregelt.

Darstellung von Peter Heil am Eisenstädter Platz in Bad Kissingen (Skulptur von Imre Varga aus dem Jahr 1997)

Im Jahr 1611 wurde die im Wachsen begriffene Bevölkerung von der Pest heimgesucht; mit 284 Toten fiel ihr ein Drittel der Kissinger Bevölkerung zum Opfer. Weitere Opfer forderte der Dreißigjährige Krieg, so dass ein Verzeichnis der „Ganzen Bürgerschaft“ vom 28. Januar 1650 lediglich 110 Namen nennt.[14] Nach dreijähriger schwedischer Zwischenregierung über das Hochstift Würzburg konnte die Situation durch die Rückkehr des Fürstbischofs Franz von Hatzfeld im Jahr 1634 vorübergehend entschärft werden. Dennoch standen die Schweden 1636 vor Kissingen und ließen sich nur durch eine Lösegeldzahlung von 3.000 Reichstalern von der Zerstörung der Stadt abbringen. Die Sage weiß zu berichten, dass ein weiterer schwedischer Angriff im Jahr 1643 erfolgreich abgewehrt werden konnte, als der Kissinger Bürger Peter Heil Bienenkörbe auf die Schweden schleuderte. Die ausführliche Chronik des Pfarrers Melchior Beck besagt jedoch, dass ein Angriff der Schweden auf Kissingen erst im Jahr 1645 stattfand. Dem Heimatforscher Michael Stöger ist es gelungen, die Existenz eines Kissinger Bürgers namens Peter Heil nachzuweisen.[15] Die Bienenschlacht ist historisch jedoch nicht belegt.

Nach Pest und Dreißigjährigem Krieg erholte sich die Kissinger Bevölkerung im Lauf der nächsten Jahrzehnte auf einen Stand von 120 Bürgern (1660) und 152 Bürgern (1682).[14] Das Handwerk in der Stadt wurde durch vom Fürstbischof erlassene Zunftordnungen (wie der für die Bäcker im Jahr 1709[16]) gefördert. So stieg beispielsweise die Zahl der städtischen Bäcker von 10 im Jahr 1709 auf 20 im Jahr 1771[16]; das Kissinger Bäckerhandwerk florierte in einem solchen Maße, dass die Bäcker aus Neustadt an der Saale auf Grund des Brötchenangebots aus Kissingen ihren Handel bedroht sahen.[16] Es folgten Zunftordnungen für die Kissinger Büttner im Jahr 1710[17] sowie die für die Maurer und Zimmerleute im Jahr 1724[18]. Kissingen konnte nicht nur seine eigenen Einwohner, sondern auch die umliegenden Ortschaften mit Waren und Dienstleistungen versorgen. Gefördert wurde diese Entwicklung der Kissinger Wirtschaft auch durch den langsam aber stetig einsetzenden Kurbetrieb. Daneben entwickelten sich im 17. Jahrhundert die ersten Anfänge der Kissinger Kurmusik. Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn reiste ab 1642 mit eigenem Hoforchester aus Würzburg nach Kissingen, um für die Gäste aufspielen zu lassen. Unter Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim wuchs dieses Orchester auf bis zu 45 Mitglieder. Jedoch stagnierte das Kissinger Musikleben unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim.

Die Entwicklung Kissingens als Kurort erfuhr einen weiteren Schub, als Balthasar Neumann im Auftrag des Fürstbischofs Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim im Jahr 1737 die Fränkische Saale nach Südwesten umleitete und die Kuranlagen erhöhte, um den Maxbrunnen und die Pandurquelle vor Überschwemmungen zu schützen. Dabei wurde eine ehemals bekannte, in der Zwischenzeit aber in Vergessenheit geratene Quelle, die sich im ursprünglichen Flussverlauf der Saale befand, wiederentdeckt und – nach dem siebenbürgischen Fürsten Franz II. Rákóczi – Rákóczi-Quelle genannt. Reinhard von Bibra hat die Benennung der Quelle nach dem ungarischen Fürsten, der nach Kenntnisstand der Forschung nie in Kissingen gewesen war, erforscht. Der Name könnte von Veteranenoffizieren des Würzburger Dragonerregiments, gegen die Franz II. Rákóczi im ungarischen Freiheitskampf kämpfte, nach Kissingen gebracht worden sein.

Im Jahr 1739 errichtete der Baumeister Balthasar Neumann im Auftrag von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim für das Würzburger Domkapitel und den fränkischen Adel eine „standesgemäße Unterkunft“, die (als die bayerischen Könige Eigentümer des Hotels und seines Grundstücks wurden) den Namen „Königliches Kurhaushotel“ erhielt.

Durch diese Verbesserungen der Infrastruktur stieg die Zahl der Kurgäste allmählich von 157 im Jahr 1741 auf 256 im Jahr 1788.

Bayerisches Königreich

Die Stadt Kissingen um 1850 noch mit Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung
Zeitgenössische Postkartendarstellung der Schlacht vom 10. Juli 1866
Darstellung der zweiten „Kaiserkur“ vom Jahr 1868. In der Bildmitte: der russische Zar Alexander II. (mit Hut in der Hand) sowie der bayerische „Märchenkönig“ Ludwig II.
Eduard Kullmann (rechts) schießt 1874 auf Reichskanzler Otto von Bismarck
Gedenktafel am Ort des Bismarck-Attentats (Michael Arnold, 1874).
Blick auf Bad Kissingen mit neuem Bahnhof (links; um 1875)
Kissinger Arkadenbau in einer Darstellung aus dem Jahr 1900

Am Anfang des 19. Jahrhunderts erfuhr das Kissinger Kurwesen einen Rückschlag, da als Folge der Napoleonischen Kriege die Kurgäste ausblieben; die Kurgastzahlen fielen von 256 (1788) auf 124 (1807 und 1809) und schließlich auf 173 im Jahr 1814.[19] 1803 ging das Hochstift Würzburg und damit auch Kissingen an das Kurfürstentum Bayern. Im Jahr 1806 begann die Regentschaft von Ferdinand Erzherzog von Österreich, Großherzog von Toskana über das Großherzogtum Würzburg; sie endete 1814, als Franken an das Königreich Bayern ging. Im Rahmen von Ferdinands Bemühungen um einen Aufschwung in der Kissinger Region wurde durch den medizinischen Rat Dr. Horch ein Gutachten erstellt, in dem Kissingen sich als Provinzbad herausstellte, das den damaligen Anforderungen des Kurwesens nicht gerecht werden konnte.[20] Eine Verbesserung der Situation trat aber erst 1814 mit der Eingliederung in das bayerische Königreich und die dadurch möglich gewordenen Investitionen der in Bayern regierenden Wittelsbacher ein.

Im Jahr 1818 bekam Kissingen eine magistratische Verfassung, die für die Leitung der Stadt einen Bürgermeister und einen Stadtmagistrat vorsah; jeder der vier Stadtdistrikte bekam einen Distriktvorsteher. Am 1. August 1827 beschloss der Magistrat, Bad Kissingen in eine „Rural-Gemeinde“ umzuwandeln. Eine Bürgerabstimmung am 22. August bestätigte den Beschluss; am 24. September wählten die Bürger die Mitglieder des neuen Gemeindeausschusses. Im November 1827 nahm nach der Auflösung des Stadtmagistrats die Gemeindeverwaltung ihre Arbeit auf. Im Jahr 1829/1830 wurde die erste verlässliche Kissinger Einwohnerstatistik erstellt, die 1.263 Einwohner auswies; neben einer katholischen Mehrheit umfasste diese Zahl auch 202 Juden und 2 Lutheraner.[21]

Im Jahr 1824 wurden die Brüder Peter und Ferdinand Bolzano Pächter des Badebetriebes und der Trinkkur von Kissingen. Weitere Pächter folgten ihrem Beispiel[22], während die Stadt versuchte, die Pacht zurückzuerlangen. Als „Geburtsstunde“ der Kissinger Kurmusik gilt das Jahr 1837, denn zu dieser Kursaison engagierten sie 15 Musiker aus Böhmen und den Kapellmeister Johann Kliegl (1808-1883).[23]

Im 19. Jahrhundert avancierte Kissingen zum mondänen Badeort und wurde in der Regierungszeit Ludwigs I. von Bayern gezielt ausgebaut. Dieser schickte den königlichen Architekten Friedrich von Gärtner nach Kissingen. Unter Friedrich von Gärtner entstand das Kurviertel und mit diesem unter anderem der zwischen 1834 und 1838 errichtete, noch heute prägende Arkadenbau mit dem heutigen Rossini-Saal. Der Hammelburger Privatier und Stiftungsgründer Karl von Hess erbaute in den Jahren 1835/36 das Hotel „Karl von Hess“, das sich später an der Adresse Am Kurgarten 5/7 gemeinsam mit dem benachbarten Hotel Kaiser zum „Kaiserhof Victoria“ entwickelte. Im Jahr 1839 entstand ein neues Krugmagazin, von dem aus Tonkrüge mit dem Kissinger Heilwasser in die ganze Welt verschickt wurden. Ludwig I., nach dem zum Gedenken an die Wittelsbacher der im Jahr 1883 eingeweihte Ludwigsturm benannt wurde, war es auch, der Maßnahmen zum Erhalt der zur Ruine zerfallenen Botenlaube ergriff.[24] Die Entfestigung der Stadt durch Entfernung der Stadtmauern und Wachtürme bedeutete eine sowohl bauliche als auch geistige Befreiung.

Gekrönte Häupter wie Kaiserin Elisabeth von Österreich (die in den Jahren 1862 bis 1865 sowie 1897 und 1898 in Bad Kissingen kurte und Spaziergänge auf dem Altenberg liebte, wo heute ein Denkmal an sie erinnert), Zar Alexander II. und König Ludwig II. von Bayern, der Kissingen am 24. April 1883 zum Bad erhob, führten in dieser Zeit die Gästelisten an (siehe: Liste bekannter Kurgäste in Bad Kissingen). Dennoch legten die Maßnahmen des Königreichs Bayern den Grundstein für einen Wandel des Kissinger Kurwesens von adeligen zu bürgerlichen Kurgästen. Zudem kam es in Franken und so auch in Kissingen, bedingt durch die Säkularisation, zu einer steigenden Zahl von Privatisierungen. Im Jahr 1853 erfolgte der Anschluss der Stadt an das Telegrafennetz.

Die Zahl der Kurgäste vervielfältigte sich von 173 im Jahr 1814 auf 2.200 im Jahr 1836.[25] Durch Aufhebung des Hausbesitzermonopols im Jahr 1827 konnten neue, angemessene Unterkünfte geschaffen werden. Die Einnahme des Rákóczi- und Pandur-Heilwassers durch den Kurgast in den Kuranlagen noch vor dem Frühstück brachte die Kissinger Bäcker auf die Idee, Spezialitäten wie den „Kissinger“ anzubieten. Die Badekuren wurden ursprünglich bei den Hauswirten durchgeführt, im Lauf der Zeit aber immer mehr in öffentlichen Badeanstalten angeboten. Auch ging man dazu über, das Heilwasser nicht mehr länger in Krügen zum Patienten zu transportieren, sondern durch ein Rohrsystem zu leiten, um einen Verlust von Heilwasser sowohl in Quantität als auch in Qualität zu vermeiden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr die Kurmusik einen Aufschwung durch Gastmusiker wie Johann Valentin Hamm sowie Kapellmeister wie Wilhelm Heinefetter und Eduard Reimann; Heinefetter und Reimann gerieten jedoch in Verdacht, das bei den Konzertbesuchern zwecks Verbesserung der Musikereinkommen eingesammelte Geld unterschlagen zu haben.[26]

Im Jahre 1865 hatten die seit 1857 vorgenommenen Anstrengungen, wieder zur Magistratsverwaltung zurückzukehren, in Gestalt der „Verwaltungsfrom eines Magistrats II. Classe“ Erfolg.[27]. „Rechtspraktikant“ Valentin A. Fuchs wurde von den Gemeindebevollmächtigten am 25. November 1865 zum rechtskundigen Bürgermeister gewählt.[28]

Im Mainfeldzug kam es am 10. Juli 1866 im Rahmen des „Deutsches Krieges“ in der Schlacht bei Kissingen zu einem verbissen geführten Gefecht zwischen bayerischen und preußischen Truppen, als die preußische Armee am Kapellenfriedhof vorbei in den heutigen Stadtteil Winkels ziehen wollte. Zahlreiche Gräber und Denkmäler auf dem Kapellenfriedhof sowie innerhalb Kissingens erinnern an die Schlacht.

Das Gefecht von 1866 hatte gezeigt, dass die bayerische Armee durch große logistische Mängel geschwächt worden war. So hatten die Kissinger Geschäftsleute Erfolg, als sie König Ludwig II., der sich auf einer Reise durch Bayern über die Auswirkungen des Krieges informierte, auf die Notwendigkeit eines Bahnhofs für Kissingen aufmerksam machten. Der König erließ am 9. Januar 1867 einen Beschluss zum Anschluss Kissingens an das Schienennetz, um einen »ausserordentlichen Nothstand« zu verhindern, »der Krankheiten zur Folge haben und Staatshilfe unvermeidlich erscheinen lassen würde«[29]. Am 28. April 1867 folgte ein Gesetz zur Errichtung einer Eisenbahnlinie zwischen Schweinfurt und Kissingen, die am 9. Oktober 1871 eröffnet wurde[30]; 1874 folgte eine Eisenbahnlinie zwischen Schweinfurt und Meiningen. Ebenfalls im Jahr 1874 wurde der Bad Kissinger Bahnhof eröffnet.

Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck besuchte Bad Kissingen mehrere Male zur Kur. Während eines seiner Kuraufenthalte verfasste Bismarck am 15. Juni 1877 das „Kissinger Diktat“, in dem er sein außenpolitisches Konzept darlegte.

Während seines ersten Kuraufenthalts, den er 1874 im Haus des Arztes Dr. Edmund Diruf in der heutigen Bismarckstraße verbrachte, entging er dort nur knapp einem Anschlag, den Böttchergeselle Eduard Kullmann auf ihn verübte; Motiv war Bismarcks Kampf gegen die katholische Kirche im „Kulturkampf“. Dennoch kam Bismarck in den Jahren 1876 bis 1893 noch weitere 14mal nach Kissingen, absolvierte seine Kuraufenthalte nach dem Attentat jedoch im heutigen Bad Kissinger Stadtteil Hausen.

In seiner dortigen Unterkunft, der Oberen Saline, befindet sich heute das Bismarck-Museum, das von Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim ursprünglich als Salinenkirche eingerichtet worden war. Auch Künstler wie der Schriftsteller Leo Tolstoi und der Maler Adolph Menzel zählen zu den Besuchern. Ebenso wurden zu Bismarcks Ehren das Bismarck-Denkmal (im Jahre 1877) und der Bismarckturm (im Jahre 1914) errichtet; Bismarck selbst wurde 1885 aus Anlass seines 70. Geburtstags Ehrenbürger von Bad Kissingen (siehe auch „Liste der Ehrenbürger von Bad Kissingen“ sowie „Otto von Bismarck als Ehrenbürger“).

Zwischen 1886 und 1889 wurden im Bad Kissinger Stadtgebiet mehr als 11 Kilometer Kanalrohre verlegt. Sowohl Gemeindesatzung als auch ortspolizeiliche Vorschriften gaben den Anschluss aller innerstädtischen Gebiete an das Kanalnetz verbindlich vor.[31] Ab 1890 war Bad Kissingen die erste Stadt Bayerns, die mit allen Häusern an die Kanalisation angeschlossen war.[32] Das Bad Kissinger Beispiel galt als wegweisend im Kanalisationsbau im Königreich Bayern, so dass der Münchener Chemiker Max von Pettenkofer sich wünschte, »daß das Beispiel von Bad Kissingen bald überall in Bayern nachgeahmt werden möchte«[33] (Ende des 20. Jahrhunderts – von 1976 bis 1981 – wurde das Kanalisationssystem der Stadt um eine vollbiologische Kläranlage ergänzt). Im Jahr 1876 wurde in den Kissinger Straßen Gasbeleuchtung installiert. In den Jahren 1876/77 erfolgte die Installation einer Trinkwasserversorgung über die „Arnshausener Hochquellenleitung“. Als deren Kapazität durch die steigenden Kurgastzahlen erschöpft war, folgte 1902 die Installation der „Liebfrauenseepumpe“ und schließlich, auf Grund einer erneuten Auslastung der Kapazitätsgrenzen, die eines dritten Wasserwerkes in der Hemmerichstraße im Jahr 1923.[34] Im Jahr 1892 wurde die Stadt an das Telefonnetz angeschlossen; ein Ortsnetz folgte 1893. Nachdem bereits 1880 das „Casino“ des „Actienbadetablissements“ elektrisch beleuchtet worden war und im Lauf der Zeit weitere Einzelanlagen beispielsweise am Luitpoldpark und in der Unteren Saline mit Strom versorgt wurden[35], erfolgte am 29. Juli 1904 der Beschluss zum Bau eines Elektrizitätswerks für Bad Kissingen; Leiter des Projektes wurde der Ingenieur Oskar von Miller. Das unterhalb der Lindesmühle entstandene, in der heutigen Oskar-von-Miller-Straße befindliche Elektrizitätswerk wurde 1905 nach einjähriger Bauzeit eingeweiht; Oskar von Miller wurde an dem vom Elektrizitätswerk erwirtschafteten Gewinn beteiligt.

Im Jahr 1883 beantragten Stadtmagistrat und „Curcommission“ beim Kissinger Bezirksamt die Erhebung Kissingens zum „Bad“, damit »die Hauptbedeutung Kissingens ansprechend hervortritt« und um die bis dahin häufigen Namensverwechslungen mit den Orten Kitzingen in Franken sowie Vlissingen in den Niederlanden künftig zu vermeiden.[36] König Ludwig II. entsprach diesem Antrag am 24. April 1883.[37] Durch diesen Vorgang wurden Bad und Stadt im Bewusstsein von Einwohnern und Kurgästen zu einer Einheit verschmolzen. Von 1899 an belebte das Kaim-Orchesters (die späteren Münchner Philharmoniker) – mit einer finanzierungsbedingten Pause von 1905 bis 1919 – die Bad Kissinger Kurmusik u. a. mit Aufführungen zeitgenössischer Komponisten.[38]

Nach einer Befragung der Bürgerschaft im Oktober 1905[39] beantragte die Stadt bei Prinzregent Luitpold von Bayern die Kreisunmittelbarkeit für Bad Kissingen. Im Antrag verwies man auf die deutlich verbesserte Infrastruktur der Stadt.[39]. Am 28. Oktober 1907 verfügte Prinzregent Luitpold die Kreisunmittelbarkeit von Bad Kissingen zum 1. Januar 1908.[40]

Zum Zeitpunkt der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 verfügte die kreisunmittelbare Stadt über eine Fläche von 12,36 km² und hatte 5.831 Einwohner.

Zwischen 1910 und 1913 errichtete der Münchner Architekt Max Littmann, aufbauend auf der Architektur Friedrich von Gärtners, weitere markante Punkte wie die Wandelhalle und den Regentenbau. Auch das bereits 1905 eingeweihte Kurtheater geht auf Littmann zurück. In dieser Zeit stieg die Zahl der Kurgäste im Jahr 1907 auf 28.000[41]; die Bevölkerungsstatistik hingegen wies 5.000 Einwohner aus.

Weimarer Republik

Heutiger Rathausplatz um 1920/30 mit Schloss, Turm der Synagoge und Feser-Haus (rechts)
50 Pfennig Notgeld mit Unterschrift von Bürgermeister Dr. Pollwein, Bad Kissingen 1919

Mit Ende des Deutschen Kaiserreiches und der bayerischen Monarchie wurde die Bad Kissinger Magistratsverfassung im Jahr 1919 durch einen Stadtrat ersetzt; das Stadtoberhaupt trägt seit 1928 den Titel „Oberbürgermeister“. Am 16. Juli 1929 wurde das „Neue Rathaus“ eingeweiht[42]; die letzte Stadtratssitzung in dem heute als Bürgerhaus genutzten „Alten Rathaus“[43] fand am 3. Juli 1929 statt.

Nachdem auf Grund der Oktoberrevolution bereits russische und andere osteuropäische Kurgäste ausgeblieben waren, sank die Zahl der Bad Kissinger Kurgäste während des Ersten Weltkrieges erneut. Nach dem Krieg stieg die Zahl allmählich wieder auf einen Stand von 36.486 im Jahr 1922. Vom 2. bis zum 4. August 1930 fand das erste internationale Rhönradturnier statt. Hauptaustragungsorte waren der Luitpoldpark und das Flugplatzgelände in der Saaleau.

Nationalsozialismus

Siehe auch: Jüdische Gemeinde Bad Kissingen

Die Synagoge von Bad Kissingen in einer zwischen 1910 und 1920 entstandenen Aufnahme. Sie fiel dem Novemberpogrom von 1938 zum Opfer.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Neue Synagoge der Jüdischen Gemeinde in der Promenadenstraße 1 beim Novemberpogrom 1938 zerstört, woran eine Gedenktafel erinnert. Auf dem Gelände des Jüdischen Friedhofes wird auf Grabsteinen der Opfer der Shoa gedacht. Im Jahr 1933 hatte die jüdische Gemeinde von Bad Kissingen mit 171 gemeldeten Juden zu den zehn größten jüdischen Gemeinden Bayerns gezählt. Die jüdische Gemeinde von Bad Kissingen erlosch.[44]; insgesamt 69 Bad Kissinger Juden waren deportiert und ermordet worden[45]. Der in Bad Kissingen geborene, spätere Physik-Nobelpreisträger Jack Steinberger hatte bereits 1934 in die USA fliehen können.

Bedingt durch politischen Entwicklungen in Deutschland blieben nach 1933 viele ausländische Kurgäste der Stadt fern. Die Zahl der Kurgäste sank im Jahr 1944 auf 13.828; das Jahr 1945 blieb gänzlich ohne Kurbetrieb. Selbst der Bad Kissinger Musikbetrieb war betroffen, als die zwei jüdischen Mitglieder des Orchesters, Konzertmeister Carl Snoeck und Geiger Josef Lengsfeld im Jahre 1934 entlassen wurden (Lengsfeld nahm sich kurz nach der Pogromnacht das Leben) und ab 1937 keine Werke jüdischer Komponisten mehr gespielt werden durften. Für internationale Proteste sorgte die Schwimmbadaffäre, als Juden der Zutritt zur städtischen Badeanlage verwehrt wurde; das Eintrittsverbotschild wurde erst bei deren Abriss entfernt.

Pater-Reinisch-Denkmal am ehemaligen Kasernengelände.

Um der städtischen Wirtschaft neue Impulse zu verleihen, bemühte sich der Bad Kissinger Oberbürgermeister Dr. Max Pollwein seit Dezember 1934, Militär in der Stadt anzusiedeln. So entstand im Jahr 1937 nach einjähriger Bauzeit die 8,2 ha große, nach dem Generalfeldmarschall Edwin Freiherr von Manteuffel benannte Manteuffel-Kaserne. Als der katholische Pallottinerpater Franz Reinisch in der Manteuffel-Kaserne den Fahneneid auf Hitler verweigerte, wurde er 1942 in Brandenburg-Görden ermordet, worauf ein Gedenkstein am Pater-Reinisch-Weg auf dem ehemaligen Kasernengelände hinweist.[46]

Am 1. April 1940 verlor Bad Kissingen seine Kreisunmittelbarkeit, erlangte sie aber am 1. April 1948 wieder.[47]

Ludwigsbrücke (Aufnahme von 2007)

Im Lauf des Krieges wurden viele Kriegsverwundete aus den Städten der Umgebung, vor allem aus Schweinfurt, in Bad Kissingen versorgt. Im Jahr 1945 verteilten sich 30.000 Verwundete auf 30 Lazarette. Da Bad Kissingen dennoch nicht zur Lazarettstadt erklärt wurde, womit es nach den Genfer Konventionen von direkten Kriegsmaßnahmen ausgenommen worden wäre, leitete Oberst Karl Kreutzberg mit Unterstützung durch General von Obstfelder die kampflose Übergabe Bad Kissingens ein, die am 7. April 1945 erfolgte. Der Stadt waren größere Kriegsschäden erspart geblieben; der größte Kriegsschaden war die Sprengung der nach Kriegsende wieder aufgebauten Ludwigsbrücke wenige Stunden vor der Übergabe[48].

Bad Kissingen nach 1945

Zum ehemaligen Kasernengelände gehörendes Gebäude mit Uhrenturm
Stadtzentrum

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Bad Kissingen im Anschluss an eine konstituierende Sitzung vom 17. Juli 1945 der amerikanischen Militärregierung unter Captain Merle A. Potter unterstellt. Am 27. Januar 1947 wurde die erste freie Kommunalwahl durchgeführt. Aus dieser ging die CSU mit 12 Sitzen im Bad Kissinger Stadtrat als Gewinner hervor; im Jahr 1952 stellte sie mit Hans Weiß den Oberbürgermeister der Stadt.

Um einen Neubeginn des Kurbetriebs zu ermöglichen, zogen sich die Amerikaner aus der Kurzone zurück (u. a. hatte die Wandelhalle der Lagerung und Reparatur von Kriegsgerät gedient). Die Manteuffel-Kaserne wurde zur Daley-Kaserne, in der US-amerikanische Soldaten stationiert wurden. Seit deren Rückzug im Jahr 1992 entstanden auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne u. a. die Städtische Musikschule, ein Kino und das Jugendzentrum. Das Königliche Kurhaushotel wurde saniert und ab dem 20. Mai 1959 von der Steigenberger Hotelgruppe als Pächter als Steigenberger Kurhaushotel weitergeführt.

Auf Grundlage der während der Konferenz von Jalta beschlossenen Umsiedlung von Heimatvertriebenen kamen viele Flüchtlinge auch nach Bad Kissingen. Allein im Jahr 1946 übersiedelten pro Monat 300 bis 400 Vertriebene in den Ort. Eine Sonderzählung vom 29. Oktober 1946 ergab, dass Bad Kissingen 9.191 Flüchtlinge beherbergte, die einen Anteil von 16,4 % an der Bevölkerung der Stadt ausmachten. Neben den Sudetendeutschen kamen die Vertriebenen zum Großteil aus Jugoslawien, Ostpreußen, Polen, Schlesien und Ungarn. Neben der Verpflegung und Arbeitsbeschaffung war die Versorgung mit Wohnungen eine Herausforderung. Nach vorläufiger Unterbringung in Behelfslagern bei Ankunft der Flüchtlinge und einem von den Wohnungsämtern in den 1950er Jahren in die Wege geleitetem Zwangssystem wurden Lösungen durch den Start von Sonderbauprogrammen im Jahr 1950 sowie der im gleichen Jahr von den Heimatvertriebenen initiierten Gründung der Gemeinnützigen Siedler- und Wohnungsbaugenossenschaft Bad Kissingen gefunden. Firmengründungen durch Heimatvertriebene schufen in Bad Kissingen zahlreiche Arbeitsplätze.

Unter Mithilfe von US-Soldaten bei den Bauarbeiten entstand im Jahr 1954 auf dem Bad Kissinger Finsterberg das Terrassenschwimmbad, nachdem die damals genutzte, an der Saale gelegene Badeanlage den veränderten Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte. Im gleichen Jahr fanden im Terrassenschwimmbad die 66. Deutschen Meisterschaften im Schwimmen statt. Das Café der Badeanlage, die zu seiner Entstehungszeit zu den modernsten in Europa gehörte und auch heute noch zu den schönsten in Bayern zählt, steht unter Denkmalschutz.

Im 20. Jahrhundert setzte sich die Tendenz fort, dass sich das Kurgastprofil vom Adel und gehobenem Bürgertum immer mehr auf „Sozialgäste“ verlagerte, wie die von Krankenkassen eingewiesenen Kurgäste genannt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Sozialversicherungsträger in der Stadt Kliniken. Die Deutsche Rentenversicherung Bund betreibt heute die Rhön-Klinik für psychosomatische Erkrankungen und die Saale-Klinik, die auf Stoffwechsel-Erkrankungen, insbesondere Diabetes spezialisiert ist.

Nachdem König Ludwig I. die 1830 gegründete Bad Kissinger Spielbank im Jahre 1849 hatte schließen lassen, gründete der Bayerische Staat im Jahr 1955 die heutige Spielbank des Ortes, die 1968 an ihren heutigen Standort, das frühere „Luitpold-Casino“, verlegt wurde.

Die Gebietsreform von 1972 betraf auch Bad Kissingen. In deren Rahmen wurde dem damaligen Stadtrat und heutigen Kreisheimatpfleger Werner Eberth die Gemeindeaufsicht übertragen. Auf seine Initiative geht die Abwicklung der Gebietsreform durch Eingemeindungsverträge zurück.[49][50] Durch die Reform wurden Albertshausen, Arnshausen, Garitz, Hausen, Kleinbrach, Poppenroth, Reiterswiesen und Winkels neue Stadtteile von Bad Kissingen[51][52]; Albertshausen und Poppenroth konnten auf diese Weise eine Eingemeindung nach Oberthulba vermeiden.[53] Einige Orte, die nach Bad Kissingen eingemeindet werden wollten, mussten sich anderen Gemeinden anschließen: Waldfenster und Stralsbach gingen wegen der räumlichen Entfernung zu Bad Kissingen nach Burkardroth. Wirmsthal ging an Euerdorf; Großenbrach an Bad Bocklet.[54] Die Bevölkerung Bad Kissingens wuchs im Juli 1972 von 12.429 auf 21.916.[55]; aus der kreisfreien Stadt Bad Kissingen wurde die „Große Kreisstadt“.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges hatte sich das Bad Kissinger Konzertleben nur langsam von den Folgen des Nationalsozialismus erholen können. Zwar fanden in unregelmäßigen Abständen klassische Konzerte im Regentenbau statt, eine Veranstaltungsreihe aber existierte nicht. Das 1956 von Bürgern ins Leben gerufene Kulturprojekt "Twister" öffnete Bad Kissingen für Populärmusik der damaligen Zeit, der 1961 unter gleichem Namen gestartete Club diente als Sprungbrett für später deutschlandweit bekannte Künstler: So trat 1963 Bata Illics Band "Grandpa's Whites" sowie 1969 Udo Lindenberg mit seiner ersten Band "Free Orbit" für jeweils drei Monate mehrmals wöchentlich im "Twister" auf. 1972 löste sich der zugehörige Kulturverein auf und der Club wurde geschlossen. Um dem Kulturbetrieb der Stadt neue Impulse zu verleihen, fand im Jahr 1986 nach zweijähriger Vorbereitung im Rahmen der Zonenrandförderung erstmals der „Kissinger Sommer“ statt; das Musikfestival, in dessen Rahmen Künstler wie Cecilia Bartoli, Lang Lang oder David Garrett weitestgehend klassische Konzerte geben, hat im Lauf der Zeit einen weltweiten Ruf erwerben können. Seit 1999 findet Bad Kissingen mit dem „Kissinger Winterzauber“ eine weitere Veranstaltung dieser Art statt.

KissSalis Therme

In den neunziger Jahren, beginnend mit der Gesundheitsstrukturreform von 1996, führten Änderungen im Bereich der Gesundheitsgesetzgebung zu Arbeitsplatzverlusten. Die Zahl der Übernachtungen sank von 1,9 Millionen (1995) auf nur noch 1,4 Millionen (1997 und 1998) bei 140.000 Gästeankünften. Nach Umwandlung der vormals staatlichen Kurverwaltung und des kommunalen Bäderbetriebs in die privatwirtschaftlich ausgerichtete Bayerisches Staatsbad Bad Kissingen GmbH gelang es, neue Gästepotenziale zu erschließen. Im Jahr 2003 zählte man als neuen Rekord 1,55 Millionen Übernachtungen bei knapp 190.000 Gästen, 2008 fiel der Wert wieder auf 1,48 Millionen Übernachtungen bei 220.000 Gästen. Nach den Ergebnissen mehrerer repräsentativer Emnid-Umfragen (jährlich seit 1999) darf sich Bad Kissingen „bekanntester Kurort Deutschlands“ nennen. Im Jahr 2004 war Bad Kissingen eine von sechs Städten, die bei der „Entente Florale“ mit einer Goldmedaille geehrt wurde. Im Rahmen dieses alljährlich stattfindenden Wettbewerbs wird europaweit die Attraktivität des Stadtbildes der teilnehmenden Städte anhand der vorhandenen Grünflächen und Bepflanzung bewertet.[56]

Mit der KissSalis Therme, deren Name auf eine Idee des damaligen Stadtrates Johannes R. Köhler zurückgeht, hat Bad Kissingen seit Februar 2004 auch eine Heilbadelandschaft, deren Thermalwasser aus dem Schönbornsprudel gespeist wird. Im Winter 2010 begann ein Bauprojekt zur Erneuerung der Wasserleitungen zwischen Schönbornsprudel und KissSalis-Therme; die Bauarbeiten sollen 2012 beendet sein.[57]

Hochwasserschutzwand aus Dammbalken am Rosengarten.

Im Dezember 2004 wurde die DCFA (Deutsch-Chinesische Fußballakademie) in Bad Kissingen gegründet, die 2008 in die Insolvenz ging. Auf Einladung der DCFA trainierte im Jahr 2005 gelegentlich das chinesische 08-Star-Team“ in der Kurstadt, um sich auf die Olympischen Spiele 2008 in China vorzubereiten. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 logierte und trainierte das Team aus Ecuador mehrere Wochen in Bad Kissingen.

Nach einem starken Hochwasser im Januar 2003 wurde im Herbst 2005 mit dem Bau eines Hochwasserschutzsystems im Bad Kissinger Kurgebiet begonnen; dessen Einweihung fand im Juni 2007 statt.[58] Am 8. Oktober 2008 beschloss der Stadtrat von Bad Kissingen, im Rahmen des „Stolpersteine“-Projektes des in Köln lebenden Künstlers Gunter Demnig zum Gedenken der im NS-Regime umgekommenen Juden auch Stolpersteine in Bad Kissingen zu verlegen.

Am 31. Oktober 2010 endete der Hotelbetrieb des Steigenberger Kurhaushotel, als sich der Freistaat Bayern auf Grund der Kosten für die durch die Brandschutzbestimmungen erforderlichen Modernisierung des Gebäudes in Höhe von 30 Millionen Euro aus dem Pachtvertrag zurückzog.[59][60] Der Freistaat Bayern und der Bad Kissinger Stadtrat arbeiten zurzeit an einem Konzept für die Etablierung eines neuen 5-Sterne-Hotels im Anwesen. Von den Konzepte zweier Bewerber[61][62][63] setzte sich das der Feuring Hotelconsulting GmbH durch, das einen teilweisen Umbau des Anwesens unter Bewahrung der unter Denkmalschutz stehenden Bausubstanz vorsieht. Ende November 2012 hat der Bayerische Landtag einen Betrag von neun Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die im Zusammenhang mit dem Konzept entstandene Finanzierungslücke zu schließen.[64]

Am 28. Juni 2012 wurde Bad Kissingen von der „Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde“ mit dem Prädikat „Rosenstadt“ ausgezeichnet.[2]

Religionen

Anglikanische Kirche

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden auf Grund zahlreicher Kurgäste aus Großbritannien erste Pläne zum Bau eines anglikanischen Gotteshauses. Am 24. August 1862 wurde an der Salinenstraße 2 die durch Spenden finanzierte anglikanische Kirche eingeweiht; auch andere Ausgaben wie zum Beispiel Innenausstattung der Kirche wurden durch Spenden gedeckt. Der Erste Weltkrieg sorgte für einen Einbruch in den Zahlen der aus Großbritannien kommenden Kurgäste. 1953 wurde das Kirchengebäude von der evangelischen Gemeinde aufgekauft; ein Jahr später entstand aus ihm ein provisorisches Gemeindehaus. Auf Grund von Schäden am Fundament wurde es 1968 abgerissen; an seiner Stelle steht heute das evangelische Gemeindehaus.

Katholische Kirche

Die genauen Anfänge der katholischen Gemeinde von Bad Kissingen liegen im Dunkeln. Für das Jahr 1206 ist die Existenz eines Kissinger Pfarrers namens Symon nachgewiesen. Dieser beanspruchte für sich ein Drittel des Zehnts in Haard, das zum durch den Henneberger Burggraf Godebold II. gegründeten Kloster Veßra gehörte. Als Pfarrer Symon 1207 eine Vorladung der päpstlichen Richter ignorierte, wurde er exkommuniziert. Daraufhin legte er vor den Richtern ein Schuldeingeständnis ab und bat unter anderem durch Leistung einer Bürgschaft erfolgreich um seine Lossprechung.

In archäologischer Hinsicht befand sich im heutigen Kissinger Stadtteil Kleinbrach das erstmals für das Jahr 823 verbürgte St. Dionysius-Klösterchen, dessen Grundrisse bei archäologischen Ausgrabungen durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zwischen 1989 und 1991 rekonstruiert wurden. Auch in der 1122 erstmals erwähnten und 1394 verlassenen Wüstung Bremersdorf befinden sich Spuren einer Kirche. Im Jahr 1161 entstand im damaligen Dorf und heutigen Bad Kissinger Stadtteil Hausen das von Graf Heinrich von Henneberg gegründete, heute noch erhaltene, aber nicht mehr als Kloster genutzte Prämonstratenserinnenkloster Hausen.

Die erste konkrete Spur einer Kissinger Pfarrei ist eine Urkunde aus dem Jahr 1286, in der von einer neu errichteten Kirche die Rede ist; jedoch ist unklar, ob sich diese Angabe auf die St.-Jakobus-Kirche oder die Marienkapelle bezieht. Die ersten sicheren Nachweise für beide Kirchengebäude datieren aus den Jahren 1341 für die St.-Jakobus-Kirche und 1348 für die Marienkapelle. Ebenfalls von 1348 stammt die erste bekannte Erwähnung des zur Marienkapelle gehörenden Kapellenfriedhofs. In einer Münnerstädter Klosterurkunde vom 30. April 1357 sind mit der Kirche der seligen Jungfrau Maria, der des heiligen Jakobus und der Kirche der seligen Jungfrau Katharina drei Gotteshäuser in Kissingen genannt.[65]

Im Jahr 1394 kam die Pfarrei zum Hochstift Würzburg[66] und war ab 1429 Teil des Archidiakonats Münnerstadt. Im Rahmen der Umstrukturierungen der Pfarrsprengel unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn im Jahr 1588 wurde auch die Pfarrei Kissingen verkleinert und bestand nur noch aus den Gemeinden Arnshausen, Botenlaube, Garitz, Hausen, Kleinbrach, Reiterswiesen und Winkels; Hintergrund war, dass die Pfarrer vor der Verkleinerung der Pfarrei zur Versorgung der Gläubigen allzu große Entfernungen zurückzulegen hatten. Ab 1574 hielt der vom Bischof eingesetzte Geistliche Rat jährliche Versammlungen der Pfarrer ab, auf denen kirchliche Angelegenheiten geregelt wurden. Der Fürstbischof überprüfte zunächst durch Visitationen die Umsetzung seiner Vorgaben[67]; diese wurden später auf Grund der Anzahl der Pfarreien[68][69] durch Fragebögen ersetzt.

Aus Rechnungen des 16. und 17. Jahrhunderts ist die Existenz einer dem Papst Urban I. gewidmeten Bruderschaft bekannt.[70] Der letzte diesbezügliche bekannte Nachweis der Bruderschaft stammt aus dem Jahr 1687.

Bereits 1629 versuchte Stadtpfarrer Melchior Pistorius, in Bad Kissingen erneut eine Skapulierbruderschaft zu gründen. Dazu wies er nach, dass in Bad Kissingen bereits eine solche Vereinigung bestanden hatte und begründete den Bedarf für eine Neugründung, dass die ehemalige Bruderschaft, »alß die Statt Kissingen zum Lutherthumb sich begeben in abgang gerathen und in eller (verödet) liegen blieben«. Doch gelang die Neugründung erst nach dem Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1658 unter Stadtpfarrer Johannes Seuffert mit Hilfe des Karmelitenklosters in Neustadt/Saale[71][72] Zum Ziel der Wallfahrten der Skapulierbruderschaft wurde die Marienkapelle. Zum Tag für das Skapulierfest wurde der 22. Juli, Gedenktag von Maria Magdalena, festgelegt.[73]

Im Jahr 1758 wurde auf dem Stationsberg ein Kreuzweg errichtet, der ursprünglich am heutigen Bad Kissinger Kurtheater begann. Als er auf Grund des Desinteresses der Gläubigen verfiel, wurden die Stationen im Jahr 1892 an den heutigen Bad Kissinger Stadtteil Poppenroth verkauft, wo sie nun den dortigen Kreuzweg bilden. Der Bildhauer Valentin Weidner wurde mit der Schaffung des heutigen Bad Kissinger Kreuzweges beauftragt.

Im Jahr 1810 fand eine erste Wallfahrt nach Vierzehnheiligen statt.[74] Auf Antrag von Dekan Andreas Dietz wurde die Prozession ab 1835 von einem Geistlichen begleitet. Am 2. März 1854 initiierte Dietz die Gründung einer Vierzehnheiligen-Bruderschaft, deren Statuten am 1. Mai 1854 genehmigt wurden; die Gründung erfolgte am Schutzengelfest (4. September) des Jahres 1859. Im Jahr 1860 beklagte sich Dekan Anton Joseph Gutbrod über die geringe Beteiligung an der Prozession. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts fand die Wallfahrt Ende September mit der Bahn statt und wurde später lediglich von Nüdlingen aus durchgeführt.

Das 19. Jahrhundert war von der Säkularisation im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses geprägt; so musste die Ausstattung der Marienkapelle an die Behörden in Würzburg abgeliefert werden.

In bautechnischer Hinsicht entstand im Jahr 1861 am Terzenbrunn im heutigen Bad Kissinger Stadtteil Arnshausen ein Kapellenneubau, da der Vorgängerbau sich inzwischen als zu klein erwiesen hatte. Da sich zudem auf Grund stetig steigender Zahlen katholischer Kurgäste die St.-Jakobus-Kirche als nicht mehr ausreichend erwies, entstand Ende des 19. Jahrhunderts die Herz-Jesu Stadtpfarrkirche; die Genehmigung zum Bau erteilte Ludwig II. nach mehreren Anträgen erst im Jahr 1881. Der Status der Pfarrkirche ging von der St.-Jakobus-Kirche auf die Herz-Jesu Stadtpfarrkirche über.

Die begrenzten Kapazitäten des Kapellenfriedhofs machten in den Jahren 1855 und 1890 Erweiterungen nötig. Parallel dazu wurde 1871 die Anlage eines neuen Friedhofes am Sinnberg geplant; der Bau begann 1933, doch erst 1936 konnte der Parkfriedhof eingeweiht werden. Bereits 1906 wurde nahe dem jetzigen Parkfriedhof eine Madonnen-Großskulptur von Valentin Weidner aufgestellt, die vorher Bestandteil der Villa Rosenhügel am Garitzer Altenberg gewesen war.

Am 30. Juli 1907 entstand nach dem Vorbild von Adolph Kolping der „Katholische Gesellenverein Bad Kissingen“, der neben Werten wie Tugend und Arbeitsamkeit auch Unterhaltung und Frohsinn zum Inhalt hatte.[75] So entstand im Jahr 1960 die Gruppe „Närrische Gesellschaft“ zur Abhaltung von Karnevalsitzungen. Ein Angebot von beruflichen Weiterbildungskursen und die Wanderfürsorge für reisende Gesellen wurden in die Aktivitäten des „Gesellenvereins“ aufgenommen. In den 1930er Jahren fanden mehrere Wechsel des Vereinslokals statt; erst 1945 fand der Verein im Pfarrheim eine feste Unterkunft. Die Vereinsarbeit musste wegen Beeinträchtigungen durch die NSDAP eingestellt werden[76], konnte aber nach dem Zweiten Weltkrieg erneut aufleben.

Im Jahr 1911 entstand unter Pfarrer Friedrich Roth in Bad Kissingen ein „Lehrlingsverein“, der die Freizeitgestaltung jugendlicher Schulabgänger zum Ziel hatte. 1922 spaltete sich der Lehrlingsverein in eine Faust- und eine Fußballabteilung. Im Jahr 1925 kam es im Verein zu einer Krise, woraufhin dieser sich auflöste, 1930 aber neu gegründet wurde. Ein Jahr später kam es zu einer Umstrukturierung, als der Verein begann, sich nicht nur um die Freizeitgestaltung der Jugendlichen, sondern auch um deren Hinführung zu Glauben und Kirche zu kümmern, was in der Zeit des Nationalsozialismus von Bedeutung werden sollte. Nach 1945 wurde unter Dekan Josef Stürmer ein Jugendheim errichtet[77].

Unter dem Eindruck der Arbeiterfrage entstand im Jahr 1918 der Katholische Arbeitnehmerverein Bad Kissingen. Im Dritten Reich fiel der Verein unter den Schutz des Reichskonkordats von 1933, solange er sich religiösen, kulturellen und karitativen Zwecken widmete und sich weder politisch noch gewerkschaftlich betätigte.[78]. Im Jahr 1957 wurde der Verein in „Katholische Arbeitnehmer-Bewegung“ umbenannt und begann, die Erinnerung an die päpstlichen Sozialenzykliken wachzuhalten.

Unter Stadtpfarrer Albert Susann wurde am 8. Dezember 1926 der „ Katholische Frauenbund“ Bad Kissingen gegründet, der sich an den Idealen der Hl. Elisabeth von Thüringen orientierte und sich u. a. der Unterstützung der Armen verpflichtete. So ließ der Frauenbund in der Krisenzeit der 1930er Jahre Arbeitslosen umfangreiche Hilfe in Form von Gutscheinen zukommen. In der Zeit des Dritten Reiches wurde die Tätigkeit des Frauenbundes zunächst geduldet, solange diese sich auf die Unterstützung älterer und kranker Menschen beschränkte und politische Themen außen vor blieben. Ab 1938 wurde der Bund immer strenger überwacht; die Mitgliederzeit sank stetig. Ein Neustart der Aktivitäten des Frauenbundes erfolgte erst im Jahr 1947.

Unter Stadtpfarrer Albert Susann entstand im heutigen Bad Kissinger Stadtteil Winkels die St.-Bonifatius-Kirche. Während seiner Amtszeit bekam die Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche u. a. eine Warmluftheizung[79], ein elektrisches Glockengeläute[80] und eine neue Orgel[81].

Pfarrer Susann, dessen Amtszeit in die NS-Zeit fiel, strich im Jahr 1939 (auf Anweisung der Kriminalpolizei, die dieses Vorgehen mit Verkehrsstörung begründete) die Erstkommunionsprozession von der St.Jakobus-Kirche zur Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche und kürzte die Fronleichnamsprozession.[82]

Evangelische Kirche

Lange Zeit gab es in Kissingen nur wenige Bürger evangelischen Glaubens. Für das Jahr 1578 ist ein „Protestantischer Diakonus“ namens Nicolaus Nicander verbürgt. Die im Jahr 1803 einsetzende Säkularisation ermöglichte ein auch durch den Kurbetrieb gefördertes Anwachsen der evangelischen Gemeinde im Ort.

Durch die steigende Zahl von evangelischen Kurgästen veranlasst, beauftragte König Ludwig I., der mit der evangelischen Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen verheiratet war, den Architekten Friedrich von Gärtner, der in den 1830er Jahren im Auftrag des Königs das Kurviertel mit dem Arkadenbau errichtet hatte, auch mit dem Bau der 1847 eingeweihten und 1891 erweiterten Erlöserkirche.

Ab 1. März 1850 war Kissingen Vikariat; dieses wurde sechs Jahre später selbständig sowie am 28. Juni 1864 von König Ludwig II. zur Pfarrei erhoben.

Heute hat die evangelische Gemeinde von Bad Kissingen und Umgebung etwa 8.000 Mitglieder.

Russisch-Orthodoxe Kirche

Kirche des Sergius von Radonesch

Erste Pläne, ein russisches Gotteshaus in Kissingen zu errichten, stammen aus dem Jahr 1856, doch zerschlugen sich diese, da man den Kirchenbau dem russischen Zar Alexander II. anlässlich seines Kissingenbesuches schenken wollte, dieser Besuch aber nicht zustande kam. Da durch zwei spätere Kuraufenthalte des Zaren in der Kurstadt und durch eine Eisenbahnlinie zwischen Russland und Deutschland die Zahl russischer Kurgäste stieg, kam es am 20. Juli 1898 schließlich doch noch zur Grundsteinlegung für die Kirche des Sergius von Radonesch.

Erster und Zweiter Weltkrieg brachten das russische Gemeindeleben in Bad Kissingen zeitweise zum Erliegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte der russische Wohltätigkeitsverein „Bruderschaft des heiligen Fürsten Wladimir Bratstwo“ im Jahr 1961 seinen Sitz nach Bad Kissingen. Einen Aufschwung erfuhr das russische religiöse Leben in der Kurstadt durch die Einwanderung deutschstämmiger Aussiedler aus der früheren Sowjetunion nach dem Fall des Eisernen Vorhangs.

Judentum

Die Neue Synagoge von Bad Kissingen; zerstört im Novemberpogrom von 1938.

Geschichte

Die ersten jüdischen Einwohner der Stadt lassen sich für das 13. Jahrhundert nachweisen. Seit dem Rintfleisch-Pogrom von 1298 lebten sie als Schutzjuden u. a. des Adelsgeschlechtes von Erthal in Kissingen, was zu ihrer Ghettoisierung im Stadtleben führte. Die Situation besserte sich für die Juden erst durch das Bayerische Judenedikt von 1813; im Jahr 1839 entstand das Distriktsrabbinat Bad Kissingen.

Waren die verstorbenen Kissinger Juden zunächst auf dem Jüdischen Friedhof von Pfaffenhausen (im heutigen Hammelburger Stadtteil Pfaffenhausen) bestattet worden, wurde 1817 in der Bergmannstraße der Jüdische Friedhof in Bad Kissingen eingeweiht; bereits vor der NS-Zeit kam es auf diesem im Jahre 1925 zu einem ersten Fall von Schändung. Als Ersatz für das 1705 entstandene jüdische Gotteshaus wurde 1851/52 die Alte Synagoge errichtet. Im Jahr 1902 entstand in der Promenadestraße die Neue Synagoge als aufwändiges Bauwerk, da man als Gastgeber jüdischer Kurgäste ein repräsentatives Gotteshaus wünschte; die Alte Synagoge wurde 1927/28 abgerissen. In der Neuen Synagoge war auch Ludwig Steinberger, Vater des späteren Physik-Nobelpreisträgers Jack Steinberger, als Kantor tätig. Zu dieser Zeit war die jüdische Gemeinde von Bad Kissingen mit 504 Mitgliedern im Jahr 1925 eine der zehn größten jüdischen Gemeinden innerhalb von Bayern.

Die Judenverfolgung durch die NS-Machthaber machte sich auch in Bad Kissingen bemerkbar. Im Jahr 1934 sorgte die Schwimmbadaffäre für internationales Aufsehen, als der Stadtrat Juden den Zutritt zum städtischen Schwimmbad verweigerte, woraufhin zahlreiche jüdische Kurgäste der Stadt fernblieben. Oberbürgermeister Dr. Max Pollwein ließ das Eintrittsverbotschild mit dem Abbruch der Badeanstalt entfernen. Im Jahr 1936 wurde der jüdische Friedhof zum Ziel von Schändungen, als Grabsteine umgestoßen und die Fensterscheibe des Taharahauses eingeworfen wurden. Im Zuge der Pogromnacht vom 9. November 1938 kam es auch zu Beschädigungen an der Neuen Synagoge. Obwohl die Schäden reparabel waren, ließ der Bad Kissinger Stadtrat sie im Lauf des Jahres 1939 abreißen.

Im Lauf des Jahres 1942 kam es zu Deportationen jüdischer Einwohner nach Izbica und Theresienstadt; insgesamt 69 Bad Kissinger Juden, unter ihnen der Arzt Sally Mayer sowie Gustav Neustädter, der letzte Vorsteher der Jüdischen Kultusgemeinde in Bad Kissingen, kamen dadurch ums Leben[45]; Jack Steinberger hatte bereits 1934 in die USA fliehen können. Als es nach Kriegsende keine Einwohner jüdischen Glaubens mehr in Bad Kissingen gab[85], hörte dadurch auch die jüdische Gemeinde von Bad Kissingen auf zu existieren[44].

Nach Kriegsende wohnten wieder 25 Juden im Ort, doch war kein ehemaliger Bad Kissinger Jude unter ihnen, da keiner der während der NS-Zeit aus Bad Kissingen geflohenen Juden wieder in den Ort zurückkehrte. Im Jahr 1959 entstand in der Promenadestraße ein Betsaal, der im August 1996 zur Erinnerung an dessen 1989 verstorbenen Gründer und Vorbeter in Josef-Weissler-Synagoge umbenannt wurde. Im Jahr 1993 entstand in der Rosenstraße mit dem Hotel Eden-Park das einzige koscher geführte Gästehaus in Deutschland. 1994 kam es zu einer erneuten Schändung des jüdischen Friedhofs; Täter waren zwei Heranwachsende, die zum Ersatz des angerichteten Schadens sowie zur Ableistung von Arbeitsstunden verurteilt wurden.

Stolperstein für Stadtrat Otto Goldstein

Bad Kissinger Stolpersteine

Am 8. Oktober 2008 beschloss der Stadtrat von Bad Kissingen, im Rahmen des Stolpersteine-Projektes zum Gedenken an Opfer des Nazi-Regimes auch Stolpersteine in der Kurstadt zu verlegen.

Schüler beim Putzen der Stolpersteine

Daraufhin formierte sich die Bürger-Initiative Bad Kissinger Stolpersteine. Am 19. Juni 2009 wurden die ersten Stolpersteine in der Kurstadt zur Erinnerung an Opfer des Nazi-Regimes vor deren letztem Wohnhaus oder letzter Wirkungsstätte im Bürgersteig verlegt.[86][87] Aktuell gibt es 51 Stolpersteine in Bad Kissingen (Stand: Mai 2012).[88]

Bisher verlegte Stolpersteine (Auswahl)
Name Daten[89] Beruf/Anmerkung Todesursache Standort
Otto Goldstein 1889–1933 Kaufmann, Unternehmer, Stadtrat Suizid nach Amtsenthebung Rathausplatz 1
(vor dem Rathaus)
Ludwig Loewenthal
mit Sohn Willi
1898–1944 Bankier Tod im KZ Theresienstadt Ludwigstraße 5
Sally Mayer
mit Ehefrau Irma, geb. Bretzfelder
1889–??1944 Allgemeinmediziner und Badearzt, Leiter des Kranken- und Altersheimes der Israelitischen Kranken- und Pfründnerhausstiftung in Würzburg Deportation ins KZ Theresienstadt und weiter ins KZ Auschwitz Kurhausstraße 12
Philipp Münz
mit Sohn Alfred
1864–1944 Allgemeinmediziner und Badearzt, Gründer und leitender Arzt der Israelitischen Kinderheilstätte Tod im KZ Theresienstadt Theresienstraße 1
Gustav Neustädter
mit Ehefrau Paula, geb. Bacharach, und Sohn Ernst David
1892–?? Letzter Vorsteher der Jüdischen Kultusgemeinde, Gründer des Schochtimverbandes Bayern Deportiert ins Ghetto Izbica Promenadestraße 2
Siegfried Wahle 1869–1941 Sanitätsrat, Allgemeinmediziner Deportiert ins KZ Kauen Ludwigstraße 9

Politik

Stadtrat

Der bis 2014 gewählte Bad Kissinger Stadtrat besteht aus

Stadtoberhäupter

Kay Blankenburg, Oberbürgermeister seit 2008
Oberhäupter von Bad Kissingen seit 1847
Name Amtsbezeichnung Amtszeit
Donat Fuß Stadtvorstand 1847–1854
Gerhard Linhard 1854–1865
Carl Fleischmann Ehrenamtlicher Interimsstadtvorstand 1865–1866
Valentin Fuchs Rechtskundiger Bürgermeister 1866–1869
Dr. Gottlieb Full 1869–1878
Josef Feldbauer 1879
Carl Fürst 1879–1882
Theobald Ritter von Fuchs 1883–1917
Eduard Bauch 1917–1919
Dr. Max Pollwein[90] 1919–1939
Dr. Adalbert Wolpert Oberbürgermeister 1939–1944
Dr. Franz Meinow 1945–1946
Franz Rothmund 1946–1947
Dr. Karl Fuchs 1947–1952
Dr. Hans Weiß[91] 1952–1984
Georg Straus 1984–1990
Christian Zoll 1990–2002
Karl Heinz Laudenbach 2002–2008
Kay Blankenburg seit 2008

Wappen

Stadtwappen

Blasonierung

In Silber eine rote Torburg mit drei gezinnten Türmen, deren mittlerer blau behelmt und mit einem von Schwarz und Silber geteilten Schild belegt ist; darin eine abgeschnittene Greifenklaue in verwechselten Farben

Wappengeschichte

Kissingen erhielt die Stadtrechte während der Herrschaft der Grafen von Henneberg vor 1280, in deren Besitz es seit 1234 war. Es sind keine Siegel für die Zeit vor dem 16. Jahrhundert bekannt.

Das älteste bekannte Siegel zeigt bereits das heutige Wappen: Eine Torburg mit geschlossenem Tor und drei Türmen, der mittlere Turm belegt mit einem Schildchen mit dem Wappen einer Nebenlinie der Truchsesse von Henneberg. Zu dieser Zeit gehörte Kissingen bereits zum Hochstift Würzburg, zu dem es 1394 durch die Grafen Swantibor aus Pommern und die Burggrafen von Nürnberg gekommen war und bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation 1803 verblieb. Einzelheiten der Wappendarstellungen änderten sich öfter im Verlauf der Jahrhunderte. Das Wappen der Truchsesse von Henneberg war ein schwarzer Hennenfuß auf goldenem Grund. Dieses Wappen führte die Stadt bis 1927.

1927 fügte das Hauptmünzamt München ohne Beschlussfassung der Stadt das ähnliche Wappen der Herren von der Kehre, einen von Schwarz und Silber geteilten Schild mit einem Hennenfuß in verwechselten Farben in das Stadtsiegel ein. Der Fehler wurde nicht bemerkt. Seit dieser Zeit führt die Stadt in dieser Form.

Wappenführung seit dem 16. Jahrhundert.

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften mit:[92]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rosengarten und Regentenbau, Wahrzeichen der Stadt. Im Vordergrund der „Flötenspieler“ von Helmut Bourger.

Museen

Regentenbau
  • Bismarck-Museum in der Oberen Saline
  • Spielzeugwelt, das Spielzeugmuseum in der Oberen Saline
  • das Kardinal-Döpfner-Museum in Bad Kissingen-Hausen erinnert an Julius Döpfner
  • Jüdisches Gemeindehaus: Dauerausstellung Jüdisches Leben

Bauwerke

Baumeister Balthasar Neumann zeichnete 1738 die Gesamtansicht vom spätmittelalterlichen Kissingen mit einer dicken Stadtmauer und 14 Türmen auf einem Geviert von 240 mal 240 Metern. Von der Stadtmauer, die um 1350 errichtet wurde, sind noch der Feuerturm und die Mauer am Eisenstädter Platz zu sehen.

Profanbauten

Zu den bedeutenden Gebäuden der Stadt gehört das Alte Rathaus, ein Renaissancebau aus dem Jahr 1577. Zwischen 1838 und 1913 entstanden rund um den heutigen Kurgarten der Arkadenbau von Friedrich von Gärtner sowie 1839 dessen Krugmagazin und nach Plänen von Max Littmann die Wandelhalle mit integrierter Brunnenhalle. Ein weiteres Gebäude von Max Littmann ist der Regentenbau. Von ihm stammt auch das bereits 1905 fertiggestellte Jugendstil-Kurtheater. Das Bahnhofsgebäude mit seiner klassizisierten Neurenaissance-Fassade, vor dem sich ein von Balthasar Schmitt angefertigtes Kriegerdenkmal für den Krieg von 1870/71 befindet, wurde 1874 unter der Leitung von Friedrich Bürklein fertiggestellt. Über der Stadt thront die um 1180 entstandene Burgruine Botenlauben im Stadtteil Reiterswiesen. Einen modernen Akzent setzt die 2004 eröffnete KissSalis Therme, eines der größten europäischen Wellnessbäder und das größte städtische Bauprojekt nach dem Zweiten Weltkrieg.

Weitere Anziehungspunkte sind das Luitpoldbad mit integriertem Spielcasino im Kurpark, errichtet 1878–1880 von Heinrich von Hügel in Zusammenarbeit mit Wilhelm Carl von Doderer. Seitdem bildet es den Nordflügel des Luitpoldbades. Um 1900 war das inzwischen seit Ende der 1970er Jahre leerstehende Luitpoldbad mit seinen 236 Badekabinen das größte Bad Europas. Auch der Wittelsbacher Turm, der Ludwigsturm, der Bismarckturm sowie das Bismarck-Denkmal sind bekannte Wahrzeichen der Kurstadt.

Im Jahr 1739 wurde von Balthasar Neumann das „Hotel Royal de Bain“ errichtet, später zum „Königlichen Kurhaushotel“ ausgebaut und zuletzt als „Steigenberger Hotel Bad Kissingen“ geführt. Das Hotel wurde am 31. Oktober 2010 nach 271-jährigem Betrieb geschlossen und als Hotel aufgegeben.

Direkt am Rand des Kurparks wurde 1927 durch den Architekten Joseph Hennings der Städtische Schlachthof errichtet. Der Bau, in dessen Architektur Elemente des Neuen Bauens und des Jugendstils einflossen, wird seit 2001 nicht mehr genutzt und hat heute (2011), wie andere Bauten in der Stadt auch, eine ungewisse Zukunft.[93]

Kirchen

Stadtpfarrkirche

Baudenkmäler

Jugendmusikkorps

Das Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen ist eines der wichtigsten Aushängeschilder der Stadt. Es ist ein Jugendorchester, das bereits in den USA, Schweden, Italien, Frankreich, Österreich und weiteren Ländern spielte. Dieses Blasorchester besteht aus über 80 Jugendlichen zwischen zehn und 20 Jahren. Folgende Instrumentengruppen sind vertreten: Klarinette, Quer- und Piccoloflöte, Saxophon, Horn, Posaune, Euphonium, Tuba, Trompeten und Schlagwerk.

Kurorchester

Die ersten Anfänge der Kissinger Kurmusik, deren genaue Anfänge allerdings im Dunkeln liegen, finden sich im 17. Jahrhundert. Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn verfügte ab 1642 über ein eigenes Ensemble und reiste mit diesem auch nach Kissingen. Im Lauf der Zeit wuchs das Orchester auf bis zu 45 Mitglieder unter Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim heran; jedoch stagnierte das Kissinger Musikleben unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim.

Im Jahr 1828 stellte der Arzt Adam Elias von Siebold fest: »Die Musik in Kissingen war seit mehreren Jahren sehr schlecht, obschon die Curgäste ein bedeutendes Honorar dafür zahlten.«[94]. So engagierten die Gebrüder Bolzano, Pächter des Badebetriebes und der Trinkkur von Kissingen, im Jahr 1836 das aus 15 böhmischen Musikern bestehende Orchester von Johann Kliegl erstmals für die Kursaison 1837. Obwohl sich anfangs die ungünstigen Arbeitsbedingungen für die Musiker sich auch auf die Qualität ihrer musikalischen Darbietungen auswirkte, konnte das Orchester bald einen guten Ruf unter den Kurgästen aufbauen.[26]

Ab 1849 sorgten auf Durchreise befindliche Musiker wie Johann Valentin Hamm durch Aufführungen zeitgenössischer Werke für musikalisches Interesse. Im Jahr 1855 erfuhr die Kissinger Kurmusik neuen Auftrieb durch die Verpflichtung von Wilhelm Heinefetter als Kapellmeister, der zwecks einer Einkommensverbesserung für die Musiker bei den Besuchern der Kurkonzerte Sammlungen durchführte. Er wurde jedoch verdächtigt, mit den Einnahmen den Bau seines privaten Wohnhauses finanziert zu haben. Auch sein 1871 eingesetzter Nachfolger Eduard Reimann geriet in den Verdacht der Unterschlagung. Schließlich wurden im Jahr 1876 die Sammlungen unter den Kurkonzertbesuchern durch die Kurtaxe ersetzt.[26]

Kurorchester Bad Kissingen, damals (ca. 1912) Musiker des Wiener Konzertvereins

Das Jahr 1899 brachte durch die Verpflichtung des Kaim-Orchesters, den späteren Münchner Philharmonikern, unter Dr. Franz Kaim einen Wendepunkt für die Bad Kissinger Kurmusik. Das Ensemble stellte in den Sommermonaten mit 45 Mitgliedern das Kurorchester der Stadt, bis sich im Jahre 1905 das bayerische Finanzministerium außer Stande sah, die Musiker zu bezahlen, so dass ab 1906 der „Wiener Konzertverein“, Vorgängerorchester der heutigen Wiener Symphoniker, seine Funktion übernahm. Im Jahr 1919 kehrten die Münchner Philharmoniker als „Orchester des Münchner Konzertvereins“ zurück. Dadurch erfuhr das Bad Kissinger Musikleben eine neue florierende Entwicklungen und erlebte Aufführungen zeitgenössischer Komponisten wie Richard Strauss, Hugo Wolf und Arthur Honegger.[38]

Zwischen 1933 und 1945 kam das Konzertleben völlig zum Erliegen. Auch nach Kriegsende blieb es eingeschränkt, da die US-amerikanischen Truppen u. a. die Wandelhalle zur Lagerung und Reparatur ihrer Gerätschaften nutzten und den Großen Saal für Basketballspiele nutzten. Auch der Antisemitismus zeigte seine Folgen, als die zwei jüdischen Mitglieder des Orchesters, Kapellmeister Karl Snoeck und Geiger Josef Lengsfeld im Jahre 1934 entlassen wurden (Lengsfeld nahm sich kurz nach der Pogromnacht das Leben) und ab 1937 keine Werke jüdischer Komponisten mehr gespielt werden durften. Nach 1946 setzte durch die Öffnung des Kurviertels durch die Amerikaner langsam eine Erholung ein. Spürbare Fortschritte setzten im Jahr 1950 mit Generalmusikdirektor Karl Tutein ein[95]. Ab dem Jahr 1952 wirken die Hofer Symphoniker im Bad Kissinger Kurorchesterbetrieb und führen sein Niveau auf neue Höhen; ihre Tätigkeit dauerte bis zum Jahr 1979.[96]

Seitdem beschäftigt Bad Kissingen mit 13 Musikern in ganzjähriger Festanstellung das größte Kurorchester aller deutschen 350 Kurorte. Fast jeder dieser Musiker beherrscht mehrere Instrumente. Neben der typischen Formation als Kammerorchester treten deshalb diese Musiker speziell bei Tanzveranstaltungen auch in einer Blechbläser-Formation als „Ballroom Orchestra“ auf. Seit dem 1. Juni 2010 steht mit der aus Bulgarien stammenden Kapellmeisterin Elena Iossifova erstmals in der langjährigen Tradition des Bad Kissinger Kurorchesters eine Frau am Dirigentenpult des Ensembles.[97][98] Am 20. März 2011 nahm Posaunist Roman Riedel als einer von nur zwei deutschen Musikern im „YouTube Symphony Orchestra 2011“ bei dem vom Videoportal YouTube in Sydney (Australien) veranstalteten Konzert im Sydney Opera House teil.[99]

Im April 2012 bekam das Bad Kissinger Kurorchester mit seinen 727 jährlichen Auftritten einen Eintrag im „Guinness-Buch der Rekorde“ für das Orchester mit den meisten Auftritten pro Jahr.[100][101]

Parks und Naturdenkmäler

Sport

Bad Kissingen hat eine große Anzahl von Sportvereinen, dazu gehören

  • der Turn- und Sportverein Bad Kissingen 1876 e.V. mit über 1.200 Mitgliedern (Stand 2010) und über 15 Abteilungen
  • der TC RW Bad Kissingen mit seinen 10 Sand- und 2 Hallenplätzen. Höchstklassige Mannschaft sind die Herren 50 in der Bayernliga
  • als höchstklassiger Fußballverein der SV Garitz
  • der Schützenverein Edelweiß Reiterswiesen (mit Luftpistole in Bayernliga)
  • der Golfclub Bad Kissingen feierte im Jahr 2010 sein 100-jährige Bestehen

Vereine

In Bad Kissingen gibt es eine Vielzahl von Vereinen, dazu gehören

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Triathlon Bad Kissingen, Offene Triathlonveranstaltung im Kurpark (Anfang September)
  • Kissinger Sommer, vierwöchiges internationales Musikfestival (Mitte Juni bis Mitte Juli)
  • Kissinger Winterzauber, vierwöchiges internationales Musikfestival (Anfang Dezember bis Anfang Januar)
  • Rákóczi-Fest, historisches Stadtfest mit Festumzug (letztes Wochenende im Juli)
  • Kissinger KlavierOlymp, internationaler Klavier-Wettbewerb junger Talente (September/Oktober)
  • Kissinger Osterklänge, eine Veranstaltungsreihe mit Konzerten, Schauspielen, Lesungen und thematisch konzipierten Gottesdiensten der evangelischen und katholischen Kirche
  • Minnesang und Schwerterklang, mittelalterliches Ritter-Spektakel auf der Burgruine Botenlauben (3. Wochenende im September)
  • Umsonst & Draußen, Musik-Festival für die jüngere Generation im Juni
  • Abenteuer & Allrad, Europas größte Offroad-Messe (Mai/Juni)
  • ZF Sachs Franken Classic, jährliche Oldtimer-Rallye zu Pfingsten

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof Bad Kissingen, erbaut 1874 nach Plänen des Architekten Friedrich Bürklein, liegt an der Fränkischen Saaletalbahn Gemünden am MainEbenhausen. Dort verkehren Züge der Erfurter Bahn, die über Ebenhausen hinaus bis Schweinfurt fahren. Neben mehreren Regionalbuslinien, die in den Landkreis führen, erschließen mehrere Stadtbuslinien alle Stadtteile. Befahren werden die Linien von den KOB und der OVF.

Durch das Stadtgebiet verlaufen die B 286 (Schweinfurt–Bad Brückenau) und die B 287 (HammelburgMünnerstadt). Die nächsten Autobahnen sind die A 7 (KasselFulda-Würzburg) und die A 71 (Erfurt–Schweinfurt).

Von April bis Oktober besteht die einzige in Deutschland noch in Betrieb befindliche Postkutschenlinie Bad Kissingen–Bad Bocklet.

Öffentliche Einrichtungen

In Bad Kissingen befindet sich eine Außenstelle des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung.

Ansässige Unternehmen

Bildung

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • F. J. Reichardt: Adressbuch von Kissingen. Mit einer Kurzen Geschichte Kissingens, Selbstverlag, Kissingen 1865 (Digitalisat).
  • Johannes Wittich: Aphoristischer Extract Und kurtzer Bericht, des mineralischen Sauerbruns zu Kissingen, im Fürstenthumb Francken, von seiner Krafft und Wirckunge. (Gestellt durch Iohannem Wittichium Reipublicæ Arnstadianæ Medicum) Erffurdt (Erfurt) 1589 (in der Druckerei Georg Baumann – erste Untersuchung über die Heilwirkung der Kissinger Quellen).
  • Johannes Bartholomäus Adam Beringer: Gründlich- und Richtigste Untersuchung Deren Kißinger Heyl- und Gesundheits-Brunnen. Würzburg 1738.
  • Johann Adam Maas: Kissingen und seine Heilquellen. Würzburg 1820.
  • F. A. Jäger: Geschichte des Städtchens Kissingen und seiner Mineralquellen. Ingolstadt 1823.
  • Franz Anton von Balling: Die Heilquellen und Bäder zu Kissingen für Kurgäste. Frankfurt a. M., Kissingen 1855.
  • Anton Memminger: Kissingen – Geschichte der Stadt und des Bades. Würzburg 1923.
  • Walter Mahr: Geschichte der Stadt Bad Kissingen. Bad Kissingen 1959.
  • Franz Warmuth: 100 Jahre Herz Jesu Pfarrei Bad Kissingen – Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Bad Kissingen. Bad Kissingen 1984.
  • Hans-Jürgen Beck, Rudolf Walter: Jüdisches Leben in Bad Kissingen. Bad Kissingen 1990.
  • Winfried Schmidt: Bad Kissingen und seine Gäste – ziemlich unernste Verse. Mit Ill. von Edith M. B. Kastner. Bad Kissingen 1992.
  • Werner Eberth: Bismarck und Bad Kissingen. Bad Kissingen 1998.
  • Denis A. Chevalley, Stefan Gerlach: Denkmäler in Bayern – Stadt Bad Kissingen, Edition Lipp (1998). ISBN 3-87490-577-2.
  • Gleb Rahr: Hundert Jahre russische Kirche Bad Kissingen. Lindenberg 1999. ISBN 3-933784-04-2.
  • Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hrsg.): 1200 Jahre Bad Kissingen, 801–2001, Facetten einer Stadtgeschichte. Festschrift zum Jubiläumsjahr und Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Sonderpublikation des Stadtarchivs Bad Kissingen. Verlag T. A. Schachenmayer, Bad Kissingen 2001. ISBN 3-929278-16-2.
  • Gerhard Wulz: Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen. Ein Führer mit Kurzbiografien. Bad Kissingen 2001. ISBN 3-934912-04-4.
  • Peter Ziegler: Prominenz auf Promenadenwegen. Kaiser, Könige, Künstler, Kurgäste in Bad Kissingen. Hrsg. v.d. Stadt Bad Kissingen. Verlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 2004. ISBN 3-87717-809-X.
  • Thomas Künzl: Drei Wochen in Kissingen. in: Main-Post vom 21. April 2007, Würzburg 2007 (Übersetzung des Reiseberichts des Amerikaners Abner Weyman Colgate aus dem Jahre 1868).
  • Bad Kissinger Museums-Informationen (Hrsg.: Peter Weidisch), Heft 2: Die Frühzeit des Bades Kissingen, Verlag Stadt Bad Kissingen, Bad Kissingen 2008, ISBN 3-934912-10-9

Weblinks

 Commons: Bad Kissingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Bad Kissingen – Reiseführer
 Wikisource: Bad Kissingen – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. 2,0 2,1 „Bad Kissingen ist Rosenstadt!“ auf www.badkissingen.de
  3. www.badkissingen.de – Wohnbevölkerung (PDF; 14 kB)
  4. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111111/221854&attr=OBJ&val=1563
  5. 5,0 5,1 www.badkissingen.de – Stadtteile, Klima und Lage
  6. Ortsakten Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Außenstelle Würzburg
  7. Reinhard von Bibra: Bodenlauben bei Bad Kissingen, 1903
  8. Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Monumenta Boica, Band 37, Nr. 437
  9. Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Monumenta Boica, Band 38, Nr. 50 (1293 Mai 13)
  10. Walter Mahr: Geschichte der Stadt Bad Kissingen. Ein Abriß., Bad Kissingen, 1959
  11. Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hg.): 1200 Jahre Bad Kissingen, 801-2001, Facetten einer Stadtgeschichte. Festschrift zum Jubiläumsjahr und Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, S. 68
  12. Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Monumenta Boica, Band 46, Nr. 327 (1394 Februar 18)
  13. Walter Mahr, Geschichte der Stadt Bad Kissingen. Ein Abriß, Bad Kissingen 1959, S. 56
  14. 14,0 14,1 Stadtarchiv Bad Kissingen, A, 15
  15. Michael Stöger: Entwurf zu einer Geschichte Bad Kissingens, Bad Kissingen 1896
  16. 16,0 16,1 16,2 Stadtarchiv Bad Kissingen, A, 58
  17. Stadtarchiv Bad Kissingen, A, 65
  18. Stadtarchiv Bad Kissingen, A, 66
  19. Walter Mahr: Geschichte der Stadt Bad Kissingen. Ein Abriß, Bad Kissingen 1959, S. 90
  20. Johann Baptist Scharold: Erinnerungen aus der Geschichte der Kurbrunnen und Kuranstalten zu Kissingen, Kitzingen 1838, S. 49f.
  21. Stadtarchiv Bad Kissingen, Statistische Sammlung, Nr. 23
  22. Georg Schmidl: Bad Kissingen. Beitrag zur neueren Geschichte der mainfränkischen Bäderstadt, Bad Kissingen 1958, S. 48–55
  23. Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, Band 59, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, 2007, Seite 297 (Auszug)
  24. Bayerisches Staatsarchiv Würzburg, LRA Bad Kissingen, 940
  25. A. B. Granville: Spas of Germany, 2. Auflage, London 1839, S. 383
  26. 26,0 26,1 26,2 www.badkissingen.de – Der Aufstieg zum Weltbad (1836–1870)
  27. Entschließung StMdI, 8. Juli 1865. Siehe auch „Saale-Zeitung“ Nr. 81, vom 26. August 1865, einsehbar im Stadtarchiv Bad Kissingen
  28. „Saale-Zeitung“ vom 28. November 1865, einsehbar im Stadtarchiv Bad Kissingen
  29. Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt vom 2. Mai 1867, „Gesetz, den Bau einer Eisenbahn von Schweinfurt nach Kissingen betreffend“, 28. April 1867
  30. Saale-Zeitung“, 11. Oktober 1871
  31. Stadtarchiv Bad Kissingen, Ratsprotokoll 1886; ferner auch „Saale-Zeitung“ vom 1., 5., 6. und 8. Januar 1887
  32. Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bayern, Band 5, Teil 1, Verlag Kohlhammer, 1971, Seite 82 (Auszug)
  33. Schreiben vom 15. März 1893. Duplikat im Stadtarchiv Bad Kissingen, Zeitgeschichtliche Sammlung
  34. Stadtarchiv Bad Kissingen, Zeitgeschichtliche Sammlung: Das Wasserwerk der Stadt Bad Kissingen, Bad Kissingen 1929
  35. „Saale-Zeitung“ vom 15. Juni 1880, einsehbar im Stadtarchiv Bad Kissingen
  36. Stadtarchiv Bad Kissingen, B 620, Schreiben vom 17. März 1883
  37. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, MInn 54329
  38. 38,0 38,1 www.badkissingen.de – Das Münchner Kaim-Orchester (1899–1905)
  39. 39,0 39,1 Stadtarchiv Bad Kissingen, B 621
  40. Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt, 1907, S. 849
  41. Laut Statistik der Staatlichen Kurverwaltung
  42. Stadtarchiv Bad Kissingen, Ratsprotokolle, 3. und 16. Juli 1929
  43. Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hrsg.): 25 Jahre Große Kreisstadt Bad Kissingen. Ein Stadtmagazin., Bad Kissingen, 1997, S. 80
  44. 44,0 44,1 Baruch Zvi Ophir, Falk Wiesmann (Hrsg.): Die Jüdischen Gemeinden in Bayern 1919–1945. Geschichte und Zerstörung, München/Wien 1979, S. 15
  45. 45,0 45,1 Jüdische Mitbürger 1934–1945. Dokumentation des Stadtarchivs Bad Kissingen
  46. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 117
  47. Hans Hubert Hofmann, Hermann Hemmerich: Unterfranken, Geschichte seiner Verwaltungsstruktur seit dem Ende des alten Reiches 1814–1980, Würzburg 1981, S. 27ff.
  48. Stadtarchiv Bad Kissingen, Zentralgeschichtliche Sammlung, Kreutzberg, ebd.
  49. „Kreisheimatpfleger Werner Eberth feiert 75. Geburtstag“ – „Main-Post“-Artikel vom 17. Dezember 2010
  50. Werner Eberth: Beiträge zur Geschichte von Hausen und Kleinbrach, Band 1. Theresienbrunnen-Verlag, Bad Kissingen 2009, S. 24ff.
  51. Eingemeindungsverträge nach Stadtarchiv Bad Kissingen, Ratsprotokolle
  52. Thomas Ahnert und Peter Weidisch (Hrsg.): 25 Jahre große Kreisstadt Bad Kissingen – Ein Stadtmagazin, Bad Kissingen, Verlag Stadt Bad Kissingen, 1997, S. 16–21
  53. „Nicht jeder Kissinger wollte seit jeher einer sein – 40 Jahre Große Kreisstadt: Gebietsreform von 1972 feiert Jubiläum“ – „Main-Post“-Artikel vom 27. Januar 2012
  54. Thomas Ahnert und Peter Weidisch (Hrsg.): 25 Jahre große Kreisstadt Bad Kissingen – Ein Stadtmagazin, Bad Kissingen, Verlag Stadt Bad Kissingen, 1997, S. 19
  55. Daten nach Stadt Bad Kissingen, Einwohnermeldeamt, Meldebuch.
  56. Wettbewerb „Entente Florale“ auf www.badkissingen.de
  57. „Wo der Freistaat Millionen verbuddelt“ – „Main-Post“-Artikel vom 7. November 2010
  58. badkissingen.de – „Hochwasserschutz“
  59. Erst geht der Gast, dann der Name, in: Main-Post vom 16. Oktober 2010
  60. Ade nach 442 Übernachtungen, in: Main-Post vom 18. Oktober 2010
  61. Neue Perspektiven beim Kurhaushotel – „Main-Post“-Artikel vom 15. September 2011
  62. Mehr Chancen fürs Kurhaushotel – „Main-Post“-Artikel vom 5. Oktober 2011
  63. Feurings Konzept wird favorisiert, in: Main-Post vom 22. November 2011
  64. Kurhaushotel: Freistaat schließt Finanzlücke – „Main-Post“-Artikel vom 28. November 2012
  65. Adolar Zumkeller: Urkunden und Regesten zur Geschichte der Augustinerklöster Würzburg und Münnerstadt, in: Quellen und Forschung zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg, Quellen und Forschung zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg, Band XVIII, 1. Teilband, Würzburg 1966, Nr. 117, 1357 April 30
  66. Erwin Riedenauer: Die Landämter des Hochstifts Würzburg . ihr Personal im 17. und 18. Jahrhundert, in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter, 37./38. Band, 1975, S. 439ff.
  67. Hans Eugen Specker: Nachtridentische Visitationen im Bistum Würzburg als Quelle für die katholische Reform, in: Gegenreformation, Herausgeber zeeden, Ernst Walter, Darmstadt 1973
  68. Diözesanarchiv Würzburg – Dekanat Münnerstadt, VRVR 1568–1614, hier: 1613
  69. Franz-Josef Bendel: Karte des Bistums Würzburgs, in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 2/1934
  70. Stadtarchiv Bad Kissingen – Kissingen Rechnungen aller Einnamb und Ausgab, 1603/1604
  71. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Urkunde Nr. 1 – Urkunde des Carmelitengenerals FR Marius Venturinus
  72. Ignaz Gropp: Collectio Novissima, Scriptorum, TOM IV – Würzburg, S. 251
  73. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Gotteshaus-Rechnung 1760ff.
  74. Diözesanarchiv Würzburg – Kasten 3 – Pfarrei Akten Kissingen, Vierzehnheiligen-Bruderschaft, Brief des Pfarrers Gutbrod an das Bischöfliche Ordinariat am 7. Januar 1860
  75. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Katholischer Gesellenverein Bad Kissingen: Die Grundgesetze des Katholischen Gesellenvereins, bestätigt 1925
  76. Hans Karl Schäfer: 75jähriges Gründungsfest der Kolpingfamilie Bad Kissingen, 1907–1982"
  77. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Anm. 90, Sitzung vom 19. September 1945
  78. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Anm. 111, Abschrift eines Schreibens des Vereinspräses Leopold Schwarz, 1937
  79. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Anm. 79, Sitzung vom 27. April 1936
  80. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Anm. 79, Sitzung vom 10. August 1936
  81. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Anm. 79, Sitzung vom 27. Oktober 1940
  82. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Anm. 69 – Sitzung vom 23. April 1939
  83. Die Daten stammen, soweit nicht anders angegeben, aus Franz Warmutha 100 Jahre Herz Jesu Pfarrei Bad Kissingen – Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Bad Kissingen. Bad Kissingen 1984, S. 95
  84. bistum-wuerzburg.de – „Mit glühendem Eifer“
  85. Stadtarchiv Bad Kissingen, Zeitgeschichtliche Sammlung, Zusammenstellung der Stadt Bad Kissingen, 25. April 1947
  86. Websites der „Bad Kissinger Stolpersteine“
  87. Artikel-Sammlung der Main-Post
  88. "Bad Kissinger Stolpersteine" – eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern
  89. Fragezeichen als Todesjahr zeigen an, dass Todesumstände und Datum unbekannt sind.
  90. seit 1927 Oberbürgermeister
  91. Dr. Hans Weiß war mit 32 Jahren bei Amtsantritt jüngster bayerischer Oberbürgermeister seiner Zeit sowie am Ende seiner Amtszeit der dienstälteste OB; nach ihm wurde im Jahr 1984 der Bad Kissinger Hans-Weiß-Sportpark benannt.
  92. Städtepartnerschaften
  93. Da hilft nur noch ein Wunder' in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 26. August 2011, Seite 34
  94. Adam Elias von Siebold: Ausführliche Beschreibungen der Heilquellen zu Kissingen und ihre Auswirkung besonders bei Frauenzimmerkrankheiten, 1828
  95. www.badkissingen.de – Ende und Neuanfang (1943–1951)
  96. www.badkissingen.de – Die Hofer Symphoniker (1952–1979)
  97. „Bad Kissingen – Kurorchester mit neuer Kapellmeisterin“ – Artikel auf br-online.de vom 1. Juni 2010
  98. „Eine Geigerin schwingt jetzt den Taktstock“ – „Main-Post“-Artikel vom 28. Mai 2010
  99. „Countdown fürs Konzert läuft“ – „Main-Post“-Artikel vom 18. März 2011
  100. „Bad Kissingen im Guinness-Buch“ – „Main-Post“-Artikel vom 6. April 2012
  101. „Kurorchester ist im Guinness-Buch“ – „Saale-Zeitung“-Artikel vom 5. April 2012
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