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Ayelet Zurer

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Ayelet Zurer während der Dreharbeiten zu Illuminati in Rom, Juni 2008

Ayelet July Zurer (hebräisch איילת זורר; * 28. Juni 1969 in Tel Aviv) ist eine israelische Schauspielerin. Das frühere Model begann ab den 1990er Jahren eine Schauspielkarriere einzuschlagen und avancierte zu einer der populärsten Aktricen Israels. Bisher trat sie in mehr als 20 Film- und Fernsehrollen, überwiegend Dramen, in Erscheinung. Einem breiten Publikum wurde sie vor allem durch ihre Hauptrolle in dem israelischen Spielfilm Nina's Tragedies (2003) und Auftritten im internationalen Kino wie München (2005), 8 Blickwinkel (2008) oder Illuminati (2009) bekannt.

Biografie

Ayelet Zurer wurde 1969 in Israel geboren. Sie wuchs in Tel Aviv auf und galt laut eigenen Aussagen in ihrer Kindheit als scheu.[1] Als Jugendliche begann sie schließlich als Model zu arbeiten, absolvierte den Militärdienst und schrieb sich an einer Schauspielschule ein.[2][3] Zuvor hatte sie einen Freund zu einem Vorsprechen begleitet.[1] Der eigentliche Beweggrund für Zurer, Schauspielunterricht zu nehmen, waren ihre Freunde, die auf dieselbe Schule gingen. Erst nach der Rolle eines jungen Mannequins in einer Schulaufführung von Rainer Werner Fassbinders Stück Die bitteren Tränen der Petra von Kant, in der sie von eigenen Erfahrungen als Model in Japan profitieren konnte, fasste sie den Entschluss eine Karriere als Schauspielerin einzuschlagen.[2] Ab Anfang der 1990er Jahre begann Zurer im israelischen Kino und Fernsehen Fuß zu fassen. Ihr Spielfilmdebüt gab sie 1991 mit einer Nebenrolle an der Seite von Sophie Marceau und Richard Berry in Alexandre Arcadys Drama Im Schatten der Golanhöhen. 1996 besuchte sie erstmals die Vereinigten Staaten und arbeitete später in New York mit der Habitual Theatre Group zusammen und studierte bei George Morrison am New Actors Workshop, dessen Mitbegründer der bekannte Filmregisseur Mike Nichols ist.[3] „Ich sah diesen Schritt nicht darin, irgendetwas aufzugeben, sondern vorwärts zu kommen.“, so Zurer über ihren Weggang aus Israel.[2]

Den Durchbruch als Filmschauspielerin in ihrem Heimatland ebnete Zurer die weibliche Hauptrolle neben Yehezkel Lazarov in Yossi Somers Liebesdrama The Dybbuk of the Holy Apple Field. Die israelische Version des Romeo und Julia-Stoffes, lose auf einem Theaterstück von Sholom Ansky basierend, brachte ihr 1997 eine Nominierung für den Israelischen Filmpreis ein. Daraufhin agierte sie in so unterschiedlichen Rollen wie als Kellnerin in einem griechisch-jüdischen Dorf (Desperado Square, 2001), als Beckie in der Pinchas-Rutenberg-Biografie Rutenberg (2003), als vergewaltigte und misshandelte Sozialarbeiterin in Arnon Zadoks Wild Dogs (2007) und als nervöse und attraktive Titelheldin in Savi Gabizons Tragikomödie Nina's Tragedies (2003), die zum Objekt der Begierde ihres vierzehnjährigen Neffen avanciert. Für all diese Film wurde Zurer für den Ophir, den nationalen Filmpreis Israels nominiert. Die Trophäe als Beste Hauptdarstellerin brachte ihr schließlich Nina's Tragedies ein. 2003 konkurrierte der Film auch als offizieller israelischer Kandidat für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film und machte die Schauspielerin einem internationalen Publikum bekannt. So bewertete Filmkritiker Stephen Holden von der The New York Times Zurer aufgrund ihrer Schönheit und „lebhaften Exzentrizität“ als israelische Antwort auf die junge Diane Keaton.[4] 2005 bewarb sich Zurer dann erfolgreich für den Part der schwangeren und verständnisvollen Ehefrau eines Mossad-Agenten (gespielt von Eric Bana) in Steven Spielbergs München. Mit Spielbergs filmischer Aufarbeitung der geheimen israelischen Gegenmaßnahme, die auf den palästinensischen Überfall bei den Olympischen Spielen 1972 in München folgen, feierte die Israelin ihr Debüt im internationalen Kino und erhielt Lob seitens der Kritiker. Ihre erste englischsprachige Rolle sah Zurer daraufhin als „große Chance“ für den Einstieg in das amerikanische Filmgeschäft.[2] Seitdem plant sie, sich eine zweigleisige Karriere in der israelischen und US-Filmindustrie aufzubauen, wofür sie unter anderem mit einem Sprachtrainer arbeitete, um ihren leichten Akzent abzulegen.[1]

Einem breiten Fernsehpublikum blieb Zurer in ihrer Heimat durch die Rolle der liebeskranken Na'ama in der Fernsehserie BeTipul (2005) präsent, in der ein Psychotherapeut (gespielt von Assi Dayan) sein Leben hinterfragt und selbst seinen früheren Therapeuten aufsucht. Dem erfolgreichen Format bediente sich der US-amerikanische Fernsehsender HBO, der 2008 die Serie In Treatment mit Gabriel Byrne als Titelhelden konzipierte, in der Melissa George Zurers preisgekrönte Rolle übernahm.[1] Ihr komödiantisches Talent konnte die israelische Schauspielerin daraufhin durch die Sketch Comedy Gomrot Holchot (2006) unter Beweis stellen. Diese orientiert sich am britischen Format Smack the Pony und kreist um drei Frauen, die in Tel Aviv leben.[3] 2007 war Zurer mit Fugitive Pieces in ihrer zweiten internationalen Kinorolle zu sehen, nachdem der Regisseur Jeremy Podeswa durch München und Nina's Tragedies auf sie aufmerksam geworden war. In dem Holocaust-Drama besetzte sie Podeswa als russische Immigrantin Michaela, die das Trauma und die Schmerzen des erwachsenen Titelhelden (dargestellt von Stephen Dillane) versteht und zu akzeptieren lernt. Ein Jahr später agierte Zurer als Terroristin und Femme fatale in Pete Travis' 8 Blickwinkel. In dem Politthriller, der sich einem Attentat auf einen internationalen Anti-Terror-Gipfel annimmt, waren so bekannten Berufskollegen wie Dennis Quaid, Eduardo Noriega, Forest Whitaker oder William Hurt ihre Filmpartner. Bis 2009 folgten drei weitere Hauptrollen im internationalen Kino, darunter Ron Howards Literaturverfilmung Illuminati mit Tom Hanks, die auf Dan Browns gleichnamigen Bestseller basiert. Den Part der Physikerin und Meeresbiologin Vittoria Vetra hatte sich Zurer zuvor gegen so etablierte Hollywood-Schauspielerinnen wie Naomi Watts sichern können.[2]

Ayelet Zurer ist mit ihrem Landsmann Gilad Londovski verheiratet und lebt mittlerweile abwechselnd in Los Angeles und Israel.[1] Aus der Beziehung mit Londovski ging ein gemeinsamer Sohn hervor, der 2005 geboren wurde. Neben ihrer Schauspielkarriere arbeitete sie in der Vergangenheit nebenberuflich als Buchillustratorin.[1]

Filmografie (Auswahl)

  • 1991: Im Schatten der Golanhöhen (Pour Sacha)
  • 1993: The Revenge of Itzik Finkelstein (Nikmato Shel Itzik Finkelstein)
  • 1996: The Dybbuk of the Holy Apple Field (Ha Dybbuk B'sde Hatapuchim Hakdoshim)
  • 2001: Laila Lelo Lola
  • 2001: Desperado Square (Kikar Ha-Halomot)
  • 2003: Nina's Tragedies (Ha-Asonot Shel Nina)
  • 2003: Rutenberg (Ish HaHashmal)
  • 2004: Maktub
  • 2004: Something Sweet (Mashehu Matok)
  • 2005: BeTipul (Fernsehserie)
  • 2005: München (Munich)
  • 2006: Gomrot Holchot (Fernsehserie)
  • 2007: Fugitive Pieces
  • 2007: Wild Dogs (Rak Klavim Ratzim Hofshi)
  • 2008: 8 Blickwinkel (Vantage Point)
  • 2008: Ein Leben für ein Leben – Adam Hundesohn (Adam Resurrected)
  • 2008: Lightbulb
  • 2009: Illuminati (Angels & Demons)

Auszeichnungen

Ophir

  • 1997: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für The Dybbuk of the Holy Apple Field
  • 2000: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Desperado Square
  • 2001: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für Rutenberg
  • 2003: Beste Hauptdarstellerin für Nina's Tragedies
  • 2006: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Wild Dogs

Weitere

Awards of the Israeli Television Academy

  • 2006: Beste Darstellerin für BeTipul

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Tugend, Tom: Straddling two film industries. In: The Jerusalem Post, 28. April 2008, S. 24
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 vgl. Riley, Jenelle: Heaven sent : Ayelet Zurer goes from 'Fugitive Pieces' to 'Angels & Demons.. In: Back Stage West 15 (2008), Nr. 20, S. 8
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Burstein, Nathan: Hollywood Story : Israeli Lands (Another) Big Role. In: The Forward, 22. Februar 2008, S. B10
  4. vgl. Holden, Stephen: In Tragedy, an Opportunity for a Teenage Peeping Tom. In: The New York Times, 25. März 2005
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ayelet Zurer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.