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August Schlachter

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August Schlachter (geb. 25. Januar 1901 in Barabein / Landkreis Biberach; gest. unbekannt) war ein deutscher Architekt, der in mehreren Konzentrationslagern als Bauleiter tätig war.

Tätigkeiten im Zweiten Weltkrieg

Der studierte Bauingenieur Schlachter trat Anfang April 1933 der NSDAP (Mitgliedsnr. 2.339.579) bei und wurde schließlich auch Mitglied der SS.[1]

Im Rang eines SS-Unterscharführers leitete August Schlachter vom Mai 1940 bis zum November 1941 die SS-Neubauabteilung KL Auschwitz/Oberschlesien, die für den Aufbau des Stammlagers zuständig war.[2] Zu den dort angefertigten Bauplänen gehörte der Umbau des später als Block 11 bezeichneten Gebäudes, in dessen Keller sich Dunkelzellen befanden.[3]

Kurz nachdem Karl Bischoff die Planung eines Kriegsgefangenenlagers, dem späteren KZ Auschwitz-Birkenau, übertragen worden war, schuf dieser im Dezember 1941 die Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei Auschwitz O/S. Hans Kammler vom SS-Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft glaubte, August Schlachter sei den anstehenden größeren Aufgaben nicht gewachsen.[4] Rudolf Höß charakterisierte Schlachter später als „guter Kerl,“ dem aber „jede Großzügigkeit“ fehle.[4]

Schlachter wurde als Bauleiter nach Natzweiler versetzt, um das dortige KZ Natzweiler-Struthof einzurichten. Dort war er bis Dezember 1942 beschäftigt.[5] Anschließend war Schlachter in der Bauinspektion Kiew tätig. Im Spätherbst 1943 wurde er als Chef des Führungsstabs B 12 vom KZ Mittelbau-Dora geführt. 1944 wurde er zum SS-Hauptsturmführer befördert[5] (SS-Nr. 128.820)[6].

Nachkriegszeit

August Schlachter galt nach Kriegsende als vermisst; ein Entnazifizierungsverfahren wurde nicht durchgeführt. Schlachter arbeitete zunächst in der Landwirtschaft und trat erst 1954 in Biberach wieder als Architekt auf.

Literatur

  • Christian Gerlach, Christoph Dieckmann: Durchschnittstäter: Handeln und Motivation, Verlag Assoziation, 2000.

Einzelnachweise

  1. Aleksander Lasik: Die Organisationsstruktur des KL Auschwitz, in: Aleksander Lasik, Franciszek Piper, Piotr Setkiewicz, Irena Strzelecka: Auschwitz 1940-1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations und Vernichtungslagers Auschwitz., Band I: Aufbau und Struktur des Lagers, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Oświęcim 1999, S. 301
  2. Jean-Claude Pressac: Die Krematorien von Auschwitz – Die Technik des Völkermordes. Neuausgabe München/Zürich 1995, ISBN 3-492-12193-4, S. 175.
  3. Robert-Jan van Pelt, Deborah Dwork: Auschwitz – Von 1270 bis heute. Sonderausgabe Büchergilde Gutenberg, o.O. 1999, ISBN 3-7632-4897-8, S. 192 / Anmerkung 19 auf S. 435 belegt die Zuweisung der Mittel am 10. August 1941.
  4. 4,0 4,1 Robert-Jan van Pelt, Deborah Dwork: Auschwitz – Von 1270 bis heute. S. 233.
  5. 5,0 5,1 Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, aktual. Ausgabe Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 537.
  6. August Schlachter auf http://www.dws-xip.pl
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel August Schlachter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.