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August Lass (KPD)

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August Lass (geb. 21. Oktober 1903 in Berlin; gest. 18. November 2001 in Alt-Mariendorf) war ein Parteifunktionär der KPD. Er leitete den kommunistischen Jugendverband in Berlin-Brandenburg und war Politischer Leiter der Partei in Danzig. Nach seiner Verhaftung im November 1933 wurde er zum V-Mann und verriet Funktionäre der illegalen KPD an die Gestapo.

Leben

Der Sohn eines Schmieds erlernte den Beruf eines Mechanikers. Er wurde 1920 Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes und der Kommunistischen Jugend Deutschlands (später: KJVD). Im Februar 1923 schloss er sich der KPD an. Mitte der 1920er-Jahre wurde er Funktionär des KJVD im Bezirk Berlin-Brandenburg. Als Delegierter nahm er 1925 am X. Parteitag der KPD in Berlin teil und heiratete Wilhelmine Pauly.

Lass wurde Redakteur der Roten Fahne bzw. bei der Presse der KPD in Danzig. In der Partei war er unter dem Namen „Helmuth“ bekannt. Im Mai 1933 übernahm er die Leitung der inzwischen illegalen KPD in Danzig. Er wurde am 4. November 1933 durch die Kriminalpolizei in Danzig verhaftet und nach Marienberg (sic!) und dann nach Königsberg gebracht. Am 18. November reiste er mit Beamten der Gestapo nach Berlin und wurde hier als V-Mann tätig. Er war dafür verantwortlich, dass 25 Funktionäre der KPD in Berlin-Brandenburg in die Hände der Gestapo fielen. Zu den Verhafteten gehörten Rudolf Reutter, Hans Lübeck, Ulrich Brurein und Lambert Horn. Lass soll die Gestapo auch auf die Bedeutung des bereits inhaftierten Alfred Kattners innerhalb der KPD aufmerksam gemacht haben. Herbert Wehner, der zu dieser Zeit die Leitung der KPD in Berlin-Brandenburg inne hatte, berichtete in seinen Erinnerungen: „Laß hatte seiner Frau in einem Brief erklärt, daß er vor der Wahl gestanden habe, zu sterben, oder diese Rolle zu übernehmen. Er habe sich zum zweiten entschlossen, weil das Sterben schwer sei, besonders für eine verlorene Sache.“[1] Die KPD warnte im Februar 1934 in ihrer Zeitschrift Rundschau vor Lass als Verräter.

Ende April 1934 trat Lass in die SS ein. Er arbeitete zunächst als Mechaniker bei den Königsberger Werken und Straßenbahnen. Ab Februar 1936 arbeitete er für den SD-Oberabschnitt Nordost („marxistische Organisationen“). Während des Zweiten Weltkriegs war er von 1939 bis 1943 Gefolgschaftsmitglied bei der Wehrmacht und anschließend Navigationstruppführer bei der Fliegerhorstkompanie in Neuhausen. Er wurde im April 1945 von der Roten Armee bei Königsberg gefangen genommen. Anfang 1949 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Er arbeitete in West-Berlin wieder als Mechaniker.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lass, Wilhelmine. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz, Berlin, ISBN 978-3-320-02130-6. (online)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel August Lass (KPD) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.