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Auch

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Auch (Begriffsklärung) aufgeführt.
Auch
Wappen von Auch
Auch (Frankreich)
Auch
Region Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées
Département Gers
Arrondissement Auch
Kanton Chef-lieu von vier Kantonen
Gemeindeverband Grand Auch.
Koordinaten 43° 39′ N, 0° 35′ O43.6452777777780.58861111111111130Koordinaten: 43° 39′ N, 0° 35′ O
Höhe 130 m (115–281 m)
Fläche 72,48 km²
Einwohner 21.807 (1. Jan. 2014)
Bevölkerungsdichte 301 Einw./km²
Postleitzahl 32000
INSEE-Code
Website http://www.mairie-auch.fr/
.

Auch (ausgesprochen [oʃ]) ist eine französische Gemeinde mit 21.807 Einwohnern (Stand 1. Januar 2014) im Südwesten des Landes. Die Stadt erstreckt sich auf einer Fläche von 72,48 Quadratkilometern. Sie ist Teil der Région Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées, Präfektur (Verwaltungssitz) des Départements Gers (32) und der Sitz eines Erzbistums.

Geographie

Durch die Stadt fließt der Fluss Gers, nach dem das Département benannt wurde.

Geschichte

Der Name Auch lässt sich auf den aquitanischen Stamm der Auscer zurückführen, der diese Gegend zur Zeit der römischen Eroberung Galliens durch Julius Caesar, also um 50 v. Chr., bewohnte. Römische Quellen erwähnen die Stadt, die Hauptort der Auscer war, als Eliumberrum, was als Romanisierung eines baskischen Namens mit der Bedeutung „Neustadt“ (aus den Wortstämmen iri und berri) angesehen wird. In der mittleren römischen Kaiserzeit hieß die Stadt dann Augusta Auscorum, lag an der von Burdigala (heute Bordeaux) nach Tolosa (heute Toulouse) führenden Straße und war laut dem antiken Geographen Pomponius Mela (De chorographia 3, 20) sehr bedeutend.

Das Christentum hielt in der Gegend von Auch etwa Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. Einzug, und die Stadt wurde wohl im 4. Jahrhundert n. Chr. Sitz eines Bischofs. Ab Anfang des 5. Jahrhunderts war sie für etwa ein Jahrhundert im Besitz der Westgoten und kam nach der Schlacht von Vouillé 507 zum Reich der Franken. Sie befand sich bis 732 auf dem rechten Ufer des Flusses Gers; als sie aber in diesem Jahr von den Sarazenen verwüstet wurde, errichteten die geflüchteten Einwohner den Ort auf einem Hügel am linken Flussufer neu. 843 wurde Auch aber wiederum verheert, diesmal von den Normannen. Nach der Zerstörung von Eauze durch die Normannen um die Mitte des 9. Jahrhunderts wurde dessen kirchlicher Verwaltungsbezirk mit der Diözese Auch vereinigt. Letztere wurde während der Amtszeit des Bischofs Ayrard 879 zum Erzbistum erhoben, dessen Erzbischöfe bis zum Ausbruch der Französischen Revolution 1789 den Titel eines Primas von Aquitanien führten.

Im 10. Jahrhundert gründete Graf Bernard I. von Armagnac in Auch die Benediktinerabtei Saint Orens, deren Mönche sich bis 1308 die Gerichtsbarkeit über die Stadt mit den hiesigen Erzbischöfen teilten, was zu ständigen Konflikten führte. 1068 hielt hier der Kardinal und päpstliche Legat Hugo le Blanc eine Kirchenversammlung ab, auf der u. a. bestimmt wurde, dass fast alle Kirchen der Gascogne den vierten Teil ihres Zehnten an die Kathedrale von Auch zahlen sollten. Bei einem der Auseinandersetzungen zwischen den Erzbischöfen und den Mönchen von Saint Orens zogen Letztere am 28. April 1119 bewaffnet auf die Kathedrale zu, verwundeten den gerade die Messe zelebrierenden Erzbischof, erschlugen viele Gläubige und zündeten die Kathedrale an.

Seit 1140 residierten die Grafen von Armagnac, die auf jene von Fézensac folgten, im Schloss von Auch. 1160 teilte sich Bernard IV. von Armagnac die Herrschaft über das Stadtgebiet von Auch mit dem hiesigen Erzbischof, der sich durch diese Abmachung im Gegenzug die Unterstützung des Grafen erhoffte. Meist die kirchliche Disziplin betreffende Synoden unter Vorsitz hiesiger Erzbischöfe fanden in Auch in den Jahren 1279, 1300, 1308, 1324 und 1330 statt.

Als der französische König Philipp IV. 1295 Guyenne eroberte, wurde Auch, das wie das gesamte Armagnac unter englische Herrschaft geraten war, wieder eine französische Stadt. Damals verhandelten königliche Beauftragte mit dem Prior von Saint Orens und dem Erzbischof von Auch, um dem König die Oberherrschaft über die Stadt zu verschaffen. 1308 trat der Prior von Saint Orens alle Rechte auf Auch an Philipp IV. ab. 1330 teilte sich König Philipp VI. mit dem Erzbischof die Rechte der Jurisdiktion, welche Regelung aber bereits im Dezember 1339 auf die Vorstellungen des Grafen von Armagnac hin wieder aufgehoben wurde.

Im Hundertjährigen Krieg fiel Auch durch den Vertrag von Brétigny 1360 an England, kam jedoch bereits 1371 wieder zu Frankreich zurück. Während der letzten Revolte des Grafen Jean V. von Armagnac eroberten 1473 Truppen König Ludwigs XI. nach der Plünderung von Lectoure Auch für die französische Krondomäne. In der Folge wurde die Stadt Sitz eines königlichen Gerichtshofs. Zur Unterstreichung der Bedeutung von Auch als religiösem Zentrum ließen die Erzbischöfe ab 1489 die imposante, noch heute das Stadtbild dominierende Kathedrale Sainte-Marie auf den Ruinen der niedergebrannten alten romanischen Kathedrale errichten.

Die Reformation fand in Auch seit 1556/57 zahlreiche Anhänger. Das Eingreifen des 1561 herbeigerufenen späteren Marschalls Monluc sollte dieser Entwicklung entgegenwirken; da aber im Folgejahr der Prior und die Mönche von Saint Orens zum protestantischen Glauben übertraten, blieb diese neue Konfession in Ansätzen bestehen. Während der anschließenden Religionskriege war die Stadt stets im Besitz der Katholiken, abgesehen von ihrer 1569 erfolgten Besetzung durch Hugenotten unter Graf Gabriel von Montgomery, die sie jedoch bald wieder aufgaben.

Historische Ansicht von Auch (um 1840)

Nach der Unterteilung von Frankreich in Generalitäten gehörte Auch zuerst zu jener von Montauban. 1716 wurde aber aus Teilen der Gebiete dieser Generalität sowie jener von Bordeaux die Generalität Auch und Pau geschaffen. Die ersten Intendanten residierten häufiger in Pau als in Auch. Während der Regierungszeit König Ludwigs XV. trug Antoine Mégret d'Étigny, der hier von 1751 bis 1767 als Intendant wirkte, viel zur Hebung der Stadt sowie ihres Handels und ihrer Wirtschaft bei. Er ließ viele bedeutende Gebäude wie das Rathaus errichten. Nach seinem Tod 1767 wurde die Generalität Pau von jener von Auch abgetrennt, aber bereits 1771 wieder mit ihr vereint. Im 18. Jahrhundert war Auch des Weiteren die Hauptstadt der Gascogne. Seit 1790 ist es Verwaltungssitz des Départements Gers. Im 19. Jahrhundert begünstigte die Errichtung eines Gaswerks und einer Eisenbahnstation die Entwicklung der Viertel der Unterstadt.

Kathedrale Sainte-Marie

Sehenswürdigkeiten

Auch ist bekannt für seine spätgotische Kathedrale Sainte-Marie aus dem 15. bis 17. Jahrhundert und deren herrliche Orgel. Seit 1998 ist sie als Teil des UNESCO-WelterbeJakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.

Zu erwähnen ist auch „La Tour d’Armagnac“, ein Gefängnisturm des 14. Jahrhunderts am oberen Ende der monumentalen Treppenanlage, die vom Gers zur Kathedrale führt.

Das untere Ende dieser Treppenanlage wird von der Statue des Musketiers d’Artagnan bewacht, einer Romanfigur von Alexandre Dumas, die auf dem wahren Leben von Charles de Batz, Comte d’Artagnan beruht. Dieser verlebte hier seine Kindheit und Jugend.

Verkehr

Auch ist durch Nationalstraßen mit den Städten Agen, Toulouse und Tarbes verbunden.

Bevölkerungsentwicklung

Demographische Entwicklung
1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007
18.918 21.462 23.185 23.258 23.136 21.838 21.704

Sport

Bekanntester Sportverein der Stadt ist der Rugby-Verein FC Auch, der in der zweithöchsten französischen Liga Rugby Pro D2 spielt. Die Fußballabteilung des FC Auch spielte 2011/12 in der viert-, 2013/14 aber wieder nur noch in der sechsthöchsten französischen Liga.

Städtepartnerschaft

Die Stadt Auch ist Partnerstadt von Memmingen in Bayern (Deutschland) und von Calatayud in Aragonien (Spanien).

Persönlichkeiten

Altstadt von Auch über dem Gers

Söhne und Töchter

Nahe Auch, in dem Dorf Lupiac, wurde geboren:

Mit Auch verbunden

siehe auch: Liste der Erzbischöfe von Auch

Weblinks

 Commons: Auch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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