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Aubonne VD

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VD ist das Kürzel für den Kanton Waadt in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Aubonnef zu vermeiden.
Aubonne
Wappen von Aubonne
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton WaadtKanton Waadt Waadt (VD)
Bezirk: Morgesw
BFS-Nr.: 5422i1f3f4
Postleitzahl: 1170
Koordinaten: (519540 / 149962)46.4961256.390551508Koordinaten: 46° 29′ 46″ N, 6° 23′ 26″ O; CH1903: (519540 / 149962)
Höhe: 508 m ü. M.
Höhenbereich: 400–717 m ü. M.[1]
Fläche: 9,38 km²[2]
Einwohner: 3050 (31. Dezember 2013)[3]
Einwohnerdichte: 325 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
31,5 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.aubonne.ch
Aubonne

Aubonne

Lage der Gemeinde
FrankreichGenferseeLac de JouxFrankreichFrankreichBezirk Gros-de-VaudBezirk Jura-Nord vaudoisBezirk LausanneBezirk NyonBezirk Ouest lausannoisAclensAllamanApplesAubonne VDBallensBerolleBièreBougy-VillarsBremblensBuchillonBussy-ChardonneyLa Chaux (Cossonay)Chavannes-le-VeyronChevilly VDChigny VDClarmontCossonayCottens VDCuarnensDenensDengesDizy VDEchandensEchichensEclépensEtoy VDFéchyFerreyresGimel VDGollionGrancyL’Isle VDLavigny VDLonayLully VDLussy-sur-MorgesMaurazMoiry VDMollens VDMontherodMont-la-VilleMontricher VDMorgesOrny VDPampignyPompaplesPréverengesReverolleRomanel-sur-MorgesSaint-LivresSaint-OyensSaint-PrexLa SarrazSaubrazSenarclensSéveryTolochenazVaux-sur-MorgesVillars-sous-YensVufflens-le-ChâteauVullierensYensKarte von Aubonne
Über dieses Bild
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Aubonne ([obɔn], im einheimischen frankoprovenzalischen Dialekt [oˈbuna])[5] ist eine politische Gemeinde im Distrikt Morges des Kantons Waadt in der Schweiz.

Geographie

Aubonne VD

Aubonne liegt auf 508 m ü. M., 8 km westlich der Bezirkshauptstadt Morges (Luftlinie). Das historische Städtchen erstreckt sich auf einem Geländevorsprung über dem Tal des Flusses Aubonne, am Rand des Jurafussplateaus, an aussichtsreicher Lage rund 130 m über dem Seespiegel des Genfersees.

Die Fläche des 6.9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Rand des Jurafussplateaus. Der Gemeindeboden erstreckt sich von der Fläche am Fuss der Waadtländer Côte nordwärts über den Geländevorsprung von Aubonne bis in das tief in die Molasseschichten des Jurafussplateaus eingegrabene Tal der Aubonne. Die östliche Gemeindegrenze bildet der gewundene Lauf der Aubonne in diesem Tal. Zu Aubonnes Gemeindegebiet gehören der westliche Talhang und das kleine Seitentälchen des Armary. Auf dem Jurafussplateau wird mit 643 m ü. M. die höchste Erhebung von Aubonne erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 19 % auf Siedlungen, 13 % auf Wald und Gehölze, 67 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.

Zu Aubonne gehören mehrere Neubausiedlungen, die Weiler Trévelin (500 m ü. M.) und Bougy-Saint-Martin (549 m ü. M.) am Hang der Côte sowie einige Einzelhöfe sowie seit dem 1. Juli 2011 die frühere Gemeinde Pizy. Nachbargemeinden von Aubonne sind Allaman, Féchy, Essertines-sur-Rolle, Montherod, Saint-Livres, Lavigny und Etoy.

Bevölkerung

Mit 3050 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) gehört Aubonne zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 84.1 % französischsprachig, 5.2 % deutschsprachig und 3.6 % portugiesischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Aubonne belief sich 1850 auf 1730 Einwohner, 1900 auf 1736 Einwohner. Nach 1950 (1682 Einwohner) setzte eine deutliche Bevölkerungszunahme ein.

Wirtschaft

Aubonne war lange Zeit ein agrarwirtschaftlich geprägtes Städtchen. Heute spielt die Landwirtschaft als Erwerbszweig der Bevölkerung nur noch eine untergeordnete Rolle. Am Hang der Côte unterhalb von Aubonne liegt ein ausgedehntes Weinbaugebiet. Auf der restlichen landwirtschaftlichen Fläche herrscht Ackerbau vor.

Weil Aubonne nicht an der Mitte des 19. Jahrhunderts gebauten Bahnlinie von Lausanne nach Genf liegt, hielt die Industrialisierung erst relativ spät Einzug. Als erste Fabrik auf dem Gemeindeboden etablierte sich die 1853 gegründete Pulvermühle Aubonne, die seit 1997 privatisiert ist. Weitere wichtige Unternehmen kamen erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts hinzu. Dazu zählen eine Präzisionsgiesserei, die Firma Velcotrex SA (Klebverschlüsse), Serono-Laboratorien sowie Möbel- und Pharmaindustrie. Die Gewerbezone ist auf dem Plateau an der Verbindungsstrasse zwischen der Autobahn und dem Städtchen angesiedelt. Die meisten Arbeitsplätze sind im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Ort zu einer Wohngemeinde entwickelt. Neue Wohnquartiere entstanden vor allem im Westen und Südwesten der Altstadt.

Tourismus

Als historisches Städtchen ist Aubonne Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr. Es besitzt seit 1967 ein Holzmuseum. Im Tal der Aubonne legte der Kanton Waadt 1963 das erste Arboretum der Schweiz an, das auf einer Fläche von rund 200 Hektaren einheimische und eingeführte Baumarten zeigt.

Verkehr

Das Städtchen ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Es liegt am Kreuzungspunkt der Hauptstrassen von Rolle nach Cossonay und von Allaman nach Gimel. Der Autobahnanschluss Aubonne an der 1964 eröffneten A1 (Genf-Lausanne), die das Gemeindegebiet durchquert, ist rund 2 km vom Stadtkern entfernt.

Der nächste Bahnhof an der am 14. April 1858 eingeweihten Eisenbahnlinie Lausanne-Genf (Abschnitt von Morges nach Coppet) befindet sich in Allaman knapp ausserhalb des Gemeindegebietes. Vom 23. Juli 1896 bis zum 17. Mai 1952 war eine elektrische Bahn von Allaman nach Aubonne in Betrieb. Heute ist Aubonne durch die Buslinie Allaman – Aubonne – Gimel an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Weitere Postautokurse gibt es nach Rolle und nach Etoy.

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Aubonne war schon sehr früh besiedelt. Die ältesten Funde sind aus der Bronzezeit bekannt, aus der Römerzeit wurden Fundamente einer Villa entdeckt. Von der frühmittelalterlichen Besiedlung stammen Grabfunde.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1177 unter dem Namen Albona, 1606 erschien die Schreibweise Aulbonne. Der Ort entwickelte sich um die im 11. Jahrhundert errichtete Burg der Herren von Aubonne und erhielt bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine Wehrmauer. 1255 wurden Burg und Stadt an Graf Peter II. von Savoyen verkauft. Dieser übergab die Herrschaft als Lehen an die Familie Thoire-Villars, von der es über Grandson 1393 an die Herren von Greyerz kam. Aubonne war bis im 15. Jahrhundert die bedeutendste Stadt der Waadtländer Côte zwischen Genf und Lausanne. Seit dem 13. Jahrhundert wurden Wochenmärkte abgehalten und seit 1487 gab es alljährlich zwei dreitägige Märkte.

Weil der Graf von Greyerz mit den Eidgenossen verbündet war, wurde Aubonne von den Auswirkungen der Burgunderkriege 1476 verschont. Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam das Städtchen unter bernische Oberhoheit, gehörte aber noch bis 1553 den Grafen von Greyerz.

In der Folgezeit wechselte die Herrschaft häufig den Besitzer. 1670 kaufte sie der Franzose Jean-Baptiste Tavernier, 1685 Henri Duquesne, der sie 1701 Bern verkaufte, das die gleichnamige Vogtei im bisherigen Herrschaftsgebiet einrichtete. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte das Städtchen von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. Seit 1803 ist Aubonne Hauptort des gleichnamigen Bezirks.

Auf den 1. Juli 2011 fusionierte die frühere Gemeinde Pizy mit Aubonne, wobei Aubonne auch der Name der neuen Fusionsgemeinde ist.

Sehenswürdigkeiten

Aubonne besitzt ein malerisches mittelalterliches Stadtbild mit engen Gassen, Patrizierhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und Resten der ehemaligen Befestigungswerke (unter anderem zwei Tore).

Das Schloss, dessen Ursprung auf das 11. Jahrhundert zurückgeht und aus zwei getrennten Gebäudekomplexen bestand, wurde im 17. Jahrhundert weitgehend neu erbaut. Es steht leicht erhöht am Nordrand der Altstadt über dem Tal der Aubonne. Der barocke Palas und der Rundturm mit Kuppeldach stammen von 1680. Im Innern des Palas befindet sich ein Arkadenhof; der Gerichtssaal besitzt eine bemalte Decke von 1670. Das Schloss wurde in den Jahren 1980-85 einer umfassenden Restauration unterzogen.

Die erste Kirche auf dem heutigen Gemeindegebiet stand in Trévelin, sie wurde 1577 abgerissen. 1306 wurde am Rand des historischen Städtchens die Kapelle Saint-Etienne eingeweiht und rund 200 Jahre später wurde direkt daneben die Kapelle Saint-François erbaut. Diese beiden Kapellen wurden 1579 in den Bau der neuen Pfarrkirche einbezogen, die heute einen gotischen Chor zeigt und im Süden eine Kapelle im Flamboyantstil mit Malereien aus dem 17. Jahrhundert aufweist. 1700 wurde das Herz des französischen Admirals Abraham Duquesne in der Kirche von Aubonne hinter einer schwarzen Marmorplatte beigesetzt.[6][7]

In der Altstadt befindet sich das mit Arkaden ausgestattete Hôtel de Ville, das auch Grenette genannt wird. Es wurde 1770-80 erbaut und diente anfangs als Kornhalle. Das Maison d'Aspre, ein Privathaus mit Orangerie, stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Aubonne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Statistique annuelle de la population vaudoise au 31.12.2013. Service cantonal de recherche et d’information statistiques (Statistiques Vaud). Kanton Waadt (Canton de Vaud). Abgerufen am 28. Juli 2014.
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Wulf Müller, Aubonne VD (Aubonne) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 105.
  6. Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Herausgeber): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 1: Aa – Emmengruppe. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902, S. 101, Stichwort Aubonne  (Scan der Lexikon-Seite).
  7. Pascal Lincio: Personnages célèbres de la ville d'Aubonne: Abraham Duquesne, http://www.albona.ch/duquesne.htm, Stand vom 12. April 2007
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Aubonne VD aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.