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Atze (Name)

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Atze ist eine alte deutsche Kurzform, die für andere Namen mit dem Anfangsbuchstaben A entstand. Der Begriff wird seit langem nicht nur als Name, sondern auch als Bezeichnung für einen Freund, Bruder oder Kumpel verwendet. Die Verwendung in beiden Bedeutungen ist heute noch allgemein gebräuchlich, unterliegt allerdings modischen Schwankungen.

Eine Hauptverbreitung hat der Begriff seit langem im Berliner Raum, in dem er seit etwa 1840 als ständig präsent nachgewiesen ist. Derzeit breitet er sich wieder, getragen von der Jugendkultur des deutschen Hip-Hop, aus.

Ursprung

Es ist nicht zuverlässig überliefert, aus welchem Vornamen die Kurzform Atze ursprünglich entstand. Sie ist vermutlich in unterschiedlichen deutschen Dialekten unabhängig voneinander entwickelt worden. Als Vorläufer können bereits Kurzformen aus dem Mittelalter angesehen werden, wie z.B. Azo, das aus dem Aldelbertus entstand. Aus der Gegend um Konstanz ist um 1259 die Verwendung von Azzo belegt. Bekannt sind auch die Sprüche Walthers von der Vogelweide im sogenannten Atzeton, darunter das Gedicht Mir hât hêr Gêrhart Atze ein pfert/ erschozzen zIsenache... von (L 104, 7, um 1205), in dem die Kurzform als Beiname vorkommt.

Möglicherweise handelt es sich um die Verballhornung des Namens Andreas. Auch Artur oder Matthias (Matze), seit der Renaissance Alexander kommen dafür in Frage. Auch der Nachname des Tiroler Schriftstellers Karl Atz lässt sich möglicherweise auf eine alte Namensumbildung zurückführen, während Ortsnamen wie Atzel oder Atzerott auf alte Wasserwörter zurückzugehen scheinen und der hessische Ausdruck Atzel für Elster eine mundartliche Besonderheit darstellt.

Der Begriff Atze war in den letzten Jahrhunderten vor allem im Preußischen sehr weit verbreitet und führte dort zur Bildung der Konnotation im Sinne von Kumpel, Freund, Bruder oder auch Schwager, seltener auch für das jeweilige weibliche Pendant verwendet. Vor allem das Berlinische hat den Begriff ständig präsent gehalten, wo er so viel wie (großer) Bruder bedeutet. Auch die populäre DDR-Zeitschrift Atze für Kinder erhielt so ihren Namen.

Bekannte Träger dieses Namens

Literatur

  • F. Stark: Kosenamen der Germanen. 1868: Seite 78: Adoqui et Azo 955; Azo = Aldelbertus 927, S. 92: Azelo = Alberto 1071; S. 93: Adelbertus qui et Azili 1014
  • Deutsches Namenslexikon, Hamburg 1980
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Atze (Name) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.