Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

as-Suyūṭī

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

as-Suyūtī (arabisch جلال الدين السيوطي, DMG Ǧalālu d-Dīn as-Suyūṭī; geb. 1445; gest. 1505), vollständiger Name: ʿAbd ar-Rahmān ibn Kamāl ad-Dīn Abū Bakr ibn Muhammad, Dschalāl ad-Dīn al-Chudairī as-Suyūtī asch-Schāfiʿī al-Aschʿarī, auch bekannt als Ibn al-kutub (Sohn der Bücher), war Mudschtahid und gilt als Erneuerer des 9. Jahrhunderts islamischer Zeitrechnung. Er war ein Gelehrter des Hadith, Jurist (Fiqh-Gelehrter), Tafsīr-Gelehrter, Scholastiker und Historiker. Er ist Autor von Werken über praktisch jede islamische Wissenschaftsrichtung.

Er befolgte die schafiitische Rechtsschule und daher auch die ascharitische Theologieschule, zu deren Scholastikern er gehörte.

Bis heute prägend ist, dass as-Suyūtī die Ansicht vertrat, alle der wenigen Koranstellen, die eine zumindest neutrale Position oder gar günstig gegenüber „Ungläubigen“ Stellung beziehen, als wirkungslos zu betrachten seien. „As-Suyutis Meinung wird von vielen modernen Ulama geteilt und beeinflusst entsprechende Rechtsgutachten, auf die sich die heutigen Mudschahidun und islamischen Terroristen gerne berufen.“[1]

Studium

Er konnte den Koran mit 8 Jahren auswendig, war also ein Hafiz. Danach lernte er Werke zum islamischen Recht, zu Grundlagen der Rechtswissenschaft und zur arabischen Sprachwissenschaft. Danach widmete er sich dem Studium der islamischen Wissenschaften bei mehr als 150 Gelehrten. Unter ihnen waren die führenden Gelehrten der schafiitischen und hanafitschen Rechtsschulen dieser Zeit. Auf Empfehlung von Imam Kamaluddin ibn al-Humam wurde er für einige Zeit oberster Hadith-Lehrer an der Schaikhuniya-Schule in Kairo.

Suyutis Rückzug aus dem öffentlichen Leben

Ibn Iyas gibt in seinem Tarikh Misr (Die Geschichte Ägyptens) an, dass Suyuti, als er sein 40. Lebensjahr erreicht hatte, fortan die Gemeinschaft der Menschen mied und sich in die Gärten von al-Miqyas seitlich des Nils zurückzog. Ibn Ilyas schreibt weiter:

„Er mied seine ehemaligen Kollegen so, als ob er sie nie gekannt hätte. In seiner dortigen Zurückgezogenheit schrieb er die meisten seiner fast 600 Bücher und Abhandlungen. Wohlhabende Gläubige und Prinzen besuchten ihn und boten ihm Geld und Geschenke, doch er lehnte ab. Sogar die mehrmalige Einladung des Osmanischen Sultans, zu ihm zu kommen, schlug er aus. Er sagte einmal zu einem Gesandten des Sultans: ‚Komm niemals wieder mit einem Geschenk zu uns zurück, denn die Wahrheit ist, dass Allah all diesen Bedürfnissen [nach Geschenken] in uns ein Ende gesetzt hat.‘“

Ibn Iyas in Tarikh Misr (Die Geschichte Ägyptens)

In dieser Zeit verfasste und erweiterte er die meisten seiner Werke.

Bekannteste Werke

  • al-Itqān fī ʿulūm al-qurʼān, Enzyklopädie der Koranwissenschaften, die in 80 Kapiteln die verschiedenen Einzeldisziplinen, die sich mit dem Koran befassen, vorstellt.
  • Tafsīr al-Dschalālain
  • Alfiyyah al-Hadith
  • Al-Jaami' al-Kabîr
  • Al-Jaami' al-Saghîr
  • Dur al-Manthur
  • Tadrib al-Rawi

Suyuti schrieb im Laufe seines Lebens über 500 Werke, 283 davon listete er selbst in seiner Schrift Husn al-Muhađarah auf.

Weblinks

Literatur

  • Ibn Fahd: Dhail Tadhkira al-Huffadh. S. 6–10.
  • as-Suyuti: Tarikh al-Khulafa. Einleitung, S. 5–10.
  • Nuh Keller: Reliance of the Traveller. Sunna Books, Evanston 1994, ISBN 0-9638342-2-3, S. 1100.
  • Zusammenfassung von G.F Haddad: AL-SUYUTI By Dr. G. F. Haddad

Einzelnachweise

  1. Rainer Glagow: Die Dschihad-Tradition im Islam. In: Reinhard C. Meier-Walser, Rainer Glagow (Hrsg.): Die islamische Herausforderung. (= Aktuelle Analysen. Bd. 26). Hanns-Seidel-Stiftung, München 2001, ISBN 3-88795-241-3, S. 37–66, hier S. 60 (online; PDF; 742 kB).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel As-Suyūṭī aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.