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Arthur Stein

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Arthur Stein (auch Artur Stein; geb. 10. Juni 1871 in Wien; gest. 15. November 1950 in Prag) war ein österreichisch-tschechischer Althistoriker und Überlebender des Holocaust.

Leben

Stein absolvierte nach Ablegung der Matura am Gymnasium von 1892 bis 1897 ein Studium der Klassischen Philologie an der Universität Wien. Das Studium schloss er 1898 mit der Promotion zum Dr. phil. ab und konnte anschließend aufgrund eines Stipendiums eine einjährige Forschungsreise antreten. Danach war er bis 1915 Gymnasialprofessor in Wien und anschließend als Dozent an der Karls-Universität Prag tätig, wo er sich 1915 für Griechische und Römische Geschichte sowie Altertumskunde habilitierte Stein wurde 1918 als Professor für römische und griechische Geschichte an die Universität Prag berufen, wo er bis zum Sommersemester 1938 lehrte. Noch vor der Zerschlagung der Rest-Tschechei durch das Deutsche Reich musste Stein aufgrund seiner jüdischen Herkunft die Universität verlassen.[1] Forschungsaufträge wurden ihm auf Betreiben nationalsozialistischer Kollegen entzogen.[2] Stein war seit 1908 mit Flora, geborene Utitz (* 1884), verheiratet; die Ehe blieb kinderlos. Stein wurde am 6. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und galt dort als sogenannter „Prominenter“. Anfang Mai 1945 wurde Stein in Theresienstadt befreit und starb 1950 in Prag.

Wissenschaftlich war Stein vor allem auf dem Gebiet der Prosopographie der römischen Kaiserzeit tätig. Zusammen mit Edmund Groag wurde er von der Preußischen Akademie der Wissenschaften mit der Neubearbeitung der Prosopographia Imperii Romani betraut. Die ersten beiden Bände erschienen 1933 und 1936. 1939 mussten Groag und Stein die offizielle Herausgeberschaft des Werks abgeben, arbeiteten aber weiter am dritten Band, der 1943 ohne Namensnennung auf dem Titelblatt erschien.[3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Martin Sicherl: Die Klassische Philologie an der Prager deutschen Universität 1849–1945. In: Eikasmós. Band 14, 2003, S. 393–419, hier S. 415 (PDF).
  2. Hans Lemberg: Universitäten in nationaler Konkurrenz. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-56392-0, S. 181.
  3. Stefan Rebenich: Zwischen Anpassung und Widerstand? Die Berliner Akademie der Wissenschaften von 1933 bis 1945. In: Beat Näf (Hrsg.): Antike und Altertumswissenschaft in der Zeit von Nationalsozialismus und Faschismus. Mandelbachtal/Cambridge 2001, S. 219–220 (PDF).
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